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{"created":"2022-01-31T16:36:31.498703+00:00","id":"lit32834","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Nagel, W. A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 34: 63-64","fulltext":[{"file":"p0063.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n03\nnehmung entspricht. Mit anderen Worten, wir k\u00f6nnen bei Gegenst\u00e4nden, di\u00a9 sich anf nur einem Zapfen abbilden, weder die Form beurteilen, falls nur di\u00a9 Gr\u00f6fse der Fl\u00e4che und die Helligkeit konstant bleibt noch zwei unterscheiden, deren einer doppelt so grofs, aber halb so hell als der andere ist Zum exakten, d. h. quantitativ genauen Nachweis dieses Satzes bedient sich Verf. eines Instrumentes, das gestattet, zwei nebeneinander befindliche, in ihrer Gr\u00f6fse variierbare Diaphragmen mittels zweier Spiegel, deren Abstand von einer und derselben Kerze verstellbar ist, zu erhellen. Es zeigte sich, dafs innerhalb desjenigen Gebietes von Wahrnehmungen, die mit einem Zapfen \u00fcberhaupt m\u00f6glich sind, f\u00fcr jede Fl\u00e4cliengr\u00f6fsen-differenz eine bestimmte kompensierende Beleuchtungsdifferenz gefunden werden kann, so dafs scheinbare Gleichheit der Wahrnehmungen resultiert. Die berechneten Produkte aus Fl\u00e4che mal Helligkeit sind dann mit gen\u00fcgender Genauigkeit konstant.\nEine fernere theoretische Folgerung aus der Natur eines \u201eEndorganes\u201c ist die Kompensierung der Bildgr\u00f6fse durch die Dauer der Beleuchtung. Ein Gegenstand mufs einem anderen doppelt so grofsen gleich erscheinen, wenn er halb solange beleuchtet wird. Zum Nachweise dieser These bedient sich Verf. rotierender Episkotister. W\u00e4hlt man gr\u00f6fse Rotations-geechwindigkeit, so ist auch, wie Verf. ausf\u00fchrlich begr\u00fcndet, der Vergleich eines konstanten und eines intermittierenden Eindrucks zul\u00e4ssig. So liefe sich exakt naehweisen, dafs eine bestimmte kleinere Fl\u00e4che sich einer bestimmten gr\u00f6fseren, vor der die Sektorscheibe rotierte, stets gleichmachen liefe. Auch hier war dann in beiden F\u00e4llen das Produkt aus Beleuchtungsdauer mal Fl\u00e4chengr\u00f6fse gleich.\nSchliefslich kombinierte Verf. noch seine beiden Apparate und ge wann so die M\u00f6glichkeit, zwei gleichgrofse Diaphragmen mit verschiedener Helligkeit und verschieden lange zu beleuchten. Das eine wmrde konstant, das andere mit Episkotister intermittierend beleuchtet. Auch hier war Kompensation m\u00f6glich. Sehr interessant ist das Verhalten eines ZapfenB gegen\u00fcber verschiedenen Farben. Es ist bekannt, dafs gen\u00fcgend ges\u00e4ttigte Farben noch erkannt werden auch bei Netzhautbildern, die kleiner als ein Zapfenquerschnitt sind. Verf. best\u00e4tigt dies, indem er mitteilt, Diaphragmen von 2,875 mm Durchmesser auf 23 m Abstand noch in richtiger Farbe erkannt zu haben, was einem Bilder von weniger als halber Zapfenbreite entspr\u00e4che. Die M\u00f6glichkeit dieser Tatsache beruht auf der Verkn\u00fcpfung jedes Zapfens mit verschiedenen Neuronen (mindestens bekanntlich drei) und widerspricht nicht der Natur des Zapfens als Endorgan.\nDr. Crzellitzer (Berlin).\nE. HKamo. \u00dcber die vti der Farbenempfindlichkeit nia b h\u00e4ngige \u00c4nderung der VeUsempflntlicfekeit. Arch. f. d. gC8. Physiologie 94, 538\u2014554. 1903.\nVerf. beabsichtigt, zu zeigen, dafs gewisse Umstimmungserscheinungen im Sehorgan wohl mit der Theorie der Gegenfarben, nicht aber mit der Dreif&rbentbeorie in Einklang zu bringen seien. Der Grundversuch ist folgender: Eine Netzhautstelle wird durch weifses Licht erm\u00fcdet; alsdann i\u00e4&t man anf die erm\u00fcdete und zugleich auf eine unmittelbar benachbarte nicht erm\u00fcdete Stelle ein und dasselbe farbige Licht einwirken ; an letzterer","page":63},{"file":"p0064.txt","language":"de","ocr_de":"64\nLiteraturbericht.