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{"created":"2022-01-31T16:36:38.690584+00:00","id":"lit32928","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Gamble, Eleanor A. McC.","role":"author"},{"name":"Mary Whiton Calkins","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 32: 177-199","fulltext":[{"file":"p0177.txt","language":"de","ocr_de":"177\nDie reproduzierte Vorstellung beim Wiedererkennen\nund beim Vergleichen.\nVon\nEleanor A. McC. Gamble und Mary Whiton Calkins.\nDie vorliegende Arbeit besteht erstens aus einer experimentellen Untersuchung \u00fcber die Bedeutung reproduzierter Vorstellungen (von Namen und fr\u00fcheren Begleitumst\u00e4nden) beim Wiedererkennen. Die Arbeit befafst sich zweitens mit der Bedeutung der Wortvorstellungen f\u00fcr das Identifizieren und Unterscheiden von Qualit\u00e4ten. Die Studie geht aus von zwei Untersuchungen Alered Lehmanns.\nI. Teil.\nDie reproduzierte Vorstellung beim Wiedererkennen.\nDie modernen Theorien des Wiedererkennens lassen sich in drei Hauptgruppen ordnen. Zuerst sei die Theorie von Lehmann genannt: Er behauptet, dafs das Wiedererkennen auf assoziierten Vorstellungen beruht, die mit der wiedererkannten Erscheinung zusammenfallen.1 Eine zweite Theorie ist die Lehre von 0. K\u00fclpe2 3 * * * und E. B. Titchener8, dafs das Wiedererkennen\n1\tPhilos. Stud. 7, 169 ff., cf. besonders S. 184: \u201eDer Beobachter sucht nach Assoziationen; k\u00f6nnen solche gar nicht gefunden werden, so bleibt die Empfindung unbekannt, werden sie aber gefunden, so ist die Empfindung dadurch bekannt\u201c; und S. 198: \u201edie Ber\u00fchrungstheorie (sieht die Bekanntheitsqualit\u00e4t) in einer Reproduktion irgend welcher Vorstellung\u201c. Hinsichtlich der fr\u00fcheren etwas abweichenden Theorie Lehmanns, siehe unten II. Teil.\n2\t\u201eGrundrifs\u201c, S. 178.\n3\t\u201eAbrifs der Psychologie\u201c, 2. Aufl., S. 261\u2014270. Siehe auch Wundt,\nPhilos. Stud. 7, 1892, S. 344; und cf. Lehmann op. cit., S. 184, \u00fcber die logi-\nsche Begr\u00fcndung dieser Theorie.\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie 32.\t^","page":177},{"file":"p0178.txt","language":"de","ocr_de":"178\nEleanor A. McC. Gamble und Mary Whiton Calkins.\ncharakterisiert wird durch einen angenehmen Komplex von Organempfindungen, die man etwa als Stimmung der Beruhigung oder Entspannung bezeichnen kann. Titcheneb lehrt, dafs da& Wiedererkennen nicht nur Organempfindungen, sondern auch reproduzierte Vorstellungen enth\u00e4lt; wogegen K\u00fclpe auf die assoziierende Funktion und nicht auf den assoziierten Inhalt des Wiedererkennens Gewicht legt; doch lehren beide, dafs die angenehme Stimmung ein essentieller Faktor beim Wiedererkennen ist. Schliefslich gibt es eine dritte Theorie, die sich, ausgesprochen oder unausgesprochen, bei einer Reihe von Autoren der verschiedensten Richtungen findet.1 Nach dieser besteht das Wesen\n1 cf. H. M\u00fcnsterberg, \u201eGrundz\u00fcge der Psychologie\u201c, I, S. 221 ; W. James,. \u201ePrinciples of Psychology\u201c, I, S. 252. In den Anmerkungen S. 674\u2014675 scheint James der LEHMANNSchen Theorie beizutreten, indem er von: \u201efeit familiarity or sense that there are associates\u201c spricht. Wenn man dagegen alle seine Er\u00f6rterungen zusammenfafst, ist man leidlich sicher, dafs er \u201einarticulate feeling of familiarity\u201c annimmt, indem er betont, dafs es wenigstens \u201ea fringe of tendency toward the arousal of extrinsic associates\u201c g\u00e4be. Die Theorie der Bekanntheitsqualit\u00e4t folgt logisch aus den Lehren von C. Ehreneels (Viertel] ahrsschr. f. luiss. Philos. 14, 1890, S. 249 ff., bes. S. 283), von A. Meinong (Zeitschr. f. Psychol, u. Physiol. 21, S. 182 ff.), von H. Cornelius ( Vierteljahrsschr. f. iviss. Philos. 16 u. 17, und \u201ePsychologie als Erfahrungswissenschaft\u201c) und von H. Ebbinghaus (\u201eGrundz\u00fcge der Psychologie\u201c, I, S. 410 seq., 474, 481.). All diese Autoren erkennen, neben Empfindungen und Gef\u00fchlen, noch eine besondere Klasse von Bewufstseinserschei-nungen an. In diese Klasse schliefsen sie das Ahnlichkeitsgef\u00fchl ein ; und obgleich sie nicht speziell auf die \u201eBekanntheitsqualit\u00e4t\u201c verweisen, f\u00e4llt sie sichtlich unter dieselbe Kategorie. H\u00f6eedings Auseinandersetzung mit Lehmann ist historisch ein wichtiger Faktor in der Behandlung des Gegenstandes. H\u00f6ffdings eigene Theorie kann als zum dritten Typus geh\u00f6rig betrachtet werden, und wenn dies geschieht, ist es kaum n\u00f6tig, sie besonders zu er\u00f6rtern ; sein Gebrauch des Ausdruckes Bekanntheits-qualit\u00e4t (Vierteljahrsschr. /'. miss. Philos. 13, 1889, S. 427) macht diese Deutung wahrscheinlich. Immerhin f\u00e4hrt H\u00f6ffding fort, diese Bekanntheitsqualit\u00e4t als hervorgerufen durch die Gegenwart von verschmolzenen und gebundenen Ged\u00e4chtnis Vorstellungen zu erkl\u00e4ren, \u00e4hnlich der \u201ewiedererkannten\u201c Wahrnehmung oder Vorstellung. Diese Erinnerungsvorstellungen, sind, wie er wiederholt betont, ausgenommen in gewissen F\u00e4llen von verz\u00f6gertem Wiedererkennen, nicht unabh\u00e4ngig, sondern ziemlich eng \u201everbunden\u201c und \u201everschmolzen\u201c (Vierteljahrsschr. f. wiss. Philos. S. 438\u2014446),. Wiederum spricht er von ihnen als blofs potentiell (Philos. Stud, 8, S. 87 ff.).. Aber wenn diese Erinnerungsvorstellungen nicht im Bewufstsein erscheinen, hat H\u00f6ffding kein Recht, sie \u00fcberhaupt Vorstellungen zu nennen. Sein Gebrauch dieses Ausdruckes setzt ihn dem Vorwurf aus, dafs er alles Wieder-","page":178},{"file":"p0179.txt","language":"de","ocr_de":"Die reproduzierte Vorstellung beim Wiedererkennen u. beim Vergleichen. 179\ndes Wiedererkennens weder in reproduzierten Vorstellungen, noch in einem Komplex von Organempfindungen, noch in einer Verbindung von beiden, sondern in einer spezifischen Bekanntheitsqualit\u00e4t, welche sich weder in Empfindungselemente oder Gef\u00fchlst\u00f6ne, noch in beide zusammen, aufl\u00f6sen l\u00e4fst. Diese Theorien des Wiedererkennens k\u00f6nnen sehr einfach illustriert werden. Angenommen z. B., es findet jemand einen alten Bleistift zwischen den Bl\u00e4ttern eines Bandes von Zeitschriften.\nNach der LEHMAXNschen Theorie ist ein wesentlicher Zug des Wiedererkennens das mehr oder weniger deutliche Bild der eigenen, \u00fcber ein Notizbuch gebeugten Person oder aber das Lautbild: mein alter Bleistift. Nach Titchener und K\u00fcepe besteht Wieder erkennen in einer spezifischen Stimmung der Erleichterung oder des Behagens, unterst\u00fctzt durch reproduzierte Vorstellungen oder eine Tendenz, Vorstellungen zu assoziieren. Endlich ist, nach der dritten Theorie das Wesen des Wiedererkennens eine bestimmte und eigent\u00fcmliche Bekanntheitsqualit\u00e4t und Vorstellungen wie die des Notizbuches. Namen aber sind nur Zutaten und nicht konstituierende Faktoren des Wiedererkennens.