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S. R. Steinmetz: Der erbliche Rassen- und Volkscharakter. Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Philosopie, N. F., 1 (1), 77-126. 1902

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{"created":"2022-01-31T16:29:43.062193+00:00","id":"lit33121","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kreibig","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 29: 124-125","fulltext":[{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"124\nLiteraturbericht.\nconstruire, aus v\u00f6llig zusammenhangslosen Einzelerlebnissen bestehe und durchaus unbeschreibbar sei einer ernsten und, wie uns scheint, berechtigten Kritik. Auch die These M\u00fcnsterberg\u2019s, dafs der Erkenntnifswerth der Causalit\u00e4t lediglich in der vollst\u00e4ndigen Zur\u00fcckf\u00fchrung auf Identit\u00e4ten bestehe, weist der Verf. zur\u00fcck. Werden die kritischen Resultate Cohns (namentlich hinsichtlich der Zusammenhangslosigkeits - These) anerkannt, so hat man damit die M\u00f6glichkeit einer empirischen Psychologie als selbst\u00e4ndiger Missenschaft neben der Physiologie und Physik zugestanden \u2014\u2022 und eben diese M\u00f6glichkeit hatte M\u00fcnsterberg mit unleugbarem Scharfsinn zu bestreiten unternommen.\tKreibig ('Wien'.\nT. Loveday. Theories of Mental Activity. (I). Minci, N. S., 10 (40), 455-478. 1901.\nYerf. bespricht L\u00fccken und gelegentliche Unklarheiten, die er besonders bei Ward\u2019s grofsen Artikel in der Encyclopaedia Britannica sowie in dessen Buch Naturalism and Agnosticism betreffs der Frage nach dem Wesen der Activit\u00e4t gefunden hat, und setzt sich weiterhin mit Stout\u2019s Theorie auseinander, wie sie in dessen Analytic Psychology, im Manual of Psychology und im Mind. 11 (1886) vorliegt, speciell \u00fcber Activit\u00e4t und Activit\u00e4tsbewufstsein (Activit\u00e4tsgef\u00fchl), Activit\u00e4t und Ziel, endlich Versuch, Aufmerksamkeit und Gef\u00fchl.\tM. Offner (M\u00fcnchen).\nS. R. Steinmetz. Der erbliche Rassen- und Yolkscharakter. Yierteljahrsschrift f\u00fcr wissenschaftliche Philosophie, N. F., 1 (1), 77\u2014126. 1902.\nDer frisch geschriebene Artikel bezweckt die \u00fcbersichtliche Anf\u00fchrung der wesentlichen Schwierigkeiten im Rasseproblem, nicht eigentlich die Vertheidigung einer speciellen neuen L\u00f6sung. Die Frage, was die Rasse f\u00fcr eine bestimmte Cultur bedeute, ist seit Gobineau nicht zur Ruhe gekommen und durch Chamberlain und De Lapouge neuerdings in emphatischer V7eise zur Discussion gestellt worden. WT\u00e4hrend die Genannten in der Rasse und ihrem erblichen psychisch-somatischen Charakter den Hauptfactor specieller Culturgestaltung erblicken, vertreten Spencer, Robertson und die Marxisten den Gedanken, dafs die Culturgestaltung aus-schliefslich das Product der nat\u00fcrlichen und geschichtlichen Umgebungseinfl\u00fcsse sei. Der Verf. zeigt, dafs eine wahrhaft befriedigende Definition der Rasse noch ausstehe. WTeder die Sprache, noch somatische Merkmale (z. B. Breit- und Langk\u00f6pfigkeit), weder elementare noch distributive psychische Eigenth\u00fcmlichkeiten haben sich als allgemeing\u00fcltige Ein-theilungsprincipe der Rassen bew\u00e4hrt. Andererseits ist aber auch den Vertretern der Milieu-Causalit\u00e4t der Nachweis der Bedeutungslosigkeit von Rassedifferenzen f\u00fcr die Culturgestaltung und der Alleinherrschaft der localen und historischen Anpassung durchaus nicht gegl\u00fcckt. Nach wie vor steht die Kernfrage offen, welche der Verf. in der h\u00fcbschen Zuspitzung wiedergiebt:\tWenn unsere S\u00e4uglinge (bei sonst gleichbleibenden Um-\nst\u00e4nden) mit chinesischen vertauscht w\u00fcrden, erhielte unsere Cultur ein wesentlich anderes Gepr\u00e4ge?\nDer Verf. zieht aus eingehenden Er\u00f6rterungen den Schlufs, dafs es aus biologischen Gr\u00fcnden erbliche Rassencharaktere gebe, welche von","page":124},{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turberich t.