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{"created":"2022-01-31T16:36:28.447829+00:00","id":"lit32797","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 35: 319-320","fulltext":[{"file":"p0319.txt","language":"de","ocr_de":"Lifer a turberich t.\n319\nf) von Wallace, Romanes, Lubbok, Forel, Fabre, Wasmann, Yung, Bouvier, Mabchal, Marchand, Buttel-Reepen, Beckham, Rodenbach, Ziegler durch ein topographisches Ged\u00e4chtnis f\u00fcr Anhaltspunkte; g) von Hachet-Souplet durch direkte Wahrnehmbarkeit des Zieles, von Duchatbl durch Telepathie;\nh)\tvon Cyon durch ein auf der Intelligenz beruhendes, komplexes Ph\u00e4nomen ;\ni)\tvon Kingsley, Parker und Newton durch erbliches topographisches Ged\u00e4chtnis.\nBei der Bestimmung des Problems kommt es Clapar\u00e8de vor allem auf die Feststellung an, ob das Ziel bei der Orientierung ein v\u00f6llig unbekanntes nie gesehenes sein kann oder nicht. Ob ferner dieses Ziel sich direkt wahrnehmen l\u00e4fst oder nicht; ob endlich der hinf\u00fchrende Weg Anhaltspunkte bietet oder nicht. Unter den Tatsachen werden f\u00fcnfzig Beobachtungen der verschiedensten Art aufgef\u00fchrt und diskutiert, wobei Ameisen, Bienen, Wespen und Tauben einzeln vorgenommen werden. Bei den Schlufsfolgerungen zeigt Clapar\u00e8de eine leichte Vorliebe f\u00fcr die Hypothese des (nicht erblichen) topographischen Ged\u00e4chtnisses, ohne zu verkennen, dafs auch die anderen provisorisch ihre Berechtigung haben und einzelne Teile dieses noch so verwickelten Problems besser zu erkl\u00e4ren imstande sind.\nE. Platzhopp - Le jeune (Tour - de - Peilz, Schweiz).\nR. M. Yerkes. The Instincts, Habits, and Reactions of the Frog. Psychol Rev.\nMonogr. Suppl. 4, Harvard Psych. Studies 1, 579\u2014638. 1903.\nVerf. machte eine Reihe von Experimenten, betreffend das geistige Leben der Fr\u00f6sche. Um die Lernf\u00e4higkeit zu untersuchen, benutzte er ein einfaches Labyrinth, d. h. einen Kasten, der an zwei Stellen eine Wahl zwischen zwei Wegen n\u00f6tig machte, wenn das Tier hindurch wollte, um zu dem am Ausgange aufgestellten Wassergef\u00e4fs zu gelangen. Bei der ersten Wahl waren die beiden Wege durch ihre Farbe unterschieden; der eine war rot, der andere weife. Aufserdem befand sich hier am Boden ein System von Dr\u00e4hten, so dafs das Tier elektrisch gereizt werden konnte, wenn es auf die Dr\u00e4hte zu sitzen kam. Die Experimente zeigten, dafs die Fr\u00f6sche nur sehr langsam den richtigen Weg lernten, langsamer selbst als Fische. 50 bis 100 Versuche waren notwendig, um eine gewohnheitsm\u00e4fsige Wahl der beiden Wege zu entwickeln. Die Fr\u00f6sche sind sehr furchtsam in einer ungewohnten Umgebung, und sie reagieren in diesem Zustande nicht leicht auf irgend welche Reize. Wechsel der Farben, nachdem die Fr\u00f6sche sich an einen bestimmten Weg gew\u00f6hnt hatten, bewirkte Konfusion und bewies daher die Unterscheidungsf\u00e4higkeit f\u00fcr Rot und Weifs. (Verf. vernachl\u00e4ssigt leider ganz die Tatsache, dafs das Rot doch offenbar dunkler war als das Weifs.) Wenn die Fr\u00f6sche gewohnheitsm\u00e4fsig \u00fcber die Dr\u00e4hte passierten, so machten sie h\u00e4ufig einige R\u00fcckw\u00e4rtsspr\u00fcnge, was beweist, dafs sie sich der unangenehmen elektrischen Reize erinnerten, die Bie bei Ber\u00fchrung der Dr\u00e4hte oft empfangen hatten. Erregung von Furcht wirkte verz\u00f6gernd auf die Ausbildung von Assoziationen.\nVerf. machte ferner Versuche \u00fcber die Reaktionszeit bei elektrischer Reizung und bei Ber\u00fchrung. Gem\u00e4fs der St\u00e4rke des Reizes m\u00fcssen drei verschiedene Reaktionsarten unterschieden werden: Reflexartige Reaktion","page":319},{"file":"p0320.txt","language":"de","ocr_de":"320\nLiteraturbcricht.