\nDer Zweck dieser Arbeit ist, eine experimentelle Studie \u00fcber die LEHMANXsche Theorie vorzutragen. Die anderen Theorien sind im Gegensatz zu dieser einen in der Ansicht einig, dafs Wiedererkennen nicht ausschliefslich auf reproduzierten Vorstellungen beruht. Diese entgegengesetzten Theorien sind, was positiven Inhalt betrifft, sehr verschieden und die Theorie Titcheners nimmt sogar gleichfalls reproduzierte Vorstellungen als teilweise Bestandteile \u2014 und zwar keineswegs nur als Folge oder Begleitung \u2014 des Wiedererkennens an. Doch darin sind K\u00fclpe, Titchener und die Vertreter der Theorie der \u201eBekanntheitsqualit\u00e4t\u201c einig, dafs das Vorhandensein von reproduzierten Vorstellungen nicht allein zum Wiedererkennen gen\u00fcge. Die vorliegende Untersuchung ist ein Versuch, nur diese Frage zu beantworten: Beruht das Wiedererkennen lediglich auf reproduzierten Vorstellungen?\nerkennen durch den Vergleich zwischen Empfindung oder der erkannten Vorstellung mit ihrer eigenen Erinnerungsvorstellung erkl\u00e4rt, eine Ansicht, welche aus introspektiven, wie physiologischen Gr\u00fcnden verworfen werden mufs.\n12*","page":179},{"file":"p0180.txt","language":"de","ocr_de":"180\nEleanor A. McC. Gamble und Mary Whiton Calkins.\nDie Lehre, dafs Wiedererkennen keineswegs auf reproduzierten Vorstellungen beruht, ist wohl vertr\u00e4glich mit zwei Ansichten \u00fcber \u201eunmittelbares Wiedererkennen\u201c, d. h. Wiedererkennen v\u00f6llig-frei von reproduzierten Vorstellungen. Die eine Ansicht geht dahin, dafs tats\u00e4chlich solches Wiedererkennen niemals vorkommt, da reproduzierte Vorstellungen, obgleich sie nicht das Wiedererkennen ausmachen, es nichtsdestoweniger immer begleiten. Das ist die Lehre von Wundt 1 und James.1 2 3 4 5 Andererseits sagt man, dafs es andere F\u00e4lle von Bekanntheit gibt ohne die geringste Spur einer begleitenden Vorstellung. Dies ist H\u00f6eedings Ansicht.3 Bentley 4 und Whipple 5 bringen experimentelle Best\u00e4tigungen. Beide Standpunkte stehen den Gegnern der LuHMANNschen Theorie frei.\nDie hier vorgetragene Untersuchung wurde in dem psychologischen Laboratorium von Wellesley College ausgef\u00fchrt. Es war in erweiterter Form eine Wiederholung LEHMANNscher Experimente. Der Zweck derselben war, wie bei Lehmann, eine Anzahl von Selbstbeobachtungen beim Wiedererkennen unter besonderen experimentellen Bedingungen zu sammeln und dieses Material, wie er es tat, statistischer Behandlung zu unterwerfen*\nDas Experiment bestand einfach darin, Versuchspersonen, denen der Zweck der Untersuchung vollkommen unbekannt war, eine Leihe von Ger\u00fcchen zu geben und sie zu ersuchen 1. wom\u00f6glich in richtiger Leihenfolge alle Vorstellungen anzugeben, die ihnen der Geruch in die Erinnerung gef\u00fchrt, 2. mit einem Gedankenstrich jede Pause im Ablauf der Vorstellungen, die reproduziert wurden, zu bezeichnen, 3. den Geruch als bekannt oder unbekannt, sobald es ihnen so schien, zu notieren und 4. den Namen zu unterstreichen, wenn er ihnen einfiel. Lehmann verlangte einfach, dafs seine Versuchspersonen zuerst entscheiden sollten, ob die Empfindung bekannt oder unbekannt war und dann erst soweit als m\u00f6glich die Gedanken niederschreiben sollten, welche an die Empfindungen ankn\u00fcpften. Seinen Versuchspersonen scheint es indessen gelungen zu sein, noch einen Unterschied zwischen Leproduktionen, welche dem\n1\tPhilos. Stud. 7, S. 361,\n2\t\u201ePrinciples\u201c I, S. 674ff.\n3\tVierteljahrsschr. f. wiss. Philos. 13, 1889, S. 425 ff.\n4\tAmer. Journ. Psychol. 11, 1899, S. 46.\n5\tEbenda 13, 1902, S. 261.","page":180},{"file":"p0181.txt","language":"de","ocr_de":"Die reproduzierte Vorstellung beim Wiedererkennen u. beim Vergleichen. X'81\nWiedererkennen folgten und solchen, die gleichzeitig mit dem Wiedererkennen auftraten, zu konstatieren; sie scheinen also unterschieden zu haben zwischen dem Namen und anderen Assoziationen.\nLehmann experimentierte mit 65 Ger\u00fcchen an 7 Studenten der Kopenhagener Universit\u00e4t. Er versichert, dafs keiner dieser jungen M\u00e4nner ein erfahrener Chemiker war, aber er sagt nicht, dafs irgend einer von ihnen ein Student der Psychologie war. Wir experimentierten an 3 ge\u00fcbten Versuchspersonen und an 21 Studenten im ersten Jahrkursus1 mit einem Maximum von 63, einem Minimum von 23 und einem Durchschnitt von 47 Ger\u00fcchen. Bei Versuchen von Lehmann sowohl wie bei den unsrigen wurden 10 oder 20 Flaschen in einer Sitzung den Versuchspersonen und es war ihnen erlaubt, so lange zu riechen, bis die von dem Geruch ausgel\u00f6sten Reproduktionen zu Ende gekommen waren. Bei unseren Experimenten gaben wir uns zum Zweck m\u00f6glichst geringer Erm\u00fcdung der Versuchsperson M\u00fche, Ger\u00fcche von stark verschiedener Art nebeneinander in die Serien zu setzen. Sehr intensive Ger\u00fcche wurden durch Verd\u00fcnnung abgeschw\u00e4cht.2\n1\tDie ge\u00fcbten Versuchspersonen bei diesen Experimenten waren: Dr. Ethel D. Puffer vom Eadcliffe College, Dr. Ellen B. Talbot vom Mt. Holyoke College und Dr. Robert Mac Dougall, jetzt an der Universit\u00e4t von New York. Anerkennung geb\u00fchrt Mifs J. E. Loop, Mils L. M. Wright und Mifs A. P. Cromack, Studentinnen des Wellesley-Laboratoriums, welche viel als Experimentatoren in den Experimenten an unge\u00fcbten Versuchspersonen dienten.\n2\tGer\u00fcche werden bei dieser Untersuchung als \u00e4hnlich betrachtet, wenn sie zu derselben Gruppe in der gew\u00e4hlten Klassifikation geh\u00f6ren, und als bestimmt verschieden, wenn sie weit getrennt in den Gruppenserien sind. Die verwendete Klassifikation (Zwaardemakers Klassifikation modifiziert zum Zweck der Geruchserinnerungs - Experimente) ist eine Einteilung in (A) \u00e4therische Ger\u00fcche, (B) Kampherger\u00fcche, (C) gew\u00fcrzartige und Anis-Lavendel-Ger\u00fcche, (D) Zitronen - Rosen - Ger\u00fcche, iE) Mandelger\u00fcche und balsamische Ger\u00fcche, (F) Ambra-Moschus-Ger\u00fcche, (Gr) Allyl-Cacodyl - Ger\u00fcche, [H] brenzliche Ger\u00fcche, (I) sehr unangenehme Ger\u00fcche (d. h. Zwaardemakers Caprylger\u00fcche, widerliche und ekelhafte Ger\u00fcche). Die folgende Aufstellung ist in der Anordnung gegeben, wie sie zumeist benutzt wurde. Der eingeklammerte Buchstabe bezeichnet die Gruppe, zu welcher der Geruch geh\u00f6rt. So weit als m\u00f6glich waren die Riechstoffe in Form von \u00e4therischen \u00d6len. Die Ger\u00fcche waren: Chloroform (A), Mandel (E), Cassia (C), Jod (Gr), Bergamotte (Z>), K\u00e4se (.I), Eucalyptus (jB), Moschus (F), Thymian (0), Gasolin (H), Bienenwachs (4), Cumarin (E),","page":181},{"file":"p0182.txt","language":"de","ocr_de":"182\nEleanor A. McC. Gamble unci Mary Whiton Galkins.\nDer Experimentator beobachtete sorgf\u00e4ltig Ausdruck und Bewegung der Versuchsperson und notierte haupts\u00e4chlich jede Pause im Nachdenken. Zuerst wurde ein Versuch gemacht, die Zeit in Sekunden anzumerken, die von dem Moment an, wo die Versuchsperson die Flasche an die Nase f\u00fchrte, bis zu dem Moment des beginnenden Niederschreibens yerflofs. Diese Versuchsanordnung wurde wieder verlassen in Hinsicht auf die grofse individuelle Verschiedenheit im Vorgehen der Versuchspersonen. Einige von ihnen warteten, bis der Ideen\u00fcufs vor\u00fcber war, ehe sie \u00fcberhaupt schrieben; andere schrieben vom ersten Augenblick an, indem sie versuchten, jeden innerlichen Vorgang, sobald er auftauchte, niederzuschreiben. Die erste Art des Vorgehens hat einen grofsen Nachteil durch die Unzuverl\u00e4ssigkeit des Ged\u00e4chtnisses speziell f\u00fcr Zeitordnung und Pausen. Die zweite hat einen noch gr\u00f6fseren Nachteil durch die K\u00fcnstlichkeit, welche sie dem ganzen Vorgang gibt.