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W. Filehne: Zur Beeinflussung der Sinne, insbesondere des Farbensinnes, und der Reflexe durch Strychnin. Pflüger's Arch. 83 (8 u. 9), 369-396. 1901

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{"created":"2022-01-31T16:23:25.799939+00:00","id":"lit32950","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Merzbacher","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 28: 134-135","fulltext":[{"file":"p0134.txt","language":"de","ocr_de":"134\nLi fera turb er ich t.\nf\u00fchrt, wurde auch bereits seit langer Zeit angezweifelt. In seiner interessanten Ausf\u00fchrung schildert B. von objectivem Standpunkt aus die Controversen, die nach diesen beiden Gesichtspunkten hin sich an den \u201eBELL\u2019schen Lehrsatz\u201c kn\u00fcpfen. Durch das Studium des einzigen erhaltenen Druckexemplares der BELL\u2019schen Arbeit aus dem Jahre 1811 konnte der Yerf. feststellen, dafs Bell eigentlich den nach ihm genannten Lehrsatz absolut nicht aufstellte ; was er wirklich gefunden hatte, kann mit folgenden Worten wiedergegeben werden:\t\u201eDie vorderen B\u00fccken marks-\nwurzeln sind gemischt, motorisch und sensorisch, den hinteren aber stehen allgemeine vitale Functionen zu.\u201c\nMagendie n\u00e4herte sich 11 Jahre sp\u00e4ter dem definitiven Wortlaute schon mehr, nachdem er festgestellt hatte, dafs die vorderen Eficken-markswurzeln vorwiegend motorische Functionen, die hinteren vorwiegend sensorische Functionen besitzen. Durch seine sp\u00e4ter erfolgte Entdeckung der sensibilit\u00e9 r\u00e9currente konnte er dann den Satz noch mehr pr\u00e4cisiren. Aus den Untersuchungen geht also mit Evidenz hervor, dafs Magendie thats\u00e4chlich das gr\u00f6fsere Verdienst hat, Bell aber als erster die Aufmerksamkeit auf distincte Functionen der Wurzeln gerichtet hat und so die ganze wichtige Frage zuerst aufrollte. Uni beiden Autoren gerecht zu werden, schl\u00e4gt Bickel vor, den Satz von jetzt ab unter dem Doppelnamen des \u201eMagendie BELL\u2019schen Gesetzes\u201c weiterzuf\u00fchren.\tMerzbacher (Strafsburg i. E.).\nW. Filehne. Zur Beeinflussung der Sinne, insbesondere des Farbensinnes, und der Reflexe durch Strychnin. Pfl\u00fcger\u2019s Arch. 83 (8u.9), 369\u2014396. 1901.\nDie Arbeit giebt mehr als ihr Titel ank\u00fcndigt: Ideen zur physiologischen Wirkung des Strychnins \u00fcberhaupt, und gewinnt dann besonders an Interesse, wenn man sie mit den Ausf\u00fchrungen Verworns vergleicht (Beferat in dieser Zeitschr. 26, 117).\nWas die Wirkung des Strychnins auf die peripherischen Endorgane betrifft, so hat Yerf. am Frosche als auch durch Selbstversuche bewiesen, dafs nicht nur keine Steigerung der Erregbarkeit, sondern sogar eine Abnahme derselben zu Stande kommt. Dieser Satz gilt f\u00fcr den Tast-, Geschmacks- und Geruchssinn.\nBeim Gesichtssinn complicirt sich die Frage. Auch bei einer resorp-tiven Wirkung mufs hier an eine directe Beeinflussung der Betina selbst, aufser einer solchen des Centralorganes, gedacht werden, da diese als hoch-complicirtes Organ mit aus Ganglienzellen besteht, f\u00fcr die bekanntlich die directe Beeinflussung durch Strychnin nachgewiesen ist. Thats\u00e4chlich konnte Yerf. nach Auftr\u00e4ufelung einiger Tropfen von Strychn. nitric, auf die Cornea eine nur f\u00fcr das betreffende Auge g\u00fcltige excentrische Ausdehnung des Gesichtsfeldes feststellen.\nDas strychnisirte Auge leistet \u2014 um von der allgemeinen Wirkung zu sprechen \u2014 in dem Sinne mehr, dafs es st\u00e4rker erregbar wird, d. h. durch schw\u00e4chere Beize st\u00e4rker beeinflufst wird als das normale Auge. So z. B. wirkt ein allm\u00e4hlich einsetzender und andauernder Beiz andauernd so, wie im normalen Zustand ein pl\u00f6tzlich hereinbrechender (und eben dadurch st\u00e4rkerer) Beiz nur vor\u00fcbergehend wirken kann. Wof\u00fcr aber","page":134},{"file":"p0135.