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{"created":"2022-01-31T16:33:42.199263+00:00","id":"lit32921","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heymans, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 32: 38-49","fulltext":[{"file":"p0038.txt","language":"de","ocr_de":"38\n\u00dcber Unterscliiedsschwellen bei Mischungen\nvon Kontrastfarben*\nVon\nGK Heymans.\nDie hier folgende Mitteilung bezieht sich auf die Ergebnisse einer bereits ziemlich alten (in 1898 abgeschlossenen) Untersuchung, deren Ver\u00f6ffentlichung aber bis jetzt aufgeschoben wurde, weil dieselben mit dem Gegenst\u00e4nde meiner seitdem erschienenen Arbeiten \u00fcber psychische Hemmung1 in einem gewissen Zusammenhang stehen. Indem jedoch jene Ergebnisse auch abgesehen von diesem Zusammenhang vielleicht einiges Interesse beanspruchen k\u00f6nnen, empfiehlt es sich, dieselben gesondert den Fachgenossen vorzulegen, und erst am Schlufs kurz auf die Beziehung derselben zu den Hemmungserscheinungen hinzuweisen.\nDas Ziel der betreffenden Untersuchung war die Bestimmung der bei der Mischung von Kontrastfarben sich ergebenden Unterschiedsschwellen ; das Versuchsverfahren bestand darin, dafs je zwei Kontrastfarben (rot und blaugr\u00fcn, braungelb und blau, weifs und schwarz) in sechs verschiedenen Verh\u00e4ltnissen (5:1, 4:2, 3:3, 2:4, 1:5, 0:6) gemischt, und f\u00fcr jede Mischung die zur Erzielung eines ebenmerklichen Unterschiedes erforderte Ersetzung der jeweilig letzteren durch die jeweilig erstere Farbe nach der Methode der Minimal\u00e4nderungen ermittelt wurde. Der vielleicht etwas schwerf\u00e4llige, aber immerhin brauchbare Versuchsapparat (Fig. 1) bestand aus einem graduierten flachen Metallring von 40 cm Durchmesser, welcher auf einem metallenen Kreuze montiert war, und mittels desselben auf eine gew\u00f6hnliche Drehscheibe befestigt werden konnte. Auf das Kreuz wurde eine das Innere des Ringes ganz ausf\u00fcllende blaugr\u00fcne, blaue oder schwarze Farbenscheibe von 36,5 cm Durchmesser festgeschraubt;\n1 Zeitschr. f. Psychol 21, S. 321\u2014359 u. 26, S. 305\u2014382.","page":38},{"file":"p0039.txt","language":"de","ocr_de":"Uber Unterschiedsschwellen bei Mischungen von Kontrastfarben.\n39\nin jeder dieser Farbenseheiben waren zwei sich gegen\u00fcberliegende, von der Zirkumferenz auf das Zentrum hin gerichtete Einschnitte von 7 cm L\u00e4nge angebracht. Zwei metallene Aufs\u00e4tze von 18 \u00b0. Bogenl\u00e4nge konnten auf die Peripherie des Metallringes verschoben und in jeder beliebigen Stellung mittels Schrauben auf denselben fixiert werden ; jene Aufs\u00e4tze trugen rothe, braungelbe oder weifse Pappst\u00fccke, deren Form man aus der Figur ersehen kann, und welche mit Hilfe der Ausschnitte in den Farbenscheiben f\u00fcr einen beliebigen Teil hinter diesen versteckt werden konnten. Schliefslich wurden doppelte Sektorenscheiben von gleichem Durchmesser wie die Farbenscheiben, aber von verschiedener Breite, in roter, braungelber und weifser Farbe angefertigt, welche, mit dem vorhin beschriebenen Apparate auf die Drehscheibe befestigt, die Beimischung beliebiger Betr\u00e4ge der Kontrastfarbe zur Grundfarbe gestatteten. Wurde das Ganze mittels der Hand in rasche Potation versetzt, so war also, aufser einem inneren Kreise, in welchem die Farbe der Scheibe in einem bestimmten Verh\u00e4ltnis mit ihrer Kontrastfarbe gemischt erschien, ein \u00e4ufserer Ring wahrnehmbar, in welchem ein weiterer variierbarer Betrag der ersteren durch die zweite ersetzt worden war. \u2022\u2014\u2022 Die rote und die blaugr\u00fcne, und ebenso die braungelbe und die blaue Farbe, waren so ausgew\u00e4hlt bezw. durch vorsichtiges Auftr\u00e4gen von Tusche verdunkelt wmrden, dafs sie, nach der MAETius\u2019schen Methode untersucht, ann\u00e4hernd gleiche Helligkeit erkennen liefsen. An den Versuchen beteiligten sich Herr cand. phil. C. W. C. Herckenrath, dem ich hierbei f\u00fcr seine freundliche Mitwirkung meinen verbindlichsten Dank ausspreche, und der Verfasser. Indem unsere Ergebnisse durchaus die gleiche Gesetzm\u00e4fsigkeit erkennen liefsen, habe ich geglaubt, im Interesse einer m\u00f6glichsten Herabsetzung der wahrscheinlichen Fehler dieselben zusammenzuschlagen und auf gemeinsame Mittelzahlen zur\u00fcckf\u00fchren zu d\u00fcrfen.