\nFolgendes sind Protokollproben (mit ausgef\u00fcllten Abk\u00fcrzungen) von einer ge\u00fcbten Versuchsperson. Wir haben in\nGew\u00fcrznelke (C), Knoblauch (6r), Citranelle (D), Laudanum (I), Patsehouli (B), Ambra (F), Anis (0), Teer (H), Schwefel\u00e4ther (A), Veilchenwurzel (jE), Caryophyllene (C), Salmiakgummi (Gr), Orange (D), Alkohol von einem Pr\u00e4parat von Kartoffelk\u00e4fern (I), Rosmarin (B), Benzon (E), Lavendel (0), Oreosot (H), Wachholder (B), Heliotrop (E), Wintergr\u00fcn (C), Benzin (TB), Zimmt (C), Asafoedita (Gr), Zitrone (D), Rhabarber (Tinktur) (T), Fichtennadeln (B), \u201eChloride of lime\u201c {G), Krausem\u00fcnze (C), Veilchenwasser (C), Muskatnufs (C), Pyridin (H), Rose (D), getrockneter Fisch (G), Calmus (C), Vanille (E), Frauenm\u00fcnze (C'), Naphthalin (H), Geranium (D), Schwefelkohlenstoff (Gr), Birke (C), Kaffee (H), Rosenholz {!)), Jodoform (Gr), Sassafras (0), Methyl - Alkohol (H), Sandelholz {!)), Schwefelammonium (G), Pfefferm\u00fcnz (0), Tabak (LT), Kubebe (0), Oxal-\u00c4ther (A), Petersilie (0). Da Lehmann keine Liste der von ihm verwendeten Ger\u00fcche gibt, ist es interessant anzuf\u00fchren (von Tabelle 1, S. 10), dafs der Prozentsatz von richtig angegebenen Namen ganz gleich in beiden Experimentreihen ist. In allen sp\u00e4teren Geruchserinnerungs-oder Assoziationsarbeiten dieses Instituts waren die Ger\u00fcche in gleichf\u00f6rmigen, platten Halb-Unzenflaschen (Caswells) mit Glaspfropfen enthalten (Anm. d. \u00dcbers. 1 Unze = 30 g). Fl\u00fcssige Ger\u00fcche werden vorsichtig auf einsaugende Baumwolle getropft und feste werden mit Baumwolle in der Flaschen gemischt. Dann werden sie durch kr\u00e4ftiges Sch\u00fctteln wieder freigemacht, w\u00e4hrend die Art der Substanz dem Auge wohl verborgen ist. Da die Versuchspersonen bei diesen Experimenten gebeten wurden, zu schreiben, konnte man ihnen nicht die Augen verbinden. Wir haben uns M\u00fche gegeben, die wenigen F\u00e4lle, in welchen die Assoziationen von dem Anblick einer Flasche suggeriert waren, auszuscheiden.","page":182},{"file":"p0183.txt","language":"de","ocr_de":"Die reproduzierte Vorstellung beim Wiedererkennen u. beim Vergleichen. 183\n-dem Fall von Opiat das Protokoll: 1. \u201eUnbekannt.\u201c 2. \u201eZimmer im Harvard - Laboratorium, wenn Geruchsexperimente gemacht werden.\u201c 3. \u201ePl\u00f6tzlich bekannt.\u201c 4. \u201eZahnarzts Stuhl.\u201c 5. \u201e\u00c4ther {nicht das Wort).\u201c F\u00fcr Frauenm\u00fcnze haben wir von derselben Versuchsperson: 1. \u201eBekannt.\u201c 2. \u201eAlter Garten nahe meinem Heimathaus \u2014 besondere Ecke davon.\u201c 3. \u201eMehr und mehr bekannt. Bestimmter Ort im Garten.\u201c 4. \u201eM\u00fcnze irgendwelcher Art.\u201c Die Numerierung stammt von der Versuchsperson. Von einer unge\u00fcbten Versuchsperson haben wir f\u00fcr \u00c4ther: \u201eBekannt; Rhabarber. Irgendwelche Medizin im Hause.\u201c F\u00fcr Frauenm\u00fcnze haben wir von derselben Versuchsperson: \u201eBekannt, M\u00fcnze. Irgendwelche M\u00fcnze, die an der Landstrafse w\u00e4chst. Kleiner Junge, M\u00fcnze verkaufend. M\u00fcnzbr\u00fche in meinem blauen Becher.\u201c F\u00fcr Storchschnabel schreibt diese Versuchsperson einfach: \u201eUnbekannt\u201c.\nNach dieser Beschreibung der Methode und des Materials ist die Aufweisung der Resultate an der Reihe. Diese Darstellung umfafst erstens eine Vergleichung unserer Resultate mit denen Lehmanns; zweitens eine Vergleichung von reproduzierten Vorstellungen als vor, nach oder gleichzeitig mit dem Wiedererkennen vorkommend ; drittens eine vergleichende Studie \u00fcber schnelle und z\u00f6gernde Entscheidung und viertens eine Studie \u00fcber die Reihenfolge, in welcher der Name in der Reihe der Reproduktionen vorkommt.\nDie Rubriken der Tabelle 1 bed\u00fcrfen der Erkl\u00e4rung. Der Gebrauch der Ausdr\u00fccke \u201erichtig\u201c und \u201efalsch\u201c mufs klargelegt werden, der Sinn der Bezeichnung \u201eaugenblicklich\" mufs definiert und die Trennung von Namen von den anderen reproduzierten Vorstellungen motiviert werden.\nAuf dem ersten Blick m\u00f6gen die Ausdr\u00fccke \u201erichtig\" und \u201efalsch\u201c in einer analytischen Studie nicht am Platze scheinen. Lehmanns Differenzierung entspricht gleichwohl der notwendigen, obgleich gewagten Unterscheidung zwischen blofs zuf\u00e4llig reproduzierten Vorstellungen und solchen Reproduktionen, welche eine treue Wiederbelebung von Erfahrungen ausmachen oder darstellen, welche ihrerseits zeitlich mit fr\u00fcheren Wahrnehmungen dieses Reizes oder gewisser Komponenten desselben Zusammenh\u00e4ngen. In Tabelle 1 sind Assoziationen als \u201erichtig\u201c bezeichnet, wenn sie erkl\u00e4rlich sind auf Grund wirklicher \u00c4hnlichkeit zwischen Ger\u00fcchen oder wahrscheinlicher fr\u00fcherer Wahrnehmung","page":183},{"file":"p0184.txt","language":"de","ocr_de":"Eleanor A. McC. Gamble und Mary Whiton Calkins.\nTabelle 1.\nVergleichung unserer Versuchsresultate mit denen\nLehmanns.\n\t\t\tW ellesley - W erte\t\t\t\t\n\t\t\tV ersuchspersonen\t\t\t\tLeh-\nLehmanns Rubriken\t\tGe\u00fcbte\t\t\tUn- ge\u00fcbte t 992 1\t\tMANNS Werte 428\n\tM- F\u00e4lle 47\tP- F\u00e4lle 47\tT- F\u00e4lle 20\tSumme 114\t\t; Summe | 1106\t\nA. Unbekannt. a) ohne Reproduktion irgend welcher Vor-\t0:' / 0\t\u00b0/ Io\t%\t01 Io i\t%\t\u00b0/o\t0/ 10\nStellungen...... b) mit nachfolgender Reproduktion von Vorstellungen, die\t\t8,5\t\t4,0 : 1 |\t7,6\t7,2\t13,6\nI. falsch\t\t10,6\t12,8\t\t9,7\t2,9\t3,6\t0,5\nII. richtig sind . B. Bekannt. a) ohne Reproduktion irgend welcher Vor-\t8,5\t10,6\t\t7,9\t6,0\t6,2\t1,4\nStellungen\t\t b) mit nachfolgd. Reproduktionen, die\t2J\t\t\t0,9\t4 7\t4,3\t7,0\nI. falsch\t\t\u2014\t10,6\t15,0\t7,0\t3,1\t3,5\t1,2\nII. richtig sind . c) mitaugenblickl. Reproduktionen, die\t4,3\t17,0\t10,0\t10,5\t10,0\t10,0\t4,0\nI. falsch\t\t8,5\t6,4\t20,0\t9,7\t6,9\thl\t9,6\nII. richtig sind . d) mit bestimmt angegebenen Namen, die\t21,3\t10,6\t15,0\t15,9\t24,3\t23,4\t35,6\nI. falsch\t\t17,0\t10,6\t15,0\t13,9 j\t13,3\t13,4\t7,0\nII. richtig sind .\t27,9\t12,8\t25,0 i\t20,5\t21,1\t21,1\t20,6\ndes betreffenden Reizes. Lehmann f\u00fchrt als Beispiel einer richtigen Reproduktion bei Jodoform den Satz an : \u201eEtwas Zahn\u00e4rztliches\u201c und als falsche Reproduktion die Bemerkung: \u201eErinnert an den Geruch der Dampfmaschinen.\u201c Unter unseren\n_ \u2022 \u2022\neigenen Resultaten ist \u201efeuchter Keller\u201c bei Patschouli-Ol einer","page":184},{"file":"p0185.txt","language":"de","ocr_de":"Die reproduzierte Vorstellung beim Wiedererkennen u. beim Vergleichen. 185\nM\t__ \u2022\u2022\nrichtige und \u201eApfel\u201c bei Thymian-01 eine falsche Reproduktion.1 Als zweifelhafter Fall mag \u201eKrankenhaus\u201c bei Pyridin erw\u00e4hnt werden, welches manchmal als Inhalationsmittel bei Respirationskrankheiten benutzt wird. Es sollte ausdr\u00fccklich betont werden, dafs in unseren Resultaten, und mutmafslich auch in denen Lehmanns nur die F\u00e4lle als \u201eF\u00e4lle mit falschen Reproduktionen\u201c notiert sind, in welchen keine der angegebenen Reproduktionen richtig war.