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{"created":"2022-01-31T16:32:44.828635+00:00","id":"lit32876","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Platzhoff-Lejeune, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 34: 160","fulltext":[{"file":"p0160.txt","language":"de","ocr_de":"160\nLUeraturberiekt.\nRef. bedauert, dafe so viel Zeit und M\u00fche angewendet ist, um die Sammlung der hierher geh\u00f6rigen Tr\u00e4ume zu vervollst\u00e4ndigen, von denen je einer als Beispiel zur Charakterisierung eines bestimmten Typus gen\u00fcgt h\u00e4tte.\tGiesslkb (Erfurt).\nA. LemaItbk. Jeiny Attela. Histoire d*ue lomnamkvle geievoise an si\u00e8cle dernier, d\u2019apr\u00e8s des documents in\u00e9dits. Archive* de psychologie 2 (6 >, 106\u2014132. 1903.\nDer Genfer Gymnasialprofessor berichtet hier einen trotz zahlreicher verwandter F\u00e4lle immerhin eigenartigen und seltenen Fall von doppelter Pers\u00f6nlichkeit, Gedankenleserei und Hellseherei. W\u00e4hrend 49 Jahren hat die 1887 verstorbene Frau Jenny Gi&akd unter dem Einflufs des Magnetisierens erstaunliche und durch mehrere Arzte bezeugte und aufgezeichnete Ph\u00e4nomene an sich beobachten lassen. Nach einer l\u00e4ngeren Beschreibung ihrer Krankheitszust\u00e4nde und nach ausf\u00fchrlichen Ausz\u00fcgen aus Tageb\u00fcchern der Zeitgenossen gibt der Verfasser aus jeder Kategorie einige Beispiele. So l\u00e4fst die Kranke eines Nachts die Nachbarin um Entschuldigung bitten, dafs sie vor ihrer T\u00fcr Kirschensuppe von sich gegeben habe, ein genau 18 Jahre zur\u00fcckliegendes Ereignis! Ein anderes Mal antwortet sie auf die Frage eines Skeptikers, was die Person tue, an die er eben denke: \u201eSie g\u00e4hnt, streckt sich und ruft: Ach wie langweilig. Sie ist auf dem Meer in einem Schiff.\u201c Dazu die charakteristischen Gesten des ihr unbekannten Herrn, der in der Tat gegen aller Erwarten an diesem Tage auf hoher See schwamm und sich seiner Lieblingsredensart bediente. Charakteristisch ist auch die Tatsache, dafs Jenny mit den H\u00e4nden zu h\u00f6ren und mit den F\u00fcfsen zu sehen meint: im ersteren Fall legt sie in ihren Zust\u00e4nden die Hand auf den Mund der sprechenden Person, im zweiten Fall stellt sie den Fufs auf das zu lesende Dokument. Einmal gar erz\u00e4hlt sie genau den Inhalt eines unge\u00f6ffneten, eben erhaltenen Briefes, den sie auf den Magen gelegt hat! Ihr Schutzgeist Aza\u00ebl spricht von Jenny und warnt sie vor Gefahren wie \u201eLeopold\u201c das FLO\u00fcRNOYsche Medium Helene Smith; doch kennt Jenny in wachem Zustand keineswegs den Aza\u00f6l, der alles das vollbringt, was Jenny nach eigener Aussage unm\u00f6glich ist. W\u00fcnscht Jenny wieder zum Vorschein zu kommen, so gebietet sie dem Magnetiseur: \u201eHole mich heraus\u201c; und nach f\u00fcnf Minuten etwa spricht Jenny selbst: \u201eich bin da!\u201c Noch im Alter bleiben diese abnormen F\u00e4higkeiten fast ungeschw\u00e4cht. Dafs das arme Wesen, nachdem es sich der Reihe nach zu den M\u00e4nnern gehalten hatte, die es am besten magnetisierten, 8chliefslich in Armut und Einsamkeit als Quacksalberin und Wahrsagerin zugrunde ging, ist der normale Abschlufs eines sonst so ungew\u00f6hnlichen Daseins,\nE. Platzhoff - Lejeune (Tours - de - Peilz, Schweiz).","page":160}],"identifier":"lit32876","issued":"1904","language":"de","pages":"160","startpages":"160","title":"A. Lema\u00eetre: Jenny Aza\u00ebla. Histoire d'une somnambule genevoise au si\u00e8cle dernier, d'apr\u00e8s des documents in\u00e9dits. Archives de psychologie 2 (6), 105-132. 1903","type":"Journal Article","volume":"34"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:32:44.828641+00:00"}