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{"created":"2022-01-31T16:36:45.272159+00:00","id":"lit32835","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Guttmann","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 34: 64-65","fulltext":[{"file":"p0064.txt","language":"de","ocr_de":"64\nLiteraturbericht.\nStelle mu fa dann das Licht heller erscheinen. Die Dreifarbentheorie fordert nun, sagt H., dafa nach irgendwie erzieltem Ausgleich dieser Helligkeitsdifferenz das farbige Licht mit beiden Netzhautstellen auch gleic h ges\u00e4ttigt und in gleichem Farbenton gesehen werde, w\u00e4hrend die Theorie der Gegenfarben verlangt, dafs die unerm\u00fcdete Netzhautstelle das farbige Licht wesentlich weniger ges\u00e4ttigt, weifelicher sieht, als die weifserm\u00fcdete. Tats\u00e4chlich trifft nun nach Verf. das letztere zu, die S\u00e4ttigungsdifferenz ist unter geeigneten Versuchsbedingungen sehr deutlich, und zwar, wie Verf. im Hinblick auf die durch die r St\u00e4bchentheorie\" erg\u00e4nzte Dreikomponententheorie hinzusetzt, auch unter der Bedingung, dafs das Auge helladaptiert ist und das erm\u00fcdete Netzhautfeld im fovealen Bezirk liegt.\nDie Art und Weise, wie diese Versuche, teils mit farbigen Papieren, teils mit spektralen Lichtern ausgef\u00fchrt werden, m\u00f6ge im Original nachgelesen werden.\nVerf. zieht aus seinen Beobachtungen den Schlafs, dafs auch f\u00fcr den st\u00e4bchenlosen Teil der Netzhaut eine von der Farbenempfindlichkeit unabh\u00e4ngige \u00c4nderung der Weifsempfindlichkeit durch Weifserm\u00fcdung bewirkt werden kann.\nAbweichende Ergebnisse, zu denen v. Kbies bei \u00e4hnlichen Versuchen kam, erkl\u00e4rt sich Verf. zum Teil mit der Verwendung zu wenig ges\u00e4ttigter Farben. Von Interesse ist in der Auseinandersetzung mit v. Kries eine Bemerkung Herings, in welcher gesagt wird, dafs an der (durch Weifsreizung) erm\u00fcdeten Stelle \u201edie blaue Valenz des blauen Lichtes durch das zugemischte Weifs teilweise neutralisiert wirdu. Das w\u00fcrde eine nicht unwesentliche Neuerung in den von H. vertretenen Anschauungen bedeuten, deren n\u00e4here Begr\u00fcndung wohl noch zu erwarten ist.\nW. A. Nagel ^Berlin).\nH. Zwaardemaxer und F. H. Quix. Schwellenwert und Tonh\u00f6he. Archiv f\u00fcr Anatomie und Physiologie, Physiol. Abt., Supplement 1902.\nDer Zweck dieser Untersuchung war 1. f\u00fcr jeden Ton der Skala die kleinste Amplitude festzustellen, die auf eine bestimmte Art und Weise belauscht, noch gerade ausreicht, um geh\u00f6rt und als Ton erkannt zu werden, 2. den Energiewert zu ermitteln, welcher diesem Schwellenwert entspricht.\nDie Versuche mufsten f\u00fcr die verschiedenen Teile der Skala mit einer verschiedenen Methodik ausgef\u00fchrt werden, und zwar f\u00fcr die unteren Oktaven (bis c) mittels der grofsen EuRLMANNsehen Stimmgabeln, deren oft sehr unangenehm st\u00f6rende, unharmonische Obert\u00f6ne durch festanschliefsende, fingerbreite Tuchringe aufgehoben waren, f\u00fcr die mittleren Oktaven (c\u2014c9) mit EDKLMANNSchen Stimmgabeln mit Laufgewichten, die nach und nach auf alle T\u00f6ne der chromatischen Skala eingestellt wurden, in den h\u00f6heren Oktaven endlich (bis a4) verwendeten die Verf. Orgelpfeifen und schliefs-lich (bis g\u00b0) eine Galton - Pfeife ; auch diese stammten aus der Edel-MANNschen Werkstatt. Die Versuchsanordnung um die Amplitude zu bestimmen, die dem Minimum perizeptibile entspricht, gr\u00fcnden die Verf. bei ihren Stimmgabelversuchen auf den GRAimmaosehen Kunstgriff in der von Stbuycken angegebenen, handlichen Form, dessen Kenntnis die Verf. leider","page":64},{"file":"p0065.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n65\nals allgemein bekannt voraussetxen. Infolgedessen mufs in Beeng auf die \u00c4ofserst komplizierte Methodik der Versuche auf die Originalarheit selbst, resp. auf die Arbeiten von Gradbnigo (Otol. Congress, London 1900, S. 15) und Str\u00fcycken {Nederl. Tijdschrift v. Geneesk. 