\nLehmann betrachtet all seine F\u00e4lle von Reproduktionen entweder als solche, bei welchen die Reproduktionen dem Wiedererkennen folgten oder als solche, bei welchen die Reproduktionen augenblicklich da waren. Darum sind auf Tabelle 1 unsere eigenen F\u00e4lle, bei welchen die Reproduktionen dem Wiedererkennen vorangingen oder gleichzeitig mit ihm auf traten oder in welchen die Zeitordnung nicht vermerkt war, alle zusammen unter der Rubrik \u201eaugenblicklich\u201c gruppiert.\nLehmann unterschied den Namen von anderen Reproduktionen in Anbetracht seines \u201ebesonderen Interesses\u201c. Wenn daher ein Name f\u00fcr einen Geruch angegeben ist, so ist der Fall unter Rubrik 9 oder 10 gesetzt, einerlei ob andere Reproduktionen, richtige oder falsche, da waren.\nAls Vorbemerkung zu einigen Folgerungen, welche aus Tabelle 1 gezogen werden m\u00f6gen, mufs gesagt werden, dafs unsere Versuchspersonen genau gleichwertig sind mit denen Lehmanns in ihrer Kenntnis der verwendeten Ger\u00fcche.2 Der Prozentsatz von richtig genannten Ger\u00fcchen ist beinahe genau derselbe bei Lehmanns Versuchspersonen sowohl wie bei unseren geschulten, wie ungeschulten Beobachtern. Lehmanns Beobachter bezeichneten 84,7 % von der Gesamtzahl der Ger\u00fcche als bekannt; unsere unge\u00fcbten Versuchspersonen 83,4%; unsere ge\u00fcbten 78,4 %. Es ist durch ihren gr\u00f6fseren Prozentsatz von \u201efalschen\u201c Reproduktionen wahrscheinlich, dafs unsere ge\u00fcbten Versuchspersonen weniger Kenntnis der Ger\u00fcche hatten, als unsere durchschnittlich unge\u00fcbten Versuchspersonen.3\n1\tAnm. d. \u00dcbers. Im Original lautet diese Stelle : \u201e\u2014 \u201edamp cellar\u201c with oil of patchouli is a correct, and \u201eapples\u201c with oil of thyme is an incorrect association.\u201c\n2\tVergleiche auch die Notiz \u00fcber Material S. 1.\n3\tSiehe auch Tabelle II.","page":185},{"file":"p0186.txt","language":"de","ocr_de":"186\nEleanor A. McC. Gamble und Mary Whiton Calkins.\nHier m\u00f6ge auch noch bemerkt werden, dafs die ge\u00fcbten Yersuchspersonen mehr Reproduktionen beobachteten, als die unge\u00fcbten. Wenn wir die Zahl der F\u00e4lle, nach welchen der Prozentsatz von Tabelle 1 berechnet ist, annehmen, finden wir, dafs unter 165 F\u00e4llen von Unbekanntheit unsere unge\u00fcbten Beobachter Reproduktionen in 53,9 % berichten, und dafs unter 24 F\u00e4llen unsere ge\u00fcbten Beobachter Reproduktionen in 83,3 % feststellen. Andererseits berichten die unge\u00fcbten Versuchspersonen Reproduktionen in 94,3% unter 827 F\u00e4llen von Wiedererkennen und die ge\u00fcbten 98,8 % von 90 F\u00e4llen. Wir k\u00f6nnten vielleicht daraus folgern, dafs gerade unsere unge\u00fcbten Versuchspersonen, verglichen mit denen Lehmanns, den Erfolg einer teilweisen \u00dcbung zeigen, da die Letzteren nur in 12,1 % unter 66 F\u00e4llen Reproduktionen von Unbekanntheit und in 91,7 % unter 362 F\u00e4llen von Bekanntheit berichteten.\nDas Ergebnis dieser Versuche, das Problem des Wieder-erkennens betreffend, soll nun betrachtet werden. Es bietet augenscheinlich zwei Hauptarten:\n1. In \u00dcbereinstimmung mit der LEHMANNschen Theorie k\u00f6nnte niemals Wiedererkennen unbegleitet von Reproduktionen Vorkommen. Seine Resultate wie die unsrigen, wie sie in Tabelle 1 zusammengefafst sind, schliefsen einige F\u00e4lle von Wiederkennen ohne erg\u00e4nzende Reproduktionen ein.\nEs ist richtig, dafs manche Einwendungen gegen die Genauigkeit dieser Protokolle von Bekanntheit ohne Reproduktionen geltend gemacht werden k\u00f6nnen. Die ersten Protokolle sind haupts\u00e4chlich solche von den unge\u00fcbten und daher unzuverl\u00e4ssigen Versuchspersonen. Der einzige Fall, in welchem eine ge\u00fcbte Versuchsperson es gleichfalls unterliefs, eine Reproduktion zu berichten, ist ein Fall von zweifelhafter Deutung. Hier spricht die Versuchsperson von \u201eein mich verfolgendes Bewufstsein der mit dem Geruch verbundenen Ideenassoziationen\u201c. Diese Aussage mag ein Hinweis auf eine gewisse Bekanntheitsqualit\u00e4t oder auf eine verschwommene Vorstellung sein. Eine bedeutsamere Schwierigkeit liegt in der Tatsache, dafs die Versuchspersonen unf\u00e4hig sein k\u00f6nnen, sich die vorhandenen Reproduktionen bis zum Niederschreiben zu merken. Gewisse vage Vorstellungen sind sicherlich wohlgeeignet, der Versuchsperson zu entgehen, wrenn sie sich auch noch so sehr M\u00fche gibt, so dafs die Gegen-","page":186},{"file":"p0187.txt","language":"de","ocr_de":"Die reproduzierte Vorstellung beim Wiedererkennen u. beim Vergleichen. 187\nwart von reproduzierten Vorstellungen nicht scharf bewiesen werden kann.1\nAber trotz dieser Einwendungen ist es Tatsache, dafs ein direktes Argument gegen die Lehmannsehe Theorie nicht erfordert, dafs alle Reproduktionen beim Wiedererkennen ausgeschlossen sind. Vielmehr ist schon das Vorkommen von Wiedererkennen ohne Reproduktionen ein hinreichendes Zeugnis gegen die LEHMANNsche Theorie, da kaum vorausgesetzt werden kann, dafs Wiedererkennen auf so dunklen Vorstellungen beruht, dafs es der Versuchsperson nicht gelingt, sie zu notieren.\nEs mufs hinzugef\u00fcgt werden, dafs die F\u00e4lle, in welchen unbekannte Ger\u00fcche ohne Reproduktionen notiert werden, zahlreicher sind, als die, in welchen bekannte Ger\u00fcche Vorlagen, ohne dafs gleichfalls assoziierte Vorstellungen angegeben wurden. Diese Tatsache mufs zeigen, dafs Assoziationen in den F\u00e4llen von Unbekanntheit weniger zahlreich oder undeutlicher und daher schwerer reproduzierbar sind \u2014 oder aber beides \u2014 sowohl undeutlicher als schwerer reproduzierbar. \u2014 Die Tatsache, dafs unbekannte Eindr\u00fccke relativ arm an Assoziationen sind, l\u00e4fst sich nat\u00fcrlich in erster Linie aus dem Grunde erkl\u00e4ren, dafs sie als Ganzes vorher selten oder nie in dem Seelenleben des Individuums vorgekommen sind. Dafs \u00fcberhaupt Reproduktionen auf-treten, hat seinen Grund darin, dafs ihre Bestandteile fr\u00fcher in anderen Verbindungen vorgekommen sind. Doch Bekanntheit und Reichtum an assoziativen Verbindungen m\u00f6gen vielleicht bedingt sein durch h\u00e4ufige Wiederholung, ohne dafs eines auf das andere zur\u00fcckf\u00fchrbar w\u00e4re.\nFerner ist es eine notwendige Folgerung aus der Lehmann-schen Theorie, dafs unbekannte Ger\u00fcche nie von \u201erichtigen\u201d assoziativen Vorstellungen \u2014 d. h. von solchen, die aus dem fr\u00fcheren Vorkommen der Ger\u00fcche erkl\u00e4rbar sind \u2014 begleitet sein d\u00fcrfen. Denn best\u00e4nde das Wiedererkennen in diesen re-\n1 Zum Beispiel solch eine t\u00e4uschende Vorstellung : Eine der Schreibenden notierte k\u00fcrzlich, dafs der Geruch der Kanada - Distel ihr bekannt vork\u00e4me. Bei Hinzuf\u00fcgung der Gesichtsvorstellung von purpurroten Blumen, welche schliefslich durch das Wort \u201epetunia\u201c erg\u00e4nzt wurde, bemerkte sie eine sehr unbestimmte, partielle und fliefsende Vorstellung derselben. Diese Vorstellung kommt nun sehr h\u00e4ufig vor in F\u00e4llen von Wiedererkennen, aber bevor sie in diesem Distelesperiment beobachtet wurde, blieb sie immer unbemerkt, cf. Lehmann op. cit. S. 192\u2014194.","page":187},{"file":"p0188.txt","language":"de","ocr_de":"188\nEleanor A. McC. Gamble unci Mary Whiton Calkins.