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{"created":"2022-01-31T16:37:30.874261+00:00","id":"lit32837","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Beyer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 34: 66-67","fulltext":[{"file":"p0066.txt","language":"de","ocr_de":"66\nLiteraturbericht\ndie Anf\u00fcllung. Bei den Versuchen am Lebenden wird die Nasenh\u00f6hle am besten zuerst mit k\u00f6rperwarmer Kochsalzl\u00f6sung angef\u00fcllt, welche sodann durch die in 0,925 % Na CI gel\u00f6ste riechende Substanz ersetzt wird (Temp. 32\u201438\u00b0 C). Die verwendeten K\u00f6rperstellungen, bei denen sich obige Bedingungen erf\u00fcllen lassen, sind: Vorn\u00fcberneigung des Oberk\u00f6rpers mit-Beugen des einen, R\u00fcckw\u00e4rtsstellen des anderen Beins ; Brust- sowie Bauchlage mit \u00dcberh\u00e4ngen des Kopfes. Folgende Riechstoffe wurden gepr\u00fcft: Eau de Cologne (2,5%), Yiang-ylang (2,5%), Essbouquet (2,5%), Nelken\u00f6l (0,01%), Origanum\u00f6l (0,025%), Pfefferm\u00fcnz\u00f6l (0,025%), Kampferwasser, Kaprons\u00e4ure (3\u20144 Tropfen auf 150), Kaprons\u00e4ure mit einem Tropfen Piperidin. Die Versuche ergeben, dafs bei Vermeidung von Versuchsfehlern (s. Orig.) keine spezifischen Geruchsempfindungen durch Riechl\u00f6sungen hervorgerufen werden. Es wird vielmehr eine unbestimmte Gesamtempfindung ausgel\u00f6st, welche besonders von Tastempfindungen (2ter Trigeminusast) beherrscht ist. Dazu kommt ein Reizzustand der Regio-olfactoria, welcher aber weder nach Intensit\u00e4t noch nach Charakter einer Geruchsempfindung nahe steht. Erst nach einiger \u00dcbung lassen sich die Riechstoffe verm\u00f6ge dieser Empfindungen gruppenweise voneinander trennen, ohne dafs diese Orientierung eine ganz sichere ist. \u2014 Auch bei Einatmen von Riechstoffen mit Wasserdampf [im Dampfbad z. B.) wird die reine Geruchsempfindung herabgesetzt. Zusammenfassend wird gefolgert: \u201eDer Riechstoff kann \u2014, in Form von Fl\u00fcssigkeit in die Riechspalte gebracht, nur als heterologer Reiz des Geruchsorgans wirken.\u201c Betreffs der Wassertiere schliefst sich Verf. der Ansicht an, dafs bei ihnen eine eigentliche Geruchsempfindung nicht vorhanden sein kann.\nW. Trendelenburg (Freiburg i. Br.).\nH. Zwaardemaxer. Odorlmetrie ?on proxentischen L\u00f6sungen and von Systemen im heterogenen Gleichgewicht.\n\u2014 Riechend schmecken. Archiv f. Anat. u. Physiol. 1903 (1/2), 43 u. 120.\nVerf. verwendet f\u00fcr seine fr\u00fcher von ihm angegebenen por\u00f6sen Tonz\u00f6llen bei seinem Olfaktometer nunmehr kleine, aus Filtrierpapier gewickelte Zylinder, die ihm die Vorteile einerseits der v\u00f6lligen Geruchlosigkeitundunmittelbaren Verwendbarkeit, andererseits der schnellen Imbibitions-f\u00e4higkeit des Materials bieten. Die Herstellung eines solchen Zylinders und Armierung des Magazinzylinders damit wird genau dargestellt, ebenso auch die Technik der orientierenden und definitiven Methode. Bei ersterer geschieht zur Erkennung des Duftes die Aspiration des in immer st\u00e4rkerer w\u00e4ssriger Verd\u00fcnnung benutzten Riechstoffes, in der nat\u00fcrlichen Art des Schn\u00fcffelns, bei der zweiten Methode ist eine Konstanterhaltung des Aspirationsstromes durch eine B\u00fcNSENSche Wasserstrahlpumpe in Verbindung mit einem Spirometer erm\u00f6glicht. Die mit dem Riechstoff geschw\u00e4ngerte Luft wird in einem kleinen in die Bahn vom Riechmesser zum Spirometer eingeschalteten zylinderf\u00f6rmigen Luftbeh\u00e4lter aufgenommen, dem Riechfl\u00e4schchen, an welchem einfach gerochen wird. In betreff der Herstellung des heterogenen Gleichgewichtes bei den odorimetrischen Zylindern, sowie der Berechnung der Art der Verd\u00fcnnung und des odorimetrischen Koeffizienten","page":66},{"file":"p0067.