\nFig. 1.","page":39},{"file":"p0040.txt","language":"de","ocr_de":"40\nG. Hey mans\nDie Resultate der Untersuchung f\u00fcr die drei verwendeten Farbenpaare sind in die Tabellen I\u2014III eingetragen, und in den Figuren 2\u20144 (wo die Abszissen die Betr\u00e4ge von rot, braungelb und weifs im inneren Kreis, die Ordinaten die zur Erzielung eines ebenmerklichen Unterschiedes erforderten Zus\u00e4tze der n\u00e4mlichen Farben im \u00e4ufseren Ringe bedeuten) graphisch dargestellt worden.\nTabelle I.\n(Unterschiedsschwellen bei Mischung von rot und blaugr\u00fcn.)\nMischung^ rot in G\t$ Verh\u00e4ltnis blaugr\u00fcn raden\t! Anzahl der Versuche\tMittlere Unter- schieds- schwelle\tWahr- scheinlicher Fehler derselben in Graden\tBerechnete Unter- schieds- schwelle\n0\t360\t24\ti 5,3\t0,2\t5,3\n60\t300\t24\t4,0\t0,2\t4,0\t,\n120\t240\t24\t5,4\t0,3\t5,5\n180\t180\t24\t6,9\t0,2\t7,0\n240\t120\t24\t8,5\t0,3\t8,5\n300\t60\t24\t9,9\t0,3\t10,0\n\t\t\t\t\t\t\t\t\u2713\tA y *\t\u00ab\n\t\t\t\t\t\t\ty\ty \u25a0 '\t\t\n\t\t\t\t\t\t/ y y y\ty\t\t\t\n\t\t\t\t/\t\u2014^\t \\ \\ \\\tj\t\t\t\t\n\t\t\t! N\t! \\\t1\ts y\t\t\t\t\t\t\nN N\t/ /\ti t\t|\tx y v\t\u2713\t\t\t\t\t\t\t\n\t1 v\t1\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\t\t\t\t\t\n120\u00b0\t180\u00b0\n2W\t180\u00b0\nFig. 2.\no\u00b0\n360\u00b0\n60\u00b0 3009\nZiO\u201c 120\u00b0\n300\u00b0rof/v 60\u00b0 blazu/riav","page":40},{"file":"p0041.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Unterschiedsschwellen bei Mischungen von Kontrastfarben. 41\nTabelle II.\n(Unterschiedsschwellen bei Mischung von braungelb und blau.)\n, Mischungs braungelb (Grad)\tVerh\u00e4ltnis blau (Grad)\tAnzahl der Versuche\tMittlere Unter- schieds- schwelle (Grad)\tWahr- scheinlicher Fehler derselben (Grad)\tBerechnete Unter- schieds- schwelle (Grad)\n0\t360\t24\t7,4\t0,3\t7,4\n60\t300\t24\t6,0\t0,2\t6,2\n120\t240\t24\t!\t4,8\t0,2\t4,9\n180\t180\t24\t3,7\t0,2\t3,6\n240\t120\t24\t!\t3,4\t0,2\t3,4\n300\t60\t24\t4,5\t0,1\t4,5\n0\u00b0\t60\u00b0\t120\u00b0\t180\u00b0\t2M!\u00b0\t300\u00b0 Trraungelb\n360\u00b0\t300\u00b0\t2i0\u00b0\t180\u00b0\t2200\t60\u00b0 blow\nFig. 3.\nTabelle III.\n(Unterschiedsschwellen bei Mischung von weifs und schwarz.)\nMischungg weifs (Grad)\tsverh\u00e4ltnis schwarz (Grad)\tAnzahl der Versuche\tMittlere Unter- schieds- schwelle (Grad)\tWahrscheinlicher F ehler derselben (Grad)\tBerechnete Unter- schieds- schwelle (Grad)\n0\t360\t12\t0,2\t0,0\t0,2\n60\t300\t12\t0,7\t0,0\t0,8\n120\t240\t12\t1,4\t0,1\t1,5\n180\t180\t12\t2,2\t0,1\t2,1\n240\t120\t12\t2,7\t0,2\t2,8\n300\t60\t! 12\t3,5\t0,1\t3,5\n360\u00b0\t300\u2018\t2M\u00b0\t180\u00b0\t120*\t60\u00b0 sdanzrz.","page":41},{"file":"p0042.txt","language":"de","ocr_de":"42\nGr. Heymans.\nWenn wir vorl\u00e4ufig von den letzten Vertikalreihen derselben\nabsehen, erkl\u00e4ren diese Tabellen sieb selbst ; nur ist zu bemerken,\ndafs die noch immer relativ hoben wahrscheinlichen Fehler zum\n\u2022 \u2022\nTeil von der w\u00e4hrend der Versuche gewonnenen \u00dcbung herr\u00fchren, welche jedoch, infolge der systematischen Ordnung der Versuche, s\u00e4mtlichen F\u00e4llen in gleichem Mafse zu gute kam, und daher auch die Gesetzm\u00e4fsigkeit der Ergebnisse ungeschw\u00e4cht bestehen liefs. Diese Gesetzm\u00e4fsigkeit besteht zun\u00e4chst darin, dafs bei der Mischung von rot und blaugr\u00fcn, und ebenso bei derjenigen von braungelb und blau, die Unterschiedsschwelle bei einem mittleren Mischungsverh\u00e4ltnis (und zwar