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A. Lucae: Zur Lehre von der cranio-tympanalen Schallleitung, vulgo Knochenleitung. Archiv f. Ohrenheilkunde 47, 187-196. 1901. Auch: Deutsche med. Wochenschrift Nr.11. 1900

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{"created":"2022-01-31T16:28:26.921535+00:00","id":"lit33128","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Krueger","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 29: 131-132","fulltext":[{"file":"p0131.txt","language":"de","ocr_de":"Litera tur bericht.\n131\nK. L. Schaefer. lieber die intracranielle Fortpflanzung der T\u00f6ne, insbesondere der tiefen T\u00f6ne, von Ohr zu Ohr. Arch. f. Ohrenheilk. 52 (3 u. 4), 151\u2014155. 1901.\nVerf. wiederholt seinen langj\u00e4hrigen Protest gegen die Annahme einer centralen Entstehung der Schwebungen, die bei Vertheilung zweier Stimmgabeln an beide Ohren geh\u00f6rt werden. Drei neue Versuche machen es wahrscheinlich, dafs die Leitung zum Ohre der anderen Seite hierbei nicht ausschliefslich durch die Luft um den Kopf herum, sondern \u00fcberwiegend durch den Kopf hindurch geschieht. F\u00fcr diese intracranielle Schallleitung kommt den Tuben, als weichwandigen und normalerweise geschlossenen R\u00f6hren, kaum eine Bedeutung zu. Hiergegen spricht vor Allem eine Erfahrung Scripture\u2019s, die Schaefer best\u00e4tigt: wonach bei tiefem Einf\u00fchren der einen Gabel in die Mundh\u00f6hle die Schwebungen unh\u00f6rbar werden. Es bleibt als Hauptmittel der Ton\u00fcbertragung von Ohr zu Ohr die Kopfknochenleitung \u00fcbrig.\nVon der \u201ek\u00fcnstlichen Knochenleitung\u201c, wobei der Stiel der Gabel auf einen Punkt des Kopfes aufgesetzt wird, unterscheidet der Verf. als \u201enat\u00fcrliche\u201c die bei gew\u00f6hnlicher Schallzuf\u00fchrung, durch blofse Ann\u00e4herung des t\u00f6nenden K\u00f6rpers an das Ohr, entstehende. In beiden F\u00e4llen sind wiederum verschiedene Wege m\u00f6glich. Schaefer legt, in Uebereinstimmung mit Fechner [und Hensen], das Hauptgewicht auf die Schallfortpflanzung von einem Mittelohrapparate zum anderen. Diese cranio-tympan aie Leitung scheint nach pathologischen Erfahrungen (Bezold) f\u00fcr tiefe T\u00f6ne vorzugsweise, wenn nicht ausschliefslich in Betracht zu kommen. Der Verf. untersuchte die Verh\u00e4ltnisse der nat\u00fcrlichen Knochenleitung f\u00fcr sein Ohr mit tiefen EDELMANN\u2019schen Gabeln, die bei monotischem H\u00f6ren von 24 Schwingungen an deutlich schwebten: von etwa 50 Schwingungen aufw\u00e4rts ging der Ton durch den Kopf zum Ohre der anderen Seite derart wirksam \u00fcber, dafs diotische Schwebungen sicher vernehmbar wurden.\nZur genaueren Erkenntnifs der Verschiedenheiten, die in dieser Beziehung zwischen hohen und tiefen T\u00f6nen ohne Zweifel bestehen, w\u00e4re es w\u00fcnschenswerth, dafs das objective Verfahren Mader\u2019s und Frey\u2019s (vgl. diese Zeitschr. 28, 3) zur Messung der Schallleitung im Sch\u00e4del auf verschiedenere Tonh\u00f6hen ausgedehnt w\u00fcrde.\tKrueger (Kiel).\nA. Lucae. Zur Lehre von der cranio-tympanalen Schallleitung, vulgo Knochen-leitung. Archiv f. Ohrenheilkunde 47,187\u2014196. 1901. Auch: Deutsche med. Wochenschrift Nr. 11. 1900.\nZwei fr\u00fchere Aufs\u00e4tze erg\u00e4nzend, giebt der Verf. zun\u00e4chst einige technische Hinweise f\u00fcr die Benutzung seines Stimmgabelapparates zur Feststellung einseitiger Taubheit oder Schwerh\u00f6rigkeit.\nDer \u00fcbrige, g: Csere Theil der Arbeit hat es zu thun mit der Erkl\u00e4rung des E. H. WEBER\u2019schen Versuches. Danach wflrd bekanntlich eine auf den Sch\u00e4del aufgesetzte Stimmgabel bei Verstopfung eines Ohres auf diesem verst\u00e4rkt geh\u00f6rt. Zur Erkl\u00e4rung hatte Mach angenommen, es werde dabei der \u201eSchallabflufs\u201c aus dem verstopften Ohre behindert. Da diese Schallabflufstheorie noch gelegentlich vertheidigt und benutzt wird, re-capitulirt Lucae seine an verschiedenen Orten ver\u00f6ffentlichten darauf be-\n9*","page":131},{"file":"p0132.txt","language":"de","ocr_de":"132\nLiteraturbericht.