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{"created":"2022-01-31T16:38:20.518295+00:00","id":"lit32897","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Cohn, J.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 34: 315-316","fulltext":[{"file":"p0315.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n315\nliehen Charakter der Erregung angenommen habe; und wenn man die ab-xagebenden Urteile trennt, m\u00fcssen nat\u00fcrlich beide Kurven gleichverlaufen, da es ja eigentlich nur ein einziges Gef\u00fchl ist, das in ihnen zum Ausdruck kommt.\nIch glaube nicht, dais dieser Gedankengang zwingend ist. Es hindert nichts, anzunehmen, dafs trotz der Einfachheit der Reize die in uns ausgel\u00f6sten Gef\u00fchle komplizierter sind, dafs wir auf sie sowohl mit Lust als auch mit Erregung reap. L\u00f6sung reagieren. Es ist durchaus nicht ausgeschlossen, dafs es andere Reize gibt, auf die wir nur mit Erregung oder Spannung zu reagieren imstande sind. Auch die Gleichheit der Kurven braucht nicht zu verwundern. Warum soll eine Reihe von Reizen nicht in gleicher Weise Lust und Erregung steigernd auf ein und dieselbe Person einwirken k\u00f6nnen, ohne dafs Lust und Erregung identisch w\u00e4ren!\nZudem sind die Versuche sicher zu gering an Zahl, mit zu wenig Reizen, an zu wenig Versuchspersonen ausgef\u00fchrt, um alle etwa mitwirkenden Faktoren sicher ausschliefsen zu k\u00f6nnen und zu eindeutigen Resultaten zu f\u00fchren.\tMoskibwicz (Breslau).\nEmma S. Bakes. Experiments on the Aesthetic of Light and Colour. II. Spectrally\nPure Colour\u00bb in Binary Combinations. University of Toronto Studies, Psychol.\nSer., 2 (1), 25\u201443. 1902.\nMit Hilfe eines von Lame erdachten Apparates wurde ein Schirm, den die Versuchsperson durch eine R\u00f6hre betrachtete, mit einer Farbe beleuchtet. Eine an Gr\u00f6fse kontinuierlich ver\u00e4nderliche L\u00fccke in diesem Schirm erlaubte den Durchblick auf einen zweiten mit einer anderen Farbe beleuchteten Hintergrund. Diese zweite Farbe wechselte innerhalb einer Versuchsreihe, w\u00e4hrend die erste konstant blieb. Die Farben wurden durch Gelatinebl\u00e4ttchen-Kombinationen hervorgebracht, die ja, wie Kibsch-ma'H'm vor l\u00e4ngerer Zeit nachgewiesen hat, erlauben, Licht eines Behr schmalen Spektralabschnittes zu isolieren. Sie k\u00f6nnen daher als spektral rein gelten. Durch Wechsel der Beleuchtung konnten die beiden Farben auf gleiche Intensit\u00e4t gebracht werden.\nDie angewandte Methode ist die von Majob in Titchenebs Laboratorium ausgebildete der Einzelurteile; es wurden nicht zwei Kombinationen auf ihre relative Wohlgef\u00e4lligkeit hin verglichen, sondern die einzelne Kombination wurde mit einem absoluten Gef\u00fchlspr\u00e4dikate versehen. In Anlehnung an den ersten \u2014 mir leider nicht zug\u00e4nglichen \u2014 Artikel, der Versuche mit Pigmenten und gleichen konstanten Gr\u00f6fsen der gef\u00e4rbten Fl\u00e4chen mitteilt, wird hier zun\u00e4chst der Teil der Resultate mitgeteilt, der sich auf die Verh\u00e4ltnisse der Farben bezieht. Der interessantere Teil, der den Einflufs der relativen Gr\u00f6fse der Fl\u00e4chen betrifft, bleibt einem folgenden Artikel Vorbehalten. Die Resultate sind durch Summation der auf eine Farbenkombination fallenden Urteile \u201ewohlgef\u00e4llig\u201c und \u201esehr wohlgef\u00e4llig\u201c gewonnen. Dabei werden die Resultate von 26 Beobachtern summiert \u2014 ein gerade bei der Methode der absoluten Einzelurteile nicht unbedenkliches Verfahren. Denn die Neigung zu extremeren Urteilen wechselt individuell sehr stark. Verst\u00e4rkt werden diese methodischen Bedenken dadurch, dafs bei verschiedenen Versuchsreihen zum Teil ver-","page":315},{"file":"p0316.txt","language":"de","ocr_de":"316\nLiteraturbericht.