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{"created":"2022-01-31T16:29:15.582170+00:00","id":"lit33148","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kiesow","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 32: 74-75","fulltext":[{"file":"p0074.txt","language":"de","ocr_de":"74\nLitera turbericht.\ngeschieht urspr\u00fcnglich vermittels reflektorischer Kopf- und Augenbewegungen, die mit wachsender \u00dcbung ausfallen. Suggestion hat keinen sehr starken Einflufs auf bestehende Urteilstendenzen. Suggestion wirkt h\u00e4ufig als ein Hindernis, wie reflektieren \u00fcber eine automatische Bewegung hindernd auf eine solche einzuwirken pflegt. Unge\u00fcbte Beobachter haben eine Neigung, Kl\u00e4nge hinter sich zu lokalisieren, was vielleicht durch die N\u00fctzlichkeit derartiger Reflexbewegungen f\u00fcr Wesen auf niedrigerer Entwicklungsstufe erkl\u00e4rt werden kann. Je genauer Lokalisation ist, um so unmittelbarer scheint sie zu sein. Max Meyer (Columbia, Missouri).\nAikens, Thorndike and Hubbell. Correlations among Perceptive and Associative Processes. Psychol. Rev. 9 (4), 374\u2014382. 1902.\nVerff. versuchten die gegenseitige Abh\u00e4ngigkeit einiger Prozesse zahlenm\u00e4fsig zu bestimmen. Die Wichtigkeit solcher Bestimmungen f\u00fcr die allgemeine psychologische Theorie liegt auf der Hand. Doch sind allgemeinere Schlufsfolgerungen in der Abhandlung nicht gezogen. Als solche geistigen Prozesse wurden benutzt: Anstreichen unorthographisch gedruckter W\u00f6rter, Anstreichen von W\u00f6rtern, die r und e enthalten, Niederschreiben eines Wortes, das das Gegenteil eines gegebenen Wortes bedeutet, Niederschreiben des Buchstaben, der einem gegebenen Buchstaben im Alphabet vorangeht, Addieren zweistelliger Zahlen. Die gegenseitige Abh\u00e4ngigkeit dieser Funktionen ist nicht sehr betr\u00e4chtlich. Die in der Abhandlung gegebenen zahlenm\u00e4fsigen Ergebnisse k\u00f6nnen hier nicht wiedergegeben werden.\tMax Meyer (Columbia, Missouri).\nC. Secchi. La finestra rotonda \u00e8 la sola via pei suoni dall\u2019aria al labirinto.\nArchivio di Otologia, Rhinologia e Laringologia 12 (4). 1902. 76 S.\nDie vorliegende Abhandlung ist die Frucht von Untersuchungen, die w\u00e4hrend eines Zeitraumes von 15 Jahren ununterbrochen fortgesetzt wurden. Der Verf. gibt an, dafs er sich zur Abfassung einer Gesamtdarstellung seiner Anschauungen und Forschungen entschlofs, weil k\u00fcrzere Mitteilungen, die er an verschiedenen Orten \u00fcber den gleichen Gegenstand machte, teils mifs-verstanden wurden, teils unbeachtet blieben.\nDie ganze Darstellung ist ein Versuch, die HELMHOLTz\u2019sche Lehre von der Mechanik der Geh\u00f6rkn\u00f6chelchen zu widerlegen. Ankn\u00fcpfend an die Arbeiten von Bezold, Mach, Kessel, Riemann und Weber -Liel sucht der Verf. zu zeigen, dafs diese Lehre weder durch physikalische \u00dcberlegungen, noch durch die Anatomie des Mittelohrs (Struktur des Trommelfells, Verbindung zwischen Hammer und Ambofs, glatte Muskeln, Wirkung der Trittplatte auf das ovale Fenster u. s. w.), noch auch durch klinische Erfahrungen zu st\u00fctzen sei. Physikalische Versuche, wie vivisektorische am Tier, Beobachtungen in der Klinik und anatomische wie vergleichend anatomische Studien f\u00fchrten ihn vielmehr zu dem Ergebnis, dafs die einzige M\u00f6glichkeit f\u00fcr die \u00dcbertragung der Schallwellen auf das Laby rinthwasser durch die in der Paukenh\u00f6hle eingeschlossene Luft und wTeiter durch die im Sinne desPASCALSchen Prinzips wirkende Membran des runden Fensters gegeben sei. Der Kette der Geh\u00f6rkn\u00f6chelchen kann nach S. nur die","page":74},{"file":"p0075.txt","language":"de","ocr_de":"Litera turberich t.