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{"created":"2022-01-31T16:38:10.171369+00:00","id":"lit32915","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Frey, Hugo","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 33: 355-362","fulltext":[{"file":"p0355.txt","language":"de","ocr_de":"355\n(Ans dem Physiologischen Institute der k. k. Universit\u00e4t Wien.)\nWeitere Untersuchungen \u00fcber die Schalleitung\nim Sch\u00e4del.\nVon\nDr. Hugo Fbey,\nAssistent der k. k. Universit\u00e4tsklinik f\u00fcr Ohrenkranke (Vorstand: Hofrat Prof. Dr. Adam Politzer) in Wien.\n(Mit 5 Fig.)\n\u00dcber die Grundph\u00e4nomene der \u201eKnochenleitung\u201c, d. i. \u00fcber die Fortleitung des Schalles, der auf den Knochen direkt \u00fcbertragen wird, habe ich seinerzeit Einiges berichtet1, wobei insbesondere \u00fcber die Modifikationen dieser Leitungsvorg\u00e4nge, wie sie durch die Eigent\u00fcmlichkeiten im Baue des Sch\u00e4dels hervorgebracht werden, verschiedene Tatsachen mitgeteilt wurden. Unter den wesentlichen Ergebnissen, zu denen ich damals gelangte, hebe ich hier die folgenden hervor :\nI.\tDer Schall wird im Knochengewebe \u00fcberhaupt vornehmlich in der kompakten Substanz fortgeleitet und zwar umso besser, je kompakter die betreffenden Teile sind.\nII.\tWenn von dem Geh\u00f6rorgan der einen Seite Schallwellen ausgehen, so verbreiten sich dieselben wohl im gesamten Sch\u00e4del, sie werden aber vorzugsweise nach den symmetrischen Punkten der anderen Sch\u00e4delh\u00e4lfte, also zur gegen\u00fcberliegenden Pyramide geleitet.\nIII.\tEs besteht demnach eine Schall\u00fcbertragung von Ohr zu Ohr auf dem Wege der Knochenleitung. Diese wird durch den\n1 Frey: Experimentelle Untersuchungen \u00fcber die Schalleitung im Sch\u00e4del. Diese Zeitschrift 28, S. 10ff.\n23*","page":355},{"file":"p0356.txt","language":"de","ocr_de":"356\nHugo Frey.\nkn\u00f6chernen Sch\u00e4del allein vermittelt, ohne dafs die sogenannte Schalleitungskette hierbei eine wesentliche Rolle spielen m\u00fcfste.\nIV. Diese Verh\u00e4ltnisse finden sich schon am mazerierten Sch\u00e4del, sie werden durch die Weichteile des frischen Sch\u00e4dels in ihrer Wesenheit nicht alteriert und bestehen voraussichtlich in gleicher Weise am lebenden Kopf.\nWiewohl mir meine damaligen Untersuchungen f\u00fcr die Erkenntnis der in Betracht kommenden Ph\u00e4nomene ausreichend erschienen, machte sich mir sp\u00e4terhin doch das Bed\u00fcrfnis geltend, gewisse spezielle Fragen, auf die ich damals noch nicht eingehen konnte oder wollte, genauer zu erforschen.\nDie sp\u00e4terhin von Iwanoff1 publizierten Untersuchungen, welche sich in ihren Hauptergebnissen durchaus mit den meinen decken, haben mich dazu gef\u00fchrt, die Schalleitung im Sch\u00e4del noch einmal experimentell zu studieren, insbesondere f\u00fcr den Fall, als die Schall\u00fcbertragung nicht durch die Pyramide stattfindet.\nEs war die Frage zu entscheiden, ob die Schall\u00fcbertragung durch den kn\u00f6chernen Sch\u00e4del von dem Ohre der einen Seite zu dem der anderen auf einer spezifischen Wirkung der Pyramide beruhe, oder ob dies eine allgemeinere Erscheinung sei, die am Sch\u00e4del \u00fcberhaupt beobachtet werde, wenn man nur von einem beliebigen Punkte Schallwellen ausgehen l\u00e4fst.