bei einem solchen, welches ein reines, keine der verwendeten Farben mehr hervortreten lassendes Grau ergibt) ein Minimum erreicht, von welchem sie nach beiden Seiten hin regelm\u00e4fsig ansteigt; w\u00e4hrend bei der Mischung von weifs und schwarz die Unterschiedsschwelle in bekannter Weise von der dunkelsten bis zur hellsten N\u00fcance eine durchgehende Zunahme erkennen l\u00e4fst. Des weiteren legt der nahezu geradlinige Verlauf der dort nach beiden, hier nach einer Seite ansteigenden Kurven\u00e4ste die Vermutung nahe, dafs in jedem Falle die Unterschiedsschwelle von dem erw\u00e4hnten Minimum an proportional denjenigen Betr\u00e4gen anw\u00e4chst, um welche St\u00fccke der einen durch solche der anderen Farbe ersetzt worden sind. Berechnet man an der Hand dieser Vermutung die wahrscheinlichen Werte der Mischungsverh\u00e4ltnisse h\u00f6chster Unterschiedsempfindlichkeit, die diesen Verh\u00e4ltnissen entsprechenden Unterschiedsschwellen, und die Erh\u00f6hungen, welche diese-Unterschiedsschwellen bei Ersetzung einer Farbe durch die andere im Verh\u00e4ltnis zum Betrage dieser Ersetzung erfahren, sa ergeben sich folgende Zahlen:\n1. Bei der Mischung von rot und blaugr\u00fcn wird die (an der zur Unterscheidung erforderten Hinzuf\u00fcgung von rot gemessene) Unterschiedsschwelle minimal (= 3,83 \u00b0) bei einem Mischungsverh\u00e4ltnis von 550 rot auf 305 0 blaugr\u00fcn.1 Sie steigt von diesem\n1 Da die in Tab. I anfgenommenen Zahlen den einen der beiden Kurven\u00e4ste nur durch einen einzigen Punkt bestimmen, war zur Feststellung der im Texte angegebenen Werte noch eine weitere Versuchsreihe erfordert. In derselben wurde die Unterschiedsschwelle bei einem Mischungsverh\u00e4ltnis von 30\u00b0 rot auf 330\u00b0 blaugr\u00fcn bestimmt, und = 4,5\u00b0 gefunden. Indem die betreffenden Versuche mehrere Monate nach Ab-schlufs der anderen Versuche stattfanden, und sich an denselben nur der","page":42},{"file":"p0043.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Unterschiedsschweilen bei Mischungen von Kontrastfarben. 43\nPunkte an um 0,0270 f\u00fcr jeden Grad rot der durch blaugr\u00fcn, und um 0,0250 f\u00fcr jeden Grad blaugr\u00fcn der durch rot ersetzt wird.\n2.\tBei der Mischung von braungelb und blau wird die (an der zur Unterscheidung erforderten Hinzuf\u00fcgung von braungelb gemessene) Unterschiedsschwelle minimal (\u2014 2,92 \u00b0) bei einem Mischungsverh\u00e4ltnis von 214,40 braungelb auf 145,6 0 blau. Sie steigt von diesem Punkte an um 0,0205 0 f\u00fcr jeden Grad braungelb der durch blau, und um 0,0183 0 f\u00fcr jeden Grad blau der durch braungelb ersetzt wird.\n3.\tBei der Mischung von weifs und schwarz wird die (an der zur Unterscheidung erforderten Hinzuf\u00fcgung von weifs gemessene) Unterschiedsschwelle minimal (\u2014 0,16\u00b0) bei m\u00f6glichst reinem Schwarz. Sie steigt von diesem Punkte an um 0,0110 f\u00fcr jeden Grad schwarz der durch weifs ersetzt wird.\nDie unter Zugrundelegung dieser Werte berechneten Unterschiedsschwellen sind in die letzten Vertikalkolumnen der Tabellen I\u2014III eingetragen, und in Figur 2\u20144 durch gestrichelte Linien dargestellt worden. Wie man sieht, stimmen dieselben mit den Beobachtungsresultaten nahezu vollst\u00e4ndig zusammen. \u2014 Aufserdem sind in den Figuren 2 und 3 durch kleine Vertikalstriche die Grenzen bezeichnet worden, innerhalb derer eine Mischung von rot und blaugr\u00fcn, bezw. von braungelb und blau, als grau beurtheilt wurde; beide Male liegen die Stellen maximaler Unterschiedsempfindlichkeit zwischen diesen Grenzen eingeschlossen.