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{"created":"2022-01-31T16:29:59.523693+00:00","id":"lit33072","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Krueger, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 33: 465-466","fulltext":[{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturb er icht.\n465\nW. Thorner. \u00dcber katadioptrische Erscheinungen im Auge. Charit\u00e9-Annalen XXVII. Jahrg. 11 S. 1903.\nOhne die gleichlautende und bereits vor einem Jahrzehnt ver\u00f6ffentlichte Beobachtung Tschernings zu kennen, teilt Th. Versuche \u00fcber das Sichtbarwerden des hinteren Linsenbildchen hei Naheakkommodation des emmetropischen (nicht preshyopischen) Auges mit. Es ist von Interesse, dafs nicht nur die Beobachtung der Erscheinung, sondern auch ihre Erkl\u00e4rung von Th. vollst\u00e4ndig selbst\u00e4ndig gefunden und genau so beschrieben wird, wie Tscherning es tut. Fixiert man, im Dunkelzimmer sitzend, die 20 cm vor dem Auge befindliche Fingerspitze, unterhalb deren eine helle und nach vorn strahlende Lichtquelle aufgestellt ist, so erblickte man oberhalb vom Finger ein neues schw\u00e4cheres Bild des Lichtes. Da es nur bei einem Zustand hochgradiger Naheakkomodation gut sichtbar ist, liegt die Annahme nahe, dafs es sich um das Sichtbarwerden des hinteren Linsenbildchens, welches sich an der Vorderfl\u00e4che der Hornhaut spiegelt, handelt. Gest\u00fctzt wie diese Ansicht sowohl durch dioptrische \u00dcberlegungen, wie durch Versuche mit rotem und gr\u00fcnem Licht, von deren n\u00e4herer Beschreibung hier abgesehen werden mufs, welche indessen beweisen, dafs das fragliche Bild nicht prim\u00e4r im Augenfundus abgebildet wird. Da das Bild als umgekehrtes gesehen wird, kommen von den vorderen und hinteren Linsenbildchen nur die hinteren noch in Frage; so ist per exclu-sionem die einzig zul\u00e4ssige Deutung, zu den auch Tscherning kam, gewonnen.\tH. Piper (Berlin).\nLeiser. Luft- und Knochenleitung. Arch. f. Ohrenhe\u00fck. 55 (1902), 147\u2014151.\nDie in der Praxis \u00fcblichen Vergleiche zwischen Luft- und Knochenleitung unterwerfen, wie der Verf. mit Becht betont, die eine und die andere erheblich verschiedenen Bedingungen. F\u00fcr die Luftleitung pflegt man den t\u00f6nenden K\u00f6rper m\u00f6glichst nahe vor den Geh\u00f6rgang zu halten; bei der Knochenleitung bleibt gew\u00f6hnlich die L\u00e4nge des Schallweges (bis zur Schnecke) aufser Betracht. Die von Leiser . vorgeschlagenen Ent-fernungsmafse bed\u00fcrfen freilich wiederum zweier Modifikationen zugunsten der Luftleitung. Er vernachl\u00e4ssigt f\u00fcr diese die ganze L\u00e4nge des schallleitenden Apparates im Kopfe, indem er die Entfernung jeweils nur bis zur Ohrmuschel berechnet. Und andererseits, bei der auf den Sch\u00e4del aufgesetzten Stimmgabel mifst er die Entfernung von den beiden Zinkenenden, statt vom Ende des Stieles an. Allerdings schwingt der Stiel in anderer Form als die Zinken ; er schwingt vor allem weniger intensiv, und das Verh\u00e4ltnis der beiden Intensit\u00e4ten ist noch nicht genauer ermittelt.\nDie leicht nachzupr\u00fcfenden, richtigen Beobachtungen des Verf. recht-fertigen noch keineswegs sein Hauptergebnis, wonach allgemein \u201edie Knochenleitung der Luftleitung weit \u00fcberlegen\u201c sei. Die Versuche wurden nur mit sehr tiefen T\u00f6nen angestellt. Es m\u00fcfste ferner unterschieden werden zwischen unmittelbarer Knochenleitung zum Labyrinth und osteo-tvmpanaler Leitung. Diese hat f\u00fcr tiefe T\u00f6ne eine viel gr\u00f6fsere Bedeutung als f\u00fcr hohe. Endlich sind Luft- und Knochenleitung keine aus-schliefsenden Gegens\u00e4tze. Es kann sich immer nur um ein \u00dcberwiegen Zeitschrift f\u00fcr Psychologie 33.