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{"created":"2022-01-31T16:22:53.557514+00:00","id":"lit32963","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Wiersma, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 28: 179-198","fulltext":[{"file":"p0179.txt","language":"de","ocr_de":"179\n(Aus dem Psychologischen Institut der Universit\u00e4t Groningen.)\nZweiter Artikel.\nUntersuchungen \u00fcber\ndie sogenannten Aufmerksamkeitsschwankungen.\nVon\nDr. E. Wiersma,\nPrivatdocent der Psychiatrie an der Universit\u00e4t Groningen.\nAus meinem vorigen Artikel1 geht hervor, dafs die Un-merklichkeitszeiten, welche bei der Wahrnehmung schwacher Reize auftreten, unter dem Einflufs centraler Ursachen zu Stande kommen. Dadurch sind wir im Stande uns ein Urtheil \u00fcber das Wahrnehmungsverm\u00f6gen w\u00e4hrend eines bestimmten Zeitraums in verschiedenen psychischen Umst\u00e4nden zu bilden. Eine derartige Untersuchung ist wichtig, denn wenn die Experimente uns lehren, dafs das Wahrnehmungsverm\u00f6gen bei denselben k\u00fcnstlichen oder pathologischen Aenderungen der psychischen Umst\u00e4nde immer in gleicher Art sich \u00e4ndert, dann ist dadurch wieder ein neuer Beweis f\u00fcr die centrale Ursache der sogenannten Aufmerksamkeitsschwankungen gegeben. Aber auch klinisch ist diese Untersuchung von Interesse, denn wir bekommen dadurch eine bessere Einsicht in das Verh\u00e4ltnifs des Wahrnehmungsverm\u00f6gens zu der k\u00fcnstlich oder pathologisch ge\u00e4nderten intellectuellen Leistungsf\u00e4higkeit.\nDiese Untersuchungen haben den Zweck nachzusp\u00fcren, welche Variationen in der Wahrnehmungsf\u00e4higkeit zu Stande kommen an den verschiedenen Tageszeiten, in Folge k\u00f6rperlicher und geistiger Anstrengungen und unter dem Einflufs einiger Medicamente wie Alkohol und Brom-Natr.\n1 Diese Zeitschr. 26, 168.\n12*","page":179},{"file":"p0180.txt","language":"de","ocr_de":"180\nE. Wiersma.\nDas Wahrnehmungsverm\u00f6gen an verschiedenen\nTageszeiten.\nDie allt\u00e4gliche Erfahrung lehrt, dafs die psychische Leistungsf\u00e4higkeit Tagesschwankungen zeigt. Das Maximum oder das Minimum derselben f\u00e4llt bei derselben Person in den gleichen Tageszeiten. F\u00fcr verschiedene Personen sind jedoch diese Zeiten nicht dieselben. Je nachdem die gr\u00f6fste Leistungsf\u00e4higkeit Morgens oder Abends sich zeigt, hat man Morgen- und Abendarbeiter unterschieden. Krapelin hat zuerst auf diese beiden Typen hingewiesen und er meint, dafs die Morgenarbeiter den normaleren Typus repr\u00e4sentiren, w\u00e4hrend die Abendarbeiter im Allgemeinen einen gr\u00f6fseren Contingent von nerv\u00f6s und psycho-patisch pr\u00e4disponirten Personen enthalten. Er glaubt, dafs die Gew\u00f6hnung und Erziehung nur zum Theil diesen Effect verursachen, vielmehr sieht er darin den Ausdruck einer Anlage. Weil ich auf Grund von Untersuchungen an normalen Personen und an Patienten die Ueberzeugung bekommen habe, dafs die Gew\u00f6hnung einen sehr grofsen Einflufs aus\u00fcbt, kann ich dies nicht unbedingt zugeben und werde ich sp\u00e4ter noch darauf zur\u00fcckkommen m\u00fcssen.\nAxel Oehrx 3 hat an zwei Personen, wovon die eine morgens, die andere abends am meisten leistete, Versuche angestellt. Er liefs die beiden Personen morgens und abends w\u00e4hrend einer Stunde addiren und kam dabei zu dem Resultate, dafs durchschnittlich Fri. R., die Morgenarbeiterin, f\u00fcr jede Addition morgens weniger Zeit brauchte als abends, w\u00e4hrend das Umgekehrte der Fall war bei ihm selbst, dem Abendarbeiter.\nWilhelm Stern meint, dafs man die Tagescurve der psychischen Energie am besten bestimmen kann durch das von ihm daf\u00fcr vorgeschlagene Tempoklopfen, ein Bewegungsact, welcher besteht in das Klopfen eines dreitheiligen Rhythmus\t,\n\u2014 \u2014. Die Anzahl der Dreitacte wurde auf verschiedene Tageszeiten, w\u00e4hrend einer Minute, bestimmt. Wenn die Energie am gr\u00f6fsten ist, wird am schnellsten geklopft und umgekehrt. Die an sich selbst und seiner Frau gewonnenen Curven zeigen das Bild eines breitgezogenen lateinischen M.\nInwieweit das Wahrnehmungsverm\u00f6gen sich \u00e4ndert mit den Tagesschwankungen der psychischen Leistungsf\u00e4higkeit, ist, so-\n1 Psychologische Arbeiten 1 (1), l\u00f6O.","page":180},{"file":"p0181.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die sogen. Aufmerksamkeitsschwankungen. II. 181\nweit mir bekannt, nie genau untersucht worden. Wir wissen also auch nicht ob das bessere oder schlechtere Wahrnehmungsverm\u00f6gen uns ein Kriterium f\u00fcr die Gr\u00f6fse der psychischen Leistungsf\u00e4higkeit an verschiedenen Tageszeiten bilden kann. F\u00fcr eine solche Untersuchung und f\u00fcr die Vergleichung der Resultate waren nun Prof. Heymans und ich sehr geeignete Versuchspersonen, weil wie ich schon vorher mittheilte, Prof. Heymans zu den Morgenarbeitern geh\u00f6rt und ich zu den Abendarbeitern.