\nDas w\u00e4ren also die Tatsachen, welche ich mitzuteilen hatte. Das Interesse, welches dieselben bieten, liegt, wie mir scheint, zun\u00e4chst darin, dafs sie dem G\u00fcltigkeitsgebiete des Hemmungsgesetzes (bezw. des darin als Grenzfall enthaltenen WEBERschen Gesetzes) ein neues St\u00fcck hinzuf\u00fcgen. Es hat sich n\u00e4mlich herausgestellt, dafs bei Mischungen von rot und blaugr\u00fcn, bezw. braungelb und blau, die Unterschiedsschwelle von einem Minimum an, welches einer als grau wahrgenommenen Mischung entspricht,\nVerfasser beteiligen konnte, ist die Verwertung des Ergebnisses derselben im Zusammenhang mit den Ergebnissen jener anderen nicht durchwegs einwandfrei ; der Fehler kann aber nicht grofs gewesen sein, und aufserdem im schlimmsten Falle nur die Betr\u00e4ge der ermittelten Konstanten, nicht aber die gefundene Gesetzm\u00e4fsigkeit affiziert haben.","page":43},{"file":"p0044.txt","language":"de","ocr_de":"44\nG. Hey manu.\n>\n33\nc3\nN\nb\u00df\n73\nfl\n33\nft\nfl\n:fl\nSi\nb\u00df\n33\no3\n\u00a3\nN\n05\nfl\nft\n-M\nO\nU\n0) fl\n__L O\n\u00a9 b\u00df O .0 33\n\u00b03 fl\nCj \u00fc\n\u201c 02\n02\nfl\n33 02 r\u2014( >\u25a0\u25a0\u25a0 i 02\n\u00a3\nr33\n02\n0Q\n\u00e6\nb\u00df\n33\n33\nb\u00df\n\u2022 rH -M -M\n:sS\nCE\n\u25a0 33\nb\u00df +3\n33 33\n33 02\na *s\n3 \u00abfl\nH \u00bb4-1 02 02\nW.8\nOQ\n^73 \u00d6\n02 o a\n-4-J .33 02 3=1 \u00c6 3=3 73 02 02 m \u00a3 \u00a3 fl \u00a9fl <ri -g 02 ^ 33 \u0153\nP .\n02\n-4-3\n;-t\n02\n02 -1-5 02 33 rfl \u00fc 02 Si 02 b\u00df\na\np\na\no3\nP\n02\n\u2022+5\n\u00ee-l\n02\n02\n02\n-4-3\n+5\n\u2022 pH\na\n02\n02\n-4-5\n33\n02\nS\n\u2022 pH\nSi\n02\nft\nH\nP\nb\u00df\nfl\n\u2022H\nP\nSi\n02\n5-i\n02\n\u00bba\n33\nH\n\u0153\n\u2022 i\u2014i 02 Si\nM\n5-i\n02\nS-i\n02\n33\nS3\nm\n\u2022 r\u2014i 02 Sh\nM\n5-1\n02\nSi\n02\n33\nfl\n33\t\n\u2022fl\t\nSi\t\nb\u00df\t\nfl\t\nc3\t\n3 \u00b0o\t00\nTT 05\t05\nfl \u00b0-\to\n:fl \u00b0\to'\n5-i\t\nb\u00df\t\nfl\t\ncS\t\np\t\ni s\t33\n=fl\t\u00eefl\nU\t5-i\nb\u00df\tb\u00df\nfl\tfl\no3\t\nA\t2\nO\to\nc-\t\nrH\t05\"\nco\tCM\n\t\nrJ S S es\ts i\n_\t5-i\t.\t5-c\nfl b\u00df\tfl b\u00df\n:fl\t=fl _\n5-4 \u00ae\t5-i \u00ae\nb\u00df t>\tb\u00df GO\nft P Tfl\tfl 4-0\nc3 CO\to3 CM\nr\u2014l\t\u2022\u2014< rxi\nA\t\nO\tO\nco\t(M^\niO\tP'\nCM\tCO\nCO\ttH\nfl\t. fl\nc3 \u2022\t?H\tfl <3 ^\t5-(\nfl b\u00df\tfl 00\nfl \u00b0\t:0 o\n\u00eefl \u00b0 U\t5-4 ^ \u00a3fco\"\nb\u00df\t3 05\nfl\tS ^\nP r\u2014(\tA\nA\tO\n! o\tco\n! O\tco\"\nCD\to\nCO\trH\nfl\tfl\nb\u00df I\nfl j!\n\u2022 rH '!\n\u00c7A |!\nu !\n02 ! 5-t ;\nI i\n:5 !\n33\n\u00eefl\ns-\nb\u00df\n33\noS\nfl\no5\nSi\nb\u00df\nO\nr-\nO\no'\n-4J\n0\ns-* co\n1\t\u20144\nfl c>\na \u00b0\nb\u00df\n-4-3\nO\n33 *\n\u2022H\nP \u00b0\nb\u00df ^\n2\trt\"\n03\t,,\n-4-5\nc\n5-i\nO\niO\n\u2022S\nfl o3 5h . b\u00df\nO\niO\n\u2022N\nlO\n40\nCO\nfl\no3\n5-i\nb\u00df\nO\nO\nCO\nco\n-1-3\no\nO\nO\nO zD * rH\nP \u00b0.\nO O\n5-4\n4-0\nCO\nO\no\"\nco\n1 CO O\no\"\nD-\nCO\nO\nft\n\u2022 O\no\nO\nft\niO\no\nC-\nft\nco\nr\u2014\no\n40\n\u2022%\nD-\nO\nr\\\n00\nT\u2014(\n(M\n\u00a3>\nCO\nO\no\"\n-1-3\t-45\u00bb\t-1-3\to\to\no\to\to\t5i\tSi\n51\t5i\t5i\to\to\no\tO\to\tO\tC-\nO* ft\t\u2022s\t03 ft\tft O\tft H\n\tCO\t00\ti\u2014i\trH\n\tfl\t\tfl\t\tfl\tfl\t\tfl\n\tc3\t\to3\t\tc5\tc3\t\to3\n\tSi\t\tSi\t\tSi\tSi\t\tSi\n\tb\u00df\t\tb\u00df\t\tb\u00df\tb\u00df\t\tb\u00df\n\tO\t\tO\t\tO\tO\t\tO\nfl\tTfl\tfl\t05 ft\tfl\tco\ta ^\tfl\trH\n\t05\t\tCD\t\trH\trH\t\t05\nHH\t'rH\t\tt>\t\u2022+3\to\t-4-3 CO\t-H\tiO\no\tco\to\tCM\tO\tCM\tO rH\to\t\nSh\t\tSi\t\tSi\t\t5i\tSi\t\nO\t\tO\t\tO\t\tO\tO\t\nCO\t\tT\u201c^\t\tI>\t\t'cH\t05\t\ncT\t\tcd\u2018\t\tlO'\t\tQ0\"\to\"\t\nrH\t\too\t\t\u00bbo\t\tCM\to\t\n\t\t\t\t\t\tCM\tco\t\n\tfl\t\tfl\t\tfl\tfl\t\tfl\n\to\u00e2\t\tc3\t\to3\tc3\t\t0$\n\tU\t\tSi\t\tSi\t5i\t\tSi\n\tb\u00df\t\tb\u00df\t\tb\u00df\tb\u00df\t\tb\u00df\n\tO\t\tO\t\tO\tO\t\tO\n\u00ab\tH\t\tco\t\t40\t. CO\t\tGO\nfl\t\tfl\tco\"\tfl\t\u00ab\u25a0v CM\tfl Tl\"\tfl\tO\n\t40\t\t00\t\t\t_ ''t1\t\t\nH-> O\tCO\tO\tCM\tO\tCM\tO ^\t-M o\t\no\nCM\nft\n05\n00\nCM\n\t;33\t\tsfl\t' fl\t:fl\t\t:0\t\t:fl\t\t:fl\t\t:fl\n\tb\u00df\t\tb\u00df\t\u00eefl Si\tSi b\u00df\t\tSi b\u00df\t\tSi b\u00df\t\tSi b\u00df\t\tSi m\n\tfl\t\tP\tb\u00df\tfl\t\tP\t\tfl\t\tfl\t\tfl\n\t03\t\tCy\tfl\ti\t\u00ab8\t\tc3\t\to3\t\tc3\t\t03\nfl\t-o\tfl\tfl\tri \u00b03 fl 73\ta ^\tfl\tf i fl\tfl\t3\tfl\trH .o\tfl\tfl\nO\tO t> ft.