\nWeiterhin war zu ermitteln, ob man nicht \u00fcber den Verlauf der Schallwellen innerhalb der Knochensubstanz des Sch\u00e4dels, beziehungsweise \u00fcber die Art, in der die Teile des kn\u00f6chernen Sch\u00e4dels schwingen, noch Genaueres in Erfahrung bringen k\u00f6nnte.\nZu den im folgenden besprochenen Untersuchungen verwendete ich dieselben Mittel, die ich bei den fr\u00fcher mitgeteilten Beobachtungen angewendet hatte. Das Mikrophon hatte sich f\u00fcr die gegebenen Zwecke als so leistungsf\u00e4hig erwiesen, dafs ich allen Grund hatte, es beizubehalten. Die Methode ist jedenfalls pr\u00e4ziser als die von Iwanoff gebrauchte einfache Auskultation; da sie in meiner oben zitierten Arbeit ausf\u00fchrlich dargestellt ist, erscheint es wohl \u00fcberfl\u00fcssig, nochmals n\u00e4her auf sie einzugehen.\n1 Iwanoff: Pieogoff Kongrefs in Moskau. Sitzung vom 3. Juli 1902.\n\u25a0\u2014 Iwanoff: Diese Zeitschrift 31, S. 366.","page":356},{"file":"p0357.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Untersuchungen \u00fcber die Schalleitung im Sch\u00e4del.\n357\nIhrem Wesen nach besteht sie darin, dafs die an einer Stelle des Sch\u00e4dels durch eine t\u00f6nende Stimmgabel erzeugten Wellen an einer anderen Stelle mikrophonisch aufgenommen und einem Telephon \u00fcbermittelt werden. Die Intensit\u00e4t des Schalles wird nach der Zeitdauer gemessen, die von seinem Erklingen bis zum Verschwinden der H\u00f6rbarkeit verstreicht.\nBei meinen im folgenden mitzuteilenden Versuchen ben\u00fctzte ich vorerst eine Anordnung, die im grofsen und ganzen mit derjenigen in der dritten und vierten Reihe meiner fr\u00fcheren Versuche \u00fcbereinstimmt. Die Stimmgabel war in die linke Pyramide eines mazerierten Sch\u00e4dels eingeschraubt ; mehrere symmetrisch gelegene Punkte beider Sch\u00e4delh\u00e4lften sowie ein unpaariger Punkt der Mittellinie in der Gegend des Hinterhauptes wurden untersucht.\nFig. 2.\nFig. 1.\nDie Anordnung der Punkte ergiebt sich aus Figur 1, die daselbst erhaltenen Beobachtungszahlen aus dem Schema 2, wobei der Punkt 4 der Figur 1 der in der innersten Kurve von Figur 2 angedeuteten Marke, der Punkt 0 der Figur 1 der in der \u00e4ufsersten Kurve von Figur 2 enthaltenen Marke entspricht u. s. w.\nEs war der Schall am lautesten in der n\u00e4chsten Umgebung der Pyramide der anderen Seite zu h\u00f6ren; derselbe nahm an Intensit\u00e4t nach oben und gegen die Mittellinie ziemlich rasch ab.\nDiese Versuche bed\u00fcrfen keiner n\u00e4heren Auseinandersetzung. Sie entsprechen in ihren Ergebnissen vollkommen den fr\u00fcher von mir gefundenen.","page":357},{"file":"p0358.txt","language":"de","ocr_de":"358\nHugo Frey.\nEine zweite Versuchsreihe besch\u00e4ftigte sich damit, die Verteilung des Schalles am Sch\u00e4del zu untersuchen, wenn die Stimmgabel senkrecht zur fr\u00fcher genannten Richtung, d. i. also in der Sagittalebene, am Sch\u00e4del angeschraubt war. Dieser Versuch mufste \u00fcber die erw\u00e4hnte spezifische Wirkung der Pyramiden entscheiden.\n?/ : \u25a0\nFig. 4.\nFig. 3.\nFig. 5.