\nproduzierten Vorstellungen, so rn\u00fcfste es immer erscheinen, wo diese Vorkommen. (Das blofse Begleitetsein der Ger\u00fcche von unrichtigen \u2014 d. h. von unerkl\u00e4rten Reproduktionen \u2014 widerspricht nat\u00fcrlich der Lehmannsehen Theorie nicht; denn diese lehrt, dafs das Wiedererkennen eines bestimmten Geruchs die Summe seiner reproduzierten Assoziationen ist, \u2014 d. h. die Summe der Vorstellungen, welche von dem Geruch selbst hervorgerufen sind. Aber die unrichtigen Reproduktionen sind nicht notwendigerweise durch die Ger\u00fcche veranlafst. Sie k\u00f6nnen z. B. ebensogut durch das Hantieren mit den Flaschen erweckt worden sein.)\nDie in Tabelle 1 zusammengestellten Resultate widerlegen die LEHMANNsche Theorie indirekt, da sie viele F\u00e4lle von unbekannten Ger\u00fcchen begleitet von richtigen Reproduktionen ein-schliefsen. In unseren eigenen Resultaten werden richtige Reproduktionen in 36,5 \u00b0/0, falsche Reproduktionen in 21,2 % berichtet und gar keine Reproduktionen in 42,3 % von der Gesamtsumme der F\u00e4lle von Unbekanntheit. Die richtigen Reproduktionen kommen, allerdings seltener, bei unbekannten, als bei bekannten Ger\u00fcchen vor, aber sie sind unzweifelhaft vorhanden bei dem Bewufstsein der Unbekanntheit.\nDas Argument gegen Lehmann ruht weit mehr auf dieser h\u00e4ufigen Anwesenheit von richtigen reproduzierten Vorstellungen bei unbekannten Empfindungen, als auf der Unbestimmtheit oder der Abwesenheit von Reproduktionen in sehr wenigen F\u00e4llen von Wiedererkennen. Eine andere Tabelle, die Tabelle 1 in allen Punkten unterst\u00fctzt, folgt daher hier, um in einigen Einzelheiten die Richtigkeit oder Unrichtigkeit einer Klasse von assoziierten Vorstellungen zu zeigen.\nZur Erkl\u00e4rung von Tabelle 2 f\u00fcgen wir hinzu, dafs mit \u201eGeruchsassoziationen\u201c Geruchsw\u00f6rter, entweder als falsche Namen f\u00fcr die Reize oder als gew\u00f6hnliche Assoziation gebraucht, gemeint sind.1 Es ist auf Tabelle 2 kein Unterschied gemacht zwischen falschen Namen und anderen Reproduktionen. In der Tat mag ein falscher Name eine richtige Reproduktion im gew\u00f6hnlichen Sinne des Wortes sein. Z. B. Gew\u00fcrznelke ist ein falscher Name f\u00fcr Zimmt, aber eine richtige Reproduktion, da die Ge-\n1 Anm. des \u00dcbersetzers. Im Original lautet der Satz: \u201e\u2014 that by \u201eolfactory associations\u201c are meant smell names set down either as incorrect names for scents or as ordinary associations\u201c. Obige \u00dcbersetzung ist yon den Verf. im Original danebengeschrieben.","page":188},{"file":"p0189.txt","language":"de","ocr_de":"Die reproduzierte Vorstellung beim Wiedererkennen u. beim Vergleichen. 189\nr\u00fcche besonders \u00e4hnlich sind. Es mufs ferner bemerkt werden, dafs Gernchsassoziationen gew\u00e4hlt wurden, um die gr\u00f6fsere Korrektheit der Reproduktionen beim Wiedererkennen zu zeigen, weil es m\u00f6glich ist, sie ganz sicher als richtig oder falsch zu kennzeichnen, wie es im Falle von Nicht-Geruchsassoziationen unm\u00f6glich ist. Die Assoziation eines Geruchs mit einem anderen ist gew\u00f6hnlich durch eine gewisse \u00c4hnlichkeit erkl\u00e4rlich und dieser Grad von \u00c4hnlichkeit ist leicht bewertet. Es ist augenscheinlich, dafs \u201eIngwer\u201c eine falsche und \u201e\u00c4ther\u201c eine richtige Assoziation mit Chloroform ist, aber es ist unm\u00f6glich zu sagen, ob \u201eLeichenbesorgungs-Institut (undertaker\u2019s establishment)\u201c eine richtige Assoziation mit \u201ePetersilien\u00f6l\u201c ist oder nicht.1\nTabelle 2.\nDie relative Genauigkeit der Geruchsreproduktionen in Bekanntheits- und in Unbekanntheitsf\u00e4llen.\n\t\tGeruchsreproduktionen\t\t\t\n\u2022-\t\t\t!\tGer\u00fcche\t\nVersuchs- personen\tSch\u00e4tzung\tZahl der\t! Genau \u00e4hnliche Ger\u00fcche\tdesselben Gef\u00fchls-\tUn- \u00e4hnliche Ger\u00fcche\n\t\tF\u00e4lle\t\ttons\t\n\t\t\t\u00b0/ / 0\t0/ Io\t0/ Io\nGe\u00fcbte\t\u201eBekannt\u201c\t60\t65,0\t20,0\t15,0\nUnge\u00fcbte\t\t543\t75,7\t10,3\t14,0\nSumme\t\t603\t74,6\t11,3\t14,1\nGe\u00fcbte\t\u201eUnbekannt\u201c\t16\t43,8\t6,3\t50,0\nUnge\u00fcbte\t\t54\t66,7\t13,6\t19,8\nSumme\t\t97\t62,9\t12,4\t24,7\nTabelle 2 bietet daher positive Best\u00e4tigung der Folgerung, die aus Tabelle 1 gezogen wird: dafs unbekannte sowohl als bekannte Ger\u00fcche \u00f6fters von richtigen als nur von unrichtigen Reproduktionen begleitet sind.2 Die Tabelle zeigt auch nebenbei,\n1\tBei unseren ge\u00fcbten Versuchspersonen sind Geruchsassoziationen in 67,4% unter 89 F\u00e4llen von Bekanntheit mit Reproduktionen vorhanden; und bei 20 solcher F\u00e4lle von Unbekanntheit sind 80 % Geruchsassoziationen da. F\u00fcr die unge\u00fcbten Versuchspersonen sind die korrespondierenden Zahlen : 69,6 % auf 780 F\u00e4lle und 60,7 % auf 89 F\u00e4lle.\n2\tDie grofse Anzahl von F\u00e4llen, in welchen die Reproduktionen der ge\u00fcbten Versuchsperson v\u00f6llig falsch waren, sind erkl\u00e4rlich durch die geringe Geruchsunterscheidung von zwei oder drei Versuchspersonen*","page":189},{"file":"p0190.txt","language":"de","ocr_de":"190\nEleanor A. McC. Gamble und Mary Whiton Calkins.\ndafs Reproduktionen auf Grand des Gef\u00fchlstons eine viel kleinere Rolle in diesen Versuchen spielten, als man erwartet haben w\u00fcrde. Solche Reproduktionen sind h\u00e4ufiger in F\u00e4llen von Wiedererkennen, als in F\u00e4llen von Unbekanntheit, eine Tatsache, welche die Folgerung nahe legt, dafs der eigentliche Gef\u00fchlston von Ger\u00fcchen, das ist, ihr Gef\u00fchlston abseits von Reproduktionen, leicht \u00fcbersch\u00e4tzt werden kann.* 1\nNeben dem direkten, aus den Versuchsresultaten der ersten Tabelle gezogenen Beweis gegen die Lehmann sehe Theorie, und neben der indirekten, auf Tabelle 2 gest\u00fctzten Widerlegung, gibt es einen dritten Beweis, der sich aus den Andeutungen \u00fcber Zeitfolge in F\u00e4llen ergibt, in denen wiedererkannt und in denen nicht erkannt wurde. Lehmann selbst untersuchte dies nicht im einzelnen. Und, ungl\u00fccklicherweise, hatten wenige unserer unge\u00fcbten Versuchspersonen, deren Interesse an dem Experiment sich nat\u00fcrlich darauf konzentrierte, herauszufinden, wie viele Ger\u00fcche sie kannten, Erfolg beim Notieren irgend welcher Zeitordnung bei den durch den Reiz ausgel\u00f6sten Vorstellungen. \u00dcberdies machten es sich viele zur Gewohnheit, oben auf jeden einzelnen Streifen Papier, der ihnen mit den verschiedenen Ger\u00fcchen gegeben wurde, das Wort \u201ebekannt\u201c oder \u201eunbekannt\u201c zu setzen.2\n2 Da nur Ger\u00fcche, welche zu derselben Gruppe in der angenommenen Klassifikation geh\u00f6ren (siehe Notiz auf S. 181), hier als \u00e4hnlich gerechnet werden, bietet Tabelle 2 eine interessante Best\u00e4tigung der Klassifikation selbst: Geruchsreproduktionen, welche nicht auf dieser genauen \u00c4hnlichkeit basieren, sind in unseren eigenen Resultaten als falsch notiert und es folgt, dafs unsere Zahl von F\u00e4llen mit richtigen Reproduktionen sehr konstant ist. Rose z. B. ist als unrichtige Assoziation mit Moschus, obgleich beide zur Zierde dienende Ger\u00fcche sind, gez\u00e4hlt.