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A. Kirschmann: Zum Problem der Grundlagen der Tiefenwahrnehmung. Philos. Studien 18 (1), 114-126. 1901

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{"created":"2022-01-31T16:28:43.384590+00:00","id":"lit33132","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kiesow","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 29: 138-139","fulltext":[{"file":"p0138.txt","language":"de","ocr_de":"138\nLi ter a turberich t.\nJ. J. Graham Brown. Note on a New Form of Aesthesiometer. Joum. of Physiology 27 (1 u. 2), 85\u201488. 1901.\nDer kleine Apparat ist zur Messung der Empfindlichkeit der Haut f\u00fcr Rauhigkeit und Gl\u00e4tte bestimmt. Er besteht aus einer abgerundeten und glatten Metallfl\u00e4che, in deren Mitte ein sorgf\u00e4ltig eingepafster Stift vermittelst einer Schraube etwas nach aufsen vorgeschoben werden kann. Bei der Nullstellung der Schraube liegt die Oberfl\u00e4che des Stiftes so genau in der des Metallst\u00fccks, dafs das Ganze sich vollkommen glatt anf\u00fchlt. Bei einer Hervorragung von nur Vioo mm wird an den Fingerspitzen bereits eine beginnende Rauhigkeit empfunden; f\u00fcr die Handfl\u00e4che ist etwa \u2019/.20 mm, dann rasch zunehmend f\u00fcr den Unterarm 2/10, f\u00fcr den Oberarm 4/10 mm erforderlich. In einer neueren Form des Instruments sind statt eines Stiftes deren sechs von je 1 mm Durchmesser benutzt, die nat\u00fcrlich alle zugleich vor- oder zur\u00fcckbewegt werden. Die Rauhigkeitsschwelle sinkt dadurch an den empfindlichsten Stellen auf V250 mm. Der Apparat kann bezogen werden von A. H. Baird, 33 Lothian Str., Edinburgh.\nEbbinghaus.\nA. Kirschmann. Zum Problem der Grundlagen der Tiefenwahrnehmung. Philos. Studien 18 (1), 114\u2014126. 1901.\nDer Verf. wendet sich mit dieser Abhandlung gegen Robert M\u00fcller, der in seiner Arbeit \u201eUeber Raum Wahrnehmung beim indirecten Sehen\u201c (Philos. Stud., 14, S. 402ff.) die Rolle, welche Kirschmann der Parallaxe des indirecten Sehens beim Zustandekommen der monocul\u00e4ren Tiefenwahrnehmung zugeschrieben, in Zweifel zieht. Der Verf. weist zun\u00e4chst darauf hin, dafs der Ausdruck \u201eTheorie\u201c (wie M\u00fcller, Kirschmann\u2019s Darlegung nennt) zweideutig sei und sucht zu zeigen, dafs diese Theorie, so weit sie reine mathematische Deduction ist, keines empirischen Beweises bed\u00fcrfe, dafs die Richtigkeit einer solchen Deduction vielmehr nur durch den bestimmten Nachweis irgend welcher Unrichtigkeiten, die sich etwa eingeschlichen haben k\u00f6nnten, in Zweifel gezogen werden k\u00f6nne, ein Nachweis, der aber weder von M\u00fcller noch von sonst Jemand geliefert worden sei. Der Verf. sucht dann weiter zu zeigen, dafs, so weit seine Darstellung hypothetisch sei (n\u00e4mlich in der Annahme, dafs die Parallaxe des indirecten Sehens, deren Existenz und betr\u00e4chtliche Gr\u00f6fse nicht geleugnet werden k\u00f6nne, vom Gesichtssinne als Mittel zur Tiefenwahrnehmung verwendet werde), sie wohl durch positive Versuchsergebnisse best\u00e4tigt, aber nicht durch negative widerlegt werden k\u00f6nne. Er wirft M. vor Allem vor, dafs seine Versuche, so interessant sie sonst seien, mit der Parallaxe des indirecten Sehens nichts zu thun h\u00e4tten und dafs er nicht die seitlichen Theile des unteren Gesichtsfeldes untersucht habe, wo die Parallaxe des indirecten Sehens ihre gr\u00f6fste Bedeutung habe, sondern sich lediglich auf den Horizontal - Meridian beschr\u00e4nkt habe. K. zeigt ferner, dafs Alles was man an der Parallaxe des monocul\u00e4ren Sehens nach seiner Theorie erwarten k\u00f6nne, sei, \u201edafs man, auf Grund der von ihr gelieferten Daten, von zwei indirect gesehenen, benachbarten Fl\u00e4chen die eine als vor oder hinter der anderen gelegen, wahrnimmt; nicht aber, dafs man mit ihrer H\u00fclfe directe","page":138},{"file":"p0139.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turberich t.