\nEs wurden morgens zwischen 9 und 10 Uhr, mittags zwischen 2 und 3 und abends zwischen 7 und 8 jedesmal zwei Versuche von 5 Min. genommen. Zwischen den beiden Versuchszeiten wurde wieder eine Ruhezeit von 8 Min. genommen. Die Versuche waren \u00fcber 6 Tage vertheilt, sodafs wir die Resultate von 12 Morgen-, 12 Mittag- und 12 Abendversuchen erhielten. Es wurde mit Druckreizen, welche wieder angewandt wurden wie vorher beschrieben, experimentirt. Der Reiz war 14,4 g. Aus den Zahlen jeder 12 Versuche wurde das Mittel gezogen und der wahrscheinliche Fehler des Mittels nach der Formel\ny V\nW = 0,845 - T;\nn V n\nberechnet.\nTabelle I.\nWahrnehmungsf\u00e4higkeit an verschiedenen Tageszeiten Druckempfindungen (in Sec)\nMorgen\t\tMittag\tAbend\t\t\nMerklich- keitszeit\tW.-F.\tMerklich-keitszeit ! t\tMerklich- keitszeit\t\tW.-F.\n\t\tHeymans\t\t\t\n204,6\t10,9\t239,5\t8,9\t161,9\t\t14,1\n\t\tWlERSMA\t\t\t\n201\t1 6,1\tI\t251,1\t|\t3\t283,5\t\t1,7\n(Siehe Tafel Fig. 1.)\nBei mir selbst habe ich auch noch mit Licht- und Geh\u00f6rsempfindungen experimentirt.1 Die Anzahl Versuchstage ist hier\ni Siehe Tabelle XII und XIV.","page":181},{"file":"p0182.txt","language":"de","ocr_de":"182\nF. Wiersma.\nnicht, wie bei den Druckempfindungen sechs, sondern nur drei gewesen. Die Resultate der Morgenversuche waren unter einander, gerade wie die der Mittag- und die der Abendversuche so wenig verschieden, dafs es nicht nothwendig ist hier den W.-F. anzugeben. Umsomehr ist dies \u00fcberfl\u00fcssig, weil auch hier das Resultat mit dem Druckexperimente \u00fcbereinstimmt.\nDie Lichtversuche wurden auf dieselbe Weise wie vorher beschrieben worden ist, mit einem Reizunterschied durch Hinzuf\u00fcgung von 9\u00b0 des helleren Grau, genommen.\nTabelle II.\nWahrnehmungsf\u00e4higkeit an verschiedenen Tageszeiten. L i c h t e m p f i n d u n g e n (in Sec.)\nWiersma\nMorgen\tMittag\tAbend\n180\t228,4\t255,8\n(Siehe Fig. 2.)\t\t\nBei den Geh\u00f6rsversuchen diente als Reiz wieder das Ticken einer Remontoiruhr, welche 16 dm von den Geh\u00f6rsg\u00e4ngen entfernt war.\nTabelle III.\nWahrnehmungsf\u00e4higkeit an verschiedenen Tageszeiten. Geh\u00f6rsempfindungen (in Sec.)\n\t\tWiersma\t\t\t\nMorgen\t|\tMittag\t\tAbend\t\n217,2\tf | 1\t235,4\t\t256,1\t\n(Siehe Fig. 3.)\nEs giebt einen grofsen Unterschied zwischen den Curven von Prof. H. und denen von mir. Indem bei Prof. H. das Wahrnehmungsverm\u00f6gen bei den Druckversuchen mittags gr\u00f6fser ist als morgens und in den Abendstunden wieder merklich abschw\u00e4cht, so dafs es dann sogar bedeutend geringer ist als in den Morgenstunden, sehen wir bei mir bei Druck-, Licht- und Geh\u00f6rsempfindungen eine ziemlich regelm\u00e4fsige Zunahme des Wahrnehmungsverm\u00f6gens vom Morgen zum Abend. Aus diesen","page":182},{"file":"p0183.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die sogen. Aufmerksamkeitsschwankungen. II. 183\nResultaten geht hervor, dafs das Maximum des Wahrnehmungsverm\u00f6gens mit dem Maximum der psychischen Leistungsf\u00e4higkeit zusammenf\u00e4llt. Auch in dieser Hinsicht bestehen also grofse individuelle Unterschiede.\nWie schon oben gesagt, sieht Kr\u00e4pelin in der Morgen- oder Abenddisposition haupts\u00e4chlich den Ausdruck einer Anlage. Gew\u00f6hnung und Erziehung sollen nur zum Theil diesen Effect verursachen. Inwiefern die Anlage eine grofse Rolle spielen kann, will ich nicht entscheiden, aber meiner Meinung nach kann die Gew\u00f6hnung jedenfalls einen so bedeutenden Einflufs haben, dafs sie nicht erst in zweiter Linie genannt werden mufs. Ich meine das aus den Untersuchungen \u00fcber das Wahrnehmungsverm\u00f6gen an Personen, welche nicht an bestimmten Tageszeiten aus-schliefslich geistig th\u00e4tig waren, schliefsen zu k\u00f6nnen. Hier fand ich nie so bedeutende Tagesschwankungen als bei Prof. H. und bei mir. Ich habe nun um dies zu demonstriren, Untersuchungen an Menschen, welche haupts\u00e4chlich k\u00f6rperlich th\u00e4tig sind, und deren Arbeit \u00fcber den ganzen Tag gleichm\u00e4fsig vertheilt ist, angestellt. Die Uebung hat hier wenigstens keinen grofsen Unterschied in die Disposition verursachen k\u00f6nnen. F\u00fcr diese Versuche w\u00e4hlte ich drei normale Personen, zwei Pflegerinnen und einen Pfleger der hiesigen psychiatrischen Klinik. Die Versuche wurden genommen mit Geh\u00f6rsreizen, dem Ticken einer Remon-toiruhr in einer Entfernung von 20 dm von den Geh\u00f6rsg\u00e4ngen.\nTabelle IV.\nWahrnehmungsf\u00e4higkeit an verschiedenen Tageszeiten. Geh\u00f6rs empfind un g en (in Sec.)\t\t\t\t\t\t\nMorgen\t\tMittag\t\tAbend\t\t\nMerklich- keitszeit\tW.-F.\tMerklich- keitszeit\tW.-F. I\tMerklich- keitszeit\tW.-F.\t\n\t\tFr\u00e4ulein T.\t\t\t\t\n241,6\tId\t248 l\t1,8\t242 [\t\t4,6\n\t\tFr\u00e4ulein E.\t\t\t\t\n202,2\t4,8\t215\t4,4\t197,6\t\t3,6\n\t\tA.\t\t\t\t\n217,2\t5,8\t209,2\t6,2\t216\t\t5,3\n(Siehe Fig. 4.)","page":183},{"file":"p0184.txt","language":"de","ocr_de":"184\nE. Wiersma.