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{"created":"2022-01-31T16:30:34.014705+00:00","id":"lit32862","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Krueger, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 34: 146-147","fulltext":[{"file":"p0146.txt","language":"de","ocr_de":"146\nLiteraturbericht.\nVokale charakteristischen Formen der Resonanzh\u00f6hle in \u00e4hnlicher Weise, wie es Donders zuerst tat und Helmholtz sp\u00e4ter genauer ausf\u00fchrte. A. kommt zu der gleichen Ansicht wie Hermann (scheinbar ohne dessen Untersuchungen zu kennen), dafs n\u00e4mlich die einzelnen Vokale sich durch T\u00f6ne voneinander unterscheiden, welche im Resonanzrohre selbst gebildet werden, nicht durch bestimmte Obert\u00f6ne des Stimmbandtones, welche im Ansatzrohre je nach dessen Form bei den einzelnen Vokalen in verschiedener Auswahl und in verschiedenem Mafse verst\u00e4rkt w\u00fcrden. A. schl\u00e4gt endlich vor, die Vokalbildung bei Fl\u00fcstersprache zu untersuchen, weil in diesem Falle die Stimmbandschwingungen unterbleiben und die Resonanzt\u00f6ne des Ansatzrohres f\u00fcr sich beobachtet werden k\u00f6nnen.\nH. Piper (Berlin).\nH. Zwaardemakek en F. H. Quix. Ou\u00efe gehoorscherpte voor de tonen m\nmidden octaven en DU cant. Neederl. Tijdschr. v. Geneeskundc 2 (9), 417\u2014429.\n1902.\nIm Anschlufs an fr\u00fcher mitgeteilte Experimente suchten die Verff. die physische Energie der Schallbewegung zu bestimmen, die an verschiedenen Punkten der Mittel- und H\u00f6henlage n\u00f6tig ist, damit eben ein Ton wahrgenommen werde. Als Klanggeber dienten Stimmgabeln von 128 bis 1024 Schwingungen (c, g, c1, g1, c2, g2, cs) und f\u00fcr die Tonh\u00f6hen bis g*: zwei gedackte Orgelpfeifen und eine EDELMANNsche Galton-Pfeife. Die Messung der physikalischen Intensit\u00e4ten geschah bei den Gabeln durch mikroskopische Ablesung der Schwingungsamplitude; bei den Pfeifen wurde Quantum und Druck der zugef\u00fchrten Luft manometrisch bestimmt.\nDie Ergebnisse \u2014 in mehreren Tabellen und in einer Kurve dargestellt \u2014 lassen sich allgemein so zusammenfassen: das f\u00fcr die Tonwahrnehmung minimal erforderliche Energiequantum nimmt von der Tiefenlage bis c2 ab, zuerst sehr rasch, dann (von G an) langsamer; zwischen c* und <?\u201c liegt eine Zone geringster Energiewerte, also gr\u00f6fster Empfindlichkeit des Ohres; mit weiter steigender Tonh\u00f6he wird die f\u00fcr das minimum perceptibile n\u00f6tige Energie wiederum gr\u00f6fser.\nTheoretisch liegt die Hauptschwierigkeit solcher Berechnungen in der Ungewifsheit dar\u00fcber, wieviel von der totalen Energie der Schwingungsbewegung sich in akustische Energie umsetzt Die Verff. bestimmten diesen Betrag f\u00fcr die Stimmgabelt\u00f6ne nach Wead, f\u00fcr die Pfeifent\u00f6ne nach Rayleigh. Im ersten Falle setzten sie voraus, dafs der akustisch wirksame Bruchteil der Gesamtenergie bei allen 7 Gabeln der gleiche sei, weil diese aus dem gleichen Material und gleichf\u00f6rmig gebaut waren. Die akustische Energie einer Gabel wurde proportional gesetzt nicht dem Quadrate der Amplitude (a2), sondern der Amplitude in der 1,2. Potenz (a1\u20192). Diese Annahme st\u00fctzen die Verff. auf fr\u00fchere Versuche \u00fcber die Verringerung der Schallst\u00e4rke mit der Entfernung. [Sie folgt aber aus jenen fr\u00fcheren Versuchen nur unter der Voraussetzung, dafs die Schallst\u00e4rke streng proportional dem Quadrate der Entfernung abnimmt.] F\u00fcr die Pfeifen wurde jedesmal die g\u00fcnstigste Druckverteilung und Lippenstellung empirisch bestimmt, wobei der Ton am leichtesten und reinsten (het zuiverst) ansprach, und es wurde ange","page":146},{"file":"p0147.txt","language":"de","ocr_de":"Litcraturbcricht\n147\nnommen, dafs dann das ganze aufgewendete Energiequantum sich