\nIch befestigte deshalb die Stimmgabel an einem Punkte des Hinterhauptes, und zwar an dem in Figur 3 mit I bezeichneten. Aus dieser Figur und aus Figur 4 ist die Verteilung der untersuchten Punkte zu entnehmen. Das Schema (Figur 5) enth\u00e4lt die Resultate der einzelnen Beobachtungen nach den am Telephon gewonnenen Zahlen. Es zeigte sich folgendes :\nDie Schallintensit\u00e4t nimmt vom Eintrittspunkte des Schalles ausgehend nach beiden Seiten symmetrisch, und zwar ziemlich","page":358},{"file":"p0359.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Untersuchungen \u00fcber die Schalleitung im Sch\u00e4del.\t359\nrasch, ab. Im weiteren Verlaufe der Mittellinie, d. i. also am Scheitel, sinkt sie besonders stark ab. An der Stirne erkennen wir wieder ein Ansteigen der Schallintensit\u00e4t, und zwar ebenfalls in symmetrischer Anordnung. Das wichtigste Ergebnis ist aber dieses :\nDie h\u00f6chste Intensit\u00e4t, und zwar h\u00f6her als an irgend einer anderen untersuchten Stelle, ja sogar eine h\u00f6here als in der unmittelbaren Umgebung der Eintrittspforte des Schalles, war an dem Punkte zu beobachten, der etwa 21/2 cm \u00fcber der Glabella so liegt, dafs er dem Punkte, an welchem der Schall erregt wurde, diametral gegen\u00fcber sich befindet.\nIm \u00fcbrigen f\u00e4llt es auf, dafs in der direkten Fortsetzung des Felsenbeines an der \u00e4ufseren Oberfl\u00e4che des Sch\u00e4dels sehr geringe Werte beobachtet wurden, wT\u00e4hrend wenige Centimeter davon nach r\u00fcckw\u00e4rts sehr grofse Zahlen gewonnen wurden.\nAus den Versuchen dieser Reihe erfahren wir also zusammengehalten mit den fr\u00fcheren:\nEs ist eine Eigent\u00fcmlichkeit des Sch\u00e4dels, dafs sowohl ein von der Pyramide als ein vom Hinterhaupt ausgehender Schall die diametral gegen\u00fcberliegende Stelle des Sch\u00e4dels in das lebhafteste Schwingen versetzt. Die dazwischenliegenden Punkte sind in diesem Sinne minderwertig. Am schw\u00e4chsten ist im allgemeinen der Schall in der auf die Einfallsrichtung senkrecht durch die Sch\u00e4delmitte gelegten Ebene.\nDie hier erw\u00e4hnte Eigenschaft des Sch\u00e4dels ist offenbar in den verschiedensten Richtungen vorhanden, wie es sich ja auch aus einfacher Auskultation ergibt. Wenn es daher wahrscheinlich schien, dafs die Pyramiden wegen des Aufbaues aus fester kompakter Knochenmasse, von der wir ja wissen, dafs sie den Schall besonders gut leitet, die wesentliche Ursache f\u00fcr die bereits in meiner ersten Mitteilung beschriebene Erscheinung seien, so hat die weitere Fortsetzung meiner Versuche doch gelehrt, dafs am Sch\u00e4del ungef\u00e4hr dieselben Erscheinungen zu st\u00e4nde kommen auch in einer Richtung, in der ein Einflufs der Pyramiden nicht von Wesenheit sein kann.\nDamit ist freilich noch nicht gesagt, dafs man von der Vorstellung eines beg\u00fcnstigenden Einflusses der Kompakta der Pyramiden auf die Schalleitung zum Ohre vollst\u00e4ndig absehen m\u00fcsse. Immerhin kann diese ja noch neben dem ausgesprochenen Grundgesetz zu Recht bestehen. Ja, wir haben sogar einen gewissen Hinweis darauf, dafs die Pyramiden irgend eine Rolle","page":359},{"file":"p0360.txt","language":"de","ocr_de":"360\nHugo Frey.\nauch, bei der Leitung eines Schalles vom Hinterhaupt zur Stirne spielen m\u00fcssen, wenn wir uns an jene eigent\u00fcmliche Verteilung der Schallintensit\u00e4ten in der Gegend des Warzenfortsatzes erinnern, wie sie an der Hand der Abbildung 5 beschrieben wurde, ohne dafs es heute schon m\u00f6glich w\u00e4re, eine bestimmte Beziehung daraus zu konstruieren.