\nStelle mu fa dann das Licht heller erscheinen. Die Dreifarbentheorie fordert nun, sagt H., dafa nach irgendwie erzieltem Ausgleich dieser Helligkeitsdifferenz das farbige Licht mit beiden Netzhautstellen auch gleic h ges\u00e4ttigt und in gleichem Farbenton gesehen werde, w\u00e4hrend die Theorie der Gegenfarben verlangt, dafs die unerm\u00fcdete Netzhautstelle das farbige Licht wesentlich weniger ges\u00e4ttigt, weifelicher sieht, als die weifserm\u00fcdete. Tats\u00e4chlich trifft nun nach Verf. das letztere zu, die S\u00e4ttigungsdifferenz ist unter geeigneten Versuchsbedingungen sehr deutlich, und zwar, wie Verf. im Hinblick auf die durch die r St\u00e4bchentheorie\" erg\u00e4nzte Dreikomponententheorie hinzusetzt, auch unter der Bedingung, dafs das Auge helladaptiert ist und das erm\u00fcdete Netzhautfeld im fovealen Bezirk liegt.\nDie Art und Weise, wie diese Versuche, teils mit farbigen Papieren, teils mit spektralen Lichtern ausgef\u00fchrt werden, m\u00f6ge im Original nachgelesen werden.\nVerf. zieht aus seinen Beobachtungen den Schlafs, dafs auch f\u00fcr den st\u00e4bchenlosen Teil der Netzhaut eine von der Farbenempfindlichkeit unabh\u00e4ngige \u00c4nderung der Weifsempfindlichkeit durch Weifserm\u00fcdung bewirkt werden kann.\nAbweichende Ergebnisse, zu denen v. Kbies bei \u00e4hnlichen Versuchen kam, erkl\u00e4rt sich Verf. zum Teil mit der Verwendung zu wenig ges\u00e4ttigter Farben. Von Interesse ist in der Auseinandersetzung mit v. Kries eine Bemerkung Herings, in welcher gesagt wird, dafs an der (durch Weifsreizung) erm\u00fcdeten Stelle \u201edie blaue Valenz des blauen Lichtes durch das zugemischte Weifs teilweise neutralisiert wirdu. Das w\u00fcrde eine nicht unwesentliche Neuerung in den von H. vertretenen Anschauungen bedeuten, deren n\u00e4here Begr\u00fcndung wohl noch zu erwarten ist.\nW. A. Nagel ^Berlin).\nH. Zwaardemaxer und F. H. Quix. Schwellenwert und Tonh\u00f6he. Archiv f\u00fcr Anatomie und Physiologie, Physiol. Abt., Supplement 1902.\nDer Zweck dieser Untersuchung war 1. f\u00fcr jeden Ton der Skala die kleinste Amplitude festzustellen, die auf eine bestimmte Art und Weise belauscht, noch gerade ausreicht, um geh\u00f6rt und als Ton erkannt zu werden, 2. den Energiewert zu ermitteln, welcher diesem Schwellenwert entspricht.\nDie Versuche mufsten f\u00fcr die verschiedenen Teile der Skala mit einer verschiedenen Methodik ausgef\u00fchrt werden, und zwar f\u00fcr die unteren Oktaven (bis c) mittels der grofsen EuRLMANNsehen Stimmgabeln, deren oft sehr unangenehm st\u00f6rende, unharmonische Obert\u00f6ne durch festanschliefsende, fingerbreite Tuchringe aufgehoben waren, f\u00fcr die mittleren Oktaven (c\u2014c9) mit EDKLMANNSchen Stimmgabeln mit Laufgewichten, die nach und nach auf alle T\u00f6ne der chromatischen Skala eingestellt wurden, in den h\u00f6heren Oktaven endlich (bis a4) verwendeten die Verf. Orgelpfeifen und schliefs-lich (bis g\u00b0) eine Galton - Pfeife ; auch diese stammten aus der Edel-MANNschen Werkstatt. Die Versuchsanordnung um die Amplitude zu bestimmen, die dem Minimum perizeptibile entspricht, gr\u00fcnden die Verf. bei ihren Stimmgabelversuchen auf den GRAimmaosehen Kunstgriff in der von Stbuycken angegebenen, handlichen Form, dessen Kenntnis die Verf. leider","page":64}],"identifier":"lit32834","issued":"1904","language":"de","pages":"63-64","startpages":"63","title":"E. Hering: \u00dcber die von der Farbenempfindlichkeit unabh\u00e4ngige \u00c4nderung der Wei\u00dfempfindlichkeit. Arch. f. d. ges. Physiologie 94, 533-554. 1903","type":"Journal Article","volume":"34"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:36:31.498709+00:00"}