1, 8. 728. 1902) verwiesen werden \u2014 f\u00fcr deutsche Leser im allgemeinen nicht leicht zu finden. F\u00fcr die hohen Oktaven, in denen eine mikroskopische Amplitudenmessung nicht mehT m\u00f6glich war, wurde bei den verwendeten Orgelpfeifen die ausgesendete Schallmenge nach Rayleighs Methode berechnet. Dieser setzt die der Orgelpfeife zugeftthrte Energiemenge der von der Pfeife ausgesendeten Schallroenge gleich, unter der Voraussetzung, dafs die Bedingungen von Druck und Einstellung der Pfeife so g\u00fcnstig wie m\u00f6glich gew\u00e4hlt sind. Diese Energiemenge setzt sich zusammen 1. aus dem Druck, unter dem die Luft einstr\u00f6mt, 2. aus der Luftmenge, die in der Zeiteinheit durchstr\u00f6mt. Indem die Verf. den angef\u00fchrten Bedingungen m\u00f6glichst entsprachen, bestimmten sie unter Regulierung der Pfeife und des Winddruckes, unter Benutzung genauer Anemometer und Differentialmanometer (hergestellt durch \u00dcbereinanderschichten von Anilin\u00f6l und Wasser und siebenmal so empfindlich wie ein Wassermanometer) die Schwellen auch f\u00fcr diese Region. Indem sie nun die Werte f\u00fcr das c* der Orgelpfeife und das c\u201c der Stimmgabeln gleich setzten, erhielten sie eine kontinuierliche Reihe, die sie in absolute Werte umrechnen und graphisch darstellen konnten. Im einzelnen mufs das im Original nachgelesen werden. Als Hauptresultat ergibt sich aus den \u00e4ufserst sorgf\u00e4ltigen Versuchen, dafs die Empfindlichkeit unseres Ohres von c\u2014\u20182 ab allm\u00e4hlich ansteigt, in den mittleren Oktaven ihr Maximum erreicht (etwa zwischen c1 und gR) und dann allm\u00e4hlich wieder abnimmt.\tGuttmann (Berlin).\nE. Vz&ess. Ober die Reiznng des Rtechorgans durch direkte Einwirkung riechender Fl\u00fcssigkeiten. Pfl\u00fcgers Archiv 95, 368\u2014408. 1903.\nVerschiedene Untersucher (Aronsohn, Vaschtoe) bestritten die Richtigkeit des E. H. WEBBRSchen Satzes, nach welchem nur in Luft vorhandene, nicht die in Wasser gel\u00f6sten Riechstoffe riechbar sind; da aber bei ihren Versuchen eine richtige F\u00fcllung der Riechspalte mit der Fl\u00fcssigkeit nicht sicher war, stellte Verf. zun\u00e4chst durch Versuche am anatomischen Pr\u00e4parat der Nasenh\u00f6hle die zur F\u00fcllung der Riechspalte g\u00fcnstigste Stellung fest. An einem sagittal durchschnittenen Kopf wurde das Septum bis auf einen schmalen Saum abgetrennt, so dafs die rechte Nasenh\u00f6hle freilag; nach Feststellung der Innenzn&fse wurde die \u00d6ffnung durch eine mit Talg gedichtete Glasplatte geschlossen, die Choane durch talggetr\u00e4nkte Watte verstopft. Zur Orientierung \u00fcber die Stellung des Pr\u00e4parats diente der Winkel, welchen der Nasenr\u00fccken mit der Horizontalen bildete. \u00dcbertraf dieser nicht 70\u00b0, so gelangte die eingef\u00fchrte Fl\u00fcssigkeit durch die vom Septumrand gebildete Rinne in die Riechspalte. F\u00fcr Versuche am Lebenden sind Winkelstellnngen \u00fcber 35\u00b0 geeignet. Bei Horizontallage des Nasenr\u00fcckens (welche Stellung Aronsohn an wandte), wird die Riechspalte nicht ganz mit Fl\u00fcssigkeit gef\u00fcllt. K\u00fcnstlich vorgenommene Gestalts-ver\u00e4nderungen der Nasenh\u00f6hle ergaben keine wesentlichen Hindernisse f\u00fcr Zeitschrift f\u00fcr Psychologie 34.\t5","page":65}],"identifier":"lit32835","issued":"1904","language":"de","pages":"64-65","startpages":"64","title":"H. Zwaardemaker und F. H. Quix: Schwellenwert und Tonh\u00f6he. Archiv f\u00fcr Anatomie und Physiologie, Physiol. Abt., Supplement 1902 [, S. 367-398]","type":"Journal Article","volume":"34"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:36:45.272164+00:00"}