\nAus diesen Tabellen und Curven ergiebt sich, dafs die Tagesschwankungen der Wahrnehmungsf\u00e4higkeit bei diesen drei Personen viel kleiner sind als bei Prof. H. und bei mir. Bei ihnen besteht, wie gesagt, keine Uebung in geistiger Arbeit an einer bestimmten Tageszeit, w\u00e4hrend Prof. H. in den letzteren Jahren in den Morgenstunden am meisten arbeitet und ich w\u00e4hrend ungef\u00e4hr 15 Jahren, anderweitiger Besch\u00e4ftigung am Tage wegen, nur abends habe studiren k\u00f6nnen. Ich meine, dafs man aus diesen Versuchen den Schlufs ziehen kann:\nErstens, dafs Uebung in geistiger Arbeit an bestimmten Tageszeiten Einflufs auf die Wahrnehmungsf\u00e4higkeit haben mufs und wenn dies der Fall ist, dafs dann sehr wahrscheinlich auch die bessere psychische Leistungsf\u00e4higkeit, selbst wenn eine andere Anlage anwesend war, sich verlegen kann.\nZweitens, dafs die grofsen Unterschiede in der Wahrnehmungsf\u00e4higkeit , welche an verschiedenen Tageszeiten bestehen k\u00f6nnen es nothwendig machen, bei der Pr\u00fcfung der Leistungsf\u00e4higkeit stets an derselben Tageszeit zu experimentiren.\nEinflufs k\u00f6rperlicher und geistiger Arbeit auf das Wahrnehmungsverm\u00f6gen.\nDer Einflufs der k\u00f6rperlichen und geistigen Th\u00e4tigkeit auf die psychische Leistungsf\u00e4higkeit ist von Bettmann 1 studirt worden. Er hat nachgewiesen, dafs eben sowohl nach langer geistiger als k\u00f6rperlicher Anstrengung eine psychische L\u00e4hmung eintritt. Die psychischen Leistungen, welche von ihm gepr\u00fcft wurden, waren Wahlreactionen, Wortreactionen, Auswendiglernen, Addiren und Lesen. Inwieweit die einfachen sinnlichen Wahrnehmungen dadurch gesch\u00e4digt werden k\u00f6nnen, geht aus diesen Resultaten nicht hervor. Er scheint mir wichtig, danach eine Untersuchung anzustellen.\nVersuchspersonen waren Prof. Heymans und ich. Die Versuche wurden Morgens 11 Uhr mit Druck-, Licht- und Geh\u00f6rsreizen an drei aufeinander folgenden Tagen genommen. An dem ersten Tag, welchen wir bis zu Anfang des Experimentirens wie gew\u00f6hnlich zubrachten, wurde ein Normalversuch genommen. Um den Einflufs der geistigen Arbeit nachzusp\u00fcren, wurde am\n1 TJeber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorg\u00e4nge durch k\u00f6rperliche und geistige Arbeit. Kr\u00e4pelin\u2019s Psychol. Arbeiten 1 (1).","page":184},{"file":"p0185.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die sogen. Aufmerksamkeitsschwankungen. II. 185\ndarauffolgenden Tag von S1/2\u201411 Uhr andauernd gerechnet, w\u00e4hrend der Einfluss k\u00f6rperlicher Anstrengung am dritten Tag nach einem Marsch von 2 ]/2 Stunden bestimmt wurde.\nAls Druckreiz wurden 15,4 g benutzt, als Lichtreiz diente ein Lhiterschied, welcher f\u00fcr Prof. H. durch Hinzuf\u00fcgung von 19 \u00b0, bei mir von 0 hergestellt wurde, und als Geh\u00f6rsreiz das Ticken einer Remontoiruhr in einer Entfernung von 16 dm.\nTabelle V.\nErm\u00fcdung nach geistiger und k\u00f6rperlicher Arbeit\nN.-V. = Normalversuch. G.-Y. \u2014 Versuch nach geistiger Anstrengung. K.-V. = Versuch nach k\u00f6rperlicher Anstrengung. (In Sec.)\n\tN.-V.\tG.-V.\tK.-V.\n\tHeymans\t\t\nDruck\t283/2\t182,4\t160,2\nLicht\t238,2\t106,2\t138,6\nSchall\t288,6\t150\t238,2\n\tWlERSMA\t\t\nDruck\t238,8\t159\t192\nLicht\t187,8\t126\t112,2\nSchall\t270,6\t153,6\t82,8\n(Siehe Fig. 5 u. 6.)\nDie Tabellen und Curven zeigen also eine deutliche Herabsetzung der Wahrnehmungsf\u00e4higkeit nach geistiger und k\u00f6rperlicher Anstrengung. W\u00e4hrend f\u00fcr Prof. H. die Beeinflussung der geistigen Arbeit bei den Licht- und Geh\u00f6rsexperimenten deutlicher zum Ausdruck gelangt, ist f\u00fcr mich die sch\u00e4digende Wirkung derselben bei den Druckempfindungen ausgepr\u00e4gter als der Einflufs der k\u00f6rperlichen Arbeit.\nAlkohol- und Brom-Natr.-Versuche.\nDer Einflufs von Alkohol auf das Wahrnehmungsverm\u00f6gen wurde bei Prof. H. und bei mir festgestellt. F\u00fcr die Brom-Natr.-Yersuche war aufserdem Dr. Ali Cohen so freundlich als Versuchsperson zu dienen.\nIm letzten halben Jahre vor den Versuchen hat keiner der Versuchspersonen Brom-Natr. genommen; vorher nahm Prof. H. w\u00e4hrend einiger Tage abends 1\u201411/2 g. Dr. Ali Cohen und","page":185},{"file":"p0186.txt","language":"de","ocr_de":"186\nE. Wiersma.\nich haben nur einmal oder zweimal in unserem Leben das Medicament eingenommen.\nF\u00fcr die Alkohol-Versuche ist es noch nothwendig mitzu-theilen, dafs Prof. H. und ich t\u00e4glich regelm\u00e4fsig ein Glas leichtes Gerstenbier und nur ausnahmsweise andere alkoholische Getr\u00e4nke trinken.\nEine erste Serie von Versuchen wurde mit Druckempfindungen vorgenommen. Ein Gewicht von 12,4 g wurde auf dieselbe Weise und auf dieselbe Stelle als vorher genau beschrieben worden ist, auf die Haut gestellt. Der Zweck dieser Versuche war, um kurze Zeit, nachdem wie das Medicament eingenommen hatten, den Einflufs auf das Wahrnehmungsverm\u00f6gen nachzusp\u00fcren. Die Versuchszeiten waren immer morgens von 11 bis 12 Uhr. Die Experimente erstreckten sich \u00fcber drei Normal-, drei Alkohol- und drei Bromtage. An den Alkoholtagen wurden erstens gleich nach der Einnahme von 10 ccm absolutem Alkohol in Wasser, sodann nach 15 und endlich nach 30 Min. zwei Versuche von 5 Min. angestellt.