\n1 Es scheint kaum n\u00f6tig zu sein hinzuzuf\u00fcgen, dafs, obgleich das Wort \u201ebekannt\u201c eine reproduzierte Vorstellung ist, es nicht zu der Klasse von reproduzierten Vorstellungen geh\u00f6rt, auf welchen nach Lehmann das Wesen des Wiedererkennens beruht.. Denn charakteristisch f\u00fcr diese Wortassoziation \u201ebekannt\u201c ist, dafs sie nur bei einer wiederholten Erfahrung vorkommt. Aber eine neue Assoziation enth\u00e4lt sicher irgend einen neuen Zug in der wiederholten Erfahrung, und dies mufs die Tat-\nsache des Wiedererkanntwerdens sein. Das Wort \u201ebekannt\u201c ist bedingt durch das Bewufstsein des Wiedererkennens und kann kein wesentlicher Teil desselben sein.","page":190},{"file":"p0191.txt","language":"de","ocr_de":"Die reproduzierte Vorstellung beim Wieder erkennen u. beim Vergleichen 191\no\nB\nB\n\u00a9\n\u00bb\nCfQ\n\u00ae\n&\nC4\nc+-\n\u00a9\no\trji \u2014ml\td\tQ l!\t35\t<1\n\u00a9\tB\t3\t\u00a9\t\u00a9\t\u00a9\n3:\tB\tCJQ\t3=\t!\t\t\u2022-S\nC4 \u00ab\u201cf\u201c\tg\t\u00a9 3:\tO4\ti| c\u25a0+\u25a0\t|!\tCO O\t02 3\n\u00a9\t\u00a9\to4 r+-\tCD\tl!\t3 \u00a9\t\u00a9 34\ni\t\t\u00a9\t\t3\t02\nx ca\nCC ^\nI-*\tt-*- O\nI\u20144- t\u20141\t03\nCK 03 M\nV#\tNrf\t\\#\nCO CO d\n03 _0\n'b< Ix 'o\nM-\t4^\njo ca j-a\nO lo OK\n03\tK\nCO jX <D\n'bo 'cc 'o\nS3\nX 03\t4^-\n03 CO X\no\nV\u00bb\n03\tI\u20144 X\n'ok 'x If*-\nCO\nX M- 4^\n\\\u00bb\tV*\tV*\n\u25a0<] 4^ O\u00bb\nX\t-o\t\nX\tX\tX\n!\tCO 1\to\tX\nCO\tto\tX\nX\tX\t-J\nX\t4^\t(\u20144\n\t\tw-4\nX\tX\t4^\nX\t\tX\n!\tx JX JX j4- Vi \"ok 'x\tSimultane Reproduktionen\n13,5 71.4 65.5\tReproduktionen ohne Aufzeichnung der Reihenfolge i\ng- S 0.3 W\n\u0153 \u0153 P- P.\niz! \u00ae tl so ^3 g: # 3 O Q \u00a9 ~\nM 3\t^\n3 3 3o\u00ae\n\u25a0 -\nS\u00f6\nB\no\"\nl-j\n!?r\ncd\nso: g4 p3\ni\u2014i \u00a9 CO\n\u00ae \u201d s\nNachfolgende\nReproduktionen\nVorangehende\nReproduktionen\nP3\ne-t-\nk\u2014*\u2022\nO\n3\n\u00a9\n3\n3 S4\n^ &\nw s\n\u00a9\n33\n3\n3\ntrK\n\u00a33\n\u00a9\nw\n3\n04\nI-S\n>\u2014I.\n3T\n\u00a9\n3\nO X CO CO CD O\nCO\t4*-\t\t4^\tX\nCO\tCD\t4^\tJX\tOK\nX\tix\t'o\tV4\t\"o\nCO\nJX JOK p\n\"x Ix 'o\nN -\t\u00ceS3\n\u00cb | &\n\u00a9 \u2022\u2014\nNachfolgende\nReproduktionen\nVorangehende\nReproduktionen\n^ K) CK X CO O\nX\tM-\t4^\t4^\tX\nj~a\tX\tjX\tJX\to\nlo\t\"x\ti-4\tl-4\t'o\nSimultane\nReproduktionen\nReproduktionen ohne Aufzeichnung der Reihenfolge\nCu\n\u00a9\nSO:\n\u00a9*\np*\n\u00a9\n\u2022-s\nSo:\nt\u2014\u25a0 k\u2014\u00ab \u00a9\nTabelle 3.\nDie relative Ordnung der Reproduktionen und der Sch\u00e4tzung \u201eBekannt\u201c oder \u201eUnbekannt","page":191},{"file":"p0192.txt","language":"de","ocr_de":"192\nEleanor A. McC. Gamble und Mary Whiton Calkins.\nAuf Tabelle 3, welche alle F\u00e4lle enth\u00e4lt, in denen unsere Versuchspersonen Reproduktionen konstatierten, bedeuten die Titel \u201enachfolgend\u201c, \u201evorangehend\u201c und \u201esimultan\u201c, dafs der und der Prozentsatz von einer angegebenen Klasse von Reproduktionen nachfolgte, voranging oder das Wieder erkennen oder das bestimmte Bewufstsein der Unbekanntheit begleitete.* 1\nEs scheint nach dieser Tabelle, dafs wenigstens solche Reproduktionen, welche klar genug sind, um notiert zu werden, eher jedem Wiedererkennen resp. dem Bewufstsein der Unbekanntheit nachzufolgen oder es zu begleiten, als ihm voranzugehen pflegen. (Die Tatsache, dafs die ge\u00fcbte Versuchsperson bemerkt, dafs der Name sehr oft gleichzeitig mit dem Wiedererkennen vorkommt, bedeutet eine Ausnahme. Die Erkl\u00e4rung dieser Ausnahme scheint in der Tat darin zu liegen, dafs regelm\u00e4fsig gerade dieselben Ger\u00fcche augenblicklich erkannt und genannt werden.) Es w\u00fcrde sich also aus Tabelle 3 ergeben, dafs klare Reproduktionen \u00f6fters das Wiedererkennen begleiten, als ihm vorangehen, w\u00e4hrend sie h\u00e4ufiger der Realisation von Unbekanntheit vorangehen, als sie begleiten. Kein wesentlicher Unterschied in der Zeitordnung erscheint zwischen F\u00e4llen mit richtigen und solchen mit g\u00e4nzlich falschen Reproduktionen. Daher sind die beiden Klassen von F\u00e4llen auf dieser Tabelle nicht unterschieden.2\nWenn man daher dem Zeugnis der Versuchspersonen trauen\n1 F\u00e4lle, in denen die Versuchspersonen Reproduktionen gehabt zu haben glaubten, ohne sich jedoch daran erinnern zu k\u00f6nnen, werden nicht mit-gerechnet. Dafs die ge\u00fcbten Versuchspersonen besser als die unge\u00fcbten die Reihenfolge angaben, ist selbst aus Tabelle 1 ersichtlich (vergl. die Zahl der \u201enachfolgenden\u201c Reproduktionen von verschiedenen Gruppen), geht aber ganz unverkennbar aus Tabelle 3 hervor. Obgleich jede Versuchsperson aufgefordert wurde, ihre Bewufstseinsvorg\u00e4nge der Reihe nach zu protokollieren, wurden jedoch alle F\u00e4lle, worin keine Gedankenstriche, Klammern, noch Zahlen die Folge markieren, unter der Rubrik \u201eReihenfolge nicht angedeutet\u201c gruppiert.\n1 Es wrar eine \u00fcberraschend kleine Anzahl von F\u00e4llen, im ganzen 47, in welchen sowohl richtige als falsche Reproduktionen vorhanden waren. In der \u00fcberwiegenden Mehrzahl von F\u00e4llen l\u00f6ste die erste Vorstellung eine\nSerie von Reproduktionen aus, welche als Ganzes richtig oder falsch blieben. Von diesen 47 F\u00e4llen wurden richtige Reproduktionen fr\u00fcher als falsche notiert in 19 F\u00e4llen und falsche fr\u00fcher als richtige in 28 F\u00e4llen. Nur in 2 F\u00e4llen zeigen die Protokolle, dafs die Reproduktionen nicht der Entscheidung nachfolgten.","page":192},{"file":"p0193.txt","language":"de","ocr_de":"Die reproduzierte Vorstellung beim Wiedererkennen u. beim Vergleichen. 193\nwill, dafs klar reproduzierte Vorstellungen wirklich dem Wieder--erkennen eher zu folgen, als ihm voranzugehen oder es zu begleiten pflegen, mufs man schliefsen, dafs Wiedererkennen nicht auf Reproduktionen beruht. Diese Folgerung ist best\u00e4tigt durch die entgegengesetzte Tatsache, dafs in einer betr\u00e4chtlichen Anzahl von F\u00e4llen der Konstatierung von Unhekanntheit Reproduktionen vorangehen.\nDer urspr\u00fcngliche Zweck dieser Arbeit, die Darstellung des Beweises gegen die Theorie, dafs Wiedererkennen auf reproduzierten Vorstellungen beruht, ist nun erf\u00fcllt. Zwei weitere Studien \u00fcber dasselbe Thema sind indessen doch durch gewisse Anschauungen Lehmanns veranlafst worden.\nDie erste dieser Studien ist ein Vergleich der Zahl der F\u00e4lle und auch der assoziativen Begleiterscheinung bei schnellem und z\u00f6gerndem Wiedererkennen. Der Vergleich hat Beziehung zu Lehmanns Kontroverse, dafs, wenn Wiedererkennen unmittelbar ist, im Sinne von Vorkommen ohne Reproduktionen, es auch unmittelbar sein m\u00fcfste im Sinne von Vorkommen ohne Verz\u00f6gerung.\nTabelle 4.\nVergleichung unmittelbarer und versp\u00e4teter Sch\u00e4tzung.\n\tVersuchspersonen\t\tV ersuchspersonen\t\n\t\tmit\t\tohne\nSch\u00e4tzungsgeschwindigkeit\t\u00dcbung\t\t\u00dcbung\t\n\t\t1\t\t% der F\u00e4lle\n\tZahl\t\u00b0/0 der F\u00e4lle j\tZahl\t\n\tder\tmit Repro-\tder\tmit Repro-\n\tF\u00e4lle\tduktionen\tF\u00e4lle\tduktionen\nSch\u00e4tzung \u201eBekannt\u201c:\t90\t98,8\t827\t94,3\nBehauptet von der Ver- j unmittelbar\t7\t100,0\t14\t92,9\nsuchsperson als\t\\ versp\u00e4tet1\t15\t100,0\t57\t84,2\nAngef\u00fchrt von dem Ex- ( schnell\t17\t100,0\t455\t95,4\nperimentator als\t\\ z\u00f6gernd\t51\t98,0\t131\t97,0\nSch\u00e4tzung \u201eUnbekannt\u201c:\t24\t83,3\t165\t53,9\nBehauptet von der Ver- i unmittelbar\t\u2014\t\u2014\t2\t100,0\nsuchsperson als\t\\ versp\u00e4tet\t2\t50,0\t6\t83,4\nAngef\u00fchrt von dem Ex- ( schnell\t2\t100,0\t48\t52,2\nperimentator als\t\\ z\u00f6gernd\t18\t83,4\t66\t54,5\n1 Diese Rubrik heifst: \u201eDie Versuchsperson behauptet, dafs die Sch\u00e4tzung unmittelbar u. s. w. sei\u201c.