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{"created":"2022-01-31T16:33:52.178656+00:00","id":"lit32859","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Piper, H.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 34: 144-145","fulltext":[{"file":"p0144.txt","language":"de","ocr_de":"144\nLitera turberich t.\nBach. Ober den gegenw\u00e4rtigen Stand der Frage nach dem Verlauf der Pnpillar-reflexbahn und Aber St\u00f6rungen im Verlaufe dieser Bahn. Sitzungsberichte der Gesellschaft zur Bef\u00f6rderung der gesamten Naturwissenschaften zu Marburg (1), Januar 1902.\nAnatomische und experimentelle Untersuchungen an Tauben, Kaninchen, Hunden, Katzen und Affen sprachen nicht f\u00fcr die Ansicht, dafs die Pupillarreflexbahnen vom Corpus quadrigeminum aus zu den Zellen des Musc, sphincter pupillae im Okulomotoriuskern ziehen. B. vertritt vielmehr die Ansicht, dafs die Reflexbahn bis zur Medulla oblongata und dem obersten Teil des Halsmarkes geht: bei Tabes und Paralyse sind anatomische Befunde im Halsmark bei reflektorischer Pupillenstarre erhoben und auf dort lokalisierte Ver\u00e4nderungen wird aus dem genannten Symptom die Diagnose gestellt. Dekapitationsversuche an Kaninchen, Katzen etc. sprachen ebenfalls f\u00fcr Beziehungen der Medulla oblongata zum Lichtreflex der Pupille. Die monolaterale Pupillarreaktion bei Tieren mit totaler Sehnervenkreuzung ist kaum mit der Annahme einer direkten Verbindung der Pupillenfasern vom Vierh\u00fcgel zum Okulomotoriuskern und der innigen Verbindung beider Sphinkterkerne zu vereinigen, verlangt vielmehr die Annahme einer doppelten Kreuzung, deren zweite wohl in der Schleifenbahn zu suchen sein d\u00fcrfte; f\u00fcr eine solche Annahme spricht auch das \u00dcberwiegen der direkten \u00fcber die indirekte Pupillarreaktion.\nH. Piper (Berlin).\nAlter. Mono ehr omatopsle und Farbenblindhelt. Neurologisches Zentralblatt (7), 290\u2014296. 1903.\nA. beobachtete bei einem Paralytiker, dafs wiederholt ganz im Charakter eines Anfalles Monochromatopsie (Gr\u00fcnsehen) auftrat, dafs diese Erscheinung dreimal ohne weitere Folgen allm\u00e4hlich zur\u00fcckging, dafs ihr aber zweimal unmittelbar totale Achromatopsie folgte. A. glaubt, das Gr\u00fcnBehen als Reiz-, die Achromatapsie als Ausfallserscheinung auffassen zu m\u00fcssen und findet die HELMHOLTzsche wie die HERiNGsche Theorie zur Erkl\u00e4rung unzureichend, haupts\u00e4chlich weil nachfolgendes Purpursehen vollst\u00e4ndig fehlte. Zur Erkl\u00e4rung wird dann eine bisher nicht n\u00e4her begr\u00fcndete und ver\u00f6ffentlichte Farbentheorie von v. Kunowski herangezogen, in welcher die Grundannahme einer bipolaren Lagerung von Hell- und Dunkelwerten in der Farbenskala haupts\u00e4chlich betont wird. \u201e1. Alle Farben beruhen auf Mischung von hell und dunkel. Diese Mischungen weisen einerseits eine zweifache, polargegens\u00e4tzliche Lagerung von hell und dunkel auf, andererseits ein abgestuftes quantitatives Verh\u00e4ltnis zwischen beiden. Hierdurch f\u00e4llt in den Bereich jeder der beiden gegens\u00e4tzlichen Polarit\u00e4ten von vornherein nicht nur je ein einziger Farbenton, sondern schon eine Farbenskala von gewisser Ausdehnung und zwar einerseits spektrales rot bis gelb, andererseits spektrales blau bis violett. 2. Zwei gegens\u00e4tzliche Polarit\u00e4ten heben einander nur dann auf, wenn sie das genau entgegengesetzte Mischungsverh\u00e4ltnis von hell und dunkel aufweisen, anderenfalls ergeben sie Mischfarben und zwar bei \u00dcberwiegen des hellen Anteiles gr\u00fcne, des dunklen Purpurt\u00f6ne. Hiernach ist das gleichzeitige Einwirken beider Polarit\u00e4ten auf einen einzigen","page":144},{"file":"p0145.