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{"created":"2022-01-31T15:09:48.025056+00:00","id":"lit33189","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Nagel, W. A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 32: 148-149","fulltext":[{"file":"p0148.txt","language":"de","ocr_de":"148\nLiteraturbericht.\nnungen den Persistenz- und Proportionalit\u00e4tssatz zu Grunde, so ist ihre Darstellung durch die Farbentafel m\u00f6glich und die Kenntnis der Umwandlung dreier Lichter ausreichend, um mit Hilfe einfacher mathematischer Beziehungen die Umwandlung jedes anderen Lichtes zu berechnen. Unter Zugrundelegung eines dichromatischen oder trichromatischen Farbensystems w\u00fcrden sich auch aus einer gen\u00fcgenden Zahl von Versuchsdaten jene Lichter bestimmen lassen, die durch die Umstimmung nur ihre Quantit\u00e4t, nicht ihre Lage auf der Farbentafel ver\u00e4ndern w\u00fcrden. Solche Punkte, deren Bestimmung f\u00fcr jede Komponententheorie von grofsem Interesse ist, werden als invariable Punkte bezeichnet.\nIn Bezug auf das zweite oben aufgestellte Problem begn\u00fcgt sich der Verf. mit einigen Andeutungen \u00fcber die Schwierigkeiten, mit denen seine Behandlung verkn\u00fcpft ist. Er weist in dieser Beziehung auf die Wahrscheinlichkeit hin, dafs die einzelnen im Sehorgan vorhandenen Bestandteile sich bei ihrer T\u00e4tigkeit gegenseitig beeinflussen. Die Tatsachen, die f\u00fcr eine gewisse Selbst\u00e4ndigkeit der Schwarz-Weifsumstimmung sprechen, lassen sich nur unter Versuchsbedingungen konstatieren, bei denen vermutlich nur ein Teil des Sehapparates in T\u00e4tigkeit tritt. Vermeidet man diese ausw\u00e4hlenden Bedingungen, so l\u00e4fst sich eine gesonderte Umstimmung der Funktionen f\u00fcr Helligkeits- und Farbenempfindung nicht konstatieren. Gewisse Nachbildererscheinungen weisen sogar darauf hin, dafs in irgend welchen zentral gelegenen Teilen \u201edie vorausgegangene Reizung durch farbiges Licht den Empfindungserfolg zu modifizieren vermag, der durch eine Erregung der total farbenblinden St\u00e4bchen hervorgerufen wird.\u201c\nDie Abhandlung schliefst mit einer sehr pessimistischen Betrachtung \u00fcber den Erfolg der Untersuchungsmethoden, durch die es bisher aus-schliefslich m\u00f6glich gewesen ist, die im Sehorgan stattfindenden funktionellen Ver\u00e4nderungen zu ermitteln.\tM. von Frey.\nJ. v. Kries. Abhandlungen zur Physiologie der Gesichtsempflndungen aus dem physiologischen Institut zu Freiburg i. B. Zweites Heft. 197 S. Leipzig, J. A. Barth, 1902. 6 Mk.\nMit diesem Bande wird die Sammlung von Abhandlungen fortgesetzt, die, im Freiburger physiologischen Institut entstanden, die Physiologie der Gesichtsempfindungen behandeln und in dieser Zeitschrift im Laufe der letzten Jahre erschienen sind. Aufser der durchlaufenden Paginierung ist der Sammelband mit einer zweiten Paginierung versehen, die die Band- und Seitenzahl des Originaldruckes angibt. Das vorliegende Heft enth\u00e4lt folgende Abhandlungen des Herausgebers : 1. \u00dcber die Farbenblindheit der Netzhaut-peripherie. 2. \u00dcber die absolute Empfindlichkeit der verschiedenen Netzhautteile im dunkeladaptierten Auge. 3. \u00dcber die anomalen trichromatischen Farbensysteme. 4. Kritische Bemerkungen zur Farbentheorie. 5. \u00dcber die Abh\u00e4ngigkeit der D\u00e4mmerungswerte vom Adaptationsgrade. 6. \u00dcber die Wirkung kurzdauernder Reize auf das Sehorgan. 7. \u00dcber die im Netzhautzentrum fehlende Nachbilderscheinung und \u00fcber die diesen Gegenstand betreffenden Arbeiten von C. Hess.\nFerner (mit W. A. Nagel): Weitere Mitteilungen \u00fcber die funktionelle Sonderstellung des Netzhautzentrums; endlich die ebenfalls im Freiburger","page":148},{"file":"p0149.