\tHH o\t40 ft\tHH 2 \u00b0\ti\to ; o \u00b0.\t-4-3 O\tO CD\tHH O\to H\tH-> O\tO iO\t-4-3 o\tO T\u2014^\n5-1\trH\tSi\tlO\tSi CM\t5i <X>\tSi\tH\tSi\tCO\tSi\trH\tSi\tO\nO\tco\tO\tCQ\t\u00ae 3\ti \u00ab 03 \u00b0 CM\tO\tco (M\tO\tr-\tO\trH rH\tO\t40\nco\t\t40\t\t^ 1:0\t! o -\t\t\t05\t\t40 ft\t\t05\t\n40\t\t'H'\t\t\t! ^\t40\t\tCD\t\t00\t\t05\t\n\t\tco\t\t40\tCO\tCM\t\t00\t\tT#\t\tO\t\n\t\t\t\t\t\trH\t\trH\t\tCM\t\tCO\t\n\tfl\t\ta\tfl\tfl\t\tfl\t\ts\t\tfl\t\tfl\n\t\u00eefl\t\t:fl\t:fl\t\u00eefl\t\t\u00eefl\t\t\u00eefl\t\t\u00eefl\t\t\u00eefl\n\tSi\t\t5-\tH\t1\tSi\t\tSi\t\tSi\t\t5i\t\tSi\n\tb\u00df\t\tb\u00df\tb\u00df\tb\u00df\t\tb\u00df\t\tb\u00df\t\tb\u00df\t\tb\u00df\n\tfl\t\tfl\tfl\tfl\t\tfl\t\tfl\t\tfl\t\tfl\n\to3\t\to3\tc3\tc3\t\to3\t\tc3\t\tc3\t\tc3\n\tr\u2014<\t\trH\tr-H\t\t\ti\t(\t\tr\u2014H\t\trH\t\tr '<\n\tfl\t\tfl!\t. fl\t1\tfl\t\ta\t\tfl\t\tfl\t\tfl\nfl\tO\tfl\tO-\tfl o-\tfl \u00ae\tfl\to\tfl\tO\tfl\tO\tfl\tO\n\to\t\to\t4P *-0\tO\t\to\t\to\t\to\t\to\nHH\tco\tHH\tco\to O\t-1-3 O\tH\t\tHH\t00\tHH\tCM\tHH\tco\nO\tco\tO\tco\t2 eo\tC co\to\tCM\tO\trH\to\trH\to\t\nSi\t\t?H\t\t\tSi\tSi\t\tSi\t\t5i\t\tSi\t\nO\t\tO\t\tO\to\tO\t\tO\t\tO\t\tO\t\no\t\to\t\t\tO\to\t\tO\t\to\t\to\t\n\t\tco\t\t\u00dcJ\tj\tCO\tCM\t\t00\t\trji\t\to\t\n\t\t\t\tv\t \t^\t\tT\u20141\t\trH\t\t(M\t\tco\t","page":44},{"file":"p0045.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Unterschiedsschiueilen bei Mischungen von Kontrastfarben. 45\n>\nes\np\nP\n5h\nb\u00df\nTi\n\u00f6\nP\n*\\\nS3\nP\n\u00a3\nNJ\nCD\nPS\nCD\nb\u00df\nP\nS3\ne3\nSh\nPS\n\u00f6\no\n02 r\u00a32 b\u00df\n\u00f6S g\n^ \u25a0\u00a7\n32\nCD\nPS\np\nCD\n\"(D\n\u00a3\nhP\nC2\nOQ\n32\nb\u00df\nP\nS3\nb\u00df\n:P\nCO\n\u2022 \u00d6\n32\t\u00a9\nb\u00df -M P \u00d6 O \u00a9\n_j \u00bbrH\nB N\nB S3 \u00a9 02 hrl O\nffi ,i4\n33\nTi \u00f6 02 \u00a9 \u00ab \u25a0+3 .ri 02\nS3 P3 a 73 O \u00a9 S * fe\n\u00ae 5t 2 PS \u00a9 43\n-s \u00ab\n^ fi \u00e6\n\u00cb>\n02\n\u25a0+3\n5h\n02\n02\n-1-3\n02\nP\nP3\n02\n02\n5h\n02\nb\u00df\na\np\nPS\n03\nH\n\u25a0K\n02\n-53>\n5h\n02\n02\nh-h\nIj\n-1-3\n!-<\n02\n02\n-53\nP\n02\na\n* r\u20141\n5h\n02\nCH\nM\nw\n1\tp\tP\tP\tP\ntx) ;\tp\tP\tP\tp\n\t5h\t5h\t5h\t5h\n\u00f6 i\tb\u00df\tb\u00df\tb\u00df\tb\u00df\nPH\nu\n02\n5h\n02\n<a\nS3\n32\n\u2022 rH 02 5h\nM\n5h\n02\n5h\n02\nS3\nS3\nPh\n5h\n02\n5h\n02\n\u00aba\nS3\nS3\nP\nS3\nP\n32\n\u2022 r^ 02 5h\nM\n5h I 02 |\n5h :\nii\n\u00d6 !\nJ\u2014J *\n3\nc\u00a3\no\nr,\nCM\no\npn\no\nO\nP\nP\n02\nb\u00df\n02\nb\u00df\nS3\nS3\nP\n50\tP\tco\t50\tr\u2014t 42\tPH\tp\t\u25a0rH\t; 5h PS\t-rfH\t\u00dfr\nCO\tCO\tcO\tCO\t\t\u25a0r-H\tP\tCM\t)\tco\tco\no O\to o'\to rs O\to o\tgrau\tO r, O\t\u00ceH PS 1 P\tO *s O\t! PS \u00a9 b\u00df\tO o'\to \u2022N o\n\t\t\t\t\t\tP\t\tP\t\t\nS3\nP\no\nH\n\u00bbN\no\np\net\n\u00a9\nO\n00\np\net\n\u00a9\nCM\n\u2022S\nCO\n\u00a9\n00\n\u00a9\nio\na\ta er\ta or\t0\np T-i\t\tP o\tCo\nr-H 4S\t\t\tr*\u2014H PS\n\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\nCD\tCM\t50\tCD^\n\u00dfP\tcf\to\"\t\u25a0H\n\u25a0PH\tPH\t50\tO\nCO\tCM\tt-H\t\n\u00a9\npH\nr>\n00\no\nCO\no p\tO P\to P\tT->\ti P\t53 . ^\n5h\t5h\t5h\t5h\to b\nb\u00df\tb\u00df\tb\u00df\tb\u00df\t^ b\u00df\n\u00a9\n\u2022N\no\no\n\u00a9\np ^\nr-i\nP o\na oj\n\u00a9\np .