\nDie Experimente an den Bromtagen unterschieden sich von diesen nur dadurch, dafs die ersten Versuche 15 Min., die zweiten 30 und die dritten 45 Min. nach der Einnahme von 2 g Brom-Natr., in Wasser gel\u00f6st, angestellt wurden.\nAuch an den Normaltagen wurde dreimal, mit Zwischenzeiten von je 15 Min., experimentirt. Um den Einflufs der Erm\u00fcdung oder der Uebung w\u00e4hrend jedes Experimentes bei den Normal-, Alkohol- und Brom-Natr.-Versuchen kennen zu lernen, wurden die Versuchszeiten wdeder in drei gleiche Theile getheilt und von den Summen der ersten, zweiten und dritten Zeitdrittel das Mittel genommen.\nEs ist bekannt, dafs die Bromsalzen lange im K\u00f6rper circu-liren und sehr langsam eliminirt werden. Deshalb haben wir nach einem Brom-Natr.-Tage stets einige Tage mit Experimen-tiren gewartet. Dafs diese F\u00fcrsorge nothwendig ist, ergiebt sich aus sp\u00e4teren Versuchen.","page":186},{"file":"p0187.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle VI\nUntersuchungen \u00fcber die sogen. Aufmerksamkeitsschwankungen. II.\n0\n+3\nP\n\u00d6 0 \u00f6 0 T3 0 \u2022 rH\nP\n0\nm\nu\n0\n0\n\u00f6 0\n\u00f6 3\n0 0\n:c5\t02\n\u00d6\n0\n?H\n-m\n\u2022\trH 0 N\n02\n+3\n\u2022\trH\n0\n43 0\n\u2022\trH r\u2014H\n44 fH 0\n0\nJh\n0\n\u00a3\n<\na\n!*\ns\nM\n30 Minuten nach dem Anfang\tTotal\t1 CD iO <M CM\t30 Minuten nach der Einnahme\tTotal\th CM -T\u2014<\tJ 45 Minuten nach der Einnahme .. .. \tTotal\t272,8\n\t3. Theil\tcd'' CO\t\t3. Theil\t\t\t4. Theil\t*\\ 00\n\t2. Theil\too l>\t\t2. Theil\tCM^ cm'' CD\t\t2. Theil\tM rH 05\n\t1. Theil \t1\tP' GO\t\t1. Theil\tCM CO CD\t\t1. Theil\tCM \u00ab\\ te- as\n15 Minuten nach dem Anfang j\tTotal\tCM l-H CM\t15 Minuten nach der Einnahme J\tTotal\t159,8\t1 30 Minuten nach der Einnahme\tTotal\t279,8\n\t3. Theil\tCM <N io vO\t\t3. Theil\tCD^ cd'1 CO\t\t3. Theil\tCO *\\ CD 00\n\t2. Theil\t73,8\t\t2. Theil\t52,4\t\t2. Theil\tCD as\n\t1. Theil\t85,2\t\tI 1. Theil\t00 cT C\u2014\t\tf ( \u2022 rH 0 4h EH\tL'- as\nAnfang\tj\tTotal\t207,8\tsogleich nach der Einnahme\tTotal\t177\t15 Minuten nach der Einnahme\tTotal\t296\n\t3. Theil\tCM \u2022N CD CO\t\t3. Theil\tlO\t\t3. Theil\t00 r\\ 1 ! i\n\t2. Theil\tD- | CD\t\t2. Theil\t55,4\t\t2. Theil\t98,2\n\t1. Theil\tCD L\u2014\t\t1. Theil\t76,6\t\t1. Theil\t100\n\t\t0\t\t\t0\t\t\t0\n\t\tb\u00df\t\t\tb\u00df\t\t\tb\u00df\n\t\tc3\t\t\tc3\t\t\tc3\n\t\t\t\t\t-4-3\t\t\t\n\t\t\t\t\tt !\t\t\trt\n\t\tc3\t\t\tO\t\t\ta\n\t\ts\t\t\t43 o\t\t\to fH\n\t\trH o\t\t\t44\t\t\tp\n\t\t\t\t\t\u00bb ( \"=1\t\t\t\nab\n\u2022\trH\nP\n0\nP\n0\n\u2022\trH\nm\n187","page":187},{"file":"p0188.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle VIL\n188\nE. Wiersnia.\nO\n\u2022\trH\nQ\nd\n<D\nd\n<D\no3\n<D\n\u2022\trH\n4l\nO\nOQ\nfH\nCD\nf>\nM\nCD\n03\n03\nd\nCD\nfi\n4l\nd\nCD\n03 d d o <D\n:s3 CC * d\n<D\nN\nCO\n-4-3\n\u2022rH\n<D\n43\nO\n\u2022 rH\nf\u20141\n44\nfH\n<D\n<D\nf-l\n<D\ni\u2014i\n-4-3\n-1-3\nCO\nPh\nd\nb\u00df\nd\nd\n\u00ab4-1\n\u00f6\na\ncD\n03\n41\n\u00fc\nc\u00f6\n\u00d6\nd\nCD\nO\nCO\nb\u00df\nd\no3\n\u00abf-l\nd\n<1\n<D\n03\n41\n\u00fc\nd\n\u00d6\nd\n<D\n-4->\nd\nd\n\u2022 rH\nS\niO\nd\n-4-3\no\nH\nD\n41\nEH\ncd\nCD\nCO\nCM\noT\nCO\nD\n41\nH\nd\n-4-3\no\nEH\nD\n41\nH\ncd\nD\n41\nH\nCM\nD\n41\nH\nb\u00df\nd\nd\n\u00ab4\u20141\nfl\nd\n-4-3\no\nEh\n\u2022 rH\nD\n41\nEH\ncd\nD\n41\nEH\ncm\u2019\nD\n41\nEH\nD\na\n41\nd\nd\nfl\n\u2022 rH\nw\nfH\nD\n03\n41\no\nGO\nl>-\nGO\ncs\n40\nCM\n[>\"\nl>*\nGO\n\u25a0rH\n00\nCO\n\u2022s\nCO\n00\nCM\n02\"\nco\nCM\nCO\n[>-\nco\n>cT\noo\n\u00abs\n[>\nD\nb\u00df\nd\n-4-3\n'd\na\nfH\no\n\u00a3\no\nco\nD\nd\nd\nd\n\u2022rH\nw\nfH\nD\n03\n4d\no\nd\nd\nd\nD\n-4-3\nd\nrH\n40\nd\n\u2022+3\nO\nEH\nD\n41\nEH\ncd\nco\nCM\n\n\u2022 rH D\t\tOo\t\u2022 rH D\n41\t02\tEh\t41\nEH\tGO\td\tEH\nCM\t\t<D -4-3 3\tcm\n40\nD\n02\nCO\nd\n-4-3\no\nCM\n\u00bbo'\nco\nD\nrH\nr^H\nEH\ncd\nD\n4d\nEH\nCM\n<M^\ncm'\nD\nrH t\u2014H\nH\nCM\nCO\nD\na\n41\nd\nd\nd\n\u2022\trH\nW\nfH\nD\no3\nrd\nD\nd\nd\n41\nD\n\u2022\trH\nD\n'b\u00df O cn\nd\n-4-3\no\nEH\nco\n*s\n02\nD\n41\nEH\ncd\n\u00bbS\n00\nD\n41\nEH\nCM\nGO\noo\"\nCM\nD\n41\nEh\nof\nir\nD\nb\u00df\nd\n-4-3 f\u2014H\nO\n41\nO\n44\nD\na\n41\nd\nd\nd\n\u2022 rH\nH\nfH\nD\n03\n41\no\nd\nd\nd\nD\n-4-3\nd\nd\niO\nD\na\n41\nd\nd\nd\nD\n03\n41\no\nd\nd\nd\nD\n-4-3\nd\no\nco\nTotal\t00 r\\ T\u201cH 02 CM\n3. Theil\tCO\n_\t\n\"o\tco\n41\tCD\nEH\t02\nCM\t\n_H\t\nD\t\nrH r-*H\t02\nEH\t02\ntH\t\nd\n-4-3\no\nEH\n00\n*s\no\n02\nCM\nD\n41\nEH\ncd\nD\nrH\nr^-H\nEH\nCM\n\u2022di\n\u00bbs\nCM\n02\nde\n02\"\n02\nD\n41\nEH\n02\n02\nOO\nb\u00df\n\u2022\trH\nPh\nD\n41\nD\n\u2022\trH\nQC\nD\na\n41\nd\nd\nd\n\u2022\trH\nW\nfH\nD\n03\n41\no\nd\nd\nd\nD\n-4-3\nd\nd\n\u2022\trH\n40\nd\n-1-3\nO\nEH\nD\n41\nEH\ncd\nD\n41\nEH\nCM\n\u00b0\u00b0-s\ncm\u201d'\nco\nCM\nCM\n*S\nCO\n1>\n00\nr\\\nCM\n02\nD\n41\nEH\nGO\n*s\nt\u2014i\n02\nD\nb\u00df\nd\nO\nfH\nPQ","page":188},{"file":"p0189.