\nDie hier am kn\u00f6chernen Sch\u00e4del festgestellte und durch\nMessung exakt bewiesene Tatsache l\u00e4fst sich \u00fcbrigens, wie ge-\n\u2022 \u2022\nsagt, auch am lebenden mit gen\u00fcgender \u00dcberzeugungskraft ziemlich leicht beobachten.\nSchon Politzee 1, sp\u00e4ter auch Lucae 2 3 4, Teoeltsch 8 und Kessel 4 konstatierten diese Erscheinung. Sie experimentierten in der Weise, dafs sie die Stimmgabel in der Gegend des Tuber parietale mit der Richtung gegen das Ohr der anderen Seite aufsetzten; der Ton derselben wurde dann in dem letzterem deutlich geh\u00f6rt. Einige interessante diesbez\u00fcgliche Experimente hat Kessel am angegebenen Orte beschrieben.\nIn der dritten Versuchsreihe war ich bem\u00fcht, die \u00f6rtlichen Schwingungs Verh\u00e4ltnisse am Sch\u00e4del genauer zu analysieren. Da ich bisher nur den Schall mit einem senkrecht auf die Oberfl\u00e4che des Sch\u00e4dels aufgesetzten Mikrophonstift untersucht hatte, fragte es sich, welche Effekte man am Mikrophon erh\u00e4lt, wenn man den Stift in einer auf die fr\u00fchere senkrechten Richtung, also parallel mit der Sch\u00e4deloberfl\u00e4che, auf setzt.\nZu diesem Zwecke wurden an einigen der bereits untersuchten Punkte mittels eines Trepans kreisf\u00f6rmige Scheiben aus dem Sch\u00e4del entfernt. Auf die zylinderische Mantelfl\u00e4che der Trepan\u00f6ffnung wurde der Stift des Mikrophons so aufgesetzt,\ndafs die Richtung desselben, soweit dies m\u00f6glich, parallel einem __ \u2022\u2022\nDurchmesser der \u00d6ffnung war. Dabei war der Ber\u00fchrungspunkt in gewissen Versuchen der der Schallquelle n\u00e4chstgelegene, in anderen F\u00e4llen der entferntest gelegene Punkt der Trepan\u00f6ffnung, in noch anderen F\u00e4llen lag der Ber\u00fchrungspunkt zwischen den genannten.\n1\tPolitzer: Archiv f\u00fcr Ohrenheilkunde 1. 1860.\n2\tLitcae: Archiv f. Ohrenheilkunde 1. 303.\n3\tTroeltsch : Lehrbuch der Ohrenheilkunde. 1877.\n4\tKessel: Archiv f\u00fcr Ohrenheilkunde 18, S. 129.","page":360},{"file":"p0361.txt","language":"de","ocr_de":"Weitere Untersuchungen \u00fcber die Schalleitung im Sch\u00e4del.\n361\nZur Kontrolle dienten Versuche, bei denen das Mikrophon am Kan de des Trepanloches geradeso wie fr\u00fcher senkrecht auf die Sch\u00e4deloberfl\u00e4che eingestellt wurde.\nDie Stimmgabel war dabei wieder in die Pyramide der linken Seite vom Geh\u00f6rgange aus eingeschraubt. Die Trepan-l\u00f6cher entsprachen den Punkten II der Figur 4, 1 und 3' der Figur 1.\nIch m\u00f6chte erw\u00e4hnen, dafs die absoluten Gr\u00f6fsen der in dieser Versuchsanordnung gewonnenen Zahlen mit den in der ersten Versuchsreihe gefundenen nicht direkt vergleichbar sind, da verschiedene Ver\u00e4nderungen in der Versuchsanordnung vorgenommen worden waren.\nEs handelt sich vielmehr, absolut genommen, in dieser Versuchsreihe um h\u00f6here Zahlen als in der ersten. Diese Alteration ist daraus zu erkl\u00e4ren, dafs die Stimmgabel zum Zwecke der zweiten Versuchsreihe aus der Pyramide entfernt worden war und neuerdings wieder eingeschraubt werden mufste.