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Heine: Die Unterscheidbarkeit rechtsäugiger und linksängiger [Corr.: linksäugiger] Wahrnehmungen und deren Bedeutung für das körperliche Sehen. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk., August 1901, 615-620

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{"created":"2022-01-31T16:24:18.366992+00:00","id":"lit32955","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Abelsdorff, G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 28: 137-138","fulltext":[{"file":"p0137.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturb er i eh t.\n137\nkopisch-medicinischen Atlas\u201c herauszugeben, der den ganzen Bereich der Medicin umfassen soll und von dem 44 Lieferungen (zu je 12 Tafeln) bereits vor uns liegen. Wenn wir die neueste Lieferung hier besprechen, so ist das durch den Umstand veranlafst, dafs sie u. a. einige Tafeln enth\u00e4lt, die nicht nur f\u00fcr den Mediciner, sondern auch f\u00fcr den Physiologen von Bedeutung sind. So zeigt uns u. a. Tafel 517 drei menschliche Bulbi (1. des Neugeborenen, 2. des emmetropischen Erwachsenen und 3. eines Myopen von 12 Dioptrien). Tafel 518 zeigt dieselben Bulbi in aufgeschnittenem, halbirtem Zustande, so dafs wir den Innenraum mit vollendetster Plastik zu sehen bekommen.\nDie technische Ausf\u00fchrung aller Tafeln ist als vortrefflich zu bezeichnen; doch verdienen diejenigen, welche die Gegenst\u00e4nde in nat\u00fcrlicher Gr\u00f6fse oder in Verkleinerung darstellen, unseres Erachtens den Vorzug vor denen, bei welchen das Object eine Vergr\u00f6fserung erforderte.\nZum Schl\u00fcsse m\u00f6chten wir noch die Bitte aussprechen, dafs auch auf der Bildseite der Tafeln sich irgend eine gedruckte Zeile bef\u00e4nde, damit man sofort ersieht, wo oben und unten ist. Bei vielen Tafeln ist dieses zur unmittelbaren Orientirung sehr erw\u00fcnscht.\tArthur K\u00f6nig.\nGrasset. Le vertige: \u00c9tude physiopathologique de la fonction d\u2019orientation et d\u2019\u00e9quilibre. Rev. philos. 51 (3), 225\u2014251; (4), 385\u2014402. 1901.\nDer Schwindel ist ein subjectives Bewufstseinsph\u00e4nomen, das zur Classe der T\u00e4uschungen geh\u00f6rt. Das erste seiner Elemente ist die Empfindung einer Deplacirung (Rotation) der umgebenden Objecte oder aber des eigenen K\u00f6rpers in Bezug auf die Umgebung; das zweite der scheinbare Verlust des Gleichgewichtes. Zwecks besserer Verst\u00e4ndlichkeit dieser Definitionen f\u00fchrt Verf. aus, dafs wir einen besonderen nerv\u00f6sen Apparat f\u00fcr die Aufnahme uns orientirender Eindr\u00fccke und einen anderen f\u00fcr die Erhaltung des Gleichgewichts besitzen. Die Function des ersteren .ist centripetal, die des letzteren centrifugal. Wird jene gest\u00f6rt, erhalten wir die Scheinbewegungen, wird diese gest\u00f6rt, so entsteht das Bewufstsein der Unf\u00e4higkeit, das Gleichgewicht zu erhalten. Erst beides zusammen macht den Begriff des Schwindels aus.\nDer zweite Theil der Abhandlung besch\u00e4ftigt sich mit den Begleiterscheinungen des Schwindels und der Classificirung seiner einzelnen Arten nach Ursache und Sitz der initialen L\u00e4sion. Den Schlufs bildet eine Ueber-sichtstafel. Psychologisch Bemerkenswerthes oder Neues enth\u00e4lt die Arbeit so gut wie gar nicht.\tSchaefer (Gr.-Lichterfelde).\nHeine. Die Unterscheidbarkeit rechts\u00e4ugiger und links\u00e4ngiger Wahrnehmungen und deren Bedeutung t\u00fcr das k\u00f6rperliche Sehen. Klm. Monatsbl. f. Augen-lieilk., August 1901, 615\u2014620.\nH. konnte bei Fixation eines in der Medianebene vor ihm gelegenen leuchtenden Punktes, wenn eines der Augen durch einen Geh\u00fclfen im absolut dunklen Raume abgeblendet wurde, stets entscheiden, ob die Wahrnehmung mit dem rechten oder linken Auge gemacht wurde. Da der","page":137},{"file":"p0138.txt","language":"de","ocr_de":"138\nLiteraturbericht.