The Virtual Laboratory - Resources on Experimental Life Sciences
  • Upload
Log in Sign up

Open Access

E. Dürr: Über das Ansteigen der Netzhauterregungen. Philos. Stud. 18 (2), 215-273. 1902

beta


JSON Export

{"created":"2022-01-31T14:22:11.608875+00:00","id":"lit32968","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kiesow","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 33: 130-131","fulltext":[{"file":"p0130.txt","language":"de","ocr_de":"130\nLiteraturberichtt\nwie ist Sein m\u00f6glich. Mit der obigen Definition ist nun aber auch der alte Gegensatz zwischen Materie und Seele \u00fcberwunden und zugleich der Materialismus im Prinzip beseitigt. Das Bewufstsein, das, was als Empfindungsinhalt den Raum erf\u00fcllt, teilt sich in zwei Gebiete, den eigenen Leib und die Aufsenwelt. Der erstere, die eigene kompakte Ausgedehntheit oder die eigene Raumerf\u00fcllung wird als prim\u00e4rer Bewusstseinsinhalt bezeichnet, weil er von allen speziellen Empfindungsinhalten schon vorausgesetzt wird. Er ist aber niemals allein und ausschlieSslich Bewusstseinsinhalt, sondern die ganze umgebende sicht- und tastbare Welt geh\u00f6rt dazu. Diese ist deswegen nicht blofse subjektive Sinnesempfindung, sondern sie gewinnt \u201eden Charakter des Objektiven, indem ihr Ort nicht die immateriell genannte Seele ist, sondern der Raum, welcher der eine und selbe Bewusstseinsinhalt der vielen Ich ist\u201c. \u00c4therschwingungen, molekularer Nervenvorgang des N. opticus und Lichtempfindung sind wissenschaftliche Abstraktionen. In Wirklichkeit ist nur eins vorhanden: Modifikation meines ausgedehnten Ichs. Das gleiche gilt von der beobachteten Abh\u00e4ngigkeit des Vorstellungslebens von dem Gehirn bezw. bestimmten Teilen desselben. \u201eBin ich mein Leib mit allen seinen Organen, bin ich das sehende Auge, so bin ich auch das Gehirn mit denjenigen Vorg\u00e4ngen, von welchen der Eintritt einer Vorstellung abh\u00e4ngen soll.\u201c So ist das Geheimnis des Zusammenhanges von Leib und Seele zur\u00fcckgef\u00fchrt auf die Ur-tatsache, dafs das Ich sich als r\u00e4umlich Ausgedehntes bezw. als einen Leib finden und wissen k\u00f6nne, ohne welche Tatsache kein Ich existiert.\nDies der wesentliche Inhalt der durch die verschlungene Darstellung und durch die polemischen Exkurse nicht leicht verst\u00e4ndlichen Schrift. Was auch dieser neue L\u00f6sungsversuch vermissen l\u00e4fst, ist zuv\u00f6rderst die Bestimmung, worin wissenschaftliches Begreifen besteht, und in welcher Richtung demnach \u00fcberhaupt eine L\u00f6sung des vorliegenden Problems zu suchen ist. Dazu war n\u00f6tig die Bereinigung des Substanzbegriffes und des Raumbegriffes, von deren richtiger Aufstellung doch in letzter Linie die gesuchte Antwort abh\u00e4ngt. Ebensowenig kann die Er\u00f6rterung des Kausalbegriffs befriedigen mit der mystischen Gleichsetzung Notwendigkeit = Sein. Doch erledigen sich vielleicht diese Ausstellungen durch das Studium der anderen, dem Ref. unbekannten Werke des Verf., auf die auch mehrfach verwiesen wird.\tPaul Schultz (Berlin).\nE. D\u00fcrr. \u00dcber das Ansteigen der Netzhauterregungen. Philos. Stud. 18 (2), 215\u2014273. 1902.\nDer Verf. stellte sich mit der vorliegenden Arbeit die Aufgabe, die Versuche, welche ihrerzeit Exner und Kunkel \u00fcber den gleichen Gegenstand ausf\u00fchrten, nachzupr\u00fcfen und zu erg\u00e4nzen, wobei er sich besonders von dem Gedanken leiten liefs, den Grund f\u00fcr die Widerspr\u00fcche, welche sich in den Ergebnissen der genannten Forscher finden, zu suchen und diese auszugleichen. Die sorgf\u00e4ltige Bearbeitung dieser schwierigen Frage verpflichtet umsomehr zu Dank, als das Problem seit jener Zeit nicht wieder bearbeitet wurde und somit eben infolge der erw\u00e4hnten Differenz zwischen den Angaben Exners und Kunkels ein ungel\u00f6stes blieb. \u2014 Aufser","page":130},{"file":"p0131.