\nschiedene Beobachter t\u00e4tig waren and dafs eine individuelle Charakteristik der Beobachter fehlt. Die Resultate ergeben \u2014 \u00fcbereinstimmend mit den vom Referenten fr\u00fcher angestellten Versuchen, einen Nachteil der Kombinationen nahestehender Farben. Am wohlgef\u00e4lligsten aber erschien in den meisten Reihen nicht die Komplement\u00e4rfarbe, sondern eine dieser nahestehende. Inwieweit diese Abweichung von Nebenumst\u00e4nden (z. B. der absoluten Gef\u00e4lligkeit der Kombinationsfarbe) herr\u00fchrt, ist nicht leicht festzustellen.\nDie grofse Vervollkommnung der experimentellen Hilfsmittel veranlagst uns, weiteren Versuchsreihen aus dem ToBONTO-Laboratorium mit guten Erwartungen entgegenzusehen. Zu w\u00fcnschen w\u00e4re aber dabei, dafs dem im engeren Sinne psychologischen Teile der Methodik gr\u00f6fsere Aufmerksamkeit geschenkt w\u00fcrde.\tJ. Cohn (Freiburg i. B.)\nJ. J. van Bixhvlist. L\u2019homme droit et l\u2019homme gasche. Les ambidextres.\nRev. philos. 52 (10), 406-427. 1901.\nDie Arbeit schliefst sich an fr\u00fchere Untersuchungen desselben V. \u00fcber Asymmetrie (Bullet, de l'acad. royale du Belgique, 3. 8er., 34, 326\u2014367 (1897), \u2014 vgl. Zeitschr. f. Psychol. 21, 391\u2014392; \u2014 und Rev. Philos. 47, 113\u2014148, 276\u2014296, 371\u2014389 (1899), \u2014 vgl. Zeitschr. f. Psychol. 22, 309), nunmehr in dem Bande \u201eEtudes de psychologieu, Paris, Alcan 1901, gesammelt, an.\n\u00a7 1 enth\u00e4lt einige anthropometrische Bestimmungen an symmetrisch\u00bb! (gleichseitigen) Individuen. Es folgt (\u00a7 2) eine Pr\u00fcfung der Leistungsf\u00e4higkeit der links- und rechtsgelegenen Sinnesorgane. F\u00fcr den Gesichtssinn verh\u00e4lt sich die Sehsch\u00e4rfe des linken zu der des rechten Auge wie 10:9,1, woraus sich ergibt, dafs anthropometrisch Gleichseitige zu den sensoriell Linksseitigen gez\u00e4hlt werden m\u00fcssen. Ebenso ergibt die \u00e4athe-siometrische Untersuchung eine gr\u00f6fsere Unterscheidungsf\u00e4higkeit des linken, im Vergleich zu der des rechten Armes. Erstere verh\u00e4lt sich zur letzteren wie 10:9,02. Analoge Versuche an Linksseitigen ergaben das Verh\u00e4ltnis 10:9,08. Desgleichen ergab sich f\u00fcr Hebungsversuche da\u00bb Verh\u00e4ltnis 10:9,0 f\u00fcr die Unterscheidungsf\u00e4higkeit, wenn die Gewichte einmal mit dem linken und ein andermal mit dem rechten Arme gehoben wurden.\n\u00a7 3 bringt achliefslichin angeblichem Gegensatz zu diesen Ausf\u00fchrungen eine Pr\u00fcfung der \u201epsychischen\u201c Funktionen, d. i. nach B. des Gesichtsund Geh\u00f6rsged\u00e4chtnisses. Eine wirkliche Gegens\u00e4tzlichkeit kann aber Ref. darin nicht finden, denn, gesetzt den Fall, dafs B. die oben ber\u00fchrten Verschiedenheiten der Ergebnisse f\u00fcr links und rechts gelegene Sinnesorgane deswegen als Ausdruck von aufserpsychischen Faktoren betrachtet, weil, wenn die Unterscheidungsf\u00e4higkeit f\u00fcr die linkseitigen Reize geringer ist als die f\u00fcr rechtsseitige, der Grund daf\u00fcr in den terminalen Apparaten gesucht werden m\u00fcfste, so konnte f\u00fcr das Ged\u00e4chtnis das n\u00e4mliche gelten, um so mehr, wenn es sich herausgestellt hat, dafs die untersuchten Versuchspersonen das durch das linke Auge (bzw. Ohr) Gesehene (bzw. Geh\u00f6rte) viel besser behielten als das durch das rechte Auge (bzw. Ohr) Wahr-genommene.\tBxnussi (Graz).","page":316}],"identifier":"lit32897","issued":"1904","language":"de","pages":"315-316","startpages":"315","title":"Emma S. Baker: Experiments on the Aesthetic of Light and Colour. II. Spectrally Pure Colours in Binary Combinations. University of Toronto Studies, Psychol. Ser., 2 (1), 25-43. 1902","type":"Journal Article","volume":"34"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:38:20.518301+00:00"}