\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie 32.\t13","page":193},{"file":"p0194.txt","language":"de","ocr_de":"194\nEleanor A. McC. Gamble und Mary Withon Calkins.\nTafel 4, welche alle F\u00e4lle einschliefst, in denen eine Erkl\u00e4rung entweder der Versuchsperson oder des Experimentators betreffs der Schnelligkeit der Entscheidung1 vorhanden ist, best\u00e4tigt unzweifelhaft Lehmanns Feststellung, indem sie zeigt, dafs Wiedererkennen nicht notwendigerweise, noch \u00fcberhaupt gew\u00f6hnlich zusammentreffend mit dem ersten Auftreteten der Empfindung ist. Man braucht indessen diese Tatsache nicht, wie Lehmann, zu Gunsten seiner Theorie auszulegen. Denn wenn man glaubt, dafs Wiederkennen Organempfindungen einschliefst oder auf ihnen beruht, mag man ausf\u00fchren, dafs die Anpassung des Organismus an einen frischen Reiz, sei er neu oder alt, gew\u00f6hnlich einen betr\u00e4chtlichen Moment dauert, und dafs die Organempfindungen, durch diese Anpassung bedingt, daher gew\u00f6hnlich dem Bewufstwerden des Reizes folgen m\u00fcssen. Und wenn man der Theorie der Bekanntheitsqualit\u00e4t beipflichtet, kann man geltend machen, dafs diejenigen Elemente, die weder reine Em-pfindungs- noch Gef\u00fchlselemente sind, nicht im selben Augenblick auftauchen, wie die Empfindungskomplexe, sondern dafs sie sp\u00e4ter Vorkommen. In dieser Beziehung darf immerhin nicht vergessen werden, dafs die Reaktionszeit f\u00fcr Ger\u00fcche merkw\u00fcrdig lang ist.\nDie Tatsache von z\u00f6gerndem Wieder erkennen hebt einen Punkt hervor, welcher beil\u00e4ufig an dieser Stelle in Betracht gezogen werden soll: Was ist der Bewufstseinsinhalt in einem Falle von z\u00f6gerndem Wiedererkennen bevor Wiedererkennen eintritt? Es ist bemerkenswert, dafs das Bewufstsein von Unbekanntheit niemals als \u201eaugenblicklich\u201c von unseren ge\u00fcbten Versuchspersonen beobachtet wurde und nur in 2 von 89 F\u00e4llen von unseren unge\u00fcbten Beobachtern. Nach der Ansicht der Autoren ist das Bewufstsein der Unbekanntheit nicht nur die Ab wesen*\n1 Kein Fall ist zweimal in Tabelle 3 enthalten. Denn wenn die Versuchsperson eine Bemerkung machte in Betreff der Schnelligkeit der Entscheidung, sind die Bemerkungen des Experimentators \u00fcber diesen Punkt weggelassen. Es ist den Protokollen der Experimentatoren keine grofse Wichtigkeit gegeben, da sie ganz denselben Mafsstab von Schnelligkeit an alle Versuchspersonen anlegten, ungeachtet der individuellen Unterschiede und da nicht selten direkter Widerspruch zwischen den beiden Protokollen besteht. Ein Pausezeichen ist als Zeugnis von seiten der Versuchsperson f\u00fcr verz\u00f6gertes Wiedererkennen bestimmt. Die Best\u00e4tigung der Unmittelbarkeit war notwendigerweise m\u00fcndlich und manchmal, aber nicht immer, spontan.","page":194},{"file":"p0195.txt","language":"de","ocr_de":"Die reproduzierte Vorstellung beim Wiedererkennen u. beim Vergleichen. 195\nheit des Wiedererkennens. Es ist vielmehr ein bestimmter Bewufstseinsinhalt, welcher, wie Wiedererkennen, zn dem Be-wufstsein eines frischen Reizes dazukommt. Bevor die Erfahrung entweder von Bekanntheit oder von Unbekanntheit auftritt, ist das Bewufstsein einfach von dem Reize ausgef\u00fcllt. Der Organismus pafst sich selbst \u00fcberhaupt verschieden alten und neuen Reizen an. Daher folgen verschiedene Komplexe von Organempfindungen \u2014 in einem Fall die \u201eStimmung des Wohlbehagens\u201c und im anderen das Bewufstsein von \u201eSpannung\u201c auf das Bewufstsein des Reizes, der durch die Anpassung eines speziellen Sinnesorganes bedingt ist. Diese Komplexe von Organempfindungen sind sehr charakteristisch f\u00fcr Bekanntheit resp. Unbekanntheit, selbst wenn sie nicht \u2014 mit ihren begleitenden Gef\u00fchlen das Wesen der beiden Bewufstseinszust\u00e4nde ausmachen. Wenngleich daher Wieder erkennen nat\u00fcrlich nicht das Bewufstsein von Unbekanntheit voraussetzt, ist es markierter, wenn es der Unbekanntheit folgt, einfach, weil es Entspannung darstellt nach ausgedehnterer Spannung, als es in wachendem Zustande gew\u00f6hnlich der Fall ist. Die einleuchtende Erkl\u00e4rung von der relativen Seltenheit an Reproduktionen in F\u00e4llen von Unbekanntheit ist bereits erw\u00e4hnt worden.1 Es mag immerhin sein, dafs die blofse Tatsache, dafs jedes h\u00f6here Tier instinktiv jeder ungew\u00f6hnlichen Erscheinung in seiner Umgebung gesteigerte Aufmerksamkeit schenkt, selbst eine teilweise Erkl\u00e4rung ist. Die Aufmerksamkeit wird vom Reiz festgehalten auf Kosten der Reproduktionen \u2014 ebenfalls f\u00fcr einen Augenblick auf Kosten der bewufsten Anstrengung, zu assimilieren.\nEine zweite Anschauung Lehmanns, welche eine andere, unterst\u00fctzende Studie unserer eigenen Protokolle veranlafste, ist in seiner Behauptung, dafs die Namenvorstellung von speziellem Interesse f\u00fcr Wiedererkennen sei, ausgedr\u00fcckt. Die folgende Tabelle fafst die Tatsachen betreffs der Reihenfolge der Namenvorstellungen in unseren Protokollen zusammen.\nNach Tabelle 5 scheint es, dafs der Name eines Geruches h\u00e4ufiger das Ausgangsglied, als das Endglied einer Serie von Reproduktionen ist, aber \u00f6fters das Endglied, als das Mittelglied und im Ganzen h\u00e4ufiger die einzige Reproduktion, als das Mittelglied einer Serie. Aus diesen Tatsachen kann einerseits gefolgert\n1 cf. S. 187.\n13*","page":195},{"file":"p0196.txt","language":"de","ocr_de":"196\nEleanor A. McC. Gamble und Mary Withon Calkins.\nTabelle 5.\nDie Stellung des Namens in der Reihe der Reproduktionen.\n\tRichtiger Name\t\t\t\t\tFalscher Name\t\t\t\t\nVer-\t\t1\t% der F\u00e4lle\t\t\t\t\t\u00b0/0 der F\u00e4lle\t\t\t\nsuchs-\tZahl\tDer Name ist\t\t\t\tZahl\tDer Name ist\t\t\t\u2022\nPer- sonen\tder F\u00e4lle\teinzige Reproduktion\ti m &\u00df r^ a Tj cs \u00a9 t\u00df Pl oo &JQ p <1\tEndglied\t| Mittelglied\tder F\u00e4lle\teinzige Re- produktion\t! Ausgangs- 1\tglied\t| i Endglied\tMittelglied\nGe\u00fcbte\t24\ti 1 41,7\t33,3\t20,8\t4,2\t16\t18,8\t31,3\t31,3\t18,8\nUnge\u00fcbte\t209\t1\t7,7\t81,3\t7,7\t3,3\t132\t11,4\t73,5\t12,1\t3,1\nSumme\t233\t11,2\t76,4\t9,0\t3,4\t148\t12,2\t68,9\t14,2\t4,7\nwerden, dafs das Lantbild des Namens nicht f\u00fcr gew\u00f6hnlich von solch besonderer Wichtigkeit beim Wiedererkennen ist, dafs es die charakteristische Reihe von reproduzierten Vorstellungen abschl\u00f6sse. Bei den ge\u00fcbten Versuchspersonen zeigt sich indes die Tendenz den richtigen Namen zu reproduzieren.1 Eine Erkl\u00e4rung dieser Eigent\u00fcmlichkeit bei diesen Versuchspersonen scheint in der Tatsache zu liegen, dafs sie mehr an abstrakte Studien gew\u00f6hnt sind und daher vermutlich mehr in Worten denken. Andererseits ist der hohe suggestive Wert des Namens in den Resultaten sehr deutlich. Der Name sucht die Reihen von reproduzierten Vorstellungen einzuleiten. Wenn er (auf welche Art auch) selbst durch andere Vorstellungen reproduziert ist, sucht er die Reihen zu schliefsen, welche Tatsache aus der Voraussetzung erkl\u00e4rlich ist, dafs der Name eine neue Reihe zu erschliefsen sucht, welche die Versuchsperson f\u00fcr unwesentlich ansieht, und unterdr\u00fcckt.