\nBeobachtet wurde folgendes:\nAn der dem Punkte II der Figur 4 entsprechenden Trepan-\u00f6ffnung ergaben sich beim Aufsetzen des Stiftes an den Querschnitt. ganz gleichwertige Gr\u00f6fsen, und zwTar sowohl dann, wenn der Stift auf der der Stimmgabel zugekehrten Seite der \u00d6ffnung lag, als auch dann, wenn er sich auf der entgegengesetzten Seite oder an der oberen Umrandung befand. Auch beim Auf setzen des Stiftes auf die Sch\u00e4deloberfl\u00e4che in n\u00e4chster N\u00e4he der Trepan\u00f6ffnung wurde eine identische Zahl gewonnen. Die Unterschiede der einzelnen Werte sind nicht gr\u00f6fser als 0,2 Sekunden und bewegen sich in der Breite der m\u00f6glichen Versuchsfehler.\nAnaloges fand sich auch an der dem Punkte 3' der Figur 1\n\u2022 \u2022\nentsprechenden \u00d6ffnung. Auch hier zeigte sich an zwei gegen\u00fcberliegenden Punkten der Oberfl\u00e4che des Randes wTie auch an einem\nQuerschnittspunkt ein gleiches Resultat ; dabei waren die absoluten\n\u2022 \u2022\nZahlen h\u00f6her als an der \u00d6ffnung I, wie es bei der Art der Anbringung der Stimmgabel zu erwarten war.\nAuch an Stelle des Punktes I zeigte sich Analoges.\nZur weiteren Erg\u00e4nzung wurde nun die Stimmgabel in das Hinterhaupt eingebohrt und nochmals die gegen\u00fcberliegende \u00d6ffnung untersucht.\nEs wurden auch hier sowohl von der Trepan\u00f6ffnung wie von der Sch\u00e4deloberfl\u00e4che ihrer n\u00e4chsten Umgebung die hohen,","page":361},{"file":"p0362.txt","language":"de","ocr_de":"362\nHugo Frey.\naber untereinander wieder nahezu identischen Zahlen gefunden, die dem bisherigen entsprechen.\nDie physikalische Erkl\u00e4rung der hier dargestellten Ph\u00e4nomene bietet ziemlich grofse Schwierigkeiten. Ohne in unbeweisbare Theorien \u00fcber die Schallfortpflanzung einzugehen, die leider in den mit \u00e4hnlichen Themen sich besch\u00e4ftigenden Arbeiten noch immer einen zu breiten Raum einnehmen, kann nur gesagt werden, dafs wir an einem Punkte der Sch\u00e4deloberfl\u00e4che am Querschnitt in verschiedenen Radien gerade so wie in der auf die Sch\u00e4deloberfl\u00e4che senkrechten Richtung gleiche Schallintensit\u00e4ten erhalten.\nZusammengehalten mit den fr\u00fcheren Resultaten ergiebt sich daraus, dafs Schallwellenz\u00fcge sich zwischen der Stimmgabel und dem diametral gegen\u00fcberliegenden Punkte \u00fcber die ganze Oberfl\u00e4che des Sch\u00e4dels verteilen. Wir erhalten daher, je n\u00e4her wir einem dieser beiden Gegenpunkte kommen, um so mehr an lebendiger Kraft \u2014 also umso gr\u00f6fsere Schallintensit\u00e4ten ; natur-gem\u00e4fs mufs an der gr\u00f6fsten Zirkumferenz, in der Mitte zwischen beiden Punkten, \u00f6rtlich ein Minimum an lebendiger Kraft wahrgenommen werden. Inwieweit zu diesem einfachen Zusammenlaufen von Schallwellenz\u00fcgen an den beiden Gegenpunkten noch Interferenzerscheinungen treten k\u00f6nnen, l\u00e4fst sich nach den vorliegenden Untersuchungen noch nicht entscheiden.\n(Eingegangen am 29. August 1903.)","page":362}],"identifier":"lit32915","issued":"1903","language":"de","pages":"355-362","startpages":"355","title":"Weitere Untersuchungen \u00fcber die Schalleitung im Sch\u00e4del","type":"Journal Article","volume":"33"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:38:10.171374+00:00"}