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die sogen. Aufmerksamkeitssehwankungen. II. 189\nAus diesen Tabellen und Curven geht hervor, dafs bei diesen Druckexperimenten an den Normaltagen dasselbe Resultat erhalten wurde als vorher. Prof. H. nimmt im ersten Drittel am besten wahr, im zweiten weniger und im dritten noch weniger. Auch bei mir ist das Charakteristische der Curven, Uebung nach dem ersten Drittel und dann Erm\u00fcdung, deutlich wahrnehmbar. Es ist nicht wahrscheinlich, dafs die vorangehende Versuchszeit hier das Wahrnehmungsverm\u00f6gen der folgenden beeinflufst, weil eine Ruhezeit von 15 Min. gen\u00fcgt , um diesen Einflufs aufzuheben. Der Unterschied zwischen den Zahlen, welche die Summe der Wahrnehmung w\u00e4hrend jeder Versuchzeit von 5 Min. angeben, ist so klein, dafs man jene Beeinflussung nicht annehmen kann.\nDie Alkoholwirkung ist hier deutlich. Bei allen Versuchszeiten ist sowohl bei Prof. H. als bei mir eine sehr bedeutende Abnahme des Wahrnehmungsverm\u00f6gens zu constatiren. Bei Prof. H. ist im Anfang, im ersten Drittel der ersten Versuchszeit etwas besser wahrgenommen als an den Normaltagen, aber in den beiden anderen Dritteln ist das Wahrnehmungsverm\u00f6gen viel kleiner als normal. Nach einer Ruhe von 15 Min. ist im ersten Drittel eine bedeutende Erholung nachweisbar, aber die darauffolgende Erm\u00fcdung in den beiden folgenden Dritteln ist noch gr\u00f6fser als in der ersten Versuchszeit. Nach einer zweiten Ruhezeit von 15 Min. hat Anfangs das Wahrnehmungsverm\u00f6gen sich wieder sehr viel gebessert und tritt auch w\u00e4hrend der weiteren Versuchszeit keine so starke Abnahme mehr ein.\nAus meinen Curven ergiebt sich, dafs ich schon im ersten Drittel der ersten Versuchszeit weniger wahrnehme als an den Normaltagen und dafs in den folgenden zwei Dritteln das Wahrnehmungsverm\u00f6gen sehr schnell abnimmt. Die Erholung ist nach einer Ruhe von 15 Min. nur eine sehr geringe und w\u00e4hrend dieser zweiten Versuchszeit verschwindet das Wahrnehmungsverm\u00f6gen f\u00fcr den obengenannten schwachen Druckreiz in den beiden folgenden Dritteln fast ganz. In der letzten Versuchszeit, welche wieder 15 Min. nach der zweiten vorgenommen wurde, hat das Wahrnehmungsverm\u00f6gen sich im ersten Drittel bedeutend gebessert, aber w\u00e4hrend der beiden folgenden Drittel tritt wieder eine starke Abnahme ein. Nicht nur ist das Wahrnehmungsverm\u00f6gen also bei mir sehr stark herabgesetzt, sondern zumal charakteristisch ist es, dafs durch den Alkoholeinflufs der","page":189},{"file":"p0190.txt","language":"de","ocr_de":"190\nE. Wiersma.\nTypus der Curve sich ganz ge\u00e4ndert hat. Bei keiner der drei Versuchszeiten ist hier eine Spur von Uebung wahrzunehmen.\nWir k\u00f6nnen also feststellen, dafs der Gebrauch von 10 g absoluten Alkohol das Wahrnehmungsverm\u00f6gen bedeutend herabsetzt und dafs (hei mir am deutlichsten) w\u00e4hrend jeder Versuchszeit sehr schnell Erm\u00fcdung eintritt. Dafs der Alkoholeinflufs bei mir merklich gr\u00f6fser ist als hei Prof. H., ist vielleicht zum Theil dem Unterschiede des K\u00f6rpergewichts zuzuschreiben. Prof. H. hat ein Gewicht von 80 kg und ich nur von 60 kg. Die gr\u00f6fsere Concentration des Alkohols bei mir wild gewifs nicht\nohne Einflufs sein.\nWelches ist der Einflufs von Brom-Natr.?\nAus den Curven geht hervor, dafs das Wahrnehmungsverm\u00f6gen w\u00e4hrend aller Versuchszeiten erh\u00f6ht ist. Schon 15 Min. nach der Einnahme ist dieser Effect nachweisbar. Indem bei Prof. H. in der zweiten Versuchszeit weniger als in der ersten und in der dritten wieder weniger als in der zweiten wahrgenommen wird, ist bei mir gerade das Umgekehrte der Fall. Ich nehme in der ersten Versuchszeit am schlechtesten und in der dritten am besten wahr. Weiter ist noch zu bemerken, dafs bei Prof. H. die Erm\u00fcdung w\u00e4hrend jeder Versuchszeit nicht so stark ist als unter normalen Umst\u00e4nden. Die Curven verlaufen mehr horizontal.\nDiese Curven geben uns einen Ueberblick \u00fcber die Brom-Natr.-Wirkung w\u00e4hrend der ersten Stunde nach der Einnahme. Auf die Fragen, wie lange die Beeinflussung dauert und ob die erh\u00f6hte Wahrnehmungsf\u00e4higkeit nicht schwindet, wenn man einige Tage hintereinander Brom-Natr. einnimmt, werden die\nfolgenden Experimente eine Antwort geben.\nBei Prof. H. wurde an zwei und bei mir an drei Normaltagen das Wahrnehmungsverm\u00f6gen Morgens zwischen 9 und 10 Uhr, Mittags zwischen 2 und 3 und Abends zwischen 7 und 8 Uhr bestimmt. Jedesmal wurden zwei Versuche von 15 Min. genommen. Darauf folgten drei Brom-Natr.-Tage. Morgens 8 Uhr wurden 3 g Brom-Natr. eingenommen und zu den obengenannten Zeiten experimentirt. Endlich wurden auch dieselben Experimente an den drei Tagen, welche auf die Bromtagen folgten, wiederholt. Durch eine Vergleichung mit den Noimaltagen sind wir im Stande uns ein Urtheil zu bilden \u00fcber die","page":190},{"file":"p0191.