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F. W. Ellis: Studies in the Physiology and Psychology of Visual Sensations and Perception. American Journal 5 (7), 462-486. 1901

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{"created":"2022-01-31T16:19:13.842048+00:00","id":"lit33124","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"D\u00fcrr","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 29: 126-128","fulltext":[{"file":"p0126.txt","language":"de","ocr_de":"126\nLiteraturbericht.\nRam\u00f6n y Cajal. Studien \u00fcber die Hirnrinde des Menschen. 3. Heft: Die H\u00f6rrinde. Aus dem Spanischen \u00fcbersetzt von Oberarzt Dr. Johannes Bbeslek. Mit 21 Abbildungen. Leipzig, Barth. 1902. 68 S. 3,00 Mk.\nVerb untersuchte mittels der Methode von Nissl, Weigert-Pal und Golgi die erste Temporalwindung und die Inselwindungen des Menschen, die Bezirke, welche der Hauptsitz des H\u00f6rverm\u00f6gens sind.\nAn der Temporalwindung unterscheidet er sieben verschiedene Schichten [1. plexiforme Schicht (oder moleculare der Autoren); 2. kleine Pyramiden ; 3. mittelgrolse Pyramiden ; 4. Riesenpyramiden ; 5. K\u00f6rner oder kleine Nervenzellen; 6. mittelgrolse, tiefe Pyramiden; 7. spindelf\u00f6rmige oder dreieckige Zellen], von denen er eine sehr genaue, durch Abbildungen unterst\u00fctzte Schilderung liefert.\nDie K\u00f6rnerschicht, in welcher sich die Zellen mit kurzem Axen-cylinder und die Elemente mit aufsteigendem Achsencylinder concentriren, ist \u00e4hnlich wie in der Sehrinde der Hauptort der Verzweigung exogener Fasern, deren Ursprung unbekannt ist. Sehr wahrscheinlich sind es akustische Endfasern zweiter Ordnung, vielleicht entsprungen im inneren Knieh\u00f6cker.\nAls das anatomische Hauptcharakteristicum des akustischen Rindencentrums werden Zellen angesprochen, wenngleich deren Verbindung mit den akustischen Fasern ebensowenig wie ihre physiologische Bedeutung bisher nachgewiesen werden kann. Diese vorzugsweise in der 6. und 7. Schicht nachweisbaren Zellen sind spindelf\u00f6rmig oder dreieckig, mit sehr starken horizontalen Aesten und einem langen, an Collateralen reichen Axencylinder.\nVerb untersuchte auch beim Hund und bei der Katze die Temporal-windungen und fand gewisse Aehnlichkeiten mit der menschlichen Rinde. Letztere zeigt aber zum Unterschied von den Thieren eine aufserordentlich grolse Zahl von Zellen mit kurzem Axencylinder und besonders von ge b\u00fcschelten Zellen, also von Zellen mit k\u00fcrzeren Associationsbahnen ; diesen vindicirt Verf. eine wichtige, wenn auch heute noch nicht genau abzu-grenzende Rolle bei der Abwickelung psychischer Vorg\u00e4nge.\nDie Rinde der Insel zeigt viel weniger Contraste der einzelnen Schichten der grauen Substanz und eine besondere Morphologie der Pyramiden; specifisch akustische Zellen sind sp\u00e4rlich vorhanden, fehlen aber fast nie.\nDie Uebersetzung liest sich sehr gut.\nErnst Schultze (Andernach).\nF. W. Ellis. Studies in the Physiology and Psychology of Visual Sensations and Perceptions. American Journal 5 (7), 462\u2014486. 1901.\nAuf Grund eines historischen Ueberblickes \u00fcber die bisher vorliegenden Versuche zur Bestimmung der Nachwirkung momentaner Lichtreize von Segner, d\u2019Arcy, Cavallo, Plateau, Helmholtz, Aubert, Hess und Bosscha glaubt Verf. die Fragen nach der gesammten Dauer einer durch momentane Lichteinwirkung hervorgerufenen Empfindung, nach der Dauer des Maximums dieser Empfindung und nach der Dauer der sich an die prim\u00e4re Empfindung anschliefsenden negativen und positiven Nachbilder scharf unterscheiden zu m\u00fcssen.","page":126},{"file":"p0127.