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{"created":"2022-01-31T16:24:48.299088+00:00","id":"lit33030","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Krueger, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 33: 310-311","fulltext":[{"file":"p0310.txt","language":"de","ocr_de":"310\nLiteraturbericht.\n\u00e4ufseren Einfl\u00fcssen verschiedendster Art auftretende, \u00fcber Seheinbilder und Scheinbewegungen farbloser subjektiver Bilder (ebenfalls spontan oder bei \u00e4ufseren Einfl\u00fcssen auftretende), \u00fcber Einflufs der Farbenempfindungen auf objektive und subjektive Gesicbtsbilder, sowie Beeinflussung der Farbenempfindungen im objektiven und subjektiven Gesichtsbilde. Alles N\u00e4here ist dem Original zu entnehmen.\nW. Trendelenburg (Freiburg i. Br.).\nPer GENS. Untersuchungen \u00fcber das Sehen. Zeitschr. f. Augenheilk. 9 (4), 256\u2014268.\nPergens stellte in Best\u00e4tigung fr\u00fcherer Beobachter fest, dafs bei gleicher Oberfl\u00e4che und Beleuchtung kein wesentlicher Unterschied in der Erkennbarkeit verschiedener Figuren wie Dreieck, Viereck, Kreis etc. besteht. Er fand ferner, dafs einfache Figuren, ein Ganzes bildend, weiter sichtbar sind als dieselben, in getrennte Teile zerlegt. Ein drittes Ergebnis formuliert er dahin, dafs \u201edas Sehen zweier T\u00fcpfel oder Quadrate durch das Sehen eines Punktes geschieht\u201c. Verf. meint damit, dafs bei schwarzen \u201eT\u00fcpfeln\u201c das durch Irradiation in dem trennenden Bezirke entstehende, mehr oder weniger weifsliche Grau und somit die Unterschiedsschwelle den Ausschlag f\u00fcr die Erkennbarkeit gibt.\nVersuche mit verschiedenen demselben Kreise eingeschriebenen Vielecken ergaben, dafs f\u00fcr das Erkennen des \u201eEckigseins\u201c mit zunehmender Zahl der Ecken auch eine zunehmende Ann\u00e4herung erforderlich ist. Es wurde aufserdem der Einflufs der symmetrischen resp. unsymmetrischen Lage von Bogenabschnitten in der Weise gepr\u00fcft, dafs Teile des den Vielecken umschriebenen Kreises stehen gelassen wurden. Die so erhaltenen Resultate entziehen sich wegen ihrer nur speziellen G\u00fcltigkeit einer zusammenfassenden Wiedergabe.\tG. Abelsdoree.\nHassan Zia. Retrakticmsbewegungen des \u00c4nges bei Reizung der Medulla oblongata. Zeitschr. f. Augenheilk. 9 (3), 223\u2014224.\nZias Notiz bildet eine Erg\u00e4nzung der Bach-MeYERschen Experimente \u00fcber die Beziehungen der Medulla oblongata zum Pupillarreflex. Gelegentlich derselben wurde bei Katzen eine Retraktionsbewegung der Bulbi beobachtet, wenn die freigelegte Medulla mechanisch gereizt wurde. Dieses Resultat deutet dem Verf. darauf hin, dafs aufser dem Lichtreflex der Pupille \u201enoch andere Reflexe, so z. B. das reflektorische Blinzeln Beziehungen zur Medulla oblongata haben.\u201c\tG. Abelsdorff.\nE. Berthold. \u00dcber Diplacusis monauralis. Vortrag, gehalten auf der 73. Versammlung der Naturforscher u. \u00c4rzte in Hamburg in der Sektion f. Ohrenheilkunde. Arch. f. Ohrenheilk. 55 (1902), 17\u201425.\nDer vom Verf. beobachtete und geheilte Fall (Otitis media exsudativa mit kleiner Perforation des Trommelfells) betraf einen im Intervallsch\u00e4tzen ge\u00fcbten Musiker. W\u00e4hrend der dreiw\u00f6chigen Krankheitsdauer gab dieser an, bei bestimmten T\u00f6nen der ein- bis viergestrichenen Oktave etwas schw\u00e4cher bald die h\u00f6here Oktave oder Quinte, bald die h\u00f6here kleine oder grofse Sekunde, einmal auch, unsicher, die tiefere kleine Terz neben dem objektiven Tone mit dem erkrankten Ohre zu h\u00f6ren. Den Grund der Er-","page":310},{"file":"p0311.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturberich t.