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{"created":"2022-01-31T16:32:42.644774+00:00","id":"lit32863","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Krueger, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 34: 148-149","fulltext":[{"file":"p0148.txt","language":"de","ocr_de":"148\nLi ter a turberich t.\nCh. F\u00e9b\u00e9 et Mabie Ja\u00ebll. L\u2019action physiologique des rythmes et des intervalles musicaux. Revue scientifique 18 (25), 769\u2014777. 1902.\nUntersucht wurde die Wirkung von Akkorden und Akkordfolgen des Klaviers auf die Arbeitsleistung des Mittelfingers an Mossos Ergographen. Die Zusammenkl\u00e4nge wurden im Sekundenrhythmus eines Metronomes angeschlagen und so lange wiederholt, bis die \u2014 im gleichen Rhythmus zu leistenden \u2014 Gewichtshebungen auf Null hinabsanken. Zwischen je 6 Hebungen lag eine Pause von 1 Sekunde. Nach Eintritt der vollst\u00e4ndigen Erm\u00fcdung wurde die Arbeit auf 5 Minuten unterbrochen und danach in gleicher Weise wiederholt. In jeder dieser Versuchsserien wurde zwischen verschiedenen absoluten H\u00f6henlagen gewechselt. \u2014 Die Versuchsperson wird bezeichnet als \u201eatteint de surdit\u00e9 musicale\u201c.\nEin Vergleich aller innerhalb der Oktave auf dem Klavier m\u00f6glichen Zweikl\u00e4nge, bei gleichem Grundton A, ergab f\u00fcr die 5 Dissonanzen und die kleine Terz eine sehr erheblich [bis um das 30fache] geringere Gesamtleistung, in Kilogrammetern, als f\u00fcr die 6 \u00fcbrigen Konsonanzen. Das am meisten, in diesem Sinne, \u201edeprimierende\u201c Intervall war die verminderte Quinte (A Es), das am meisten \u201eexzitierende\u201c die grofse Sexte (A Fis). \u2014 Die Aufeinanderfolge verschiedener Intervalle kann alle diese Verh\u00e4ltnisse umkehren. Einmal wurden 7 Quintenreihen (zu je 4 Serien) von einer Reihe mit der verminderten Quinte abgel\u00f6st: dadurch stieg die Arbeitsleistung noch \u00fcber das anf\u00e4ngliche Mafs hinaus. Beim Alternieren der Oktave mit der grofsen Septime, der grofsen mit der kleinen Sekunde, der grofsen mit der kleinen Terz wurde wiederholentlich das erste dieser Intervalle in seiner ergographischen Wirkung gesteigert. Ein anderes Mal zeigte die Oktave eine Zunahme der Leistung um das 4fache der Anfangsserie, nachdem 3 Serien mit der grofsen Septime, eine mit der kleinen und wieder eine mit der grofsen Septime, bei stets abnehmender Arbeitsleistung, vorangegangen waren. \u2014 4 Serien mit der kleinen Sexte nach viermal 4 Quinten - Serien zeigten einen stetigen Abfall der Arbeitskurve. Gingen dagegen der gleichen Versuchsfolge 3 Reihen mit der verminderten Quinte voran, so wuchs die Leistung w\u00e4hrend der ersten Sexten-Serie. \u00c4hnlich bei einer Serie mit der kleinen Sexte nach zweien mit der verminderten Quinte und 5 mit der Quinte \u2014 im Gegensatz zu der Folge: kleine Sexte nach 8 Quinten-Serien. Zur Erkl\u00e4rung dieses letzten Befundes erinnern die Verff. an Tatsachen der Harmonielehre. F\u00fcgt man die verminderte Quinte (A Es) zur kleinen Sexte (A F) hinzu, so entsteht die erste Umkehrung [A Es .F] eines Septimenakkordes ohne Quinte [F A (G) Es. \u2014 In der Tat wird F schon bei A Es erg\u00e4nzt].\nW eiterhin wurde der Wechsel der Tonarten und die Wirkung bestimmter Dur- und Moll - Tonarten zu ermitteln gesucht, mit Vierkl\u00e4ngen, die jeweils aus Grundton, Quinte, Oktave und grofser Dezime bestanden. Der zweite\nschied der Ergebnisse erkl\u00e4rt Wien durch eine Kritik der von Zw. und Qu. angewendeten Messung und Berechnung der physikalischen Energien. Er erhebt dagegen prinzipielle Bedenken, die z. T. auch oben angedeutet sind. Ferner verweist er auf st\u00f6rende, kaum berechenbare Beugungen und Reflexionen des Schalles in der Leitung.","page":148},{"file":"p0149.txt","language":"de","ocr_de":"Literatur bericht.