<* CM P O P CO\nPS \u00a9 o CD CO\t\u00a9 CO H 02 50 CM\tO 1C *\\ CO >o r\u2014i\t\u00a9 00 D-' 50\t\n\u2022 p\t\u2022 P\t- p\t\tp\np p r-H(\tP P r\u201cH\tp p r-H\tP\t05 r\u20141\nps P2\tps P2\tps P2 r-H\trP T\u2014i\tPS\n\u00a9 \u00a9\t(X) o\t\u00a9 \u00a9\t\u00a9\tO\nb\u00df cd\tb\u00df O\tb\u00df CM\tb\u00df\tco\nS3 cm'\tP pT\tP 5 o'\tP\tCD\nP 50\tP 02\tP CO\tP\tD-\np CO\tP CM\tP CM\t03\ttH\n5h\t5h\t5h\t?H\nPS\tPS\tPS\trP\n\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\nPH^\t\t\tl>4\nt>'\tzo\tH*'\tco'\n\tCD\tCM\t00\np\nPS\np\net\nP\nPS\nP\net\nP\nrO\nP\nct\nr-H \u00a9 b\u00df\t\u00a9 o CD\tUS q\t\u00a9 bc\t\u00a9 O PH\nP\tCO\tP co\tP\tCM\nP\t\tP\tP\t\nP\t\tp\tp\t\n5h\t\t5h\t5h\t\nP\t\t-P\trP\t\n\u00a9\t\t\u00a9\t\u00a9\t\nO\t\tO\tO\t\n\t\tCD\tCM\t\nP\nps\n'02\nb\u00df\nP\nP\nct\n5h\nPS\n\u00a9\no\nGO\nP\nct\n00\n5h\nb\u00df\nP\nPS\np\net\n5h\nb\u00df\n02 b\u00df \u00a9 P 50\na ^\nP iO\nP co ps\nO\niO\n*\\\nD-\nrO o\no\np\nct\n5h\nPS\n\u00a9\no\np\nPS\ni\u2014H\nCD\nbo\np\np\np\nct\n\u00a9 \u00a3>\nCt of 5h pH P H \u00a9\nCO^\nIp'\nr-H\nCM\nP\nrO\nP\nCt\n02 PS b\u00df \u00d6 \u00b0\np \u00abo\nCt 5p\n5h\nPS\n\u00a9\npH\nPH~\nt-H\nCM\n\u25a0PH\nP\n5h\nPS\n\tPS %\t1! b\u00df\t!\tPS\tPS\n\t\tr\u2014H \u00a9\tr\u2014H \u00a9\n\tP\tb\u00df\tb\u00df\n\tP\tP\tP\n\tP\t;\tP\tP\nP\t5h\t!\tP\tP\n\tps\t5h\t5h\nr-H\t\u00a9\ti!\tPS\tPS\nrO\t50\t\u00a9\t\u00a9\nO\tI>\tPH\tr-1\ntH \u2022N\tIl\ti1\trs 00\tr,\n50\tIl\t:\t\trH\nP P \u2022_ P ps 5h 1\u20141 b\u00df\nb\u00df \u00a9\nP O\na \u00bb\np 00\n5h\nPS\nO\no\n*\\\nCM\nCM\nP g\n02 \u00a9 b\u00df ^\np sa\nP CM\n?H\nrP\n\u00a9\nCD^\nco'\nCD\n- P P P\nP=j rQ\n\u00a9 \u00a9 b\u00df CO P CD P rH 0\u00ce tH 5h\n\u00a9\nPH\nCO\nPH\nCM\n\u00a9\no\np\np as\n\u00a7\n5h PS\n\u00a9\no\nPH CM\nP\nPS\nP\nP\n5h\nb\u00df\n02 b\u00df \u00a9 P T\u20141\nac'\"\nP CO rQ ^\nO\n\u2022N\nCM\nCM\nCM\nPS b\u00df 4P\n- P p P 5h b\u00df\n\u00a9 \u00a9 b\u00df cm\na ce\na ^\na ^\nPS\n\u00a9\nCO\nCM\ni P P P\nr\u2014-H\nPS r\u00fb\nr\u2014H\n<D o\nb\u00df \u2018O\nP >cT\nP\np\n5h\nPS\n\u00a9\niO\nr,\nO\nCO\n50\np\nr\u2014H\nps\n\u00a9\no\np PS\nr-P \u00a9 b\u00df\nP P P 5h\nPS\nCO","page":45},{"file":"p0046.txt","language":"de","ocr_de":"46\nG. Heymans.\nnach beiden Seiten proportional denjenigen Betr\u00e4gen ansteigt, um welche St\u00fccke der einen durch solche der anderen Kontrastfarbe ersetzt worden sind. Diese Ersetzung bedeutet aber nichts weiter als eine zunehmende S\u00e4ttigung der betreffenden Farbe: indem beispielsweise rot und blaugr\u00fcn sich im Verh\u00e4ltnis von 55 : 305 kompensieren, l\u00e4fst sich eine Mischung, in welcher rot \u00fcberwiegt, ohne weiteres als eine solche von rot mit jenem Grau ansehen: also etwa die Mischung von 300\u00b0 rot\n55\nund 600 blaugr\u00fcn als eine solche von 60 -f- 60 -ggg- = 70,80 grau\nund 289,20 rot, und die von dieser eben zu unterscheidende Mischung von 309,9 0 rot und 50,1 0 blaugr\u00fcn als eine solche von\n50,1 + 50,1\n55\n305\n= 59,10 grau und\n300,9 0 rot.\nBerechnet man\nnach diesem Schema die Zusammensetzung aller bei den vorliegenden Versuchen als eben unterscheidbar erkannten Farbenmischungen, so ergeben sich die in Tabellen IV und V zusammengestellten Zahlen.\nWie leicht nachzusehen, enthalten in diesen Tabellen die 1. und 2. Kolumne (mit Ausnahme der zwischen Klammern gestellten Zahlen) einfach die Beobachtungsresultate aus Tabellen I\u2014II; die 3. und 4. Kolumne die nach obigem Schema umgerechneten Werte derselben; und die 5. Kolumne die Differenzen zwischen den entsprechenden Zahlen aus der 3. und 4. Diese Differenzen sind offenbar in Bezug auf die S\u00e4ttigung, was Reizschwellen und absolute Unterschiedsschwellen in Bezug auf die Intensit\u00e4t der Empfindungen sind: die f\u00fcr vollst\u00e4ndig kompensierte Mischungen gefundenen (durch fette Zahlzeichen angedeuteten) Werte bestimmen den S\u00e4ttigungsgrad einer Farbe, welche dazu erfordert ist sie eben wahrnehmbar zu machen; und die \u00fcbrigen Werte bestimmen die S\u00e4ttigungsdifferenzen, welche dazu erfordert sind, Farben von bestimmten S\u00e4ttigungsgraden eben von anderen unterscheiden zu k\u00f6nnen. Des weiteren sind alle diese Reiz- und Unterschiedsschwellen reine S\u00e4ttigungsschwellen, da, wie oben bemerkt wurde, die jeweilig mit einander vermischten Farben gleiche Helligkeit besafsen, und also auch ein Grau von gleicher Helligkeit hervorbrachten. \u2014 Vergleicht man nun diese absoluten Unterschiedsschwellen mit den entsprechenden S\u00e4ttigungsgraden, so scheinen sie zun\u00e4chst den Forderungen des WEBERschen Gesetzes wenig zu gen\u00fcgen; viel-","page":46},{"file":"p0047.