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n135\nnormaliter kein Apparat vorhanden ist, daf\u00fcr kann auch das Strychnin nichts Neues schaffen \u2014 so wird auch das Spectrum nicht l\u00e4nger als f\u00fcr das normale Auge.\nIm zweiten Theil der Arbeit versucht F. eine Analyse der Strychninwirkung \u00fcberhaupt zu gehen, um f\u00fcr das ganze Nervensystem geltende S\u00e4tze speciell auf die sensorischen Apparate \u00fcbertragen zu k\u00f6nnen. Zun\u00e4chst bek\u00e4mpft er die Ansicht Verworn s (der Verwohn selbst den Werth einer Hypothese zumifst), dafs lediglich die sensible Ganglienzelle durch das Strychnin umgestimmt werde. W\u00e4re dies thats\u00e4chlich der Fall, so m\u00fcfste diese Eigenschaft, auf die sensorischen Apparate \u00fcbertragen, als dem tetanischen Vorgang analoges Geschehen eine Verschmelzung unterbrochener Empfindungen zu continuirlichen hervorrufen, was aber thats\u00e4chlich weder f\u00fcr den Sehapparat noch f\u00fcr das Geh\u00f6r eintrifft. Experimentell l\u00e4fst sich beweisen, dafs auch zumindestens die motorische Ganglienzelle bei der Strychninwirkung mitbetheiligt ist. Um die Einheitlichkeit im Princip der Wirkung des Strychnins f\u00fcr alle Ganglienzellen zu wahren, gen\u00fcgt die Annahme, f\u00fcr die motorischen Zellen einer Steigerung ihrer \u201eExplosibilit\u00e4t\u201c, f\u00fcr die sensiblen und sensorischen einer Steigerung der Empfindlichkeit: sonst unmerkliche Erregungen sprechen leichter und st\u00e4rker die sensible Seite an, und die leiseste Anregung setzt in erh\u00f6htem Maafse Spannkraftmaterial auf der motorischen Seite um.\nMerzbacher (Strafsburg i. E.).\nG. Abelsdoree. Ueber einige Fortschritte unserer Kenntnisse von den That-sachen der Gesichtsempfindung. Deutsche Med. Wochenschrift 1901, Nr. 34. In klarer, leicht verst\u00e4ndlicher Weise wird auf wenigen Seiten ein Ueberblick \u00fcber die in dem letzten Jahrzehnt gewonnene Erweiterung unserer thats\u00e4chlichen Kenntnisse auf dem Gebiete des Farbensehens gegeben. Die Lekt\u00fcre dieser kurzen Abhandlung ist nicht nur jedem Mediciner sehr zu empfehlen, sondern es w\u00fcrde sogar ein Fortschritt \u00fcber den gegenw\u00e4rtigen Zustand der Dinge eintreten, wenn alle Verfasser dei neueren physiologischen und ophthalmologischen Lehrb\u00fccher und Leitf\u00e4den\ndas hier Dargelegte bei Neuauflagen ber\u00fccksichtigen wollten.\nArthur K\u00f6nig.\nC. L. Franklin. Color-Introspection on the Part of the Eskimo. Disc. Psychol. Revieiv 8 (4), 396\u2014402. 1901.\nDer Artikel enth\u00e4lt kaum etwas absolut Neues, ist aber sehr lesens-werth als eine \u00e4ufserst knappe, klare Darstellung der wichtigsten Principien einer psychologischen Farbentheorie. Das Farbenvocabularium irgend einer Sprache hat zwei ganz verschiedene Quellen: Es mag beruhen auf einer aufmerksamen Vergleichung der Farbenempfindungen, und auf der daraus folgenden Erkenntnifs, dafs es in der Farbenscala Wendepunkte giebt. So z. B., alle Farben, die Aehnlichkeit mit Gelb zeigen, fallen in zwei streng zu unterscheidende Gruppen, solche Farben n\u00e4mlich, die mehr oder weniger gr\u00fcnlich sind, und solche, die mehr oder weniger r\u00f6thlich sind. Eine zweite Quelle f\u00fcr Farbenbenennungen sind leicht auffindbare F\u00e4rb-","page":135}],"identifier":"lit32950","issued":"1902","language":"de","pages":"134-135","startpages":"134","title":"W. Filehne: Zur Beeinflussung der Sinne, insbesondere des Farbensinnes, und der Reflexe durch Strychnin. Pfl\u00fcger's Arch. 83 (8 u. 9), 369-396. 1901","type":"Journal Article","volume":"28"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:23:25.799944+00:00"}

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