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G. Haberlandt: Sinnesorgane im Pflanzenreich zur Perception mechanischer Reize. Leipzig, Engelmann, 1901. 164 S

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{"created":"2022-01-31T16:30:26.041091+00:00","id":"lit33098","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Frey, M. von","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 29: 62-63","fulltext":[{"file":"p0062.txt","language":"de","ocr_de":"62\nLiteraturbericht.\nneten ihm einseitige Blindheiten, stets beobachtete er die gleichen doppelseitigen Hemianopsien, bei welchen im entgegengesetzten ausgedehnter gesch\u00e4digten Auge die macula lutea mit ergriffen war, die im gleichseitigen verschont blieb. Dieselben Erscheinungen fand Yerf. auch bei Zerst\u00f6rung eines tractus opticus oder lateralen Knieh\u00f6ckers. Der einzige Unterschied, der sich zwischen geringen und eingreifenden L\u00e4sionen fand, bestand in der Dauer der Sehst\u00f6rung, die im ersteren Fall nur Tage, im letzteren Jahre anhalten konnte.\nGanz gleiche Resultate ergaben auch Verletzungen der inneren Oberfl\u00e4che des hinteren Hemisph\u00e4rengebietes ; da nun Henschen das Sehcentrum des Menschen in die Gegend der fissura calcarina verlegt und Hitzig ein wahres Sehcentrum in der dorsolateralen Rinde des hinteren Hemisph\u00e4rengebietes leugnet, so glaubt Yerf. annehmen zu k\u00f6nnen, dafs das wahre Rindencentrum beim Hund an der hinteren medialen Fl\u00e4che der Hemisph\u00e4renrinde gelegen sei.\tPeter (Breslau).\nCarlo Ferrai. Sul compenso sensoriale nei sordomuti. Rivista sperimentale\ndi fr en. 27, S. 341\u2014368. 1901.\nDie Ansicht, dafs bei dem Fehlen eines Sinnes die anderen durch bessere Entwickelung den Fehler ausgleichen, ist so verbreitet, dafs exacte Untersuchungen unumg\u00e4nglich nothwendig sind. Ferrai hat 24 Taub-stumme zwischen 10 und 19 Jahren mit 24 ann\u00e4hernd gleichalterigen Waisen verglichen. Untersucht wurde die Tastempfindung (Feststellung der Weber\u2019-schen Tastkreise mittels eines SiEVEKiNG\u2019schen Aesthesiometers), Muskelsinn (Absch\u00e4tzung von 5 Gewichten), allgemeine und Schmerzempfindung (faradischer Strom), Geschmack f\u00fcr bitter, salzig und stifs, Geruch (Nelken\u00f6l). Dabei fand nun Ferrai, dafs die Taubstummen weniger empfindlich sind wie die H\u00f6renden. Eine Ausnahme macht blos die Empfindung f\u00fcr schwache elektrische Str\u00f6me; hier werden wohl H\u00f6rende durch das Ger\u00e4usch des Apparates abgelenkt. Mit den Jahren \u2014 Verf. theilte seine Untersuchungs-objecte in je 2 Gruppen \u2014 nimmt die Sinnessch\u00e4rfe zu und zwar mehr bei den Taubstummen. Diese erm\u00fcden auch, besonders bei geistiger Arbeit, schneller und zeigen gr\u00f6fsere individuelle Verschiedenheiten. Die allgemeine Empfindung und die f\u00fcr Schmerzen zeigt sich gegen die Norm verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig oft besser auf der linken als auf der rechten Seite (Man-cinismus).\tAschaffenburg (Halle).\nG. Haberlandt. Sinnesorgane im Pflanzenreich zur Perception mechanischer\nHeize. Leipzig, Engelmann, 1901. 164 S. M. 9.\nDie Annahme, dafs die F\u00e4higkeit der Reizaufnahme, der Reizleitung und Reiz\u00fcbertragung den pflanzlichen Organismen so gut zukomme wie den thierischen, ist seit hundert Jahren wiederholt ausgesprochen worden. Eine sichere Begr\u00fcndung hat dieselbe aber erst gewonnen durch die bekannten Versuche von Ch. Darwin \u00fcber die Empfindlichkeit der Wurzelspitzen f\u00fcr den Reiz der Schwere und der Keimblattscheiden mancher Gr\u00e4ser f\u00fcr den Reiz des Lichtes. Seitdem hat sich die Kenntnifs derartiger Einrichtungen zwar vielfach erweitert, ist aber im Ganzen doch beschr\u00e4nkt","page":62},{"file":"p0063.txt","language":"de","ocr_de":"Li ter a turberich t.