\n139\nSch\u00e4tzungen von Entfernungsunterschieden wahrnehmen k\u00f6nne, und geschweige gar solche zwischen einem fixirten und einem f\u00fcnfzehn Winkelgrade weit ins indirecte Sehen ger\u00fcckten Gegenstand\u201c.\nDa ein directer empirischer Nachweis f\u00fcr die Richtigkeit seiner Hypothese kaum zu erbringen sei, so h\u00e4lt der Verf. es doch f\u00fcr m\u00f6glich, dafs sie durch indirecte Beweise zu st\u00fctzen sei. Er verweist hier auf die von ihm selbst erbrachten Thatsachen der Pupillen - Reaction bei der Accommodation f\u00fcr die N\u00e4he, der spaltf\u00f6rmigen Pupillen der Katze und des Metallglanzes und verlangt, dafs f\u00fcr diese Erscheinungen andere Gr\u00fcnde vorzubringen seien, wenn seine Theorie nicht angenommen werde. (In Bezug auf die Erscheinungen des Metallglanzes erlaube ich mir hier die Bemerkung, dafs ich die von Kirschmann angegebene Methode der k\u00fcnstlichen Erzeugung des Metallglanzes (Philos. Stud., 11) durchaus best\u00e4tigt gefunden habe und sie in meinen Vorlesungen mit bestem Erfolge demonstrirte. R.)\nSchliefslich sucht der Verf. an der Hand beigegebener farbiger Zeichnungen zu zeigen (Tafel VI des vorliegenden Heftes), dafs, wenn schon beim binoc.ul\u00e4ren Sehen so geringf\u00fcgige Gr\u00f6fsen wie die Erscheinungen der chromatischen Aberration deutliche Tiefenwahrnehmungen vermitteln, die Parallaxe des indirecten Sehens nicht zu geringf\u00fcgig sein k\u00f6nne, um bei der Tiefenvorstellung eine Rolle zu spielen.\tKiesow (Turin).\nA. Wycz\u00f6lkowska. 0 iluzyach optycznych. (Sur les illusions optiques.)\nBulletin international de Vacad\u00e9mie des sciences de Cracovie, Januar 1900. 23 S,\nVerf. untersucht jene optischen T\u00e4uschungen, bei denen ein K\u00f6rper plastisch in verschiedenem Sinn aufgefafst werden kann, ein Hohlkegel etwa concav oder convex bei unver\u00e4nderter Lage in Bezug auf den Beobachter, oder das bekannte Hexaeder verschieden gegen dieselbe Ebene geneigt. Er unterscheidet zwei F\u00e4lle solcher T\u00e4uschungen, je nachdem ein wirklicher K\u00f6rper eine scheinbare Inversion erf\u00e4hrt oder eine einen K\u00f6rper darstellende Zeichnung in verschiedenem Sinn r\u00e4umlich gedeutet wird. Die T\u00e4uschung im ersteren Fall bezeichnet er als \u201einversion r\u00e9elle-illusoire\u201c und die im letzteren als \u201einversion purement illusoire\u201c. Erstere kann seinen Angaben zufolge beobachtet werden, wenn man einen K\u00f6rper monocular fixirt, letztere geht stets Hand in Hand mit Augenbewegungen oder Aenderungen des Accommodationszustandes der Linse, wie Verf. durch ophthalmometrische Untersuchungen feststellt.\nZur Erkl\u00e4rung dieser Erscheinungen f\u00fchrt er einen doppelten Grund an, einerseits den verschiedenen Tiefenwerth der durch verschiedene Netzhautstellen vermittelten Bildpunkte, andererseits die Abwesenheit einer Contr\u00f4le, welche im normalen Sehen ein Netzhautbild durch andere Netzhautbilder desselben Gegenstandes erf\u00e4hrt. Der erstere Grund soll erkl\u00e4ren, warum bei unver\u00e4nderter Beschaffenheit des Netzhautbildes die r\u00e4umliche Auffassung des Objectes unver\u00e4ndert bleibt und warum die letztere bei Aenderungen des Accommodationszustandes oder bei Augenbewegungen sich verschiebt. Verf. nimmt n\u00e4mlich an, dafs die Theile des Objectes, welche auf dem gelben Fleck sich abbilden und in Folge dessen am deutlichsten gesehen werden, als dem Auge zun\u00e4chst liegend aufgefafst werden. Warum die \u201einversion r\u00e9elle-illusoire\u201c jedesmal eintritt, wie Verf. behauptet,","page":139}],"identifier":"lit33132","issued":"1902","language":"de","pages":"138-139","startpages":"138","title":"A. Kirschmann: Zum Problem der Grundlagen der Tiefenwahrnehmung. Philos. Studien 18 (1), 114-126. 1901","type":"Journal Article","volume":"29"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:28:43.384595+00:00"}

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