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N. Ach: Ueber die Otolithenfunction und den Lybyrinthtonus. (Physiol. Institut Straßburg.) Archiv für die gesammte Physiologie 86, 122-146. 1901

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{"created":"2022-01-31T16:33:09.611553+00:00","id":"lit33102","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Hinsberg","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 29: 69-70","fulltext":[{"file":"p0069.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n69\nd)\tDie binauralen Schwebungen sind schw\u00e4cher als die monauralen. Das Maximum ihrer St\u00e4rke liegt bei den kleinsten Intervallen (1\u20142---4\u20148).\ne)\tDie Grenze ihrer Wahrnehmbarkeit liegt niedriger bei den binaural geh\u00f6rten Intervallen (50 Schwingungen in der eingestrichenen Octave).\nf)\tW\u00e4hrend die T\u00f6ne continuirlich erscheinen, zeigen die Schwebungen zwei Formen von Schwankungen: 1. Perioden von Absteigen und Sinken in einem vollst\u00e4ndigen Rhythmus der Schl\u00e4ge; 2. Schwankungen in den Elementen selbst des Rhythmus. Diese letzteren sind regelm\u00e4fsiger und deutlicher bei den langsamen Rhythmen; bei den schnellen nehmen sie gewissermaafsen die Form einer Spirale an.\nV.\tDie Empfindung der Rauhigkeit ist viel weniger stark als im monauralen H\u00f6ren und verschwindet bei Intervallen \u00fcber 30 Schwingungen ganz.\nVI.\tDas Gef\u00fchl der Dissonanz erh\u00e4lt sich, wenn auch in schw\u00e4cherer Weise, auch wo die Empfindung der Rauhigkeit nicht bemerkbar ist.\u201c\nIn einer letzten Versuchsreihe suchte der Verf. die Frage zu l\u00f6sen, \u201eob bei einer minimalen, eben die Schwelle erreichenden Intensit\u00e4t der T\u00f6ne die binauralen Schwebungen noch bemerkbar seien. Aus den hieraus resultirenden Befunden sei noch Folgendes hervorgehoben:\nJede Form von Schwebungen blieb aus, wenn einer der beiden T\u00f6ne nicht bemerkbar war.\nBei T\u00f6nen, die eben auf der Schwelle lagen, stellten sich in Folge der Schwankungen leicht Illusionen ein. \u201eDem Beobachter war sozusagen die Idee einer Unterbrechung suggerirt und er neigte sehr oft dazu, sich eine Serie von St\u00f6fsen vorzustellen\u201c. Im Allgemeinen hatte bei der Illusion \u201ejeder Beobachter einen constanten subjectiven Rhythmus der Unterbrechung, welcher sich auf die Intervalle jeder Art bezog.\u201c\nDer Verf. schliefst, \u201edafs das Ph\u00e4nomen des binauralen H\u00f6rens specifische und subjective Charaktere hat, durch die es sich von dem Ph\u00e4nomen des monauralen H\u00f6rens unterscheidet\u201c. Die Versuche mit T\u00f6nen, welche eben die Schwelle erreichten und bei denen die binauralen Schwebungen wegen der eintretenden subjectiven Rhythmisirung unsicher wurden oder verschwanden, h\u00e4lt der Verf. f\u00fcr die vorliegende Frage aber nicht mehr f\u00fcr entscheidend.\tKiesow (Turin).\nK Ach. Ueber die Otolithenfunction und den Labyrinthtonus. (Physiol. Institut Strafsburg.) Archiv f\u00fcr die gesammte Physiologie 86, 122\u2014146. 1901.\nVach Mach, Bbeuer und Ceum Brown ist der Otolithenapparat als Sinnesorgan der Lage und der Progressivbewegung aufzufassen. Da trotz verschiedener experimenteller Untersuchungen ein wandsfreie Beweise f\u00fcr die Richtigkeit dieser Annahme noch nicht erbracht sind, unternahm A. die erneute Pr\u00fcfung der Frage auf experimentellem Wege.\nAls Versuchsthiere dienten Fr\u00f6sche, die Otolithen wurden in Anlehnung an die von Schrader und Ewald zur Labyrinthexstirpation angegebene Methode von der Rachenh\u00f6hle aus entfernt. Bei den otolithen-losen Fr\u00f6schen fand A. folgende Unterschiede gegen\u00fcber den normalen.\n1. Der Stirnreflex, der sich normalerweise nur selten und schwer hervorrufen l\u00e4fst, ist beim otolithenlosen Thier stets, und zwar bedeutend","page":69},{"file":"p0070.txt","language":"de","ocr_de":"70\nLiteratur bericht.