\nz\u00fcglichen Versuche. In Uebereinstimmung mit Helmholtz\u2019s mechanischer Theorie des Mittelohrapparates beweisen sie, dafs ein Schallabflufs vom Trommelfell nach aufsen normalerweise nicht stattfindet, und dafs die WEBERSche Erscheinung mit Recht auf eine Resonanz des verschlossenen \u00e4ufseren Geh\u00f6rganges zur\u00fcckgef\u00fchrt wird. Zu dieser Resonanzwirkung tritt eine Druckerh\u00f6hung im \u00e4ufseren Geh\u00f6rgange, vielleicht auch im Labyrinth. Endlich ist dabei mit Spannungs\u00e4nderungen der Geh\u00f6rkn\u00f6chelchenkette zu rechnen, was mit pathologischen Beobachtungen und mit neuerlichen Befunden bei Drucksondirung des Trommelfells zusammen-stimmen w\u00fcrde.\tKrueger (Kiel).\nK. L. Schaefer u. O. Abraham. Studien \u00fcber Unterbrechungst\u00f6ne. 1. Mittheilung: Pfl\u00fcger\u2019s Archiv 83, 207\u2014211. 2. Mitth. : Ebda. 85, 536\u2014542. 3. Mitth.: Ebda, 88, 475\u2014491. 1901.\nWird ein Ton periodisch unterbrochen oder abgeschw\u00e4cht, so entsteht, innerhalb gewisser Erequenzgrenzen, neben ihm f\u00fcr unsere Wahrnehmung ein zweiter Ton, dessen Schwingungszahl der Zahl der Intermittenzen gleich ist. Diese Unterbrechungs- oder Intermittenzt\u00f6ne wurden zuerst von Seebeck der OHM\u2019schen Definition des Tones entgegengehalten. Sie wurden dann von Koenig, Dennert u. A., zuletzt von Meyer und Ewald, gew\u00f6hnlich in Verbindung mit den Combinationst\u00f6nen gegen Helmholtz\u2019s Resonatoren-hypothes\u00f6 ins Feld gef\u00fchrt. Die Argumentation hatte zur Voraussetzung die Annahme, dafs die fraglichen T\u00f6ne s\u00e4mmtlich subjectiv im Ohre entst\u00e4nden, dafs eine pendelf\u00f6rmige Schwingungscomponente in der Luft ihnen nicht entspr\u00e4che. Seltsamerweise hat bis zu der vorliegenden Untersuchung Niemand diese Annahme experimentell gepr\u00fcft.\n1.\tAn Sirenenscheiben aus dem Besitze Dennert\u2019s stellten die Verff. unzweideutig Folgendes fest: Die Unterbrechungst\u00f6ne, die durch Anblasen einer rotirenden, mit kreisf\u00f6rmig angeordneten, gleich grofsen und gleich weit von einander entfernten L\u00f6chern versehenen Scheibe entstehen, und ebenso ihr erster Oberton werden durch abgestimmte Luftresonatoren verst\u00e4rkt; sie sind also objective T\u00f6ne im Sinne der OHM-HELMHOLTz\u2019schen Definition. Dasselbe gilt von den Unterbrechungst\u00f6nen, die nach Koenig\u2019s Vorgang durch L\u00f6cher von periodisch zu- und abnehmender Gr\u00f6fse erzeugt werden.\n2.\tInnerhalb weiter Grenzen kann unter sonst gleichen Umst\u00e4nden die Zahl der offenen L\u00f6cher und die Beschaffenheit der ausgef\u00fcllten Zwischenstrecken variirt werden, ohne dafs der Unterbrechungston sich \u00e4nderte. Wechseln auf der Scheibe gr\u00f6fsere und kleinere L\u00f6cher gruppenweise ab, so kann die eine dieser Gruppen wie eine undurchlochte Strecke wirken. L\u00e4fst man Perioden von verstopften auf solche von offenen L\u00f6chern folgen, so kann innerhalb der ersten Gruppe eine relativ grofse Zahl von L\u00f6chern in beliebiger Anordnung offen bleiben, ohne dafs der Effect ein anderer w\u00fcrde.\nEin angeblasener oder mit seinen Z\u00e4hnen auf ein Kartenblatt auf-schlagender Zahnkranz giebt bei periodischer Ausf\u00fcllung der L\u00fccken oder Beseitigung der Z\u00e4hne ebenfalls objective Unterbrechungst\u00f6ne, deren Tonh\u00f6he der Zahl der Unterbrechungen entspricht.","page":132}],"identifier":"lit33128","issued":"1902","language":"de","pages":"131-132","startpages":"131","title":"A. Lucae: Zur Lehre von der cranio-tympanalen Schallleitung, vulgo Knochenleitung. Archiv f. Ohrenheilkunde 47, 187-196. 1901. Auch: Deutsche med. 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