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die sogen. Aufmerksamkeitsschwankungen. II. 191\nWirkung von Brom-Natr. w\u00e4hrend der Tage des Gebrauchs und \u00fcber die Nachwirkung auf die darauffolgenden Tage. Die Versuche folgten auf einander, ohne dafs ein Tag dazwischen vor\u00fcberging, an welchem nicht experimentirt wurde. Von den Morgen-, Mittag- und Abendversuchen wurde das Mittel genommen und diese Zahlen wurden zusammengez\u00e4hlt und durch drei getheilt, um das mittlere Wahrnehmungsverm\u00f6gen des Tages festzustellen. Ich habe nur diese Zahlen in Curven gebracht, welche uns also das mittlere Wahrnehmungsverm\u00f6gen von 2, resp. 3 Normaltagen, 3 Bromtagen und 3 Tagen nach dem Brom-Natr.-Gebrauch veranschaulichen.\nTabellen VIII u. IX.\nDie Brom-Natr.-Wirkung w\u00e4hrend fortgesetzten Gebrauchs und seine Nachwirkung auf die Wahrnehmungsf\u00e4higkeit\nDruckexperimente (in Sec.)\nN.-T. = Normaltag. B.-T. = Bromtag. N.-B.-T. = Nachwirkungstag.\nAbend\nMittlere\nMerklichkeitszeit\nHeymans\nI. N.-T.\t1\t187,8\t261\t146,4\t1 198,4\nIL N.-T.\t161,4\t202,8\t147,6\t171,6\nI. B.-T.\t270,6\t274,8\t286,2\t277,2\nII. B.-T.\t226,2\t285\t300\t270,4\nIII. B.-T.\t270\t259,8\t289,8\t273,2\nI. N.-B.-T.\t238,8\t294,6\t231,6\t255\nII. N.-B.-T.\t190,2\t219,6\t225,6\t218,4\nIII. N.-B.-T. -\t192,6\t204\t222,6\t206,4\nWlEESMA\ni I. N.-T.\t160,2\t234\t261,6\t218,6\nII. N.-T.\t175,2\t219,6\t240\t211,6\nIII. N.-T.\t163,2\t240\t261\t221,4\nI. B.-T.\t283,2\t279\t286,2\t282,8\nII. B.-T.\t284,4\t294,6\t298,2\t292,4\nIII. B.-T.\t270,6\t279\t298,2\t289,2\nI. N.-B.-T. 1\t205,8\t222\t263,4\t230,4\nII. N.-B.-T.\t192,6\t219\t265,8\t225,8\nIII. N.-B.-T.\t193,2\t209,4\t238,8\t213,8\n(Siehe Fig. 9 u. 10.)","page":191},{"file":"p0192.txt","language":"de","ocr_de":"192\nE. Wiersma.\nDie Zahlen und Curven zeigen deutlich, dais bei uns beiden das Wahrnehmungsverm\u00f6gen durch die Einnahme von 3 g Brom.-Natr. bedeutend erh\u00f6ht wird und dafs dieser Effect nicht nur w\u00e4hrend der drei Bromtage besteht, sondern auch noch in den darauffolgenden Tagen wahrnehmbar ist. Bei Prof. H. ist eine Nachwirkung des Brom-Natr. in h\u00f6herem Maafse anwesend als bei mir, denn bei ihm sehen.wir sie am dritten Tage nach der Brom-Natr.-Einnahme noch deutlich, w\u00e4hrend bei mir dann kein Unterschied mit den Normaltagen mehr zu bemerken ist. Noch ein anderer Einflufs der Brom-Natr.-Wirkung besteht darin, dafs in Folge des Brom-Natr., wenn es, wie hier geschah, am Morgen eingenommen wird, eine bedeutende Aenderung der Tagescurve zu Stande kommt, welche am besten zu veranschaulichen ist, wenn wir das Mittel der Morgen-, der Mittag- und der Abendversuche der Normaltage, der Bromtage und der Nachwirkungstage nehmen. Wir bekommen dann die nachfolgenden Zahlen.\nTabelle X.\nEinflufs des Brom-Natr. auf die Tagescurve Druckernpf in d\u00fcngen (in Sec.)\n\tMorgen\tMittag\tAbend\nHeymans\t\t\t\nN.-T.\t176,1\t231,9\t147\nB.-T.\t255,6\t273,2\t292\nN.-B.-T.\t207,2 ! \u2019\t239,4\t226,6\nWiersma\t\t\t\nN.-T.\t! 166,2\t231,2\t254,2\nB.-T.\t279,4\t284,2\t294,2\nN.-B.-T.\t197,2\t216,8\t256\n\t(Siehe Fig.\t11 u. 12.)\t\nWie aus fr\u00fcheren Untersuchungen, geht auch aus diesen auf Normaltage hervor, dafs Prof. H. unter normalen Umst\u00e4nden am Abend am schlechtesten wahrnimmt und wir sehen hier auf die Bromtage gerade abends eine bessere Wahrnehmungsf\u00e4higkeit als morgens und mittags. Auch auf die Nachwirkungstage hat sich die normale Tagescurve noch nicht wieder hergestellt. Bei mir \u00e4ufsert sich die Aenderung der Tagescurve darin, dafs der","page":192},{"file":"p0193.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die sogen. Aufmerhsamkeitssclnuankungen. II. 493\nUnterschied in der Wahrnehmungsf\u00e4higkeit auf die verschiedenen Tageszeiten viel weniger deutlich ist.\nIch habe bei mir selbst der Vollst\u00e4ndigkeit halber diese Versuche auch noch mit Licht- und Geh\u00f6rsempfindungen genommen. F\u00fcr Lichtempfindungen diente ein Reizunterschied durch Hinzuf\u00fcgung von 9\u00b0 hervorgebracht.\nTabelle XI.\nDie Brom-Natr.-Wirkung w\u00e4hrend fortgesetzten Gebrauchs und seine Nachwirkung auf die Wahrnehmungsf\u00e4higkeit\nLiehtexperimente (in Sec.)\nWlEESMA\nI ! !\tMorgen\tMittag\tAbend\tMittlere Merklichkeitszeit\nI. N.-T.\t175,2\t235,8\t253,2\t221,4\nII. N.-T.\tj\t176,4\t231\t264\t223,8\nIII. N T.\t188,4\t218,4\t250,2\t219\nI. B.-T.\t284,4\t258\t279\t273,8\nII. B.-T.\t283,8\t279\t276,6\t279,8\nIII. B.-T.\t262,2\t277,2\t285,6\t275\nI. N.-B.-T.\t219,6\t242,4\t270\t244\nII. N.-B.-T.\t184,8\t238,2\t261,6\t228,2\nIII. N.-B.-T.\t181,2\t237,6\t242,4\t220,4\n(Siehe Fig. 13.)\nWie bei den Druckempfindungen ist auch hier eine bedeutende Besserung des Wahrnehmungsverm\u00f6gens w\u00e4hrend der Bromtage nachweisbar und auch die Nachwirkung ist zumal am ersten Nachwirkungstag deutlich. Der Einflufs des Brom-Natr. auf die Tagescurve ergiebt sich aus nachfolgender Tabelle.\nTabelle XII.\nEinflufs des Brom-Natr. auf die Tagescurve Lichtempfindungen (in Sec.)\nWlEESMA\t\t\t\n\tMorgen\tMittag\tAbend\nN.-T.\t180\t228,4\t255,8\nB.-T.\t276,8\t271,4\t280,4\nN.-B.-T.\t195,2\t239,4\t258\n(Siehe Fig. 14.)\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie 28.\t13","page":193},{"file":"p0194.txt","language":"de","ocr_de":"194\nE. Wiersma.