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A. Becker: Kristalloptik. Eine ausführliche elementare Darstellung aller wesentlichen Erscheinungen, welche die Kristalle in der Optik darbieten, nebst einer historischen Entwicklung der Theorien des Lichts. Stuttgart, Ferdinand Enke, 1903. 362 S.

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{"created":"2022-01-31T16:26:58.800547+00:00","id":"lit32770","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Piper, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 35: 277-279","fulltext":[{"file":"p0277.txt","language":"de","ocr_de":"LiUraturbcricht.\n277\nNjssl hat sich durch die ausf\u00fchrliche und scharfe Kritik der Neuron* lehre und durch pr\u00e4zise Feststellung dessen, was wir wissen, ein greise* Verdienst erworben, gest\u00fcrzt hat er die Neurontheorie noch nicht, und einstweilen bleibt sie noch immer diejenige Auffaesungsart, welche den meisten Tatsachen gerecht wird. Sie entsprang einer k\u00fchnen Konzeption und h\u00e4lt auch jetzt noch vor, wo gezeigt wird, dafs nicht alle ihre Unterlagen so fest sind, wie man anfangs meinte. Auch die Neurontheorie wird geben, aber noch ist die Gesamtauffassnng noch nicht gekommen, welche sie verdr\u00e4ngen wird.\tEdinger (Frankfurt a. Main).\nA. Bicker. Kristalloptik. Eine ansffihrliche elementare Darstellung aller wesentlichen Erscheinungen, welche die Kristalle in der Optik darbieten, nebst einer historischen Entwicklung der Theorien des Lichts. Stuttgart, Ferdinand Enke, 1903. 362 S.\nB. hat sich die verdienstliche Aufgabe gestellt, eine sehr auffallende und oft empfindlich bemerkbare L\u00fccke in der physikalisch \u25a0 optischen Literatur durch Bearbeitung des vorliegenden Buches auszuf\u00fcllen. Es gab bisher weder eine zusammenfassende Darlegung der experimentellen Erscheinungen des Gebietes der Kristalloptik, noch eine einheitliche und zusammenh\u00e4ngende rechnerische Bearbeitung derselben, noch endlich eine vollst\u00e4ndige, kritische \u00dcbersicht \u00fcber die verschiedenen theoretischen Erkl\u00e4rungsversuche. Es ist um so auffallender, dafs diese L\u00fccke solange offen bleiben konnte, als gerade die kristalloptischen Erscheinungen von ganz eminenter, ja ausschlaggebender Bedeutung f\u00fcr die modernen Lichttheorien gewesen sind; man geht mit der Behauptung nicht zu weit, dafs auf diesem Felde die Entscheidung in dem Kampfe, welchen die Anh\u00e4nger von Newtons Emanationstheorie gegen die wellentheoretischen Anschauungen mit gr\u00f6fster Z\u00e4higkeit f\u00fchrten, gefallen ist, eine Entscheidung, welche den Sieg der auf Hcyghens und Fresnels Prinzipien auf gebauten Theorien bedeutete. Es gibt wohl sonst kein Gebiet der Optik, auf welchem sich die wesentlichsten Beweiserscheinungen der Wellentheorie, die Polarisation und Interferenz, in solcher aufserordentlichen Mannigfaltigkeit und dabei znm Teil in so ausgezeichneter theoretischer Durchsichtigkeit wiederfinden. Um so willkommener ist da die \u00fcbersichtliche Vorf\u00fchrung dieser Dinge in dem BECKERschen Buch.\nEs ist nat\u00fcrlich nicht m\u00f6glich eine vollst\u00e4ndige \u00dcbersicht des Inhaltes des Buches hier zu geben. Es sei nur in K\u00fcrze auf die Einteilung des Stoffes und die Behandlung der einzelnen Spezialprobleme im folgenden hingewiesen. Nach einigen allgemeinen Vorbemerkungen \u00fcber die Wellentheorie des Lichtes besch\u00e4ftigt sich das erste Kapitel mit der geradlinigen Polarisation, deren Gesetze f\u00fcr gebrochene und reflektierte Strahlen allgemein abgeleitet und dann zur Erkl\u00e4rung verschiedener Arten der Doppelbrechung in verschiedenen Kristallen angewendet werden.