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n127\nZur Beantwortung vor Allem der ersten Frage bedient er sieh verschiedener Modificationen des SEGNE\u00df\u2019sehen Versuches, besonders einer Combination desselben mit stroboskopischer Beobachtungsmethode: Hinter einer sehr schnell rotirenden, mit zwei Ausschnitten von variabler Breite versehenen stroboskopischen Scheibe l\u00e4fst er ein Prisma von kleinem Brechungswinkel mit [acht Mal] geringerer Umdrehungsgeschwindigkeit so sich bewegen, dafs das von demselben entworfene Bild eines ruhenden Lichtpunktes eine Kreisbahn beschreibt. In denjenigen Punkten dieser Bahn, wto die aus dem Prisma tretenden Lichtstrahlen einen Ausschnitt der stroboskopischen Scheibe treffen, sieht der Beobachter das Bild des Beobachtungsobjectes, und in Folge der Nachdauer der Lichtempfindungen kann er bei hinreichender Umdrehungsgeschwindigkeit des Prismas alle \u00fcberhaupt sichtbaren Phasen gleichzeitig wahrnehmen. Durch Bestimmung der langsamsten Geschwindigkeit, bei welcher dies noch der Fall ist, constat\u00e2t Verf., dafs momentane Lichtreize verschiedener Farbe und Helligkeit in dem hell- und im dunkeladaptirten Auge ungef\u00e4hr gleich lang, n\u00e4mlich etwa 3 4 Secunden dauernde Empfindungen hervorrufen. Einen Farbenwechsel dieser prim\u00e4ren, den Reiz \u00fcberdauernden Empfindung, wie ihn Hess h\u00e4ufiger beobachtet hat, vermag Ellis nur bei intensiven Lichtreizen, besonders bei blauem Licht zuweilen zu constatiren. Auch findet er, dafs der Farbenwrechsel in den F\u00e4llen, wo er auftritt, nicht immer ein Umschlag in die Complement\u00e4rfarbe ist. Ebenso wie Hess bemerkt auch Ellis, dafs auf die prim\u00e4re Empfindung eine Periode verminderter Erregbarkeit der gereizten Netzhautstellen folgt. Darnach kann, wenn die Netzhautreizung sehr kurz und sehr intensiv war, im v\u00f6llig dunklen Gesichtsfeld ein positives Nachbild beobachtet werden, dessen Intensit\u00e4t jedoch viel geringer ist als die der Prim\u00e4rempfindung und dessen Ausdehnungsverh\u00e4ltnisse mit denen des Urbildes nicht immer \u00fcberein stimmen.\nIn der Interpretation, welche Ellis seinen Beobachtungen zu Tlieil werden l\u00e4fst, spielen centrale, \u201epsychologische\u201c Factoren eine grofse Rolle. Da er constatirt, dafs bei geringerer Umdrehungsgeschwindigkeit des stroboskopisch beobachteten Lichtreizes die Dauer der Empfindungen eine geringere ist als bei derjenigen Schnelligkeit, bei welcher alle \u00fcberhaupt sichtbaren Phasen gleichzeitig gesehen werden, nimmt er an, dafs die Aufmerksamkeit im ersteren Fall den successiv auftauchenden Eindr\u00fccken folge und dabei von den zuletzt gesehenen intensivsten ganz absorbirt werde, w\u00e4hrend sie im letzteren Fall gleiehm\u00e4fsig allen Eindr\u00fccken sich zuwende. Ohne den Einfiufs von Aufmerksamkeitsvorg\u00e4ngen in diesen beiden F\u00e4llen leugnen zu wollen, der aber wohl mehr durch die dabei auftretenden verschiedenen Helligkeitsdifferenzen zwischen den zuerst und den zuletzt sichtbar gewordenen Phasen als durch die verschiedene Suc-cessionsgeschwindigkeit bestimmt wird, m\u00f6chte man demgegen\u00fcber doch darauf hinweisen, dafs die verschiedene Dauer der Netzhautreizung, die als m\u00f6glicherweise in Betracht kommender Erkl\u00e4rungsgrund f\u00fcr die angef\u00fchrten Resultate sich nicht ohne Weiteres von der Hand weisen l\u00e4fst, von Ellis anscheinend unber\u00fccksichtigt gelassen wurde. Wenn unser Autor endlich beobachtet, dafs ein durch das Stroboskop gesehener Gegenstand in der die Netzhautreizung \u00fcberdauernden Wahrnehmung mit seiner eigen-","page":127},{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"128\nLiteraturbericht.