\nvon 50 bis 80a bei sehr starken Betzen: eine Art \u00fcberlegender Reaktion von 300 bis 2000s bei sehr schwachen Reizen; und schnelle instinktiv\u00ab Reaktion von 150 bis 170\u00ab bei Reisen von mittlerer Intensit\u00e4t. Die Reaktion anf Ber\u00fchrung ist weniger prompt als auf elektrische Reizung, etwa 200 s. Um die Intensit\u00e4t des Ber\u00fchrnngs- und des elektrischen Reizes vergleichen zu k\u00f6nnen, stellt Verf. die Bedingung, dafs zu vergleichende Reize verschiedener Art gleich grofse Variation der Reaktionszeiten auf-weisen sollen.\nGeh\u00f6rsempfindungen scheinen nur von untergeordneter Bedeutung f\u00fcr das geistige Leben der Fr\u00f6sche zu sein. Ger\u00e4usche irgend welcher Art bringen allein kaum eine Reaktion zustande. Sie scheinen haupts\u00e4chlich als Aufmerksamkeitssignale zu dienen, d. h. sie veranlassen den Frosch zur Annahme einer aufmerksamen Haltung. Verf. konnte einen Einflufs von Schallempfindungen auf die Atmungsfrequenz feststellen. Ein pl\u00f6tzliches Ger\u00e4usch von pl\u00e4tscherndem Wasser beschleunigte die Atmung ; ein schriller Pfeifenton verlangsamte sie. Max Meter (Columbia, Missouri).\nR. M. Yebkes and G. E. Huooins. Habit Formation in the Grawflih Gaabaru\nAffi\u00e4is. Psychol. Rev. Monogr. Suppl. 4, Harvard Psych. Stud. 1,565\u2014577. 1903.\nDie Verff. erw\u00e4hnen einige Experimente von Bethe als die einzigen, die sich auf die Lernf\u00e4higkeit der Krebse beziehen. Bethe schliefst, die Krebse seien unf\u00e4hig zu lernen. Die Verff. wenden jedoch hiergegen ein, dafs Bethe8 Versuche nicht zahlreich genug waren. Sie benutzten zu ihrer Untersuchung ein einfaches Labyrinth, d. h. einen einfachen Holzkasten mit zwei Ausg\u00e4ngen, von denen entweder defr rechte oder der linke durch eine Glasplatte geschlossen werden konnte. Vor dem Ausgange befand eich als einladender Aufenthaltsort eine mit Wasser gef\u00fcllte Sch\u00fcssel. Der Kasten war in der Richtung des Wassers etwas geneigt, um dem Versuchstier die Bewegung zu erleichtern. In den ersten 10 Versuchen schlug der Krebs ebenso oft den richtigen wie den falschen Weg ein. Nachdem jedoch 50 Versuche stattgefunden hatten, schlug der Krebs in den folgenden 10 Versuchen nur in 10\u00b0/o der F\u00e4lle den falschen Weg ein. Die Zahlen sind die Durchschnittszahlen f\u00fcr drei Krebse. 14 Tage sp\u00e4ter fanden die Krebse in 70% der F\u00e4lle den richtigen Weg. Sie hatten also nicht nur durch Erfahrung gelernt, sondern nach dieser Zeit auch einen betr\u00e4chtlichen Teil des Gelernten noch behalten. Verschiedene Modifikationen der Versuche gestatten die Schlufsfolgerung, dafs die Ged\u00e4chtnisbilder der Tiere sowohl aus chemischen Empfindungen (Geruch und Geschmack) wie aus Ber\u00fchrungs-, Gesichts- und Muskelempfindungen bestehen. Einige Versuche, betreffend die Art, wie die Krebse sich umwenden, wenn sie auf den R\u00fccken gelegt werden, f\u00fchrten zu dem Ergebnis, dafs sie sich gew\u00f6hn* lieh nach der schwereren K\u00f6rperseite hin wenden, und dafs sie auf einer geneigten Ebene von der Neigung Gebrauch machen.\nMax Meyeb (Columbia, Missouri).","page":320}],"identifier":"lit32797","issued":"1904","language":"de","pages":"319-320","startpages":"319","title":"R. M. Yerkes: The Instincts, Habits, and Reactions of the Frog. Psychol. Rev. Monogr. Suppl. 4, Harvard Psych. Studies 1, 579-638. 1903","type":"Journal Article","volume":"35"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:36:28.447834+00:00"}