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{"created":"2022-01-31T14:30:08.744865+00:00","id":"lit33005","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Umpfenbach","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 33: 159","fulltext":[{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n159\nweil die Logiker es liebten, abseits f\u00fcr sich zu bleiben, und die Logik nicht, wie es geschehen mufste, nur f\u00fcr ein wenn auch wichtiges Kapitel der Psychologie anerkennen wollen. In diesem Sinne will das vorliegende Werk aufgefafst sein. Auch dieses nimmt seinen Ausgang von den pathologischen Erscheinungen des Seelenlebens. Daher der Titel : Logique morbide. Der hier vorliegende erste Band ist der Analyse mentale gewidmet, die weiteren B\u00e4nde sollen sich mit dem Syllogisme morbide, der \u00c9motion morbide und der Cr\u00e9ation morbide besch\u00e4ftigen.\nDer gesunde normale Mensch lebt psychisch und moralisch, ohne sich viel damit zu besch\u00e4ftigen, wie er lebt, und warum er gerade so lebt, wie er lebt. Schon anders der mehr kritisch angelegte Mensch. Wesentlich anders aber der ungl\u00fcckliche Mensch, welchen der D\u00e4mon der Analyse gepackt hat; er mufs immer und \u00fcberall nach dem Wie und Warum fragen. Der normale Mensch verarbeitet bald alle neuen Eindr\u00fccke etc., kommt rasch wieder ins psychische Gleichgewicht. Der Analytiker nicht; er hat soviel zu fragen und zu forschen, dafs er nie mehr zur Ruhe kommt, dafs er schliefslich in einen Zustand der Verwirrtheit ger\u00e4t, geisteskrank wird. Mit minuti\u00f6ser psychologischer Durcharbeitung bringen die Verf. 4 Krankengeschichten. Der erste Kranke analysiert in einem fort sein vegetatives, k\u00f6rperliches Leben, der zweite sein eigenes psychisches Treiben (introspection somatique, resp. mentale). Die beiden folgenden m\u00fcssen immer beobachten, erkl\u00e4ren, was in ihrer n\u00e4heren oder entfernteren Umgebung vor sich geht, indem sie nat\u00fcrlich alles auf sich selbst beziehen. Alle 4 werden schliefslich verwirrt, geisteskrank. Ein n\u00e4heres Eingehen auf diese h\u00f6chst interessante Geschichte ist leider hier nicht m\u00f6glich. Jeder Mensch mufs analytisch Vorgehen; der neue Eindruck mufs empfangen, verarbeitet, mit dem alten psychischen Best\u00e4nde verbunden werden. Sobald aber die Tendenz zur Analyse einen gewissen Grad \u00fcbersteigt, leidet das psychische Befinden, der Mensch kommt aus dem psychischen Gleichgewicht. Das Gros der Menschheit ist \u00fcbrigens geistig so schwach, dafs es \u00fcberhaupt nicht viel analytisch arbeitet. P\u00e4dagogen und die es sonst noch angeht, m\u00f6gen darauf achten, dafs die Analyse nicht auf Kosten der \u00fcbrigen Geisteskr\u00e4fte \u00fcberwuchert.\tUmpeenbach.\nRobert Ptjgh. The \u00c4icalinity of the Blood in Mental Diseases. The Journ. of Ment Sc. (Jan.), 71\u201481. 1903.\nVerf. benutzt bei seinen Versuchen die von \"Wright angegebene Methode. Er fand die Alkaleszenz des Blutes physiologisch bei der chronischen Manie, Melancholie und Demenz, vermindert bei Manie, solange die Erregung anh\u00e4lt. Bei Epileptikern fand P. die Alkaleszenz auch in der Zeit zwischen den Anf\u00e4llen geringer als normal; sie sinkt pl\u00f6tzlich vor den Anf\u00e4llen, f\u00e4llt auch nach den Anf\u00e4llen noch, wie es scheint, je nach der Schwere des epileptischen Anfalls. 5\u20146 Stunden nach dem Anfall ist die urspr\u00fcngliche Alkaleszenz wieder erreicht. P. will gefunden haben, dafs je st\u00e4rker die Alkaleszenz, destoweniger ein Anfall zu bef\u00fcrchten ist. Es ist bisher nicht gelungen, f\u00fcr l\u00e4ngere Zeit die Alkaleszenz des Blutes k\u00fcnstlich zu erh\u00f6hen oder auf einer gewissen H\u00f6he zu erhalten. Bei Paralyse ist die Alkaleszenz ebenfalls vermindert, wie es scheint, entsprechend dem Fortschritt der Erkrankung.\tUmpeenbach.","page":159}],"identifier":"lit33005","issued":"1903","language":"de","pages":"159","startpages":"159","title":"Robert Pugh: The Alcalinity of the Blood in Mental Diseases. The Journ. of Ment. Sc. (Jan.), 71-81. 1903","type":"Journal Article","volume":"33"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:30:08.744871+00:00"}