\nDer folgende Abschnitt befafst sich dann mit den theoretischen Vorstellungen der Undulationstheorie, welche Fresnel zur Erkl\u00e4rung der Doppelbrechung und Polarisation der doppelt gebrochenen Strahlen ausbildete; es handelt sich um die Entwicklung der Hypothesen \u00fcber die","page":277},{"file":"p0278.txt","language":"de","ocr_de":"278\nLitera turbericht.\nElastizit\u00e4t des \u00c4thers und die in verschiedenen Achsen verschiedenen Modifikationen dieser Eigenschaft, welche der in Kristallen eingeschlossene \u00c4ther durch Einflufs der ponderablen Molek\u00fcle erf\u00e4hrt. Es folgt dann die Ableitung des f\u00fcr die mathematische Behandlung der Doppelbrechung in Kristallen so \u00fcberaus fruchtbaren Begriffes der \u201eWellenfl\u00e4chen\u201c eines Kristalles.\nIm dritten Kapitel wird die chromatische Polarisation besprochen; hier tritt neben den Erscheinungen der Polarisation die der Interferenz geradlinig polarisierter Strahlen in den Vordergrund des Interesses. Speziell sind es die interessanten Interferenzph\u00e4nomene des polarisierten Lichtes bei konvergentem Verlauf der Strahlen innerhalb des Kristalles, welche durch ihre Mannigfaltigkeit bei \u00c4nderung der Versuchsbedingungen und bei Wechsel des untersuchten Kristalles (Dispersion etc.) die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Ein weiterer Abschnitt behandelt dann die zirkulare und elliptische Polarisation und es ergibt sich hier, dafs bei Auf* fassung jeder Licbtschwingung als Resultante zweier zueinander senkrechter Schwingungskomponenten, die verschiedene Gangunterschiede in ihrem Schwingungszustand aufweisen k\u00f6nnen, die elliptische Schwingungsform als allgemeinster Fall einer polarisierten Schwingung gelten mufs. Die Drehung der Polarisationsebene im Quarz und optisch aktiven Fl\u00fcssigkeiten wird mit Fresnel durch die Annahme einer zirkularen Doppelbrechung, also Brechung in zwei zirkular polarisierte Strahlen von entgegengesetzter Rotation und verschiedener Fortpflanzungsgeschwindigkeit erkl\u00e4rt. Kapitel VII befafst sich mit den Absorptionsverh\u00e4ltnissen der Kristalle, namentlich dem Dichroismus farbiger doppeltbrechender Kristalle, Kapitel VIII mit dem Reflexionserscheinungen. Hier wird dargetan, wie das Verh\u00e4ltnis von nat\u00fcrlich reflektiertem zum polarisiert-reflektierten Licht mit den Einfallswinkel, Brechungsexponenten, Winkel der Polarisations- mit der Einfallsebene, Winkel der Einfallsebene mit den verschiedenen Kristallfl\u00e4chen doppeltbrechender Substanzen etc. wechselt, und dafs die gleichen Faktoren die Art der Polarisation des reflektierten Strahles, ob zirkular, elliptisch, geradlinig, beeinflussen. Nachdem dann im Kapitel IX der Gang einer vollst\u00e4ndigen Kristalluntersuchung vorgef\u00fchrt und die analytische Bedeutung der einzelnen optischen Symptome in K\u00fcrze hervorgehoben ist, nachdem ferner im X. Kapitel eine eingehende Beschreibung der wichtigsten, auf Grund der vorher er\u00f6rterten Gesetze konstruierten Polarisationsapparate gegeben ist, wird im Schlufsabschnitt ein historischer \u00dcberblick \u00fcber die physikalischen Lichttheorien gegeben. Es wird hier gezeigt, dafs die wellentheoretische Auffassung nach Erforschung der Polarisations- und Interferenzerscheinungen die NEWTONSche Emissionstheorie aus dem Felde schlagen mufste, es wird aber auch dargetan, dafs die Annahme der Elastizit\u00e4tstheorie, welche den s\u00e4mtlichen Darlegungen \u00fcber die kristall - optischen Ph\u00e4nomene zugrunde gelegt wurde und auf diesem Gebiete auch tats\u00e4chlich zur Erkl\u00e4rung zur Not ausreicht, bei genauerer Pr\u00fcfung ihre grofsen Bedenken hat und f\u00fcr viele Tatsachen z. B. f\u00fcr die Dispersion h\u00f6chst komplizierte und wenig glaubw\u00fcrdige Hilfsannahmen notwendig macht. Schon die Auffassung des \u00c4thers als einer vollkommen elastischen, starren Substanz will nicht recht den Tatsachen gen\u00fcgen.","page":278},{"file":"p0279.