\nleichter und intensiver auszul\u00f6sen. \u2014 Der Stirnreflex besteht darin, dafs der Frosch nach Reizung der Stirnhaut in Emprosthotonus verf\u00e4llt, eine Stellung, die der von Verwohn abgebildeten Katzenbuckelstellung \u00e4hnelt: Das Thier senkt den Kopf, schliefst die Augen und steigt allm\u00e4hlich mit dem R\u00fccken in die H\u00f6he, so dafs der K\u00f6rper nur auf der Spitze des Kopfes und der gestreckten Vorder- und Hinterextremit\u00e4ten ruht (Illustration). Nach kurzer Zeit knicken die Hinterextremit\u00e4ten ein, in der so modificirten Stellung verharrt der Frosch l\u00e4ngere Zeit (bis V2 Stunde).\n2.\tDer Schreireflex, der beim nicht operirten Thier noch seltener als der Stirnreflex zu beobachten ist, ist beim otolithenlosen Frosch unvergleichlich leichter hervorzurufen und versagt nur selten. W\u00e4hrend der normale Frosch erst nach l\u00e4ngerem Umherhetzen schreit, schreit der oto-lithenlose meist schon nach wenigen Spr\u00fcngen weithin h\u00f6rbar \u201ewie wenn eine erregte Katze schreit\u201c. \u2014 Das Schreien ist zu unterscheiden vom Quaken, es ist ein Angst- und Schmerzenslaut, wie man ihn zuweilen h\u00f6rt, wenn das Thier gedr\u00fcckt, verletzt oder get\u00f6dtet wird.\n3.\tBei rascher Bewegung in der verticalen Richtung, sowie bei der Bewegung in der horizontalen Ebene, sei es von vorn nach hinten oder von rechts nach links, tritt bei normalen Fr\u00f6schen der Lid reflex (reflectorischer Lidschlufs) auf. Bei otolithenlosen verschwindet derselbe oder er erf\u00e4hrt eine sehr bedeutende Abschw\u00e4chung. \u2014 Bei Drehung um die L\u00e4ngsaxe, Queraxe oder dorsoventrale Axe tritt bei den normalen und bei den operirten Thieren in gleicher Weise der Lidreflex auf.\nAufserdem zeigen die otolithenlosen Fr\u00f6sche eine viel gr\u00f6fsere Erm\u00fcdbarkeit als normale, w\u00e4hrend sie sich im Uebrigen normal verhalten.\nDiese eigenth\u00fcmlichen Beobachtungen erkl\u00e4rt A. auf folgende Weise: Er nimmt mit Breuer und Mach an, dafs die Otolithen, wenn auch nicht ausschliefslich, als Sinnesorgan f\u00fcr gradlinige Verschiebungen im Raum dienen. Die Otolithen, die ein h\u00f6heres specifisches Gewicht als die sie umgebende Endolymphe besitzen, erfahren bei jeder Progressivbewegung eine geringere Beschleunigung als diese, und \u00fcben deshalb einen Zug- und Druckreiz auf die Zellhaare aus.\nNach ihrer Exstirpation fallen die bei dem normalen Thier durch das Organ vermittelten Reize fort, in Folge dessen auch die normale Reaction : der Lidreflex.\nAufserdem steht der Otolithenapparat zur R\u00fcckenmuskulatur in einer Beziehung, die in einem dauernden tonischen Einflufs ihren Ausdruck findet. Nach ihrer Exstirpation tritt eine Schw\u00e4chung der R\u00fcckenmuskulatur und gleichzeitig eine gesteigerte Erregbarkeit der Bauchmuskulatur ein, beide zusammen bewirken die leichte Ausl\u00f6sbarkeit des Stirn reflexes.\nAuf die gesteigerte Erregbarkeit der Bauchmuskulatur ist auch der Schreireflex zur\u00fcckzuf\u00fchren. \u201eNur durch heftigen Glottiskrampf, der die Entleerung der in den Lungen aufgespeicherten Luft nur langsam zu Stande kommen l\u00e4fst, und den h\u00f6chst energischen Krampf der Bauchmuskulatur wird das Ph\u00e4nomen erkl\u00e4rlich.\u201c \u2014 Den \u201eOtolithentonus\u201c betrachtet A. als einen Theil des EwALD\u2019schen Labyrinthtonus.\nHinsberg (Breslau).","page":70}],"identifier":"lit33102","issued":"1902","language":"de","pages":"69-70","startpages":"69","title":"N. Ach: Ueber die Otolithenfunction und den Lybyrinthtonus. (Physiol. Institut Stra\u00dfburg.) Archiv f\u00fcr die gesammte Physiologie 86, 122-146. 1901","type":"Journal Article","volume":"29"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:33:09.611559+00:00"}

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