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{"created":"2022-01-31T14:42:57.246550+00:00","id":"lit32780","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 35: 285-286","fulltext":[{"file":"p0285.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n285\neinfach eu Bewufstsein der Gegenwart; 8. als reproduzierte Vorstellung 4. als gesch\u00e4tzte Dauer, in welchem Falle die Bedingungen der Sch\u00e4tzung von besonderem psychologischen Interesse sind. Diejenigen Psychologen die ein zeitliches Attribut der Empfindung annehmen, haben darunter gew\u00f6hnlich objektive Dauer verstanden. Gegen die Annahme der Dauer sie eines Attributs der Empfindung kann man drei Gr\u00fcnde Vorbringen:\nI.\tdie Dauer einer Empfindung kann nicht ohne Vergleich mit anderen geistigen Prozessen subjektiv gesch\u00e4tzt werden. Diese Ansicht w\u00fcrde auch die Annahme von Intensit\u00e4t der Empfindung ausscbliefsen ; 2. Empfindungen sind blofse Abstraktionen und besitzen daher weder objektive noch subjektive Dauer; 3. eine Empfindung, die in objektiver Hinsicht l\u00e4nger ist als die psychische Pr\u00e4senzzeit, ist kein einfaches Element; und eine Empfindung, die k\u00fcrzer ist als die psychische Pr\u00e4senzzeit, hat subjektiv keine Dauer. Dafs die subjektive Gegenwart subjektive Dauer besitzen k\u00f6nne, glaubt Verf. nicht zugeben zu k\u00f6nnen.\nMax Mkykb (Columbia, Missouri).\nJ.\tF. Memekgee. The PercepUei Of Amber. Psych. Reo. Mon. Sup. 5 (5), Whole Nr. 22. 44 S. 1903.\nDies ist die Fortsetzung zu einer Abhandlung des Verf. \u00fcber Zahl urteile in Ber\u00fchrungsempfindungen, wor\u00fcber bereits in dieser Zeitschrift berichtet worden ist. Verf. beginnt mit einer Diskussion des Verschmelzungs-begriffes. Er lehnt den Gebrauch des Wortes Verschmelzung, wie er sich z. B. bei K\u00fclpe findet, seiner Unklarheit wegen ab und schl\u00e4gt vor, von Verschmelzung nur dann zu sprechen, wenn mehrere Elemente untrennbar verbunden sind, so dafs das eine nicht ohne das andere wahrgenommen werden kann, wie die H\u00f6he und St\u00e4rke eines Tones. Wenn die Vereinigung zweier Elemente ein neues, einheitliches Element hervorbringt, wie bei Farbenmischungen, so will er von Mischung sprechen. F\u00fcr alle anderen zusammengesetzten Wahrnehmungen schl\u00e4gt er die Bezeichnung konstruktive Kombination vor.\nVerf. diskutiert dann die Theorie, wonach das Auftreten eines zentrifugalen Nervenprozesses eine wesentliche Bedingung f\u00fcr das Zustande kommen einer Wahrnehmung ist. Er meint, dafs die durch Reflexbewegungen ansgel\u00f6sten kin\u00e4sthetischen Empfindungen dieser Theorie nach nicht zum Bewufstsein kommen k\u00f6nnten.\nDie Versuche \u00fcber Zahlurteile in Gesichtsempfindungen brachten folgende Ergebnisse zutage. Die Leichtigkeit und Richtigkeit des Zahl urteile\u00ab h\u00e4ngt weniger von der Gr\u00f6fse oder Kleinheit der Zahl der Gegenst\u00e4nde ab, als von der Art ihrer Anordnung. Er vergleicht Zahlurteile mit Tiefenurteilen. In beiden F\u00e4llen schenken wir der sinnlichen Eigent\u00fcmlichkeit, auf der unser Urteil beruht, keine Aufmerksamkeit, sondern wenden uns sogleieh dem assoziierten Raum- oder Zahlurteile zu. Wir haben z. B. gelernt, eine gewisse symmetrisch angeordnete Figur als aus acht Teilen bestehend zu beurteilen. Wenn nun eine andere, aber \u00e4hnliche Figur exponiert wird, die weniger Teile enth\u00e4lt, so beurteilen wir sie ihrer \u00c4hnlichkeit wegen nichtsdestoweniger als achtteilig. Vier Elemente in einer Anordnung, mit der wir vertraut sind, werden mit einem geringeren","page":285},{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"286\nLiteraturbericht.