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n279\n\u00c7rr\u00f4fser noch werden die Schwierigkeiten, wenn die Erscheinungen, welche Lichtstrahlen im magnet-elektrischen Felde zeigen, Ber\u00fccksichtigung finden. Hier f\u00fchrt nur die elektromagnetische Wellentheorie des Lichtes zum Ziel, welche in der Tat eine alle Erscheinungen umfassende Erkl\u00e4rung und eine vollst\u00e4ndig konsequent durchgef\u00fchrte mathematische Behandlung des ganzen Problems gestattet. Mit einer kurzen Darlegung der Grundlagen dieser Theorie schliefst B. seine Ausf\u00fchrungen.\nEs ist nach dieser Vorf\u00fchrung der Gesichtspunkte, welche bei der Abfassung des inhaltreichen Buches mafsgebend waren, kaum n\u00f6tig, dasselbe noch einmal allen denen zu eingehendem Studium zu empfehlen, welche einen Einblick in die experimentellen Grundlagen und die Methoden der Optik unter den wellentheoretischen Gesichtspunkten gewinnen wollen.\nH. Piper (Berlin).\nG. T. Ladd. Direct Control of the \u2018Retinal Field\u2019: Report on Three Cases.\nPsych. Rev. 10 (2), 139\u2014149. 1903.\nGesichtsempfindungen, die bei geschlossenem und ruhendem Auge auf-treten und von objektiven Bedingungen irgend welcher Art unabh\u00e4ngig sind, k\u00f6nnen willk\u00fcrlichen \u00c4nderungen unterworfen werden, wenn man sich auf diese Art von Willenst\u00e4tigkeit speziell ein\u00fcbt. Verf. hat von drei Individuen Berichte erhalten \u00fcber solche willk\u00fcrliche Beeinflussung der Gestalt und Farbe subjektiver Gesichtsempfindungen. Diese Berichte sind wiedergegeben, und eine kurze Er\u00f6rterung der theoretischen Wichtigkeit der Beobachtungen ist angekn\u00fcpft. Eine mehr zentrale Theorie der Gesichtsempfindungen wird als w\u00fcnschenswert erkl\u00e4rt. Verf. schliefst mit der Bemerkung, dafs die erw\u00e4hnten Beobachtungen zusammen mit vielen Tatsachen \u00e4hnlicher Art zu der folgenden Schlufsfolgerung f\u00fchren (worunter Ref. gestehen mufs, sich nichts Bestimmtes vorstellen zu k\u00f6nnen): Bewufst-sein mufs von Grund aus und in allen seinen Erscheinungsformen als eine t\u00e4tige, unterscheidende, ausw\u00e4hlende, lenkende Kraft angesehen werden.\nMax Meyer (Columbia, Missouri).\nR. E. Mabsden. The Early Color Sense. Farther Experiments. Psych. Rev. 10 (3), 297-300. 1903.\nGegen fr\u00fchere Versuche des Verf., betreffend Farbenempfindungen bei sehr jungen Kindern, ist eingewendet worden, dafs die Tatsachen in seinen Versuchen durch verschiedene Helligkeit der benutzten Farben zu erkl\u00e4ren seien, da Kinder w\u00e4hrend des ersten und sogar des zweiten Lebensjahres farbenblind seien. Verf. deutet an, dafs diese Erkl\u00e4rung \u00e4ufserst unwahrscheinlich ist, und berichtet einige weitere Versuche, die kaum anders zu erkl\u00e4ren sind, als unter der Annahme von tats\u00e4chlichen Farbenempfindungen.\nMax Meyer (Columbia, Missouri).\nP Ostmann. Schwingnngsi&hlen and Schwellenwerte. Arch. f. Anat. \u00ab. Physiol., Physiol. Abt., 321\u2014337. 1903.\nP. Obmann. Ein objektives HQrmafs and seine Anwendung. Wiesbaden, Bergmann, 1903. 76 S. u. 9 Kurventafeln.\nDie bisher meistens \u00fcbliche Art der H\u00f6rpr\u00fcfung lieferte wohl untereinander vergleichbare, aber an sich durchaus falsche Bilder der H\u00f6r-","page":279}],"identifier":"lit32770","issued":"1904","language":"de","pages":"277-279","startpages":"277","title":"A. Becker: Kristalloptik. Eine ausf\u00fchrliche elementare Darstellung aller wesentlichen Erscheinungen, welche die Kristalle in der Optik darbieten, nebst einer historischen Entwicklung der Theorien des Lichts. Stuttgart, Ferdinand Enke, 1903. 362 S.","type":"Journal Article","volume":"35"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:26:58.800553+00:00"}

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