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{"created":"2022-01-31T16:27:09.934662+00:00","id":"lit33038","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Stern, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 33: 318","fulltext":[{"file":"p0318.txt","language":"de","ocr_de":"318\nLitera turbericht.\ntrennte Schalleindr\u00fccke verbinden sich zu einem einheitlich aufgefafsten Gesamtbilde ; auf die Zeitsch\u00e4tzung der in dieses eingehenden Teilstrecken hat die subjektive Rhythmisierung einen bestimmten Einflufs.\nb) Bei l\u00e4ngeren Zeiten wird der Zeitsch\u00e4tzung irgend ein sekund\u00e4res Empfindungsmoment unwillk\u00fcrlich zugrunde gelegt, welches die gegebene Zeit in f\u00fcr die Auffassung bequemere Strecken einteilt.\n4. Die Lehre vom Indifferenzpunkt der Zeitsch\u00e4tzung und der Untersch\u00e4tzung grofser, \u00dcbersch\u00e4tzung kleiner Zeiten beruht auf der reproduktiven Methode, dr\u00fcckt also auch nicht Eigenschaften der Zeitsch\u00e4tzung, sondern der Zeitproduktion aus.\nDie Versuche wurden mit Hilfe des von G. Martius modifizierten und\n\u00bb\nvervollkommnten ExNER\u2019schen Apparates f\u00fcr Lichtunterbrechung angestellt (s. o. S. 225).\tW. A. Nagel (Berlin).\nA. Binet. Note sur Tappr\u00e9ctation dll temps. Arch, de psychologie 2, fase. 1, (5), 20\u201421. 1902.\nWarum findet eine an Schlaflosigkeit leidende 45j\u00e4hrige Dame die Nacht kurz? Weil sie ein sechsst\u00fcndiges Schlafbed\u00fcrfnis hat, nach 2 bis 3 Stunden schon wieder aufwacht und sich die Nacht nun m\u00f6glichst lang w\u00fcnscht, um die 6 Schlafstunden bis zum n\u00e4chsten Morgen herauszubekommen. Gelingt es ihr nicht, so kann sie nicht aufstehen, aber auch bei ihrer Empfindlichkeit gegen Ger\u00e4usche bei Tage nicht schlafen. Sie findet den Tag im Bett lang, weil sie ihn kurz w\u00fcnscht und trotz der Bem\u00fchungen ihrer Angeh\u00f6rigen, die sie zerstreuen wollen, als lang empfindet: Sie sehnt n\u00e4mlich die Nacht herbei, um wieder schlafen zu k\u00f6nnen. Resultat: \u201eEinige Erscheinungen der Wahrnehmung, die sich aus ganz elementaren Prozessen zusammenzusetzen scheinen, h\u00e4ngen tats\u00e4chlich von sehr komplizierten psychischen Funktionen ab ; die zeitliche Sch\u00e4tzung h\u00e4ngt von dem Wunsch einer Person ab, die Zeit solle langsam oder schnell vergehen.\u201c\tEd. Platzhoef-Lejeune [Tour-de-Peilz (Schweiz)].\nW. Smith. The Metaphysics of Time. Philos. Review 11 (4), 372\u2014391. 1902.\nNach Smith existiert Zeit im Sinne von \u201eSuccession\u201c weder psychologisch noch metaphysisch. Psychologisch ist Zeitanschauung, weit entfernt eine apriorische Form zu sein, aufl\u00f6sbar in eine Raumvorstellung, deren verschiedene Teile (\u201eGegenwart\u201c, \u201eVergangenheit\u201c und \u201eZukunft\u201c) verschiedene Grade der Wirklichkeit, d. h. der Tastbarkeit haben. Der Vergleichung von Wirklichkeit und Unwirklichkeit innerhalb jenes Be-wufstseinsinhaltes entspringt ein Ver\u00e4nderungsgef\u00fchl; tats\u00e4chlich aber kann weder Ver\u00e4nderung als solche, noch Succession als solche im Bewufstsein erlebt werden. Metaphysisch ist Zeit nichts als die logische Ordnung unz\u00e4hliger Erfahrungen, die aber nicht auseinander hervorgehen, sondern zeitlos wie Kants Ding an sich im absoluten Bewufstsein bestehen.\nW. Stern (Breslau).\nA. Binet. Le vocabulaire et l\u2019id\u00e9ation. Rev. philos. 54 (10), 359\u2014366. 1902.\nVerf. macht uns mit 2 jungen M\u00e4dchen im Alter von 14 bis 15 Jahren bekannt, welche, derselben Familie angeh\u00f6rig und unter denselben Lebens-","page":318}],"identifier":"lit33038","issued":"1903","language":"de","pages":"318","startpages":"318","title":"W. Smith: The Metaphysics of Time. Philos. Review 11 (4), 372-391. 1902","type":"Journal Article","volume":"33"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:27:09.934668+00:00"}