\ndurchschnittlichen Fehler beurteilt als vier Elemente in einer ungew\u00f6hnlicheren Anordnung. Wenn eine Anzahl von Elementen gleichm\u00e4fsig \u00fcber eine gewisse Fl\u00e4che verstreut ist, so erscheinen die Elemente zahlreicher als wenn sie auf einem kleineren Teil derselben Fl\u00e4che zusammengedr\u00e4ngt sind. Wenn jedoch die Elemente zusammen mit der Fl\u00e4che verkleinert werden, z. B. vermittels einer Vergr\u00f6fserung der Entfernung vom Auge, so erscheint ihre Zahl gr\u00f6fser. Eine Reihe \u00e4hnlicher Versuche zeigt dasselbe Ergebnis; n\u00e4mlich, dafs das Zahlurteil abh\u00e4ngig ist von unseren Erfahrungen betreffend die gew\u00f6hnlichsten r\u00e4umlichen Anordnungen einer gegebenen Zahl von Elementen. Max Meyer (Columbia, Missouri).\nW. Wirth. Ein neuer Apparat f\u00fcr fied\u00e4chtnisversnche mit sprungweise fortschreitender Exposition ruhender Gesichtsobjekte. Mit 4 Fig. im Text. Philos. Stud. 18 (4), 701\u2014714. 1903.\nDieser neue Apparat des Verf. gestattet wie der von Ranschburg beschriebene (.Monatsschrift f\u00fcr Psychiatrie und Neurologie 10, 8. 321), die ruhige Exposition einzelner Glieder einer Reihe von Gesichtsgegenst\u00e4nden, die bei variablen Intervallen hinter dem Diaphragma eines Schirmes sich sprungweise dem Beobachter darbieten. Nach den Angaben besitzt der Apparat vor dem RANSCHBURGSchen den Vorteil, dafs er ger\u00e4uschlos arbeitet. Der Apparat wird durch ein Gewicht bewegt und ist mit besonders eingerichteten elektromagnetischen Widerhaltern versehen. Er wird in zwei Formen beschrieben : in einer einfacheren als Scheibenapparat, der wie der RANSCHBURGSche die sprungweise Exposition von 60 Objekten zul\u00e4fst und sodann in einer komplizierteren, bei welcher die Bewegung auf eine Trommel mit endlosem Papier \u00fcbertragen wird, welch letzterem die darzubietenden Gesichtsobjekte aufgedruckt sind.\tKiesow (Turin).\nKate Gordon. Meaning in Memory and in Attention. Psych. Rev. 10 (3), 267\u2014283. 1903.\nVerf. will zu den zwei Assoziationsgesetzen der \u00e4ufseren und inneren Assoziation, d. h. Assoziation durch Zusammensein und durch \u00c4hnlichkeit, noch ein drittes hinzuf\u00fcgen, Assoziation durch Bedeutung. Verf. berichtet, nach einer kurzen historischen \u00dcbersicht, \u00fcber einige Experimente. Neun sinnlose Silben wurden gelernt und das Resultat verglichen mit dem der Erlernung von neun Silben unter komplizierteren Bedingungen. Wenn die Silben, statt alle am selben Ort zu erscheinen, an verschiedenen Pl\u00e4tzen in der Form eines Kreises auftraten, so war die Erlernung leichter und der ganze Vorgang nach Aussage der Versuchspersonen viel angenehmer. In einem anderen Fall waren die Silben der Vergleichsreihe auf verschieden gef\u00e4rbte Papiere gedruckt. Vier von f\u00fcnf Versuchspersonen lernten besser, wenn die Farbenunterschiede sich darboten. Einige weitere Experimente, mit bezug auf den Einflufs einfacher und komplizierter Figuren auf die Aufmerksamkeit, zeigen, dafs komplizierte Figuren die Aufmerksamkeit im allgemeinen leichter auf sich ziehen und l\u00e4nger auf sich konzentriert erhalten als einfache Figuren.\nMax Meyer (Columbia, Missouri).","page":286}],"identifier":"lit32780","issued":"1904","language":"de","pages":"285-286","startpages":"285","title":"J. F. Messenger: The Perception of Number. Psych. Rev. Mon. Sup. 5 (5), Whole Nr. 22. 44 S. 1903","type":"Journal Article","volume":"35"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:42:57.246555+00:00"}