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturberich t.\n149\nphysiologischen Institut angestellten Untersuchungen von Polimanti: \u00dcber die sogenannte Flimmerphotometrie ; Sahojloff: Zur Kenntnis der nachlaufenden Bilder ; Schaternikoff : \u00dcber den Einflufs der Adaptation auf die Erscheinung des Flimmerns; und Schaternikoff; Neue Bestimmungen \u00fcber die Verteilung der D\u00e4mmerungs werte im Dispersionsspektrum des Gas- und des Sonnenlichtes.\tW. \u00c0. Nagel (Berlin).\nW. Volkmann. Ein neues GeradsicMprisma und ein neues Fl\u00fcssigkeitsprisma.\nAnnalen der Physik (4.), 8, 455. 1902.\nDas Geradsichtprisma besteht aus einem f\u00fcnfseitigen Glasst\u00fcck. Der Lichtstrahl tritt in der ersten Fl\u00e4che ein, wird an der zweiten und vierten versilberten Fl\u00e4che reflektiert und tritt an der f\u00fcnften Fl\u00e4che dispergiert wieder aus. Bei passender Winkelstellung der Fl\u00e4chen zueinander fallen die austretenden Strahlen in die Verl\u00e4ngerung des eintretenden Strahles. Die Dispersion des Prismas ist gleich der eines gew\u00f6hnlichen, dreiseitigen Prismas vom brechenden Winkel 65\u00b0. Das Prisma wird vom Optiker R. Magen, Berlin, Scharnhorststr. 34 a, hergestellt und hat auch f\u00fcr Taschenspektroskope Verwendung gefunden.\nDie zweimalige Spiegelung ist zur Zusammenstellung eines Fl\u00fcssigkeitsprismas verwendet, indem das Licht unter einem bestimmten Winkel durch die Oberfl\u00e4che der Fl\u00fcssigkeit in diese eindringt, an zwei unter spitzem Winkel geneigten Spiegeln reflektiert wird und wieder durch die Fl\u00fcssigkeitsoberfl\u00e4che austritt.\tGaede (Freiburg i. B.).\nM. Planck. \u00dcber die Natur des weifsen Lichtes. Annalen der Physik (4.), 7, 390. 1902.\nDie Frage nach der Natur des weifsen Lichtes wird heute noch verschieden beantwortet. Am st\u00e4rksten gehen die Ansichten auseinander von Gouy und von Corbino und Carvallo. Gouy sieht die Wellen des weifsen Lichtes an als zusammengesetzt aus lauter absolut regelm\u00e4fsigen, einfach periodischen Schwingungen von konstanter Schwingungszahl, Amplitude und Phase. Im Gegensatz hierzu f\u00fchren Corbino und Carvallo aus, dafs die einzelnen Komponenten des weifsen Lichtes nicht als regelm\u00e4fsige Sinusschwingungen anzusehen sind, weil die durch ein Beugungsgitter getrennten Komponenten durchaus nicht miteinander interferenzf\u00e4hig sind, keine Schwebungen aufweisen.\nDie Darstellung eines Lichtvektors in einem bestimmten Punkte eines weifsen, polarisierten Lichtstrahles als Funktion der Zeit durch eine FouRiERSche Reihe von einfachen, harmonischen Schwingungen ist, wie schon Gotjy betont hat, eine immer m\u00f6gliche, rein mathematische, mithin logisch formale Operation. Der physikalische Sinn einer solchen Zerlegung ist der, dafs jedes Glied der FouRiERSchen Reihe aufzufassen ist als Schwingungsamplitude eines von dem Licht getroffenen, idealen Resonators mit der entsprechenden Eigenschwingung und einer sehr kleinen D\u00e4mpfung. Die Opposition gegen diese allgemein g\u00fcltige Zerlegung in regelm\u00e4fsige Sinusschwingungen, d. i. in sinusf\u00f6rmige Partialschwingungen, beruht wohl lediglich auf der ungerechtfertigten Annahme, dafs, wenn eine solche Zerlegung statthaft w\u00e4re, dann durch Zusammenwirken von Partialschwingungen","page":149}],"identifier":"lit33189","issued":"1903","language":"de","pages":"148-149","startpages":"148","title":"J. v. Kries: Abhandlungen zur Physiologie der Gesichtsempfindungen aus dem physiologischen Institut zu Freiburg i. B. Zweites Heft. 197 S. Leipzig, J. A. Barth, 1902","type":"Journal Article","volume":"32"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T15:09:48.025062+00:00"}