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n67\n( Verh\u00e4ltnis zwischen dem Olfactienwert in Zentimetern und 1 cm Zylinder-l\u00e4nge wird auf da\u00df Original verwiesen. Zum Schlufs werden noch die bei den Messungen zu beobachtenden Kegeln in einer Zusammenfassung -gegeben.\nDer bei Einatmung des Chloroforms auftretende s\u00fcfse Geschmack soll nach Ansicht des Verf.s in den von Disse gefundenen Epithelknospen der regio olfactoria zu st\u00e4nde kommen. Um nun den Schwellenwert der minimalen nasalen Geschmacks- und der minimalen Geruchsempfindung zu finden, li\u00e2t er mit dem Olfaktometer und der oben erw\u00e4hnten k\u00fcnstlichen Aspiration, sowie mit den Papierzylindern, welche mit in Paraffin gel\u00f6stem Chloroform getr\u00e4nkt waren, Versuche angestellt. Er fand dabei, dafs die Reizschwelle der Geruchsempfindung f\u00fcr einen Liter Luft die Anwesenheit von 2,60 mgr Chloroform, diejenige des nasalen Schmeckens f\u00fcr dasselbe Quantum Luft von 13,0 mgr erfordert. F\u00fcr \u00c4ther ergaben sich bei derselben Anordnung die Zahlen 0,07 mgr und 12,6 mgr.\nBeter (Berlin).\nA. Hagen. Die sexuelle Osphr\u00e9siologie. Charlottenburg, Barsdorf, 1901.\nAus den reichhaltigen Darstellungen des behandelten Stoffes, welcheVerf. in seinem Werke niedergelegt hat, d\u00fcrften f\u00fcr den Physiologen und Psychologen haupts\u00e4chlich die beiden einschl\u00e4gigen Abschnitte von Interesse sein. Wenn nun auch hierbei nichts Neues dargeboten wird, da der Verf. sich in diesen Kapiteln bei seinen Erl\u00e4uterungen in bekannten Bahnen bewegt so ist doch die Art der Behandlung und Auswahl in der Zusammensetzung anzuerkennen, besonders die Darstellung der sexuellen Ger\u00fcche als einer, infolge ihrer chemischen Eigenschaften abgrenzbaren Gruppe von Riechstoffen, n\u00e4mlich den Kaprylger\u00fcchen zugeh\u00f6rig und ihrer somit gesonderten Stellung. Dann auch die Ber\u00fccksichtigung der Beziehungen zwischen dem Perzeption- und Genitalorgan, welche, durch die anatomischen Verh\u00e4ltnisse bedingt, als ziemlich innige aufgefafst werden, wie die nasalen Genital-steilen und die durch sie bei sexueller Erregung bedingte Hyperosmie f\u00fcr Kaprylger\u00fcche, die vikariierende Menstruation etc. dartun. Als interessant sind ferner aus der Psychologie der sexuellen Ger\u00fcche die Beobachtungen \u00fcber sexuelle Perversionen bei Tieren hervorzuheben, sowie die ersch\u00f6pfende Behandlung der Entwicklung des \u201eParf\u00fcme de la femme11 in seinen mannigfachen Beziehungen zu allen Lebenserscheinungen und Gewohnheiten. Von den \u00fcbrigen Abschnitten schlagen die Kapitel \u00fcber Pathologie und Sunamitismus, in denen haupts\u00e4chlich die Psychopathia sexualis ber\u00fccksichtigt wird, besonders in das Fach des Psychiaters, w\u00e4hrend diejenigen \u00fcber Ethnologie der sexuellen Ger\u00fcche, \u00fcber die Bedeutung und Verwendung der Parf\u00fcms f\u00fcr sexuelle Zwecke, schliefslich aber der Literaturauszug und darin besonders die Stellung Goethes zu diesen Fragen auch weitere Kreise interessieren d\u00fcrfte. Das Hauptverdienst des Verf.s liegt in der F\u00fclle der mit grofsem Fleifse zusammengetragenen Literaturangaben aus s\u00e4mtlichen diesen Stoff ber\u00fchrenden Gebieten.\nH. Beyer (Berlin).\n5*","page":67}],"identifier":"lit32837","issued":"1904","language":"de","pages":"66-67","startpages":"66","title":"H. Zwaardemaker: Odorimetrie von prozentischen L\u00f6sungen und von Systemen im heterogenen Gleichgewicht. / - Riechend schmecken. Archiv f. Anat. u. Physiol. 1903 (1/2), 43 [Corr.: 42] u. 120","type":"Journal Article","volume":"34"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:37:30.874267+00:00"}