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{"created":"2022-01-31T17:01:48.105685+00:00","id":"lit33092","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"P\u00fctter","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 29: 59","fulltext":[{"file":"p0059.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n59\ndingungen zur Abwehr der unausgesetzt eindringenden Sch\u00e4dlichkeiten versagen. Der nat\u00fcrliche Tod erkl\u00e4rt sich aus der Unf\u00e4higkeit der Zellen, sich im Kampfe ums Dasein in der zur Regenerationsf\u00e4higkeit noth-wendigen Vollkommenheit dauernd zu erhalten. Der nat\u00fcrliche Tod ist nicht als etwas auf irgend einer Stufe der Wesensreihe neu hinzutretendes anzusehen. Der Ursprung des Todes f\u00e4llt mit dem Ursprung des Lebens zusammen.\nDen Schlufs der Abhandlung bildet eine Untersuchung der Frage, ob die Todesfurcht berechtigt sei. Nach der Ansicht des Verf. wird man der Todesfurcht, ebenso wie dem Willen zum Leben eine gewisse Berechtigung oder praktische Bedeutung insofern zugestehen k\u00f6nnen, als dieselbe im Dienste der Erfahrung steht und das Individuum veranlafst, sich zu vervollkommnen und an Erfahrung zuzunehmen.\tSaxinger (Linz).\nGeorg Friedrich Nicolai. Ueber die Leitungsgeschwindigkeit im Riechnerven des Hechtes. Pfl\u00fcg er\u2019 s Archiv 85, 65\u201485. 1901. 5 Textfiguren, 2 Tafeln.\nDie bisherigen Angaben \u00fcber die Leitungsgeschwindigkeit im marklosen sensiblen Nerven gehen stark auseinander und sind fast alle wissenschaftlich werthlos, da immer eine unberechenbare centrale Reflex- oder Reactionszeit in die Zahlen mit eingeht. Dieser Fehler l\u00e4fst sich nur vermeiden, wenn man den objectiven Ausdruck des Leitungsvorganges, die Actionsstr\u00f6me zur Bestimmung der Geschwindigkeit verwendet. Auf Anregung E. Hering\u2019s hat der Verf. diesen Weg eingeschlagen. Als Versuchsobject diente der Riechnerv des Hechtes, der zwar nicht absolut frei von Myelin ist, aber doch nur so geringe Spuren davon enth\u00e4lt, dafs diese praktisch nicht in Betracht kommen. Die Leitungsgeschwindigkeit wTurde nur in der physiologisch in Betracht kommenden Richtung, centripetal, bestimmt.\nEs ergab sich aus einer Anzahl von Versuchsreihen, dafs sie etwa 150mal kleiner ist, als die im Ischiadicus des Frosches. Sie ist von der Temperatur abh\u00e4ngig: bei 5\u00b0 Celsius betrug sie 6\u20149 cm, bei 20\u00b0 dagegen 16\u201424 cm in der Secunde. Der Einflufs von Erm\u00fcdung war nicht nachweisbar, dagegen deutlich der Einflufs der Reizst\u00e4rke. Durch diese Zunahme der Leitungsgeschwindigkeit bei zunehmender Reizst\u00e4rke erkl\u00e4rt sich auch zum Theil die Zunahme bei h\u00f6herer Temperatur, in folgender Weise: Durch Erw\u00e4rmung des Nerven nimmt sein Widerstand ab, bei Erw\u00e4rmung von 5\u00b0 auf 25\u00b0 findet eine Verminderung des Widerstandes auf etwa die H\u00e4lfte statt, ein Resultat, das sehr gut mit den physikalischen Bestimmungen \u00fcber die Widerstandsabnahme in Electrolyten bei steigender Temperatur \u00fcbereinstimmt. Es kann also wenigstens ein Theil der ver-gr\u00f6fserten Leitungsgeschwindigkeit auf Rechnung des verminderten Widerstandes und der dadurch bedingten st\u00e4rkeren Reizstr\u00f6me gesetzt werden. Die h\u00f6chst interessante Angabe, dafs die centralen Partien der Riechnerven besser leiten sollen, als die peripheren, macht der Verf. selbst nur mit der vorsichtigen Einschr\u00e4nkung: \u201eich glaube\u201c.\nP\u00fctter (Breslau).","page":59}],"identifier":"lit33092","issued":"1902","language":"de","pages":"59","startpages":"59","title":"Georg Friedrich Nicolai: Ueber die Leitungsgeschwindigkeit im Riechnerven des Hechtes. Pfl\u00fcgers's Archiv 85, 65-85. 1901. 5 Textfiguren, 2 Tafeln.","type":"Journal Article","volume":"29"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:01:48.105691+00:00"}