\nWenn wir uns von der zahlenm\u00e4fsigen Darstellung der Resultate zu den Bemerkungen der Versuchspersonen wenden,\n1 Die Tatsache, dafs es eher der richtige, als der falsche Name ist, welcher in den wenigen betreffenden F\u00e4llen allein steht, ist zweifellos nur eine Zufallssache. Im Zusammenhang mit der Zahl von richtig angegebenen Namen, sollte bestimmt werden, dafs, wenn zwei Ger\u00fcche so sehr \u00e4hnlich miteinander sind, dafs nur eine ge\u00fcbte Nase sie unterscheiden kann (als z. B. Zimmt und Kassia oder Benzin und Gasolin), der Name von jedem derselben als richtig f\u00fcr den anderen gez\u00e4hlt wird.","page":196},{"file":"p0197.txt","language":"de","ocr_de":"Die reproduzierte Vorstellung beim Wieder erkennen u. beim Vergleichen. 197\nfinden wir, dafs alle gleichm\u00e4fsig die Art der von ihnen verlangten Beobachtungen verstanden. Ohne Ausnahme erkannten sie, dafs das Wiedererkennen eines Geruches nicht notwenigerweise Kenntnis seines Namens einschliefst, sondern in dem Bewufstsein bestehe, den Geruch fr\u00fcher einmal wahrgenommen zu haben. *?Es ist gleichfalls klar, dafs die Resultate der Experimente nicht durch eine Kenntnis seitens der Versuchspersonen von dem Endzweck der Untersuchung getr\u00fcbt wurden. Die meisten von ihnen dachten, dafs die Experimente gew\u00f6hnliche Reproduktionen betr\u00e4fen. Die ge\u00fcbte Versuchsperson P. z. B. antwortete, als man sie am Schlufs der Experimente fragte, was sie f\u00fcr den Gegenstand der Untersuchung gehalten habe, dafs sie vorausgesetzt h\u00e4tte, es handele sich um die Reihenfolge von Lautbild, Gef\u00fchlston und reproduzierten Vorstellungen. Die Versuchsperson M. dachte zuweilen, dafs der Endzweck der Nachweis von Mittelgliedern in der Assoziation w\u00e4re, sowie bestimmter, durch scheinbar unbekannte Reize hervorgerufener Assoziationen und drittens der Nachweis des Einflusses von einer Reihe von Assoziationen, welche durch einen fr\u00fcheren Reiz ausgel\u00f6st waren, auf andere.\nDie Pr\u00fcfung der Protokolle unserer Versuchspersonen enth\u00fcllt noch zwei andere Tatsachen von positiver (obgleich eingeschr\u00e4nkter) Bedeutung: zuerst, dafs die ge\u00fcbten Versuchspersonen P. und M., nachtr\u00e4glich informiert \u00fcber den Zweck dieser Experimente, behaupteten, dafs, nach ihrer Erfahrung, Wieder erkennen nichts mit Reproduktionen zu tun habe. Zweitens, dafs einige Protokolle gemacht wurden von den Spannungs- und Entspannungsexperimenten: unter 47 F\u00e4llen gab die Versuchsperson P. die Unruhe oder Spannung der Ungewifsheit mit folgender Entspannung in 4 F\u00e4llen an, die Entspannung des Wiedererkennens in 3 F\u00e4llen, Spannung mit folgender Entspannung in 1 Fall. Die korrespondierenden Ziffern sind f\u00fcr M. 5, 1 und 0 unter 47 F\u00e4llen; f\u00fcr T. 6, 4 und 1 unter 20 F\u00e4llen und f\u00fcr die unge\u00fcbten Versuchspersonen zusammengenommen 4, 0 und 1 unter 992 F\u00e4llen.\nDie Einschr\u00e4nkungen dieser, zur Untersuchung des Wiedererkennens gebrauchten Methode sollen klar formuliert werden, ehe die Resultate zusammengefafst werden. Aus solchen Versuchsresultaten darf man folgendes erwarten : 1. Eine Aufkl\u00e4rung \u00fcber","page":197},{"file":"p0198.txt","language":"de","ocr_de":"198\nEleanor A. McC. Gamble und Mary Whiton Calkins.\ndie Bedeutsamkeit der klaren Erg\u00e4nzungsvorstellungen, mit und ohne Wiedererkennen ; 2. die gelegentliche Best\u00e4tigung entweder, dafs diese Erg\u00e4nzungsvorstellungen dem Wiedererkennen vorausgehen oder dafs sie demselben nachfolgen; und 3. die gelegentliche Notiz des Spannungs- und Entspannungsbewufstseins. Dagegen darf man nicht erwarten, dafs 1. die undeutlicheren assoziierten Vorstellungen, 2. die Bekanntheitsqualit\u00e4t (wenn es so etwas gibt) oder 3. das Spannungs- und Entspannungsgef\u00fchl, so oft sie Vorkommen, ausnahmslos protokolliert werden. Denn viele Assoziationen sind zu unbestimmt und zu fliefsend, um reproduziert zu werden. Ferner: die Bekanntheitsqualit\u00e4t ist, laut Voraussetzung einer der dunkelsten und fliefsendsten Be-wufstseinsinhalte ; und endlich Organempfindungen werden selten verzeichnet oder \u00fcberhaupt nur bemerkt bei Versuchen, die den meisten Versuchspersonen Assoziationsexperimente zu sein scheinen. Diese Betrachtungen f\u00fchren uns zu einer kurzen Darstellung unserer Resultate :\na)\tIm Gegensatz zu der LEHMAxxsehen Theorie folgern wir, dafs das Wiedererkennen nicht auf reproduzierten Vorstellungen beruht, da 1. solche Begleitvorstellungen, die nicht nur klar, sondern \u201erichtig\u201c (d. h. erkl\u00e4rbar oder zwingend) sind, sehr oft bei dem Bewufstsein der Unbekanntheit Vorkommen; da 2. Assoziationen, klar genug, um reproduziert zu werden, nicht immer in den F\u00e4llen Vorkommen, wo das Wiedererkennen ausgepr\u00e4gt ist; und da 3. in F\u00e4llen, in denen die Versuchspersonen die Reihenfolge notierten, sie meistens angaben, dafs die Begleitvorstellungen dem Wiedererkennen nachfolgten. Es wird indes gern zugestanden, dafs irgendwelche Begleitvorstellungen schon gegenw\u00e4rtig sein m\u00f6gen, obgleich sie nicht das Wiedererkennen in allen F\u00e4llen ausmachen. Und schliefslich ist es bewiesen, dafs Wiedererkennen, selbst wenn es verz\u00f6gert ist, unabh\u00e4ngig von reproduzierten Vorstellungen sein kann.\nb)\tDie Frage nach dem eigentlichen Wesen des Wieder-erkennens mufs offen bleiben als unzug\u00e4nglich f\u00fcr statistische Behandlung. Mit anderen Worten, ein positiver Beweis f\u00fcr die Theorie der \u201eOrganempfindung\u201c oder der \u201eBekanntheitsqualit\u00e4t\u201c l\u00e4fst sich nach dieser Methode nicht erbringen, da es unwahrscheinlich ist, dafs diese Erlebnisse \u2014 wie gezeigt worden ist \u2014 selbst wo sie Vorkommen, vermerkt werden. Es ist jedoch bemerkenswert, dafs nichtsdestoweniger das Bewufstsein der Ent-","page":198},{"file":"p0199.txt","language":"de","ocr_de":"Die reproduzierte Vorstellung beim Wieder erkennen u. beim Vergleichen. 199\nSpannung und der Spannung \u2014 welches nach einer Theorie dem Wiedererkennen wesentlich und nach der anderen eine Begleiterscheinung des Wiedererkennens ist \u2014 40 mal von unseren Versuchspersonen angegeben wurde und dafs es wenigstens eine Aussage gibt, die vielleicht als dunkler Nachweis der Bekanntheitsqualit\u00e4t gedeutet werden kann.\nc) Die Untersuchung schliefst endlich eine Betrachtung des Gef\u00fchls der Unbekanntheit ein. Diese Analyse f\u00fchrte zu der \u00dcberzeugung, dafs \u201eUnbekanntheit\u201c ein deutlicher und positiver Bewufstseinsinhalt ist und nicht die blofse Abwesenheit des Wiedererkennens. Sie legt aufserdem nahe, dafs die relative Armut des Unbekanntheitsgef\u00fchls an Assoziationen teilweise von der Konzentration der Aufmerksamkeit auf den unbekannten Bewufstseinsinhalt selbst herkommt, eine Konzentration, welche mit teleologischen Gr\u00fcnden erkl\u00e4rt werden mufs.\n(Eingegangen am 16. April 1903.)","page":199}],"identifier":"lit32928","issued":"1903","language":"de","pages":"177-199","startpages":"177","title":"Die reproduzierte Vorstellung beim Wiedererkennen und beim Vergleichen","type":"Journal Article","volume":"32"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:36:38.690590+00:00"}