\nWir bekommen hier in der Hauptsache dasselbe Resultat als bei den Druckversuchen. Der Unterschied zwischen das Wahrnehmungsverm\u00f6gen morgens und abends ist hier sogar fast verschwunden.\nBei den Geh\u00f6rsversuchen wurde der Reiz, das Ticken einer Remontoiruhr, in einer Entfernung von 16 dm von den Geh\u00f6rsg\u00e4ngen wahrgenommen.\nTabelle XIII.\nDie Brom-Natr.-Wirkung w\u00e4hrend fortgesetzten Gebrauchs und seine Nachwirkung auf die Wahrnehmungsf\u00e4higkeit\nGeh\u00f6rsempfindungen (in Sec.)\nWiersma\n,1 i Morgen !!\t\tMittag\tAbend\tMittlere Merklichkeitszeit\nI. N.-T.\t217,2\t231,6\t250,8\t233,2\nII. N.-T.\t230,4\t222,6\t274,6\t242,5\nIII. N.-T.\t204\t252\t243\t233\nI. B.-T.\t283,2\t267\t278,4\t276,2\nII. B.-T.\t280,8\t289,8\t291\t287,2\nIII. B.-T.\t277,8\t277,8\t294,6\t283,4\nI. N.-B.-T.\t247,2\t244,8\t245,4\t245,8\nII. N.-B.-T.\t226,8\t227,4\t263,4\t239,2\nIII. N.-B.-T.\t216\t238,8\t262,2\t239\n(Siehe Fig. 15.)\nW\u00e4hrend der Bromtage ist also auch hier, wie bei den Druck- und Lichtexperimenten, eine bedeutende Besserung der Wahrnehmungsf\u00e4higkeit zu bemerken, aber die Nachwirkung ist hier nicht so deutlich.\nTabelle XIV.\nEinflufs des Brom-Natr. auf die Tagescurve Geh\u00f6rsempfindungen (in Sec.)\n\tWiersma\t\t\n\tMorgen\tMittag\tAbend\nN.-T.\t217,2\t235,4\t256,1\nB.-T.\t280,6\t278,2\t288\nN.-B.-T.\t230\t237\t257\n(Siehe Fig. 16.)","page":194},{"file":"p0195.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die sogen. Aufmerksamkeitsschwankungen. II. 195\nAus dieser Curve geht wieder hervor, dafs der Unterschied zwischen den Morgen- und Abendversuchen w\u00e4hrend der Bromtage merklich kleiner ist als auf die Normaltage.\nAls das Resultat dieser Versuche festgestellt war, habe ich auch noch weitere Untersuchungen mit Dr. Ali Cohen vorgenommen. Ich habe meine Experimente hier ein wenig anders eingerichtet als fr\u00fcher, erstens weil diese Versuche schon sehr viel Zeit raubten und zweitens weil es nicht angenehm ist, wenn man den ganzen Tag hindurch regelm\u00e4fsig geistig th\u00e4tig sein mufs, einige Tage hintereinander unter Brom-Natr.-Wirkung arbeiten zu m\u00fcssen. Ich habe jedoch die freundliche Anerbietung des Herrn Dr. Ali Cohen,* um als Versuchsperson dienen zu wollen, mit sehr viel Vergn\u00fcgen acceptirt, weil er auf Grund von fr\u00fcheren Erfahrungen der Meinung war, dafs Brom-Natr. bei ihm einen l\u00e4hmenden Einflufs auf seine geistige Th\u00e4tigkeit aus\u00fcbte. \u2014 Nachdem erst an vorhergehenden Tagen einige Versuche angestellt waren, um Uebung im Wahrnehmen der Un-merklichkeitszeiten zu bekommen, wurde die Wahrnehmungsf\u00e4higkeit w\u00e4hrend 5 Min. mit Druck-, Licht- und Geh\u00f6rsempfindungen an zwei Normaltagen abends zwischen 7\u20148 Uhr festgestellt. Am dritten Tag wurde Nachmittags 5 Uhr 3 g Brom-Natr., in Wasser gel\u00f6st, eingenommen und abends wieder zwischen 7\u20148 Uhr experimentirt. Am vierten Tag wurden, wie an den Normaltagen ohne Brom-Natr.\u2022Einnahme zur selben Tageszeit Versuche angestellt. Es wurde jedesmal zweimal mit den Druck-, den Licht- und den Geh\u00f6rsempfindungen experimentirt und aus den erhaltenen Zahlen, welche einander fast gleich waren, das Mittel gezogen.\nAls Druckreiz dienten 14,4 g auf die bekannte Weise auf dieselbe Hautstelle, wie vorher angegeben, angewandt; als Lichtreiz ein Unterschied durch Hinzuf\u00fcgung von 12 0 des helleren Grau hergestellt ; und als Geh\u00f6rreiz das Ticken einer Remontoiruhr in einer Entfernung von 20 dm von den Geh\u00f6rsg\u00e4ngen.\nDas Resultat dieser Untersuchungen ist in folgender Tabelle ausgedr\u00fcckt.\n13\n","page":195},{"file":"p0196.txt","language":"de","ocr_de":"196\nE. B lersma.\nTabelle XV.\nEinflufs des Brom-Natr. auf die Wahrnehmungsf\u00e4higkeit Druck-, Licht- und Geh\u00f6rsexperimente (in Secunden\nDr. Ali Cohen\n\tDruck i \t1\tLicht\tGeh\u00f6r\nI N.-T.\t83,1\t119,4\t1 105,8\nII. N.-T.\t80,1\t153,4\t115,5\nB.-T.\t250,1\t278,4\t270,9\nN.-B.-T. j\t178,8\t202,8\t184,2\n(Siehe Fig. 17, 18 u. 19.)\t\t\t\nBei den Lichtexperimenten fand eine Unregelm\u00e4fsigkeit statt. Am ersten Normaltage hat ein pl\u00f6tzlich eintretendes Ungewitter das Wahrnehmen einigermaafsen getr\u00fcbt, weshalb an jenem Tage eine bedeutend niedrigere Zahl als am zweiten Normaltage bekommen ist.\nDiese Experimente an Dr. Ali Cohen vorgenommen, lehren uns wieder dasselbe, was wir bei Prof. H. und hei mir gefunden haben, dafs das Wahrnehmungsverm\u00f6gen durch den Gebrauch von Brom-Natr. bedeutend erh\u00f6ht wird und dafs ein bag nach der Einnahme noch eine Nachwirkung desselben constatirt werden kann. Dasselbe Resultat habe ich, wie sich aus dem folgenden Artikel ergeben wird, auch an Patienten feststellen k\u00f6nnen. Sie waren mit dem Zweck der Experimente nicht bekannt und wufsten nicht, dafs sie Brom-Natr. eingenommen hatten.