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{"created":"2022-01-31T14:31:21.370985+00:00","id":"lit33163","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Aschaffenburg","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 32: 122","fulltext":[{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"122\nLiteraturberich t.\nEinflufs der Mutter st\u00e4rker hervor als der des Vaters. Je verschiedener das Alter von Geschwistern und Vettern ist, um so geringer ist die Gefahr miteinander zu erkranken. Wenn jemand das Alter \u00fcberschritten hat, in dem sein Grofsvater, Vater, Onkel erkrankt ist (dasselbe gilt nat\u00fcrlich auch f\u00fcr die Mutter u. s. w.), so h\u00f6rt jede Gefahr des Krankwerdens f\u00fcr den Nachkommen auf. (?) Die Formen der gleichartigen Erkrankung innerhalb derselben Familie waren sehr verschieden ; doch spricht nach P. das nicht seltene Vorkommen von Manie bei dem einen, von Melancholie hei dem anderen Verwandten sehr f\u00fcr die KRAEPELiNsehe Auffassung des manisch-depressiven Irreseins. Die H\u00e4ufigkeit dieser Zust\u00e4nde (232 Manien und 257 Melancholien unter 1958 Kranken) beweist, dafs sie Erscheinungen der erblichen Entartung sind.\tAschaffenburg.\nTamburini. Le conquiste della psichiatria nel secolo XIX e il suo avvenire nel secolo XX. Bivista sperimenfale di freniatria 28 (1), 11\u201422. 1902.\nDer R\u00fcckblick auf die Errungenschaften des verflossenen Jahrhunderts zeigt in der Psychiatrie ein erfreuliches Bild. Die grofsen Wandlungen in der Behandlung der Kranken von den Ketten und Zwangsmafsregeln bis zur Offen-T\u00fcrbehandlung, die Entwicklung der Hirnanatomie, der Nervenheilkunde, der experimentellen Psychologie und der Kriminalanthropologie beweisen, wie eifrig die Irren\u00e4rzte an den Fortschritten der Wissenschaft teilgenommen. Der Aufgaben aber sind noch genug. Vor allem gilt es dem Anwachsen der Geisteskranken Einhalt zu tun, deren Aufnahmen von 12000 in 25 Jahren auf 36000 gestiegen sind (was \u00fcbrigens sicher nicht einer so grofsen Zunahme der Erkrankungen entspricht). Eine genaue Kenntnis des pathogenetischen Prozesses der Geistesst\u00f6rungen und die sich daraus ergebende rationelle und wirksame Behandlungsmethode, die Prophylaxe, insbesondere der Kampf gegen Syphilis, Pellagra und den Alkoholismus, sowie eine vern\u00fcnftige P\u00e4dagogie sind Mittel zur L\u00f6sung dieser wichtigsten Aufgabe.\tAschaffenburg.\nAgostini. L\u2019indirizzo pratico che la psichiatria pra\u00f4 dare alla pedagogia. Biv.\nsjoerimentale di freniatria 28 (1), 331\u2014344. 1902.\nDas heutige Erziehungssystem ist fast ausschliefslich auf die intellektuelle Ausbildung gerichtet und vernachl\u00e4ssigt die physische und moralische Erziehung. Besondere R\u00fccksicht m\u00fcfste auf die Veranlagung, die erbliche und pers\u00f6nliche Belastung, sowie die Entwicklungszeit genommen werden. Um individualisieren zu k\u00f6nnen, m\u00fcfste von jedem Sch\u00fcler ein \u201ebiographisches Blatt\u201c angelegt werden, in dem die wichtigsten Tatsachen \u00fcber die Familie, die Person, die k\u00f6rperliche und geistige Entwicklung jedes Kindes enthalten sind. Auf Grund dieser Daten w\u00e4re dann eine Einteilung der Kinder je nach dem Grade und der Art ihrer intellektuellen, affektiven nnd physischen Bef\u00e4higung m\u00f6glich. Ein Schularzt mit psychiatrischen Fachkenntnissen m\u00fcfste den P\u00e4dagogen zur Seite stehen.\nAschaffenburg.","page":122}],"identifier":"lit33163","issued":"1903","language":"de","pages":"122","startpages":"122","title":"Agostini: L'indirizzo pratico che la psichiatria pu\u00f2 dare alla pedagogia. Riv. sperimentale di freniatria 28 (1), 331-344. 1902","type":"Journal Article","volume":"32"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:31:21.370991+00:00"}