\n149\nvon zwei alternierenden Akkorden schien besonders exzitierend zu wirken, wenn er die Quinte, weniger, wenn er die Tonika des ersten enthielt, und ung\u00fcnstig beeinflufste er die Arbeitsleistung, wenn die grofse Terz des Ausgangsakkordes in ihm enthalten war. An sich wirkten D-Dur und D-Dur g\u00fcnstiger als D-Moll; aber Cts-Moll exzitierend im Gegens\u00e4tze zu Des-Dur, anfangs auch exzitierender als C-Dur. Diese Tonart war Des-Dur \u00fcberlegen. \u2014 Schliefslich wurde mit den einzelnen Tonarten im Zustande der Erm\u00fcdung gearbeitet, d. h. nachdem soviel Arbeit vorangegangen war, dafs die letzte Serie nur noch 3 bis 4 kgm ergeben hatte: die in der Ruhe deprimierenden Tonarten schienen jetzt exzitierend zu wirken, und umgekehrt. Alle Moll - Tonarten ergaben in der Erm\u00fcdung h\u00f6here Arbeitswerte als die Dur-Tonarten mit Ausnahme von Des-Dur und As-Dur.\nDiese erstaunlichen Ergebnisse werden leider fast s\u00e4mtlich durch nur eine einzige, ein kleiner Teil durch je zwei Versuchsreihen belegt. Es w\u00e4re w\u00fcnschenswert, dafs Versuche \u00fcber die Gef\u00fchlswirkung von Akkorden und Akkordfolgen f\u00fcr jede besondere Relation in gr\u00f6fserer Zahl angestellt w\u00fcrden, und nicht nur mit dem Ergographen, dessen psychologische Brauchbarkeit ja noch immer umstritten ist. Dabei w\u00e4ren Intervalle reiner Stimmung mindestens zum Vergleiche notwendig. Es mtifste die Wirkung des Rhythmus von der der Harmonien nach M\u00f6glichkeit (durch Variation) geschieden werden. Ferner w\u00e4ren die absoluten Tonlagen nicht nur zu wechseln, sondern in ihrem wahrscheinlich recht erheblichen Einflufs zu verfolgen. Vor allem aber d\u00fcrfte man sich nicht auf eine Versuchsperson beschr\u00e4nken, am wenigsten auf eine unmusikalische, \u2014 unbeschadet der Autorit\u00e4t Stumpfs, auf dessen Verschmelzungsversuche die Verff. sich berufen.\tF. Kk\u00fcegek (Leipzig).\nM. Egger. De la sensibilit\u00e9 du squelette. Revue neurologique 10 (12), 549.\n30. Juni 1902.\nDie Schwingungen einer auf einen Tisch gesetzten Stimmgabel werden durch Vermittlung des Unterarmes nicht empfunden, erst wenn das Olekranon mit dem Tisch in Ber\u00fchrung kommt, werden die Oszillationen wahrgenommen. Verf. f\u00fchrt diese Erscheinung darauf zur\u00fcck, dafs nur die Knochen mit ihren H\u00e4uten feinste Schwingungen wahrzunehmen im st\u00e4nde sind. Physikalische Erw\u00e4gungen st\u00fctzen diese Ansicht und vor allem Untersuchungen des Verf. in F\u00e4llen von Nervenleiden. Es gibt Tabische mit totaler Hautan\u00e4sthesie, die jedoch in der angegebenen Weise \u00fcber den Knochen Stimmgabelschwingungen wahrnehmen, andererseits beschreibt Verf. F\u00e4lle von Tabes, bei denen an einer oder mehreren Extremit\u00e4ten die Sensibilit\u00e4t intakt bleibt, w\u00e4hrend \u201edie Sensibilit\u00e4t des Skelettes\u201c aufgehoben ist. \u2014 Die Muskeln scheinen auch die Empfindung f\u00fcr Stimmgabelschwingungen nicht zu vermitteln. Kranke mit vollkommenem Verluste des Muskelgef\u00fchles besitzen noch die geschilderte Knochensensibilit\u00e4t ; ferner war sie noch nachzuweisen bei exzessiver Muskelatrophie. \u2014 Diese Knochensensibilit\u00e4t scheint ganz lokal empfunden zu werden. In einem Falle halbseitiger oberfl\u00e4chlicher und tiefer Asensibilit\u00e4t (Kompression der linken Trigeminus wurzeln, des Akustikus und Vestibularis) wurden die","page":149}],"identifier":"lit32863","issued":"1904","language":"de","pages":"148-149","startpages":"148","title":"Ch. F\u00e9r\u00e9 et Marie Ja\u00ebll: L'action physiologique des rythmes et des intervalles musicaux. Revue scientifique 18 (25), 769-777. 1902","type":"Journal Article","volume":"34"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:32:42.644780+00:00"}