\t30","page":465},{"file":"p0466.txt","language":"de","ocr_de":"466\nLiteraturb er id it.\nder einen oder der anderen handeln. Auch bei der gew\u00f6hnlichen Schallzuf\u00fchrung, durch die Luft, schwingen die Sch\u00e4delknochen, mehr oder weniger energisch, mit. Leisee versteht unter Knochenleitung nur die (von Schaefee sog.) k\u00fcnstliche, wobei der t\u00f6nende K\u00f6rper auf den Knochen aufgesetzt wird. Aber jede L\u00f6sung dieses unmittelbaren Kontaktes, jede noch so d\u00fcnne Zwischenschicht aus Luft \u00e4ndert alle Verh\u00e4ltnisse zugunsten der normalen Luftleitung, d. h. derjenigen, wobei die Tonquelle ann\u00e4hernd in der Richtung des Geh\u00f6rganges liegt. \u2014 Die Erscheinung des WEBEsschen Versuches: dafs eine an den Sch\u00e4del gesetzte Gabel mit verstopftem Ohre besser geh\u00f6rt wird, erkl\u00e4rt der Verf. (wie Lucae) durch Resonanz des verschlossenen Geh\u00f6rganges; eine solche kann allerdings nur f\u00fcr bestimmte (tiefere) Tonh\u00f6hen herangezogen werden. Bei gewissen Mittelohrerkrankungen vernimmt das erkrankte Ohr tiefe, durch Knochen zugeleifete T\u00f6ne auch dann verst\u00e4rkt, wenn der Geh\u00f6rgang offen bleibt. F\u00fcr diese F\u00e4lle nimmt Verf. eine Hyper\u00e4mie und erh\u00f6hte Reizbarkeit des Labyrinthes an. Dafs gleichzeitig die Luftleitung behindert ist, erkl\u00e4rt er durch die krankhaften D\u00e4mpfungen im Mittelohre.\nF. Kruegee (Leipzig).\nJ. Zenneck. Reagieren die Fische auf T\u00f6ne? Pfl\u00fcgers Archiv 95, 346\u2014356. 1903.\nVon fr\u00fcheren Untersuchungen sind diejenigen als nicht beweisend aus-zuschliefsen, bei denen sich der tongebende K\u00f6rper ganz aufser Wasser befand, da die hierbei in das Wasser \u00fcbergehenden Tonwellen nur minimale Intensit\u00e4t besitzen. Da die \u00fcbrigbleibenden Versuche, welche negativ ausfielen, unter ung\u00fcnstigen Bedingungen angestellt wurden, schien eine Nachpr\u00fcfung erforderlich. Als Tonquelle diente eine elektromagnetisch betriebene Glocke, die im Wasser befindlich von einem Eimer zur Verhinderung der Verbreitung von mechanischen Schwingungen umgeben war. Die Versuche, welche an freilebenden Flufsfischen (Leuciscus rutilus und dobula, Alburnus lucidus) angestellt wurden, zeigten, dafs die Tiere, welche von der Glocke bis zu 8 m entfernt waren, beim L\u00e4uten fortschwammen die n\u00e4heren schneller wie die entfernteren. W\u00fcrde die Glocke an der Stelle, an welcher der Kl\u00f6ppel auftrifft, mit einem Lederlappen belegt, so dafs die Tonschwingungen wegfielen und nur etwaige mechanische Schwingungen vorhanden sein konnten, so fehlte die Reaktion. Der Einflufs von etwa vorhandenen \u201eStofsschwingungen\u201c, welche bei Stimmgabeln anf\u00e4nglich auftreten, konnte an der Glocke nicht direkt untersucht werden, da nicht hinreichend deutliche Schwingungskurven erhalten wurden. Da aber hei ged\u00e4mpften Stimmgabeln die Stofsschwingungen gleiche Form und Amplitude haben, wie bei unged\u00e4mpften, so ist unter der Voraussetzung, dafs die Verh\u00e4ltnisse bei der Glocke ebenso liegen, anzunehmen, dafs die Stofsschwingungen nicht die Ursache der Reaktion sind.\nW. Tbendelenbubg (Freiburg i. Br).\nE. v. Cyon. Beitr\u00e4ge zur Physiologie des Raumsmns. III. Teil: T\u00e4uschungen in der Wahrnehmung der Richtungen durch das Ohrlabyrinth. Pfl\u00fcgers Archiv 94, 139\u2014250. 1903.\nIn vorliegender Abhandlung ist die ausf\u00fchrliche Mitteilung der schon","page":466}],"identifier":"lit33072","issued":"1903","language":"de","pages":"465-466","startpages":"465","title":"Leiser: Luft- und Knochenleitung. Arch. f. Ohrenheilk. 55 (1902), 147-151","type":"Journal Article","volume":"33"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:29:59.523700+00:00"}