unverk\u00fcrzt in Schall umsetze. Weitere, sorgf\u00e4ltig bedachte aber wahrscheinlich za einfache Voraussetzungen beziehen sich auf die Vergleichbarkeit der an den verschiedenen Tonquellen gewonnenen Werte. Die Stimmgabeln warden mit einem Hammer angeschlagen und ausklingend beobachtet, w\u00e4hrend die Fl\u00f6ten konstante T\u00f6ne gaben und daher auch an der H\u00f6rgrenze noch ein wiederholtes Hinhorchen gestatteten. Bei den Gabeln waren die Bestimmungen unsicherer, besonders in tiefer Tonlage. [Die Gr\u00f6fse der Streuung wird nicht angegeben.] Um hier \u201eeine lange Geh\u00f6rzeit za erhalten\u201c, sei es, wie die Verff. bemerken, notwendig, von einem starken, gut h\u00f6rbaren Tone auszugehen. [Bei \u00e4hnlichen Schwellenbeobachtungen an Hessens Wellensirene fand ich die Genauigkeit und die Gr\u00f6fse der Schwellenwerte abh\u00e4ngig nicht nur von der Ausgangsintensit\u00e4t als solcher, sondern auch von der Geschwindigkeit ihrer Abnahme. \u2014 Die Beobachtungen an ausklingenden und die an konstant fortklingenden T\u00f6nen scheinen mir unter zu verschiedenartigen psychischen Bedingungen zu stehen, als dafs die Ergebnisse unmittelbar verglichen werden k\u00f6nnten.] Die Verff. f\u00fchren den Einfiufs der AuHgangsintensit\u00e4t auf die Akkommodation zur\u00fcck. Sie best\u00e4tigen die von Hensen neuerdings beschriebene Erscheinung, wonach gleichzeitige Metronomschl\u00e4ge die subjektive St\u00e4rke eines konstanten Tones jedesmal herabsetzen. In dem Schalle des verwendeten Metronoms waren mit Resonatoren einige T\u00f6ne der zwei- und dreigestrichenen Oktave zu h\u00f6ren, und daraus erkl\u00e4ren es die Verff., dafs bei Verwendung eben dieser h\u00f6heren T\u00f6ne neben dem Metronom die Hensen-sche Erscheinung weniger deutlich war.\nSchliefslich gehen sie dazu \u00fcber, auf Grund der Messungen T\u00f6plers und Boltzmanns die absoluten Energiewerte aus den gefundenen relativen zu berechnen. Diese absoluten Werte bewegen sich zwischen 86,6 x 10-8 ergs (f\u00fcr g) und 0,7 X KI\u20148 ergs (f\u00fcr c2). Sie stimmen mit den Sch\u00e4tzungen Wiens f\u00fcr a1, Rayleighs f\u00fcr f4, und Weads f\u00fcr c und g* befriedigend \u00fcberein; andere Bestimmungen Weads und Rayleighs weichen wiederum erheblich ab. \u2014 Zur Bekr\u00e4ftigung ihrer Ergebnisse heben die Verff. noch hervor, dafs die dominierenden Teilt\u00f6ne der meisten Vokale danach in die Zone gr\u00f6fster Empfindlichkeit des Ohres fielen. Innerhalb dieser Zone (c* bis g5) schien die Empfindlichkeit an zwei Punkten h\u00f6chste Maxima zu erreichen: bei c2 und um f* Im zweiten Falle war wegen der Resonanzverst\u00e4rkung durch den Geh\u00f6rgang eine gesteigerte H\u00f6rsch\u00e4rfe in der Tat zu erwarten.1\tF. Krueger (Leipzig).\n1 Das vorstehende Referat war bereits abgeliefert, ehe die Untersuchung M. Wiens \u201e\u00dcber die Empfindlichkeit des menschl. Ohres f\u00fcr T\u00f6ne verschiedener H\u00f6he\u201c (in Pfl\u00fcgers Archiv 97; erschien. Wien arbeitete mit einem Sinusinduktor nach Kohlrausch und mit seiner Wechselstrom-Telephonsirene bei Anwendung elektrischer Resonanz. Er erhielt namentlich f\u00fcr die tieferen, von Zwaardemaker und Quix mit Stimmgabeln untersuchten Tonlagen sehr erheblich abweichende Energiewerte. Die Empfindlichkeit des Ohres steigt nach Wien von 50 bis zu 2 *00 Schwingungen etwa 1 Million mal steiler an, als nach Zw. und Qu. Diesen weitgehenden Unter-\n10*","page":147}],"identifier":"lit32862","issued":"1904","language":"de","pages":"146-147","startpages":"146","title":"H. Zwaardemaker en F. H. Quix: Onze gehoorscherpte voor de tonen van midden octaven en Discant. Neederl. Tijdschr. v. Geneeskunde 2 (9), 417-429. 1902","type":"Journal Article","volume":"34"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:30:34.014711+00:00"}