\n75\nAufgabe zufallen,als zweckm\u00e4fsiger Akkommodationsapparat den im Mittelohr herrschenden Druck zu regulieren, der im Ruhezust\u00e4nde, in welchem das Ohr auf alle Schallwellen akkommodiert ist, einen konstanten Wert besitzt. Der Verf. leugnet (eigentlich selbstverst\u00e4ndlich) die Leitf\u00e4higkeit der Knochensubstanz bis zu einem gewissen Grade durchaus nicht, aber nur auf die angegebene Weise ist es ihm, wTie er weiter ausf\u00fchrt, erkl\u00e4rlich, wie schon eine geringe Verletzung und Ver\u00e4nderung gerade dieses Akkommodationsapparates eine erhebliche Verminderung der Tonwahrnehmbarkeit nach sich ziehen kann. Hinzugef\u00fcgt sei noch, dafs der Verf. allen am Kadaver angestellten Versuchen nur einen geringen Wert beimifst, da sie nur unter durchaus anormalen Bedingungen ausgef\u00fchrt werden k\u00f6nnten.\nAls Kliniker legt der Verf. diesen Ergebnissen nat\u00fcrlich auch eine hohe klinische Bedeutung bei, aber es wird bereits aus dieser kurzen Widergabe der an Tatsachen und Illustrationen reichen Abhandlung zur Gen\u00fcge hervorgehen, dafs die Arbeit auch von hohem theoretischen Interesse ist. Es kann nicht die Aufgabe des Referenten sein, \u00fcber diese, den herrschenden Vorstellungen so stark entgegentretende Behauptung ohne vorher durchgef\u00fchrte Pr\u00fcfungen irgend welches Urteil abzugeben, aber so viel sei gesagt, dafs man die Arbeit nicht lesen kann, ohne auf Schritt und Tritt zum Nachdenken und zu neuen Fragestellungen angeregt zu werden. Man kann daher dem Verf. nur zustimmen, wenn er w\u00fcnscht, dafs seine, auf so lang ausgedehnte Studien und Erfahrungen gegr\u00fcndeten Anschauungen von der Spezialforschung in R\u00fccksicht gezogen oder, wo sie auf Widerstand stofsen, durch zwingende Tatsachen widerlegt werden m\u00f6chten.\nKiesow (Turin).\nA. Gkohmann. Geisteskrank. Bilder ans dem Verkehr mit Geisteskranken und ihren Angeh\u00f6rigen. F\u00fcr Laien. Leipzig, Verlag Melusine. 1902. 87 S.\nIn den ersten zwei Skizzen zeigt Verf., wie verschieden sich Laien .selbst aus den sog. besseren Kreisen Geisteskranken gegen\u00fcber verhalten; zum Vergleich teilt er seine in Mexico gemachten Beobachtungen mit, wo der Geisteskranke frei und ungebunden unter seinen gesunden Mitmenschen verkehrt und von diesen verst\u00e4ndig behandelt und zutreffend beurteilt wird.\nWird die flott geschriebene kleine Schrift in Laienkreisen viel gelesen, wird sie sicherlich besser als viele noch so guten Aufs\u00e4tze der Irren\u00e4rzte dazu beitragen, das Vorurteil gegen die Irrenanstalten und deren Arzte zu zerstreuen, und zwar deshalb, weil sie nicht von einem offiziellen Irrenarzte stammt. Seiner Mitarbeit d\u00fcrfen wir Berufsirren\u00e4rzte uns von Herzen freuen.\tErnst Schultze (Andernach).\nA. Grohmann. Die Kolonie Friedau, eine alkoholfreie Volksheilst\u00e4tte. Z\u00fcrich\n1902. 26 S.\nDie vorhandenen Anstalten f\u00fcr Nervenkranke sind f\u00fcr die Mehrzahl der Bev\u00f6lkerung zu teuer und zudem unzweckm\u00e4fsig, weil sie nicht alkoholfrei sind und nicht die M\u00f6glichkeit eines verst\u00e4ndigen Lebens mit nat\u00fcrlicher T\u00e4tigkeit gew\u00e4hren. Die Hilfe soll billiger und besser werden durch Schaffung einfacher nat\u00fcrlicher Lebensverh\u00e4ltnisse, und das zu bieten be-","page":75}],"identifier":"lit33148","issued":"1903","language":"de","pages":"74-75","startpages":"74","title":"C. Secchi: La finestra rotonda \u00e8 la sola via pei suoni dall'aria al labirinto. Archivio di Otologia, Rhinologia e Laringologia 12 (4). 1902. 76 S.","type":"Journal Article","volume":"32"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:29:15.582175+00:00"}