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{"created":"2022-01-31T16:24:31.167397+00:00","id":"lit33027","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Trendelenburg, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 33: 309-310","fulltext":[{"file":"p0309.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht;\n309\ngest\u00f6rten Ablauf des angedeuteten Mechanismus voraus; so der Gang, die Schrift. Man kann das geschilderte Symptom als f\u00fcr Kleinhirnl\u00e4sion charakteristisch auffassen, vermifst es daher bei Formen von Ataxien, die auf der Basis eines anderen physiologischen Substrates sich entwickeln (tabische Ataxie). Mit dem Kamen \u201eDiadokokinese\u201c (eigentlich Bewegungsfolge) m\u00f6chte Yerf. den physiologischen Vorgang, auf dessen St\u00f6rung das Symptom beruht, zusammenfassen.\nMerzbacher (Freiburg i. B.).\nR. Magnus. Die Pupillarreaktion der Oktopoden. Pfl\u00fcgers Archiv 92, 623\u2014643. 1902.\nAn dem hochentwickelten Oktopodenauge, von dessen Bau eine \u00fcbersichtliche Beschreibung gegeben wird, ist auch der Pupillarreflex aufser-ordentlich fein ausgebildet. Die Pupille, deren Weite bei mittlerer Beleuchtung individuelle Verschiedenheiten zeigt, reagiert sehr prompt auf Belichtung mit Verengerung, w\u00e4hrend sie sich bei Verdunklung erweitert. Die Reaktion ist besonders lebhaft, wenn die Tiere sich einige Zeit im Dunklen befanden, schon sehr schwaches Licht erweist sich dann wirksam ; rotes Licht ist absolut unwirksam auf die Pupillenweite. [Erstere Beobachtung deutet auf das Vorhandensein einer Adaptation hin ; ob die Unwirksamkeit des roten Lichtes auf einer Mitbeteiligung des von 0. Hess im Cephalopodenauge entdeckten Sehpurpurs bei der Pupillarreaktion beruht, m\u00fcfsten weitere Untersuchungen lehren. Ref.] Bei verschiedener Belichtung beider Augen haben die Pupillen verschiedene Weite, dementsprechend wird keine konsensuelle Pupillenreaktion erhalten. Willk\u00fcr liehe Irisbewegungen waren nicht zu beobachten. Mit Schlufs der Lider (Muskelw\u00fclste der Haut), welcher auch reflektorisch erfolgt, ist Pupillenerweiterung koordiniert. Das herausgeschnittene Auge zeigt keine Pupillarreaktion, auch wenn es noch mit dem in der Orbita liegenden Sehganglion verbunden ist. Durchschneidungs- und Reizungsversuche am Zentralnervensystem ergaben \u00fcbereinstimmend, dafs in den sog. Zentralganglien ein doppelseitiges Zentrum der Irisbewegung liegt, welches jederseits aus einem gesonderten Zentrum f\u00fcr Verengerung und f\u00fcr Erweiterung besteht. Unter den vom Gehirn zur Orbita tretenden Nerven ist ein gesonderter Erweiterer und ein Verengerer der Pupille nachweisbar, letzterer ist gleichzeitig Entf\u00e4rbungsnerv der Iris, w\u00e4hrend der Kolorationsnerv getrennt verl\u00e4uft. Bei Reizung des zentralen Optikusstumpfes erh\u00e4lt man Verengerung und Erweiterung der Pupille nur des gleichseitigen Auges. In der Irismuskulatur ist neben zwei Sphinkteren ein Dilatator nachweisbar. Spezifisch auf die Oktopodenpupille wirkende Gifte liefsen sich nicht auffinden.\nW. Trendelenburg (Freiburg i. Br.).\nV, Urbantschitsch. \u00dcber die Beeinflussung subjektiver Gesiehtsempfmdungen.\nPfl\u00fcgers Archiv 94, 347\u2014448. 1903.\nDie Abhandlung, von welcher wegen der F\u00fclle der Beobachtungen nur eine Inhaltsangabe gegeben werden kann, enth\u00e4lt Untersuchungen \u00fcber Scheinbewegungen farbloser objektiver Bilder, und zwar spontane und bei","page":309},{"file":"p0310.txt","language":"de","ocr_de":"310\nLiteraturbericht.