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{"created":"2022-01-31T16:07:49.326695+00:00","id":"lit33051","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Meyer, Max","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 33: 383-384","fulltext":[{"file":"p0383.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n383\naber in sehr unregelm\u00e4fsiger Weise. Wenn die Augen vor dem Urteil einige Zeit nach oben oder unten gerichtet waren, so fand eine entsprechende Abweichung des subjektiven Horizonts statt. Wenn Gegenst\u00e4nde, die die Aufmerksamkeit auf sich zogen, sich oben oder unten vor den Augen befanden, so veranlafsten sie eine Abweichung des Horizonts in gleichem Sinne. Dies ist z. B. die Wirkung einer aufsteigenden oder, absteigenden Ebene vor dem Beobachter. Verf. erkl\u00e4rt hieraus die Tatsache, dafs man die H\u00f6he eines H\u00fcgels zu untersch\u00e4tzen pflegt, wenn man sich am Fufse des H\u00fcgels befindet. Max Meyer (Columbia, Missouri).\nHeine. Scheinbewegungen in Stereoskopbildern. Klin. Monatsbl. f. Augenheilk. 2, 369\u2014372. 1902.\nBei den jetzt in den Handel gekommenen Stereographen (Rotgr\u00fcn-\u2022Stereogramme mit zugeh\u00f6riger Rotgr\u00fcn-Brille) machen die bei binokularer Betrachtung vorn erscheinenden Gegenst\u00e4nde bei seitlichen Kopfbewegungen eine gleichgerichtete Bewegung mit, wT\u00e4hrend der Hintergrund sich scheinbar in entgegengesetzter Richtung bewegt.\nH. erkl\u00e4rt das Auftreten dieser Scheinbewegungen dadurch, dafs wir k\u00f6rperlich zu sehen glauben, aber die bei k\u00f6rperlicher Wahrnehmung und Kopfbewegungen eintretenden parallaktischen Verschiebungen ruhender Gegenst\u00e4nde vermissen. Mit der Wahrnehmung der parallaktischen Verschiebung der Gegenst\u00e4nde bei seitlichen Bewegungen des Beobachters ist die Empfindung der Ruhelage jener verbunden; wenn die parallaktische Verschiebung unter scheinbar gleichen Bedingungen ausbleibt, verbindet sich mit den Bewegungen des Beobachters die Empfindung der Bewegung der beobachteten Gegenst\u00e4nde.\tG. Abelsdorff.\nR. MacDouuall. The Affective duality of Auditory Rhythm in its Relation to Objective Forms. Psychol. Rev. 10 (1), 15\u201436. 1903.\nDie Rhythmen in der Musik und in der Poesie unterscheiden sich -haupts\u00e4chlich durch die Empfindungselemente, in denen die Rhythmen ausgedr\u00fcckt sind. Dies erkl\u00e4rt die Tatsache, dafs die formalen Bedingungen des Rhythmus in der Musik streng beobachtet werden, nicht aber in der Poesie. (Richtiger w\u00e4re es wohl zu sagen: in der Musik strenger als in der Poesie.) Verf. unternimmt nun, die objektiven Bedingungen des Rhythmus, die die Ursache der \u00e4sthetischen Befriedigung sind, zu klassifizieren und zu beschreiben.\nDie Geschwindigkeit der Aufeinanderfolge ist ein wichtiger Faktor. Doch kann man nicht sagen, dafs ein Rhythmus um so wohlgef\u00e4lliger ist, je schneller die Aufeinanderfolge. Das Verh\u00e4ltnis ist komplizierter. Assoziierte Vorstellungen spielen jedoch hierbei keine erw\u00e4hnenswerte Rolle. Intensit\u00e4t ist ein weniger einflufsreicher Faktor. Doch ist ein Rhythmus in schwachen, unterdr\u00fcckten T\u00f6nen sehr verschieden von einem Rhythmus in starken T\u00f6nen. Die Gem\u00fctsstimmung ist sehr wuchtig, besonders r\u00fccksichtlich der Geschwindigkeit der Aufeinanderfolge der Empfindungselemente. Die Anzahl der Elemente in einer Gruppe macht sich in dieser Weise bemerkbar: je gr\u00f6fser die Anzahl, je heiterer ist der Eindruck; je kleiner die Anzahl, je ernster der Eindruck. Analyse der Struktur einer","page":383},{"file":"p0384.txt","language":"de","ocr_de":"384\nLiteratur bericht.