\nDie Alkohol Wirkung auf die geistigen F\u00e4higkeiten ist schon oft untersucht worden. Man hat mittels Additionsversuchen, Associationspr\u00fcfungen, Bestimmungen der Reactionszeiten und der Auffassungsf\u00e4higkeit u. s. w. eine sch\u00e4digende Beeinflussung von Alkohol auf alle geistigen Functionen nachweisen k\u00f6nnen. Auf diese Untersuchungsmethoden will ich hier nicht n\u00e4her eingehen, nur sei es mir erlaubt, im kurzen zu erw\u00e4hnen, inwieweit die Resultate der Experimente, welchen meine Versuche mit einfachen sinnlichen Wahrnehmungen am n\u00e4chsten stehen, damit \u00fcbereinstimmen. Dazu geh\u00f6ren die Beeinflussung der Reactionszeiten und die der Auffassungsf\u00e4higkeit.","page":196},{"file":"p0197.txt","language":"de","ocr_de":"Untersuchungen \u00fcber die sogen. Aufmerksamkeitsschwankungen. II. 197\nWie Kr\u00e4pelin 1 angiebt, tritt nach einer anf\u00e4nglichen Verk\u00fcrzung fast stets eine Verl\u00e4ngerung der Reactionszeit auf.\nF \u00fcber- fand f\u00fcr die Wahlreactionen eine grofse Unregel-m\u00e4fsigkeit der Reactionszeiten (abnorm kurze und abnorm lange) charakteristisch. \u201eIn diesen Befunden dr\u00fcckt sich eine betr\u00e4chtliche Erschwerung die Aufmerksamkeit zu concentriren aus\", sagt F\u00fcrer. Dasselbe ist auch aus meinen Versuchen zu schliefsen.\nDer Alkoholeinflufs auf die Auffassungsf\u00e4higkeit ist von Narziss Ach 8 untersucht worden mittels der von Ceon und Kr\u00e4pelin 4 angegebenen Methode zur Messung der Auffassungsf\u00e4higkeit. Trommeln, welche mit einsilbigen und zweisilbigen W\u00f6rtern und mit sinnlosen Silben beklebt waren, drehten mit gleichm\u00e4fsiger Geschwindigkeit, w\u00e4hrend die Versuchsperson durch einen Spalt, welcher in Weite variiren konnte, die vor\u00fcbergehenden Silben beobachtete und dieselben laut aussprach. Von einer zweiten Person wurde dies stenographisch notirt.\nEs wird schon durch Ceon und Kr\u00e4pelin darauf hingewiesen, dafs eine scharfe Scheidung zwischen Wahrnehmung und Auffassung zu machen ist. \u201eDie erstere umschliefst die rein sinnlichen Vorg\u00e4nge bis zum Auftauchen der Sinnesempfindung, die letztere dagegen die Einreihung des wahrgenommenen Eindruckes in den Schatz unserer Vorstellungen.\u201c Da nun bei den Versuchen mit sinnlosen Silben der Vorstellungsinhalt nur sehr wenig in Betracht kommt, geben diese uns ein Urtheil \u00fcber die Wahrnehmungsf\u00e4higkeit. Aufserdem sind es, wie Narziss Ach betont, \u201edie Auslassungen bei diesen Versuchen, durch welche die Erschwerung der Wahrnehmung am besten zum Ausdruck kommt\u201c. Die Resultate dieser Untersuchungen stimmen mit den meinigen \u00fcberein, nur mit dem Unterschiede, dafs bei Ach die Verschlechterung ungef\u00e4hr 10 Min. nach Einnahme des Alkohols anf\u00e4ngt, w\u00e4hrend bei meinen Versuchen, bei mir schon in den ersten Minuten und bei Prof. H. ein Paar Minuten sp\u00e4ter die Wirkung sich bermeken l\u00e4fst.\nDie Beeinflussung von Brom auf die psychischen Th\u00e4tig-\n1\tKr\u00e4pelin , Heber die Beeinflussung einfacher psychischer Vorg\u00e4nge durch einige Arzneimittel.\n2\tArchiv f\u00fcr Psychiatrie 27.\n3\tPsychologische Arbeiten von E. Kr\u00e4pelin 3 (2).\n4\tPsychologische Arbeiten von E. Kr\u00e4pelin 2 (2).","page":197},{"file":"p0198.txt","language":"de","ocr_de":"198\nE. Wiersma.\nkeiten ist uns durch die experimentellen Untersuchungen von Arnold Loewald 1 und Narziss Ach 2 besser bekannt werden. Esterer kommt dabei zu dem Schl\u00fcsse, dafs Brom gewisse mit Unlustgef\u00fchlen verbundene innere Hindernisse zu beseitigen vermag. Ueber die Beeinflussung der Wahrnehmungsf\u00e4higkeit geben seine Versuche keine sicheren Schl\u00fcsse.\nNarziss Ach hat bei diesen Experimenten, wie hei den Alkoholversuchen, den Einflufs der Brom-Wirkung auf die Auffassungsf\u00e4higkeit gepr\u00fcft. Er schreibt eine Besserung der Auffassung bei den Experimenten mit sinnlosen Silben der Beseitigung erregender, nerv\u00f6ser Einfl\u00fcsse, die durch diese unangenehme Arbeit entstehen sollten, zu. In dieser Hinsicht kommt Ach also zu demselben Resultate als Loewald.\nWenn wir nun bedenken, dafs die Auffassung von sinnlosen Silben den einfachen sinnlichen Wahrnehmungen sehr nahe steht und dafs unsere Experimente beweisen, dafs das Wahrnehmungsverm\u00f6gen durch Brom betr\u00e4chtlich gebessert wird, w\u00fcrde es dann nicht wahrscheinlich sein, dafs die Besserung bei den Versuchen von Ach nur der besseren Wahrnehmungsf\u00e4higkeit zuzuschreiben ist? Dafs die nerv\u00f6sen Einfl\u00fcsse dabei eine bedeutende Rolle spielen, ist deshalb sehr gut m\u00f6glich.\nVielleicht mufs man sich die Brom-Wirkung so denken, dafs eben durch die Beseitigung erregender Einfl\u00fcsse das Wahrnehmungsverm\u00f6gen erh\u00f6ht wird.\n1\tPsychologische Arbeiten von Kr\u00f6pelin 1 (4).\n2\tPsychologische Arbeiten von Kr\u00f6pelin 3 (2).\n(Eingegangen am 19. .Januar 1902.)","page":198}],"identifier":"lit32963","issued":"1902","language":"de","pages":"179-198","startpages":"179","title":"Untersuchungen \u00fcber die sogenannten Aufmerksamkeitsschwankungen: Zweiter Artikel","type":"Journal Article","volume":"28"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:22:53.557520+00:00"}