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturberich t.\n145\nempfindenden Endapparat erm\u00f6glicht und zugleich der Farbenkreis geschlossen.\u201c\nDas Gr\u00fcnsehen bei dem beobachteten Paralytiker ist als maximale Betonung der Bipolarit\u00e4t der perzipierenden Elemente, die Achromatopsie als konsekutive Ausfallserscheinung aufzufassen.\nMan darf auf die in Aussicht gestellte Ver\u00f6ffentlichung und n\u00e4here Begr\u00fcndung der Farbentheorie v. Kunowskis einigermafsen gespannt sein.\nH. Pipbk (Berlin).\nSiomab Kabplus. Beitrag nr Lehre von den Gesichtsempflnduagen. Inaug.-Diss. Berlin 1902. 37 S.\nDie Helligkeitswerte der verschiedenen Spektralfarben wurden von dem rotblinden (Protanopen) Verf. f\u00fcr das eigene Sehorgan mit Hilfe des HELMHOLTZ8chen, von A. K\u00f6nig modifizierten Farbenmischapparates auf Anregung des letzteren nach zwei Methoden bestimmt: erstens nach der Methode der sogenannten heterochromen Photometrie, d. h. direkte Vergleichung der Helligkeit verschiedener Farben, zweitens nach ViEROKDTscher Methode, welche als Mafs f\u00fcr die nicht direkt gesch\u00e4tzte Helligkeit die Unterschiedsschwelle der verschiedenen Spektralbezirke f\u00fcr die Zumischung von weifsein Licht nimmt. Die Werte wurden sowohl f\u00fcr das helladaptierte als f\u00fcr das dunkeladaptierte Auge bestimmt; f\u00fcr den letzteren Zustand war die Intensit\u00e4t des Lichtes so weit herabgesetzt, dafs das Spektrum farblos erschien.\nF\u00fcr das helladaptierte Auge liegt das Helligkeitsmaximum bei 560 /uy, ist also im Vergleich zu den Werten des Farbent\u00fcchtigen oder Gr\u00fcnblinden nach dem Gr\u00fcnen verschoben, wie auch die \u00fcbrigen Werte die geringe Empfindlichkeit im langwelligen Teile des Spektrums veranschaulichen. F\u00fcr das dunkeladaptierte Auge liegt das Helligkeitsmaximum, der Zunahme der Empfindlichkeit f\u00fcr die kurzwellige Spektralh\u00e4lfte entsprechend, bei 520 yy.\nWas die Leistungsf\u00e4higkeit der beiden verschiedenen angewandten Methoden betrifft, so stimmten die mit denselben erhaltenen Resultate im wesentlichen \u00fcberein. Allerdings erwies sich die Methode der Ebenmerk-lichkeit der S\u00e4ttigungsabnahme eines homogenen Lichtes durch Zumischung von weifsem Lichte (Vierordt) als eine nicht so leichte und genaue wie die Helligkeitsvergleichung zweier gleichgef\u00e4rbter Felder, und diese Aufgabe war ja tats\u00e4chlich dem dichromatischen Beobachter f\u00fcr einen relativ grofsen Bezirk des Spektrums gestellt. Bei Beobachtung geringer Lichtintensit\u00e4ten mit dunkeladaptiertem Auge k\u00f6nnen beide Methoden als gleichwertig betrachtet werden, da es sich bei der Farblosigkeit des ganzen Spektrums \u00fcberhaupt nicht mehr um heterochrome Photometrie handelt.\nG. Abelsdorff (Berlin).\nW. A. Aikin. Pboaology of the Towel'Sends. Proceedings of the Physiological Society IS. Dez. 1902. In: The Journal of Physiology 29, 97\u201499.\nA. kommt auf Grund theoretischer \u00dcberlegungen und einiger Versuche zu dem Schlufs, dafs die wechselnde Gestalt des Resonanzrohres, Pharynx, Larynx und Mundh\u00f6hle f\u00fcr die Bildung der verschiedenen Vokale von bestimmender Bedeutung ist. Er beschreibt die f\u00fcr die verschiedenen Zeitschrift f\u00fcr Psychologie 34.\t10","page":145}],"identifier":"lit32859","issued":"1904","language":"de","pages":"144-145","startpages":"144","title":"Alter: Monochromatopsie und Farbenblindheit. Neurologisches Zentralblatt (7), 290-296. 1903","type":"Journal Article","volume":"34"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:33:52.178662+00:00"}