\n125\nlangw\u00e4hrenden und gleichbleibenden, g\u00fcnstigen oder ung\u00fcnstigen Lebensumst\u00e4nden erzeugt erscheinen, \u201eda die Naturv\u00f6lker urspr\u00fcnglich genau so gutes Menschenmaterial besafsen, als die Ahnen der Culturv\u00f6lker\u201c. (S. 98.) Gleichwohl ist es nach Robertson ausgeschlossen, clafs eine Rasse als solche allein aus eigener Kraft eine Civilisation schaffe. Eine decidirte Stellungnahme zwischen den beiden Parteien h\u00e4lt der Yerf. angesichts des unzureichenden empirischen Materials f\u00fcr unzul\u00e4ssig und verfr\u00fcht. Dafs der Yerf. selbst nicht so parteilos ist, wie er es von Anderen fordert, beweisen seine wiederholten Bemerkungen \u00fcber die Engl\u00e4nder und Buren, sowie \u00fcber den Katholicismus (\u201eder Aberglaube in unserer Cultur\u201c). Yon Werth sind die sorgf\u00e4ltigen Literaturnachweise des Yerf.\nKreibig (Wien).\nA. Broca. Souvenir d\u2019un \u00e9lectrocut\u00e9. Rev. scientifique 15 (20), 621\u2014622. 1901.\nIm Vorliegenden werden uns Beobachtungen geboten, welche wiegen ihrer Seltenheit um so gr\u00f6fsere Beachtung verdienen.\nB. war 2 bis 3 Seeunden dem elektrischen Strome eines Ruhmkoref von 50 Amp\u00e8re bei 6 cm Polentfernung ausgesetzt gewesen und hat uns seine psychischen und physischen Zust\u00e4nde w\u00e4hrend und nach diesem Unfall \u00fcbermittelt: Er wurde durch einen allgemeinen Muskeltetanus zur Erde geschleudert. Vergebens suchte er sich von der Elektrode frei zu machen. Er dachte an die Experimente von Pr\u00e9vost und Batelli und gab sich f\u00fcr verloren. Hierauf rief er seinem Mitarbeiter zu, er m\u00f6chte den Draht durchschneiden. Doch brachte er nur einen unf\u00f6rmlichen Schrei heraus. Er verlor die Empfindung f\u00fcr seine Arme und H\u00e4nde. Die Mauern des Saales schienen sich um 45\u00b0 zu beugen und gr\u00fcn zu f\u00e4rben. Hierauf entschwand ihm das Bewufstsein. Sein Mitarbeiter durchsehnitt den Draht. Alsbald kehrte das Bewufstsein wieder. B. erinnert sich nicht, Schmerz gehabt zu haben, sondern nur Angst. Nachdem er sich von der Erde erhoben hatte, konnte er sogleich wieder gehen und hatte die sonderbare Empfindung, dafs sein Kopf und seine Beine allein existirten. Yon seinen Armen und dem oberen Theile seines Rumpfes hatte er kein Existenzgef\u00fchl. Die Fingerbeuger waren steif. Als seine H\u00e4nde von seinem Mitarbeiter ber\u00fchrt wurden, hatte er intensive K\u00e4lteempfindungen. Das Kneifen f\u00fchlte er gar nicht. Der Muskelsinn war aufgehoben. Die Hyper\u00e4mie der H\u00e4nde und Vorderarme war bedeutend. Nach 3 bis 4 Minuten wurden die Armbeuger, nach einer Viertelstunde die Fingerbeuger wieder beweglich. Die Empfindlichkeit und der Muskelsinn kehrten zugleich mit der Beweglichkeit wieder. Die Ueberempfindliehkeit gegen K\u00e4lte dauerte ungef\u00e4hr eine halbe Stunde. Beim Umhergehen kam er aufser Athem. Doch vermochte er die 5 Etagen zu seiner Wohnung emporzuklimmen. 17-2 Stunde sp\u00e4ter wurde er von einer heftigen Herzensangst ergriffen. Letztere verschwend am anderen Morgen. Nach 48 Stunden war von dem Vorfall nichts mehr zu bemerken.\nB. f\u00fchrt die bei diesem Unfall auftretende Paralyse auf eine directe Einwirkung des elektrischen Stromes auf die GewTebe zur\u00fcck, die St\u00f6rung der Herzth\u00e4tigkeit auf eine Vergiftung des Blutes, welche durch die heftige Muskelirritation hervorgebracht war.\tGiessler (Erfurt).","page":125}],"identifier":"lit33121","issued":"1902","language":"de","pages":"124-125","startpages":"124","title":"S. R. Steinmetz: Der erbliche Rassen- und Volkscharakter. Vierteljahrsschrift f\u00fcr wissenschaftliche Philosopie, N. F., 1 (1), 77-126. 1902","type":"Journal Article","volume":"29"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:29:43.062198+00:00"}

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