\n63\ngeblieben. Der Verf. hat sich die Aufgabe gestellt zn zeigen, dafs namentlich bei den h\u00f6her entwickelten Pflanzen Einrichtungen zur Aufnahme von Reizen allgemeiner verbreitet sind, als man bisher angenommen hat. Die vorliegende Untersuchung beschr\u00e4nkt sich auf die Untersuchung von Einrichtungen zur Aufnahme mechanischer Reize, speciell solcher, die Bewegungen ausl\u00f6sen.\nZur Beschreibung dieser Einrichtungen hatte Verf. die Wahl zwischen der in der thierischen Physiologie \u00fcblichen anthropomorphen Nomenclatur oder einer m\u00f6glichst objectivirenden, wie sie neuerdings von vergleichendphysiologischer Seite in Vorschlag gebracht worden ist. Verf. entscheidet sich f\u00fcr die erstere, allgemein \u00fcbliche, um die Analogie zwischen der pflanzlichen und thierischen Organisation m\u00f6glichst hervortreten zu lassen. Die Gefahr, dafs der Doppelsinn dieser Begriffe zu Mifsverst\u00e4ndnissen Veranlassung geben k\u00f6nnte, h\u00e4lt er f\u00fcr ausgeschlossen. Er spricht dem-gem\u00e4fs von Sinnesorganen der Pflanzen und bezeichnet die verschiedenen Einrichtungen als F\u00fchlt\u00fcpfel, F\u00fchlhaare etc.\nDer gr\u00f6fste Theil des Buches ist gewidmet der speciellen Untersuchung der reizaufnehmenden Theile an Staubbl\u00e4ttern, Narben, Griffeln, Gynostemien, Laubbl\u00e4ttern und Ranken einer grofsen Zahl von Arten, wobei der Verf. \u00fcber ein ansehnliches Material von eigenen Beobachtungen verf\u00fcgt und die fraglichen Structuren durch viele Abbildungen auf 6 Tafeln erl\u00e4utert.\nVom rein beschreibenden Gesichtspunkt ist zu unterscheiden zwischen F\u00fchlt\u00fcpfeln und F\u00fchlpapillen einerseits, F\u00fchlhaaren und Borsten andererseits. Die beiden ersteren Formen sind die einfacheren insofern, als der mechanische Reiz durch die Zellwand direct auf das reizbare Protoplasma \u00fcbertragen wird, w\u00e4hrend dies bei den anderen Formen vermittelst besonderer H\u00fclfsapparate geschieht. In allen F\u00e4llen kommt es darauf an, eine Deformirung des reizempf\u00e4nglichen Protoplasmas von bestimmter Gr\u00f6fse und nicht zu langsamer Entwickelung herbeizuf\u00fchren. Mit Recht weist der Verf. zum Schl\u00fcsse auf die weitgehende Analogie in der Structur der f\u00fcr mechanische Reize empfindlichen Organe bei Pflanzen und Thieren hin.\tM. von Frey (W\u00fcrzburg).\nG. L. Johnson. Contributions to the Comparative Anatomy of the Mammalian Eye, chiefly based on Ophthalmoscopic Examination. Philos. Trans. Royal Soc. London. 82 S. 30 Tafeln. 1901.\nEin \u00fcberaus reiches Thatsachenmaterial hat Johnson in dem speciellen, beschreibenden Theil seiner Arbeit niedergelegt. Es ist eine fast vollst\u00e4ndige ver gleichende O phthal mos copie der S\u00e4ugethiere. Noch nie ist ein solches Material untersucht worden, erhalten wir doch die Beschreibung des Augenhintergrundes von nicht weniger als 182 Arten, die sich auf 103 Genera aus 47 Familien vertheilen. Mit Ausnahme der Cetaceen (Wale) und Sirenen, bei denen eine Augenspiegeluntersuchung wohl stets ein frommer Wunsch bleiben wird, sind Vertreter aller gr\u00f6fseren S\u00e4ugethiergruppen untersucht, und ein Atlas von 26 farbigen Tafeln giebt ein pr\u00e4chtiges, \u00fcberaus anschauliches Bild der beschriebenen","page":63}],"identifier":"lit33098","issued":"1902","language":"de","pages":"62-63","startpages":"62","title":"G. Haberlandt: Sinnesorgane im Pflanzenreich zur Perception mechanischer Reize. Leipzig, Engelmann, 1901. 164 S","type":"Journal Article","volume":"29"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:30:26.041096+00:00"}

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