\nth\u00fcmlichen Farbe und Helligkeit erscheint, obwohl die sein Bild vermittelnden Fetzhautstellen vorher und nachher von andersfarbigem Licht gereizt werden, so scheinen zur Erkl\u00e4rung dieser Thatsache zwei Factoren in Betracht zu kommen. Einmal dies, dafs zur Entstehung einer Vorstellung nur eine endliche Anzahl successiver Erregungen derselben Fetzhautstellen beitragen und zweitens dies, dafs eine Vorstellung von der Aufmerksamkeit festgehalten werden kann, auch wenn die Fetzhautstellen, durch welche sie vermittelt wurde, bereits das Material zu neuen Vorstellungen darbieten. Diese Formulirung der Erkl\u00e4rungsgr\u00fcnde f\u00fcr das von Ellis beobachtete Ph\u00e4nomen d\u00fcrfte vielleicht der von ihm selbst gegebenen vorzuziehen sein, wonach die \u201eFortdauer einer Vorstellung die Empfindungen unterdr\u00fcckt\u201c, welche die in die Vorstellung eingegangenen Empfindungen nach den Gesetzen der Fetzhauterregung modificiren m\u00fcfsten.\nD\u00fcrr (Leipzig).\nF. Allen. Effect upon the Persistence of Vision of Exposing the Eye to Light of Various Wave-Lengths. Physical Review' 11 (5), 257\u2014290. 1900.\nDie Methode, durch welche Verf. die Fachdauer von Lichteindr\u00fccken zu bestimmen versucht, gr\u00fcndet sich auf die von Plateau geltend gemachte Ansicht, wonach das gleichf\u00f6rmige Aussehen eines von intermittirenden Lichtreizen erf\u00fcllten Sehfeldes bei hinreichend raschem Wechsel der Eindr\u00fccke darauf beruht, dafs die von den intensiveren Beizen verursachten Erregungen w\u00e4hrend der Einwirkungszeit der schw\u00e4cheren Beize unver mindert fortbestehen. Allen l\u00e4fst n\u00e4mlich einen Episkotister zwischen der Lichtquelle und einem Spectrometer rotiren, beobachtet durch ein Diaphragma jedesmal eine bestimmte Farbe des vom Spectrometer entworfenen Spectrums und bestimmt die Umdrehungsgeschwindigkeit des Episkotisters, bei welcher die betrachtete Farbe eben nicht mehr flimmernd erscheint. Die Zeit des Vor\u00fcberganges eines Sectors des Episkotisters vor der Lichtquelle betrachtet er als Maafs f\u00fcr die Fachdauer der Lichtempfindung, welche w\u00e4hrend des Vor\u00fcberganges eines Episkotisterausschnitts von der durch das Diaphragma im Ocular des Spectrometers gerade sichtbaren Farbe erregt wurde.\nDiese Zeit findet er verschieden f\u00fcr die verschiedenen Farbenempfindungen, am k\u00fcrzesten f\u00fcr Gelb, am l\u00e4ngsten f\u00fcr Violett, ungef\u00e4hr gleich lang f\u00fcr Licht von der Wellenl\u00e4nge 0,500 y und 0,700 u. Auf die absoluten Werthe der so bestimmten Fachdauer der Farbenempfindungen scheint unser Autor selbst kein besonderes Gewicht zu legen, so dafs man auf die einer solchen absoluten Messung entgegenstehenden Bedenken kaum n\u00e4her einzugehen braucht. Worauf es Allen besonders ankommt, sind die Ver\u00e4nderungen in der Fachdauer der Farbenempfindungen, je nachdem das Auge, mit dem die Untersuchungen vorgenommen werden, vorher dem Ein-flufs diffusen Tageslichts ausgesetzt oder durch Aufenthalt im Dunkeln, durch Beizung mit intensivem weifsem Licht bezw. mit verschiedenen Spectralfarben in seinen Erregbarkeitsverh\u00e4ltnissen ver\u00e4ndert wurde oder aber durch nat\u00fcrliche Farbenblindheit von dem normalen sich unterscheidet. All diese F\u00e4lle untersucht Allen und gelangt dabei zu folgenden Ergebnissen :","page":128}],"identifier":"lit33124","issued":"1902","language":"de","pages":"126-128","startpages":"126","title":"F. W. Ellis: Studies in the Physiology and Psychology of Visual Sensations and Perception. American Journal 5 (7), 462-486. 1901","type":"Journal Article","volume":"29"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:19:13.842053+00:00"}

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