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n131\nin der Verschiedenheit der angewandten Methode (Exner arbeitete nur mit weifsem, Kunkel nur mit farbigem Licht) sieht der Verf. den Grund f\u00fcr die hervorgehobene Differenz in dem Umstande, dafs diese beiden Forscher m\u00f6gliche Fehlerquellen, wie die Wirkung des Simultankontrastes, Irradiationserscheinungen u. a. nicht hinreichend ber\u00fccksichtigt haben. Indem er durch Einzelstudien alle jene st\u00f6renden Faktoren auszuschalten suchte, gelangte er schliefslich zu Ergebnissen, die weder mit denen Exners, noch mit denen Kunkels \u00fcbereinstimmen.\nDer Verf. arbeitete mit farblosen wie mit farbigen Lichtreizen bei Hellund Dunkeladaptation. Aus den Versuchsanordnungen sei im allgemeinen hervorgehoben, dafs als Lichtquellen elektrische Gl\u00fchlampen dienten, denen bei den Versuchen mit farbigem Licht Gelatinepl\u00e4ttchen nach der Kirsch-MANXschen Methode (unter Benutzung des LiPPiCHSchen Strahlenfilters bei Gelb) vorgeschoben wurden, wie dafs f\u00fcr die Helligkeitsabstufungen zwischen Normal- und Vergleichsreiz Auberts Episkotister, wie verschiedene Schichten von transparentem Papier in Anwendung kamen.\nAls Hauptergebnis gibt der Verf. an, \u201edafs jeder qualitativ bestimmte Lichtreiz ohne R\u00fccksicht auf seine Intensit\u00e4t und die Adaptationsverh\u00e4ltnisse des Beobachters eine h\u00f6chstens innerhalb enger Grenzen variierende Expositionszeit besitzt, bei welcher er das Maximum der Empfindung erregt,\u201c \u2014 dafs \u201edie einzelnen Farbenempfindungen ihr Intensit\u00e4tsmaximum bei ungef\u00e4hr der gleichen Expositionszeit des Reizes erreichten,\u201c \u2014 dafs dieses Maximum im letzteren Falle nach 520\u2014560(J Expositionszeit (166 ff nach Kunkel), bei der Weifsempfindung jedoch fr\u00fcher (nach der beigegebenen Tabelle nach 269 ff im Mittel) eintritt.\nDie einzelnen Ergebnisse finden sich in besonderen Tabellen sorgf\u00e4ltig zusammengestellt.\tKiesow (Turin).\nSt. Bernheimer. Die Wurzelgebiete der \u00c4ugennerven, ihre Verbindungen und ihr Anschlufs an die Gehirnrinde. Graefe-Saemisch, Handb. d. gesamten Augenheilkunde, II. Aufl., I. Teil, I. Bd., VI. Kapitel. Leipzig 1900.\nDies Buch, vorwiegend f\u00fcr den Augenarzt geschrieben, bietet auch dem Physiologen viel Interessantes. B. will darin eine zusammenfassende Darstellung alles dessen geben, was bisher \u00fcber dieses Gebiet positiv bekannt ist. Vielfach sind ihm dabei seine eigenen zahlreichen Arbeiten auf umstrittenem Terrain ausschlaggebend.\nDie Hauptmasse der Optikus fasern entspringt in der Ganglienschicht der Retina und leitet direkt und isoliert zu den prim\u00e4ren Optikuszentren (Corp. genic, lat., Thalamus u. vord. Vierh\u00fcgel), um dort mit den Dendriten der Ganglienzellen dieser Zentren in Kontakt zu treten. Diese Zellen senden ihrerseits ihre Achsenzylinder zu den Okzipitalrindenpyramidenzellen, die als Sitz der bewufsten Sehempfindung gelten.\nZentrifugal verlaufende Optikusfasern sind bei V\u00f6geln sichergestellt (Ramon, Dogiel), beim Menschen wahrscheinlich (v. Monakow, Bernheimer). Bei V\u00f6geln entspringen sie in Zellen des Lobus opticus und enden frei in der Netzhaut. Ihre physiologische Bedeutung ist unbekannt. Bei allen\n9*","page":131}],"identifier":"lit32968","issued":"1903","language":"de","pages":"130-131","startpages":"130","title":"E. D\u00fcrr: \u00dcber das Ansteigen der Netzhauterregungen. Philos. Stud. 18 (2), 215-273. 1902","type":"Journal Article","volume":"33"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:22:11.608880+00:00"}

VL Library

Journal Article
Permalink (old)
http://vlp.uni-regensburg.de/library/journals.html?id=lit32968
Licence (for files):
Creative Commons Attribution-NonCommercial
cc-by-nc

Export

  • BibTeX
  • Dublin Core
  • JSON

Language:

© Universitätsbibliothek Regensburg | Imprint | Privacy policy | Contact | Icons by Font Awesome and Icons8 | Powered by Invenio & Zenodo