\n311\nscheinung verlegt der Verl in die Schnecke. Er denkt an eine Verstimmung einzelner Fasern der Basilarmembran durch eine exsudative Tr\u00fcbung der Labyrinthfl\u00fcssigkeit oder durch eine leichte Schwellung der Membran selbst. Es k\u00f6nne aber der Ort solcher Erkrankungen auch in den Gehirnzentren liegen.\nEin Teil des Aufsatzes geht \u00fcber das spezielle Thema hinaus und versucht, an der Resonatorentheorie des H\u00f6rens festhaltend, die Tonunterscheidung \u00fcberhaupt in Einklang zu bringen mit den neueren mikro^ skopischen Befunden Helds u. a., wonach die im Ganglion cochleare entspringenden und zur Basilarmembran ziehenden Nerven je an ihrem Ende sich mannigfach verzweigen, so dafs jede einzelne mit mehreren Haarzellen in Verbindung steht. In einleuchtender Weise schreibt Beethold die Perzeption der unterscheidbaren T\u00f6ne bestimmten Kombinationen von verschiedenen Nervenzweigen zu. Er fafst die fragliche Nervenverzweigung als eine \u00f6konomische Einrichtung derart auf, wie sie Bethe f\u00fcr die Nerven der Froschzunge angenommen hat. Durch Kombinationsrechnungen erl\u00e4utert er, wie die Natur es k\u00f6nne eingerichtet haben, um mit einer m\u00f6glichst geringen Anzahl Nervenfasern und Endverzweigungen auszukommen.\nAm Schl\u00fcsse wird auf das monokulare Doppelsehen hingewiesen und damit der Skeptizismus zu entkr\u00e4ften versucht, der an ein monaurales Doppelh\u00f6ren \u00fcberhaupt nicht glauben will. \u2014 \u00dcberzeugender w\u00e4re der Nachweis, dafs bei den beobachteten Erscheinungen ein binaurales Doppelh\u00f6ren, durch Knochenleitung, nicht Vorgelegen habe. Auch m\u00fcfsten zur Sicherheit die Obert\u00f6ne durch Interferenz ausgeschlossen werden. Verf. untersuchte die tieferen Tonlagen an der Violine. Wenn der Patient hier a2 neben dem objektiven a1, und neben a1 oder cl1 die h\u00f6here Quinte h\u00f6rte, so liegt der Einwand nahe, dafs im ersten Falle der 1. Oberton, in den beiden anderen eine Oktavent\u00e4uschung f\u00fcr den 2. Oberton mitgewirkt habe.\tF. Krueger (Leipzig).\nEschweiler. Unzul\u00e4ngliche St\u00fctzen von Zimmermanns Theorie der Mechanik des H\u00f6rens und ihrer St\u00f6rungen. Arch. f. Ohrenheilk. 55 (1902), 59\u201466.\nGustav Zimmermann. Unzureichende Einw\u00e4nde gegen neue Gesichtspunkte in\nder Mechanik des H\u00f6rens. Ebenda 56 (1902), 40\u201446.\nIn seinem Buche \u201eDie Mechanik des H\u00f6rens und ihre St\u00f6rungen\u201c (Wiesbaden 1900) hatte Zimmermann die Lehren HELMHOLTzens und Bezolds \u00fcber die Mechanik des Geh\u00f6rorganes kritisch betrachtet und daf\u00fcr eigene, stark abweichende Ansichten vorgetragen, die inzwischen mehrfach Zustimmung gefunden haben. Die Grundgedanken der neuen Theorie sind folgende: Das Trommelfell ger\u00e4t bei normalem H\u00f6ren nicht in Massen-, sondern in longitudinale Molekularschwingungen. Diese teilen sich dem Promontorium und der kn\u00f6chernen Schnecke mit und versetzen die Fasern der Basilarmembran von ihrer Anheftungsstelle aus unmittelbar in stehende Schwingungen. Das Labyrinthwasser ger\u00e4t erst sekund\u00e4r in Mitschwingung. Das runde Fenster dient den Wasserbewegungen als Ausweichstelle. Der bisher sog. schallleitende Apparat dient nur zur \u201eAkkommodation\u201c, d. h.","page":311}],"identifier":"lit33030","issued":"1903","language":"de","pages":"310-311","startpages":"310","title":"E. Berthold: \u00dcber Diplacusis monauralis. Vortrag, gehalten auf der 73. Versammlung der Naturforscher u. \u00c4rzte in Hamburg in der Sektion f. Ohrenheilkunde. Arch. f. Ohrenheilk. 55 (1902), 17-25","type":"Journal Article","volume":"33"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:24:48.299093+00:00"}