\n\u00e4ufseren Einfl\u00fcssen verschiedendster Art auftretende, \u00fcber Seheinbilder und Scheinbewegungen farbloser subjektiver Bilder (ebenfalls spontan oder bei \u00e4ufseren Einfl\u00fcssen auftretende), \u00fcber Einflufs der Farbenempfindungen auf objektive und subjektive Gesicbtsbilder, sowie Beeinflussung der Farbenempfindungen im objektiven und subjektiven Gesichtsbilde. Alles N\u00e4here ist dem Original zu entnehmen.\nW. Trendelenburg (Freiburg i. Br.).\nPer GENS. Untersuchungen \u00fcber das Sehen. Zeitschr. f. Augenheilk. 9 (4), 256\u2014268.\nPergens stellte in Best\u00e4tigung fr\u00fcherer Beobachter fest, dafs bei gleicher Oberfl\u00e4che und Beleuchtung kein wesentlicher Unterschied in der Erkennbarkeit verschiedener Figuren wie Dreieck, Viereck, Kreis etc. besteht. Er fand ferner, dafs einfache Figuren, ein Ganzes bildend, weiter sichtbar sind als dieselben, in getrennte Teile zerlegt. Ein drittes Ergebnis formuliert er dahin, dafs \u201edas Sehen zweier T\u00fcpfel oder Quadrate durch das Sehen eines Punktes geschieht\u201c. Verf. meint damit, dafs bei schwarzen \u201eT\u00fcpfeln\u201c das durch Irradiation in dem trennenden Bezirke entstehende, mehr oder weniger weifsliche Grau und somit die Unterschiedsschwelle den Ausschlag f\u00fcr die Erkennbarkeit gibt.\nVersuche mit verschiedenen demselben Kreise eingeschriebenen Vielecken ergaben, dafs f\u00fcr das Erkennen des \u201eEckigseins\u201c mit zunehmender Zahl der Ecken auch eine zunehmende Ann\u00e4herung erforderlich ist. Es wurde aufserdem der Einflufs der symmetrischen resp. unsymmetrischen Lage von Bogenabschnitten in der Weise gepr\u00fcft, dafs Teile des den Vielecken umschriebenen Kreises stehen gelassen wurden. Die so erhaltenen Resultate entziehen sich wegen ihrer nur speziellen G\u00fcltigkeit einer zusammenfassenden Wiedergabe.\tG. Abelsdoree.\nHassan Zia. Retrakticmsbewegungen des \u00c4nges bei Reizung der Medulla oblongata. Zeitschr. f. Augenheilk. 9 (3), 223\u2014224.\nZias Notiz bildet eine Erg\u00e4nzung der Bach-MeYERschen Experimente \u00fcber die Beziehungen der Medulla oblongata zum Pupillarreflex. Gelegentlich derselben wurde bei Katzen eine Retraktionsbewegung der Bulbi beobachtet, wenn die freigelegte Medulla mechanisch gereizt wurde. Dieses Resultat deutet dem Verf. darauf hin, dafs aufser dem Lichtreflex der Pupille \u201enoch andere Reflexe, so z. B. das reflektorische Blinzeln Beziehungen zur Medulla oblongata haben.\u201c\tG. Abelsdorff.\nE. Berthold. \u00dcber Diplacusis monauralis. Vortrag, gehalten auf der 73. Versammlung der Naturforscher u. \u00c4rzte in Hamburg in der Sektion f. Ohrenheilkunde. Arch. f. Ohrenheilk. 55 (1902), 17\u201425.\nDer vom Verf. beobachtete und geheilte Fall (Otitis media exsudativa mit kleiner Perforation des Trommelfells) betraf einen im Intervallsch\u00e4tzen ge\u00fcbten Musiker. W\u00e4hrend der dreiw\u00f6chigen Krankheitsdauer gab dieser an, bei bestimmten T\u00f6nen der ein- bis viergestrichenen Oktave etwas schw\u00e4cher bald die h\u00f6here Oktave oder Quinte, bald die h\u00f6here kleine oder grofse Sekunde, einmal auch, unsicher, die tiefere kleine Terz neben dem objektiven Tone mit dem erkrankten Ohre zu h\u00f6ren. Den Grund der Er-","page":310}],"identifier":"lit33027","issued":"1903","language":"de","pages":"309-310","startpages":"309","title":"V. Urbantschitsch: \u00dcber die Beeinflussung subjektiver Gesichtsempfindungen. Pfl\u00fcgers Archiv 94, 347-448. 1903","type":"Journal Article","volume":"33"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:24:31.167403+00:00"}