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Unterschiedsschwellen bei Mischungen von Kontrastfarben.\n47\nmehr steigen die relativen Unterschiedsschwellen, welche sich bei Teilung jener durch diese ergeben, bei abnehmender S\u00e4ttigung\n\u00fcberall rasch an (z. B. bei rot von\n11,7\nV2 (289,2 + 300,9)\n= 0,040\n\u2014 0,569), ohne dafs irgendwo eine Strecke\nzu erkennen w\u00e4re, \u00fcber welche sich die relative Unterschiedsschwelle auch nur ann\u00e4hernd konstant erh\u00e4lt. Zieht man aber die Hemmungstheorie zu Rate, so tritt die gemeinsame Gesetzm\u00e4fsigkeit, welche die Erkennung von Intensit\u00e4ts- und von S\u00e4ttigungsunterschieden beherrscht, ohne weiteres an den Tag. Nach dieser Theorie beruhen n\u00e4mlich alle Unterschiedsschwellen auf HemmungsWirkungen, welche von den Vergleichsreizen verursacht werden, und sich diesen Ursachen proportional verhalten ; nun sind aber bei den vorliegenden Versuchen die Vergleichsreize aus grauen und farbigen Komponenten zusammengesetzt, und es liegt am n\u00e4chsten anzunehmen, dafs die hemmende Wirkung der Mischung sich aus den hemmenden Wirkungen jener Komponenten auf bauen wfird. Um diese Annahme zu erproben, berechnen wir zuerst die Hemmungskoeffizienten (durch welche das Verh\u00e4ltnis zwischen den hemmenden und den eben gehemmten Reizbetr\u00e4gen gemessen wird) f\u00fcr die Wirkung des durch Mischung zweier Komplement\u00e4rfarben hervorgebrachten Grau auf jede dieser Farben, und finden nach Tabellen IV und V folgende Zahlen :\nbis zu\n4,7\nVa (5,9 + 10,\nHemmungskoefL grau-rot\t=\n\u201e\tgrau-blaugr\u00fcn =\n\u201e\tgrau-braungelb\n4.5\nVa (360 + 355,5) 25,0\nV9 (360 + 355,5)\n7.5\n1j2 (360 + 352,5)\n= 0,013 = 0,070\n= 0,021\n\ngrau-blau\n5,1\nV8 (360 + 352,5)\n0,014\nAus diesen Zahlen l\u00e4fst sich dann f\u00fcr jede der vorliegenden Mischungen die totale Hemmungswirkung des dabei verwendeten Grau berechnen; ziehen wir dieselbe von der entsprechenden (in der 5. Kolumne der Tabellen IV und V verzeichneten) Unterschiedsschwelle ab, und teilen den Rest durch den Betrag des beigemischten Rot, Blaugr\u00fcn, Braungelb oder Blau, so ergeben","page":47},{"file":"p0048.txt","language":"de","ocr_de":"48\nGr. Heymans.\nsich die Hemmungskoeffizienten f\u00fcr die Wirkung von rot auf rot, blaugr\u00fcn auf blaugr\u00fcn, braungelb auf braungelb, und blau auf blau. Diese Hemmungskoeffizienten sind in die 6. Vertikalkolumnen der Tabellen IV und V angegeben; die sch\u00f6ne \u00dcbereinstimmung zwischen den verschiedenen f\u00fcr je eine Farbe gefundenen Werten best\u00e4tigt unsere Annahme, dafs die Hemmungswirkungen mehrerer in eine Mischung eingehender Komponenten sich einfach addieren, und berechtigt uns zum Schlufs, dafs die Hemmungstheorie von den vorliegenden Tatsachen volle und genaue Rechenschaft zu geben vermag.\nEine zweite Folgerung aus den mitgeteilten Versuchsergebnissen will ich nur kurz andeuten, da dieselbe ein Gebiet betrifft, auf welchem ich niemals selbst\u00e4ndig gearbeitet habe, und mich auch einer einigermafsen vollst\u00e4ndigen Kenntnis der Untersuchungen anderer nicht r\u00fchmen darf: ich meine das Gebiet der Farbentheorie. Es will mir n\u00e4mlich scheinen, als ob mit den vorliegenden Ergebnissen sowohl die Ansichten, welche alle Verbindungen von Kontrastfarben als Produkte einer Addition, wie die anderen, welche alle Verbindungen von Kontrastfarben als Produkte einer Subtraktion auffassen, sich schwerlich reimen liefsen. Nach jenen ersteren, an den Namen Helmholtz\u2019 gekn\u00fcpften Auffassungen w\u00e4re zu erwarten gewesen, dafs, wenn etwa die Ersetzung eines kleinen Teiles einer