Open Access
{"created":"2022-01-31T16:23:14.260375+00:00","id":"lit32759","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 35: 157","fulltext":[{"file":"p0157.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turberich t.\n157\nKompliziertheit der gegenseitigen Anpassungen gegeben. Hieraus resultiert das Gef\u00fchl der Anh\u00e4nglichkeit an andere Individuen der Gattung, und das Gef\u00fchl der Z\u00e4rtlichkeit, das haupts\u00e4chlich auf Ber\u00fchrungsempfindungen aufgebaut ist. Eine weitere Entwicklung des sozialen Bewufstseins tritt ein unter dem Einflufs des Familienlebens. Elternliebe f\u00fcr die Kinder ist nichts als eine auf besonders g\u00fcnstigem Boden gewachsene \u201eZ\u00e4rtlichkeit\u201c. Verf. leugnet, dafs Elternliebe direkt vom Geschlechtsinstinkt abh\u00e4nge, wie manchmal behauptet wird. Sympathie, d. h. sympathische T\u00e4tigkeit zugunsten eines anderen Individuums, ist nur dann m\u00f6glich, wenn das sympathisierende Individuum eine gewisse Freiheit vom Kampf ums Dasein geniefst. T\u00e4tigkeit f\u00fcr die eigene Person wird dann ersetzt durch T\u00e4tigkeit f\u00fcr eine \u00e4hnliche Person, f\u00fcr das Objekt der Sympathie. Die Ursachen und Entwicklungsbedingungen der Sympathie m\u00f6gen nun s\u00e4mtlich aufgeh\u00f6rt haben zu existieren; die Sympathie selbst aber bleibt bestehen und wird zur Grundlage des ethischen Bewu\u00dftseins.\nMax Meyer (Columbia, Missouri).\nR. L. Kelly. Psychophysical Tests of Horm&l and Abnormal Children. A Comparative stndy. Psychol. Rev. 10 (4), 345\u2014372. 1903.\nVerf. beschreibt eine Reihe von Messungen an normalen Kindern und an Z\u00f6glingen einer \u00f6ffentlichen Schule f\u00fcr zur\u00fcckgebliebene Kinder. Drei Arten von Messungen wurden angestellt, betreffend die Feinheit der Sinnesempfindungen, betreffend Schnelligkeit, Geschicklichkeit und Ausdauer in der Ausf\u00fchrung von Bewegungen, und betreffend geistige T\u00e4tigkeit der Individuen in Vorstellungen verschiedener Sinnesgebiete. Die Messungen wurden angestellt haupts\u00e4chlich, um die individuelle Behandlung der Kinder in der Schule zu f\u00f6rdern, und um wom\u00f6glich charakteristische Unterschiede zwischen normalen und abnormen Kindern zu finden und Anregungen zu gewinnen zur Verbesserung der Methoden der Messung geistiger Leistungsf\u00e4higkeit. Verf. schliefst aus seinen Messungen, dafs Unregelm\u00e4fsigkeit der Reaktionen als ein Zeichen eines ungesunden geistigen Zustandes betrachtet werden mufs. Feststellung des Bewu\u00dftseinsinhaltes ist nur von geringer Bedeutung f\u00fcr die Absichten des Verf., da der Bewufstseinsinhalt zu sehr von zuf\u00e4lligen Umst\u00e4nden in der Umgebung des Kindes abh\u00e4ngt. Feine Handarbeiten im Kindergarten sind unnat\u00fcrlich, da die nat\u00fcrlichen Bewegungen des Kindes Arm- und nicht Fingerbewegungen sind. Die Koordination der Fingerbewegungen entwickelt sich nur langsam, parallel der wachsenden Intelligenz. Begabte Kinder zeigen mehr Ausdauer als weniger begabte. Abnorme Kinder stehen den normalen mehr in der Intensit\u00e4t als im Umfange psychischer Funktionen nach.\tMax Meyer (Columbia, Missouri).","page":157}],"identifier":"lit32759","issued":"1904","language":"de","pages":"157","startpages":"157","title":"R. L. Kelly: Psychophysical Tests of Normal and Abnormal Children. A Comparative Study. Psychol. Rev. 10 (4), 345-372. 1903","type":"Journal Article","volume":"35"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:23:14.260380+00:00"}