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Einige Bemerkungen zu dem Aufsatze von Dr. E. Storch: "Ueber die Wahrnehmung musikalischer Tonverhältnisse".

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{"created":"2022-01-31T16:31:41.053250+00:00","id":"lit33117","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Samojloff, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 29: 121-122","fulltext":[{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"121\nEinige Bemerkungen\nzu dem Aufsatze von Dr. E. STORCH: \u201eUeber die Wahrnehmung musikalischer Tonverh\u00e4ltnisse\u201c.\nVon\nDr. A. Samojloee,\nPrivat-Docent der Physiologie an der Universit\u00e4t Moskau.\nDer Verfasser der oben angef\u00fchrten Arbeit {diese Zeitschrift 27, S. 360) kommt zum Schl\u00fcsse, dafs die Erinnerungsbilder der Kehlkopfbewegungen dasjenige Substrat darstellen, auf dem unser ganzes musikalisches Denken sich abspielt. Leider ber\u00fchrt Dr. Storch mit keinem Worte die fr\u00fchere Literatur des betreffenden Gegenstandes, als ob eine solche gar nicht vorhanden w\u00e4re. Es scheint mir am Platze den Verfasser auf eine ganze Reihe von sehr eingehenden Arbeiten, die diesen Gegenstand fast zum Abschlufs brachten, aufmerksam zu machen.\nAus der reichen Literatur \u00fcber die musikalische und physiologische Akustik w\u00fcrde der Verf. ersehen, dafs seine obige Behauptung, durchaus nicht neu, sondern im Gegentheil ziemlich alt sei. Bei Lotze 1 und M\u00fcller 2 findet man die Ansicht \u00fcber die Bedeutung des Muskelgef\u00fchls f\u00fcr das Beurtheilungsverm\u00f6gen der T\u00f6ne und Tonfolgen mit klaren Worten ausgesprochen. Dieselbe Ansicht vertritt auch Stricker1 2 3; er sagt: \u201emeine Tonvorstellungen sind nichts Anderes als Be wegungs Vorstellungen.^ Eine kritische Zusammenstellung der bez\u00fcglichen\n1\tLotze. Medicinische Psychologie oder Physiologie der Seele. Leipzig 1852. S. 480.\nLotze, Wagner\u2019s Handw\u00f6rterbuch der Physiologie III, 1. Abth., S. 142, Artikel \u201eSeele und Seelenleben\u201c. Braunschweig 1846.\n2\tG. E. M\u00fcller. Zur Grundlegung der Psychophysik. S. 288.\n3\tS. Stricker. Studien \u00fcber die Sprachvorstellungen. Wien 1880. S. 69","page":121},{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"122\nA. Samojloff.\nLiteratur ist in Stumpf\u2019s1 Tonpsychologie gegeben ; aus den Auseinandersetzungen Stumpf\u2019s in diesem Werke, w\u00fcrde Dr. Stoech ersehen, dafs seine Behauptung nicht nur nicht neu, sondern bereits widerlegt ist. In dieser Beziehung w\u00fcrde Dr. Stoech auch manches Belehrendes in der fleifsigen psychologischen und musikalischen Studie \u201edas absolute Tonbewufst-sein\u201c von Dr. Otto Abeaham* 2 3 4 finden.\nWeiter legt Dr. Stoech viel Gewicht auf die Idee, die musikalische Tonreihe in Form einer Spirale darzustellen. Dieser Gedanke ist aber ebenfalls sehr alt. In einer sehr oft citirten kleinen Schrift yon E. Mach 3 findet man eine darauf bez\u00fcgliche Auseinandersetzung. Eine sehr eingehende Bearbeitung dieser Frage ist von Deobisch 4 noch fr\u00fcher in einer ebenfalls sehr bekannten Schrift gegeben. Lange vor Deobisch besch\u00e4ftigte sich mit dieser Frage Opelt.\u00b0 Alle diese Autoren waren aber vorsichtig und machten nicht so gewagte Aeufserungen, wie Dr. Stoech: \u201ees ist nat\u00fcrlich kein blinder Zufall, dafs mein r\u00e4umliches Tonschema die Gestalt der Cochlea acustica zeigt.\u201c Weiter sagt Dr. Stoech: \u201ew\u00e4re die reine Stimmung wirklich die nat\u00fcrliche, es w\u00e4re unfafsbar, warum die heutigen Culturv\u00f6lker bei einer noch nie dagewesenen Beth\u00e4tigung der musikalischen Psyche, darauf und daran sind sie gegen die gleichschwebende temperirte zu vertauschen.\u201c Ein tieferes Eingehen in die Geschichte der musikalischen Tonbestimmungen und der musikalischen Temperatur w\u00fcrde gewifs Herrn Dr. Stoech von einer solchen Aeufserung abhalten.\n] C. Stumpf. Tonpsychologie, Theil I, S. 153. Leipzig 1883.\n2\t0. Abraham. Das absolute Tonbewufstsein. Sammelb\u00e4nde der Internationalen Musikgesellschaft, Jahrgang III, Heft 1. Leipzig 1901.\n3\tE. Mach. Einleitung in die Helmholtz\u2019s che Musiktheorie. Graz 1867. S. 44.\n4\tM. W. Drobisch. Ueber musikalische Tonbestimmung und Temperatur. Leipzig 1852. S. 36.\n0 W. Opelt. Ueber die Natur der Musik. Plauen u. Leipzig 1834. S. 43.","page":122}],"identifier":"lit33117","issued":"1902","language":"de","pages":"121-122","startpages":"121","title":"Einige Bemerkungen zu dem Aufsatze von Dr. E. Storch: \"Ueber die Wahrnehmung musikalischer Tonverh\u00e4ltnisse\".","type":"Journal Article","volume":"29"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:31:41.053256+00:00"}

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