\nEinflufs der Convergenzstellung auf das Urtheil durch Entfernung des Punktes bis auf 30 Meter ausgeschlossen wurde, da ferner die Eindr\u00fccke des peripheren Gesichtsfeldes durch Vorhalten enger R\u00f6hren beseitigt wurden, so kommt H. zu dem Schlufs, dafs die Wahrnehmungen der linken Fovea von denjenigen der rechten auf Grund \u201edes sinnlichen (centripetalen) Eindruckes als solchen1' unterschieden werden. Wenn man jedoch die Eindr\u00fccke des rechten Auges denjenigen des linken so \u00e4hnlich macht, dafs sie z. B. am HERiNG\u2019schen Haploskop verschmolzen werden, so h\u00f6rt die M\u00f6glichkeit der Unterscheidung auf, d. h. f\u00fcr das k\u00f6rperliche Sehen kann jener retinalen Unterscheidbarkeit rechts- und links\u00e4ugiger Eindr\u00fccke eine Bedeutung nicht zugesprochen werden, wir haben kein Bewufstsein, welches von zwei Plalbbilclern beim stereoskopischen Sehen dem rechten und welches dem linken Auge angeh\u00f6rt.\tG. Abelsdorff (Berlin).\nH. Liepmann u. E. Kalmus. Ueber eine Augenmaafsst\u00f6rung bei Hemianopikern.\nBert. Klin. Wochenschr. 37 (38), 838\u2014842. 1900.\nDie Verf. fanden, dafs Plemianopiker bei der Halbirung horizontaler Linien einen constanten Fehler begehen, insofern die nach der Seite des Defectes gerichtete H\u00e4lfte zu klein genommen wird. Verticale Linien werden von Hemianopikern ebenso halbirt wie von Gesunden. Bei \u00fcber 600 von 10 Kranken ausgef\u00fchrten Halbirungen wurde der erw\u00e4hnte Fehler sowrnhl ein\u00e4ugig wde doppel\u00e4ugig in 81% der F\u00e4lle gemacht. Die Ursache desselben ist nach der Ansicht der Verf. die folgende. Der Pat. mufs zum Zweck der Halbirung Augenbewegungen ausf\u00fchren. Da nun mit dem Ausfall einer grofsen Anzahl von Netzhautelementen auch die Regulirung dieser Bewegungen defect wird, so findet eine Mehrausgabe an Bewegung in derjenigen Richtung statt, welche den fehlenden sensorischen Elementen entspricht, wTas eine Uebersch\u00e4tzung der Strecke zur Folge hat. Dafs ein grofser Theil der Versuchspersonen nach geschehener Theilung den Irrthum erkannte, wird dadurch erkl\u00e4rt, dafs der Pat., wrenn einmal der Mittelpunkt bezeichnet ist, die Gesichtsbilder beider H\u00e4lften der Linie nach einander auf die gleichen Partien der Netzhaut fallen l\u00e4fst, sie also bei ruhendem Auge mit einander vergleicht und daher die aus den Augenbewegungen resultirenden Fehler vermeidet. Zum Schl\u00fcsse betonen die Verf., dafs ihre Beobachtungen sich nicht nach der nativistischen Theorie der Raumvorstellung erkl\u00e4ren liefsen.\tSchaefer (Gr.-Lichterfelde).\nG. Schneider. Die Zahl im grundlegenden Rechenunterricht. Entstehung, Entwickelung und Veranschaulichung derselben unter Bezugnahme auf die physiologische Psychologie. Schill er-Zieh en 3 (7). 86 S. 1900.\nDie vorliegende Abhandlung zerf\u00e4llt in zwrei Theile, einen psychologischen und einen p\u00e4dagogischen; der erstere nimmt einen bei weiteren breiteren Raum ein. Der Verf. ist durchaus Empiriker und zwrar ist f\u00fcr ihn Erfahrung und Anschauung identisch. Im Zusammenh\u00e4nge hiermit sind f\u00fcr ihn auch die Zahlen aus der Anschauung hervorgegangen, und werden um so klarer erfafst, je anschaulicher sie sich darbieten. Anschaulichkeit mufs daher der leitende Gesichtspunkt im Unterrichte sein. Von","page":138}],"identifier":"lit32955","issued":"1902","language":"de","pages":"137-138","startpages":"137","title":"Heine: Die Unterscheidbarkeit rechts\u00e4ugiger und links\u00e4ngiger [Corr.: links\u00e4ugiger] Wahrnehmungen und deren Bedeutung f\u00fcr das k\u00f6rperliche Sehen. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk., August 1901, 615-620","type":"Journal Article","volume":"28"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:24:18.367002+00:00"}

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