blaugr\u00fcnen Sektorenscheibe durch rot eine Herabsetzung der Unterschiedsschwelle f\u00fcr rot bedingt (s. Tab. I), auch jede weitere Ersetzung von blaugr\u00fcn durch rot eine weitere Herabsetzung dieser Unterschiedsschwelle ergeben m\u00fcfste ; nicht nur nach der Hemmungstheorie, welche jenes erstere Resultat als Folge einer geringeren Hemmungskraft von rot im Vergleiche mit blaugr\u00fcn deuten m\u00fcfste, sondern auch ohne dieselbe, weil \u00fcberall, sofern Komplikationen ausgeschlossen sind, Verst\u00e4rkung einer Ursache Verst\u00e4rkung der zugeh\u00f6rigen Wirkung mit sich f\u00fchrt. Wir haben jedoch gesehen, dafs umgekehrt die Unterschiedsschwelle nur bis zu einem bestimmten Verh\u00e4ltnis von rot und blaugr\u00fcn nach unten, von dort an aber wieder regelm\u00e4fsig nach oben geht; und f\u00fcr die Zusammenstellung von braungelb und blau hat sich (Tab. II) ein durchaus analoges Resultat ergeben. \u2014 Dieses Resultat scheint nun mit jener zweiten, von Hering herr\u00fchrenden Auffassung aufs beste zu stimmen: liegt doch nach dieser Auffassung das Minimum der Reizung eben dort, wo wir","page":48},{"file":"p0049.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber Unterschiedsschwellen bei Mischungen von Kontrastfarben. 49\ndie Unterschiedsschwelle minimal gefunden haben, n\u00e4mlich bei der (auf Gleichgewicht der Assimilations- und Dissimilationsprozesse in der \u201erotgr\u00fcnen\u201c bezw. \u201eblaugelben Substanz\u201c beruhenden) ausschliefslichen Wahrnehmung von grau. Aber hier kommen die Schwierigkeiten von der anderen Seite her. Wenn, wie Hering annimmt, auch die Empfindungen von weifs und schwarz auf Dissimilations- und Assimilationsprozessen in einer dritten, der \u201eschwarzweifsen Substanz\u201c beruhen, so mufs es notwendig auch hier eine mittlere N\u00fcance geben, f\u00fcr welche sich Assimilation und Dissimilation die Wage halten, f\u00fcr welche also die Reizung minimal wird, und f\u00fcr welche demnach gleichfalls ein Minimum der Unterschiedsschwelle zu erwarten w\u00e4re. Ein solches Minimum haben aber weder die obigen (Tab. III), noch alle fr\u00fcheren in Bezug auf die G\u00fcltigkeit des WEBERschen Gesetzes f\u00fcr Lichtempfindungen angestellten Untersuchungen ans Licht bringen k\u00f6nnen ; vielmehr ist ausnahmslos gefunden worden, dafs die Unterschiedsschwelle vom tiefsten Schwarz bis zum hellsten Weifs in stetiger Zunahme begriffen ist. Dieses Resultat scheint mir nun, besonders nachdem f\u00fcr die anderen Kontrastfarben ein entgegengesetztes Verhalten festgestellt worden ist, deutlich darauf hinzuweisen, dafs wir es hier nicht, wie dort, mit \u201eantagonistischen\u201c, sich in ihrer Wirkung aufhebenden Reizen zu tun haben, sondern dafs sich vielmehr der farblose Lichtreiz einem konstanten inneren Reize, welcher die Schwarzempfindung hervorruft, einfach superponiert. An einen Versuch, die vorliegenden psychophysiologischen Verh\u00e4ltnisse genauer zu bestimmen, wage ich mich aus oben angedeuteten Gr\u00fcnden nicht heran; ich habe nur der Vermutung Ausdruck geben wollen, dafs zu den mannigfachen Gr\u00fcnden, welche gegen die HERiNGsche Gleichsetzung des Verh\u00e4ltnisses zwischen weifs und schwarz mit den Verh\u00e4ltnissen zwischen anderen kontrastierenden Farben angef\u00fchrt worden sind, durch die vorliegende Untersuchung ein neuer Grund hinzugef\u00fcgt worden ist. Das letzte Wort \u00fcber diese Vermutung auszusprechen, \u00fcberlasse ich gern und mit Vertrauen den Physiologen.\n(Eingegangen am 6. Februar 1903.)\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie 32.\n4","page":49}],"identifier":"lit32921","issued":"1903","language":"de","pages":"38-49","startpages":"38","title":"\u00dcber Unterschiedsschwellen bei Mischungen von Kontrastfarben","type":"Journal Article","volume":"32"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:33:42.199269+00:00"}