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{"created":"2022-01-31T15:52:57.091430+00:00","id":"lit32836","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Trendelenburg, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 34: 65-66","fulltext":[{"file":"p0065.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n65\nals allgemein bekannt voraussetxen. Infolgedessen mufs in Beeng auf die \u00c4ofserst komplizierte Methodik der Versuche auf die Originalarheit selbst, resp. auf die Arbeiten von Gradbnigo (Otol. Congress, London 1900, S. 15) und Str\u00fcycken {Nederl. Tijdschrift v. Geneesk. 1, 8. 728. 1902) verwiesen werden \u2014 f\u00fcr deutsche Leser im allgemeinen nicht leicht zu finden. F\u00fcr die hohen Oktaven, in denen eine mikroskopische Amplitudenmessung nicht mehT m\u00f6glich war, wurde bei den verwendeten Orgelpfeifen die ausgesendete Schallmenge nach Rayleighs Methode berechnet. Dieser setzt die der Orgelpfeife zugeftthrte Energiemenge der von der Pfeife ausgesendeten Schallroenge gleich, unter der Voraussetzung, dafs die Bedingungen von Druck und Einstellung der Pfeife so g\u00fcnstig wie m\u00f6glich gew\u00e4hlt sind. Diese Energiemenge setzt sich zusammen 1. aus dem Druck, unter dem die Luft einstr\u00f6mt, 2. aus der Luftmenge, die in der Zeiteinheit durchstr\u00f6mt. Indem die Verf. den angef\u00fchrten Bedingungen m\u00f6glichst entsprachen, bestimmten sie unter Regulierung der Pfeife und des Winddruckes, unter Benutzung genauer Anemometer und Differentialmanometer (hergestellt durch \u00dcbereinanderschichten von Anilin\u00f6l und Wasser und siebenmal so empfindlich wie ein Wassermanometer) die Schwellen auch f\u00fcr diese Region. Indem sie nun die Werte f\u00fcr das c* der Orgelpfeife und das c\u201c der Stimmgabeln gleich setzten, erhielten sie eine kontinuierliche Reihe, die sie in absolute Werte umrechnen und graphisch darstellen konnten. Im einzelnen mufs das im Original nachgelesen werden. Als Hauptresultat ergibt sich aus den \u00e4ufserst sorgf\u00e4ltigen Versuchen, dafs die Empfindlichkeit unseres Ohres von c\u2014\u20182 ab allm\u00e4hlich ansteigt, in den mittleren Oktaven ihr Maximum erreicht (etwa zwischen c1 und gR) und dann allm\u00e4hlich wieder abnimmt.\tGuttmann (Berlin).\nE. Vz&ess. Ober die Reiznng des Rtechorgans durch direkte Einwirkung riechender Fl\u00fcssigkeiten. Pfl\u00fcgers Archiv 95, 368\u2014408. 1903.\nVerschiedene Untersucher (Aronsohn, Vaschtoe) bestritten die Richtigkeit des E. H. WEBBRSchen Satzes, nach welchem nur in Luft vorhandene, nicht die in Wasser gel\u00f6sten Riechstoffe riechbar sind; da aber bei ihren Versuchen eine richtige F\u00fcllung der Riechspalte mit der Fl\u00fcssigkeit nicht sicher war, stellte Verf. zun\u00e4chst durch Versuche am anatomischen Pr\u00e4parat der Nasenh\u00f6hle die zur F\u00fcllung der Riechspalte g\u00fcnstigste Stellung fest. An einem sagittal durchschnittenen Kopf wurde das Septum bis auf einen schmalen Saum abgetrennt, so dafs die rechte Nasenh\u00f6hle freilag; nach Feststellung der Innenzn&fse wurde die \u00d6ffnung durch eine mit Talg gedichtete Glasplatte geschlossen, die Choane durch talggetr\u00e4nkte Watte verstopft. Zur Orientierung \u00fcber die Stellung des Pr\u00e4parats diente der Winkel, welchen der Nasenr\u00fccken mit der Horizontalen bildete. \u00dcbertraf dieser nicht 70\u00b0, so gelangte die eingef\u00fchrte Fl\u00fcssigkeit durch die vom Septumrand gebildete Rinne in die Riechspalte. F\u00fcr Versuche am Lebenden sind Winkelstellnngen \u00fcber 35\u00b0 geeignet. Bei Horizontallage des Nasenr\u00fcckens (welche Stellung Aronsohn an wandte), wird die Riechspalte nicht ganz mit Fl\u00fcssigkeit gef\u00fcllt. K\u00fcnstlich vorgenommene Gestalts-ver\u00e4nderungen der Nasenh\u00f6hle ergaben keine wesentlichen Hindernisse f\u00fcr Zeitschrift f\u00fcr Psychologie 34.