\nrhythmischen Gruppe zeigt, dafs jedes Element der Gruppe von jedem anderen funktionell verschieden ist. Innerhalb einer rhythmischen Gruppe bestehen gewisse Proportionen. Man darf nicht annehmen, dafs verschiedene rhythmische Formen aus denselben unver\u00e4nderlichen Quantit\u00e4ten aufgebaut werden k\u00f6nnen. Ein r\u00fcckw\u00e4rts gelesener Jambus ist kein Troch\u00e4us. Die Einf\u00fchrung von Variationen in eine rhythmische Folge ist notwendig zur Vermeidung von Monotonie.\nMax Meyer (Columbia, Missouri).\nJ. R. Angell. A Preliminary Study of the Significance of Partial Tones in the Localisation of Sound. Psychol. Bev. 10 (1), 1\u201414. 1903.\nVerf. ist bei seinen Untersuchungen \u00fcber Tonlokalisation zu dem Schlufs gekommen, dafs die Reflektion an den W\u00e4nden f\u00fcr die Deutung der Versuche so st\u00f6rend ist, dafs man derartige Versuche im Freien anstellen mufs. Er machte solche Versuche an windstillen Tagen, wobei eine Stimmgabel mit Resonator, eine gedeckte Pfeife, eine Zungenpfeife und eine Glocke zur Hervorbringung der T\u00f6ne dienten. Aufserdem wurde ein Ger\u00e4usch benutzt. Innerhalb der seitlichen Halbkugeln des Raumes zeigte sich deutliche Abh\u00e4ngigkeit der Urteile von der Beschaffenheit des Klanges. Der durchschnittliche Fehler beim Gabelton war 94\u00b0, also mehr als ein Quadrant; beim Pfeifenton einhalb davon, beim Glocken- und Zungenton 1/6, beim Ger\u00e4usch nur 1/Q des Fehlers beim Gabelton.\nMax Mayer (Columbia, Missouri).\nJacobson und Cowl. \u00dcber die Darstellung und Messung der Schwingungs-amplituden abklingender Stimmgabeln mit Hilfe der \u201eLinearkinematographie\u201c.\nArch. f. Anatomie u. Physiologie 1903, 1\u201441.\nFr\u00fchere Untersuchungen Jacobsons hatten ergeben, dafs die Schwingungsamplitude einer bestimmten Stimmgabel in \u00dcbereinstimmung mit den theoretisch-physikalischen Berechnungen nicht in arithmetischer, sondern in geometrischer Progression abnahm; wenn man von den ersten Schwingungen sehr grofser Amplitude absieht, so hat dieses Gesetz f\u00fcr die ganze Zeit G\u00fcltigkeit, w\u00e4hrend welcher die Amplituden gen\u00fcgen, um das Geh\u00f6rorgan zu erregen. Will man die H\u00f6rsch\u00e4rfe aus der H\u00f6r zeit bestimmen, so mufs der Berechnung jenes Gesetz zugrunde gelegt werden und es w\u00e4re zweifellos falsch, anzunehmen, die H\u00f6rsch\u00e4rfen verschiedener Individuen verhielten sich zueinander wie die Zeiten, w\u00e4hrend welcher sie unter sonst gleichen Bedingungen den Ton der Stimmgabel zu h\u00f6ren verm\u00f6chten. Eine solche Annahme w\u00e4re nat\u00fcrlich nur statthaft, wenn die Amplituden in arithmetischer Reihe abn\u00e4hmen.\nDie von Bezold und Edelmann mitgeteilten Untersuchungen, welche diese zu der Ansicht f\u00fchrten, dafs das Gesetz, nach welchem die Amplituden abklingen, f\u00fcr alle Stimmgabeln das gleiche w\u00e4re, und welche die Konstruktion einer Normalkurve f\u00fcr alle Stimmgabeln als Ausdruck dieses Gesetzes erm\u00f6glichte, veranlasste Jacobson, die Pr\u00fcfung dieser Resultate zu unternehmen ; insbesondere bezweifelt er die M\u00f6glichkeit, das Bezold-E\u00fcELMANNSche Gesetz auf Stimmgabeln h\u00f6her Schwingungszahl auszudehnen. Da die Experimente mit solchen Stimmgabeln bisher auf erhebliche tech-","page":384}],"identifier":"lit33051","issued":"1903","language":"de","pages":"383-384","startpages":"383","title":"R. MacDougall: The Affective Quality of Auditory Rhythm in its Relation to Objective Forms. Psychol. Rev. 10 (1), 15-36. 1903","type":"Journal Article","volume":"33"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:07:49.326701+00:00"}