\t5","page":65},{"file":"p0066.txt","language":"de","ocr_de":"66\nLiteraturbericht\ndie Anf\u00fcllung. Bei den Versuchen am Lebenden wird die Nasenh\u00f6hle am besten zuerst mit k\u00f6rperwarmer Kochsalzl\u00f6sung angef\u00fcllt, welche sodann durch die in 0,925 % Na CI gel\u00f6ste riechende Substanz ersetzt wird (Temp. 32\u201438\u00b0 C). Die verwendeten K\u00f6rperstellungen, bei denen sich obige Bedingungen erf\u00fcllen lassen, sind: Vorn\u00fcberneigung des Oberk\u00f6rpers mit-Beugen des einen, R\u00fcckw\u00e4rtsstellen des anderen Beins ; Brust- sowie Bauchlage mit \u00dcberh\u00e4ngen des Kopfes. Folgende Riechstoffe wurden gepr\u00fcft: Eau de Cologne (2,5%), Yiang-ylang (2,5%), Essbouquet (2,5%), Nelken\u00f6l (0,01%), Origanum\u00f6l (0,025%), Pfefferm\u00fcnz\u00f6l (0,025%), Kampferwasser, Kaprons\u00e4ure (3\u20144 Tropfen auf 150), Kaprons\u00e4ure mit einem Tropfen Piperidin. Die Versuche ergeben, dafs bei Vermeidung von Versuchsfehlern (s. Orig.) keine spezifischen Geruchsempfindungen durch Riechl\u00f6sungen hervorgerufen werden. Es wird vielmehr eine unbestimmte Gesamtempfindung ausgel\u00f6st, welche besonders von Tastempfindungen (2ter Trigeminusast) beherrscht ist. Dazu kommt ein Reizzustand der Regio-olfactoria, welcher aber weder nach Intensit\u00e4t noch nach Charakter einer Geruchsempfindung nahe steht. Erst nach einiger \u00dcbung lassen sich die Riechstoffe verm\u00f6ge dieser Empfindungen gruppenweise voneinander trennen, ohne dafs diese Orientierung eine ganz sichere ist. \u2014 Auch bei Einatmen von Riechstoffen mit Wasserdampf [im Dampfbad z. B.) wird die reine Geruchsempfindung herabgesetzt. Zusammenfassend wird gefolgert: \u201eDer Riechstoff kann \u2014, in Form von Fl\u00fcssigkeit in die Riechspalte gebracht, nur als heterologer Reiz des Geruchsorgans wirken.\u201c Betreffs der Wassertiere schliefst sich Verf. der Ansicht an, dafs bei ihnen eine eigentliche Geruchsempfindung nicht vorhanden sein kann.\nW. Trendelenburg (Freiburg i. Br.).\nH. Zwaardemaxer. Odorlmetrie ?on proxentischen L\u00f6sungen and von Systemen im heterogenen Gleichgewicht.\n\u2014 Riechend schmecken. Archiv f. Anat. u. Physiol. 1903 (1/2), 43 u. 120.\nVerf. verwendet f\u00fcr seine fr\u00fcher von ihm angegebenen por\u00f6sen Tonz\u00f6llen bei seinem Olfaktometer nunmehr kleine, aus Filtrierpapier gewickelte Zylinder, die ihm die Vorteile einerseits der v\u00f6lligen Geruchlosigkeitundunmittelbaren Verwendbarkeit, andererseits der schnellen Imbibitions-f\u00e4higkeit des Materials bieten. Die Herstellung eines solchen Zylinders und Armierung des Magazinzylinders damit wird genau dargestellt, ebenso auch die Technik der orientierenden und definitiven Methode. Bei ersterer geschieht zur Erkennung des Duftes die Aspiration des in immer st\u00e4rkerer w\u00e4ssriger Verd\u00fcnnung benutzten Riechstoffes, in der nat\u00fcrlichen Art des Schn\u00fcffelns, bei der zweiten Methode ist eine Konstanterhaltung des Aspirationsstromes durch eine B\u00fcNSENSche Wasserstrahlpumpe in Verbindung mit einem Spirometer erm\u00f6glicht. Die mit dem Riechstoff geschw\u00e4ngerte Luft wird in einem kleinen in die Bahn vom Riechmesser zum Spirometer eingeschalteten zylinderf\u00f6rmigen Luftbeh\u00e4lter aufgenommen, dem Riechfl\u00e4schchen, an welchem einfach gerochen wird. In betreff der Herstellung des heterogenen Gleichgewichtes bei den odorimetrischen Zylindern, sowie der Berechnung der Art der Verd\u00fcnnung und des odorimetrischen Koeffizienten","page":66}],"identifier":"lit32836","issued":"1904","language":"de","pages":"65-66","startpages":"65","title":"E. Veress: \u00dcber die Reizung des Riechorgans durch direkte Einwirkung riechender Fl\u00fcssigkeiten. Pfl\u00fcgers Archiv 95, 368-408. 1903","type":"Journal Article","volume":"34"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:52:57.091435+00:00"}