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{"created":"2022-01-31T16:32:12.202343+00:00","id":"lit33199","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kiesow","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 32: 158-159","fulltext":[{"file":"p0158.txt","language":"de","ocr_de":"158\nLiteratur bericht.\nLetztere untersuchte er mittels der WEBERschen Tastkreise, die K\u00f6rperkraft mit dem Dynamometer, die vasomotorische Erregbarkeit mit Hilfe Patrizi-scher Handschuhe; die Reaktion der Vasomotoren auf ein akustisches Ger\u00e4usch wurde durch MAREYsche Trommeln gleichzeitig aufgeschrieben. Unter den 12 untersuchten Personen waren 8 Links-, 4 Rechtsh\u00e4nder. Die Rechtsh\u00e4nder zeigten dreimal gleiche Empfindlichkeit f\u00fcr Ber\u00fchrung, einmal eine Bevorzugung der rechten Seite ; unter den Linksh\u00e4ndern 5 Bevorzugung der linken, einer der rechten Seite, zwei Gleichheit. Die vasomotorische Erregbarkeit war weniger deutlich abh\u00e4ngig von dem motorischen \u00dcberwiegen einer Seite. Unter den Linksh\u00e4ndern trat die Reaktion auf den Reiz 7 mal schneller links als rechts auf, unter den Rechtsern jedesmal rechts fr\u00fcher. Dagegen war die St\u00e4rke der Reaktion, gemessen an der Gr\u00f6fse des Anschlags und seiner Dauer sehr wechselnd, so dafs kaum ein sicherer Schlufs zul\u00e4ssig ist.\tAschaffenburg-.\nA. Casarini. L\u2019ergografia crurale (elettrica e volontaria) in talune condizioni normali e patologiche. Bollettino della Societ\u00e0 medico-chirurgica di Modena 1900\u20141901. 36 S. Auch: Compte rendu du V. Congr\u00e8s int. de Physiologie. Arch. ital. de Biologie 36 (1), 124\u2014160. 1901.\t\u2018f&'C ^\nDer Verf. arbeitete mit Patrizis Schenkelergograph (ergografo crurale) und f\u00fchrte mit diesem im physiologischen Institut der Universit\u00e4t Modena eine Anzahl von Versuchen aus \u00fcber die Leistungsf\u00e4higkeit des M. quadr. cruc. in normalem und pathologischem Zustande. Gleichzeitig wurden mit Mossos Ergograph analoge Versuche am Flex. med. der Hand angestellt.\nIn einer ersten Versuchsreihe suchte C. an sich selbst wie an einem Kollegen die Tageskurve der Schenkelerm\u00fcdung zu bestimmen. Es ergab sich, dafs das Bein w\u00e4hrend des Tages schneller erm\u00fcdet als der Arm, dafs es aber andererseits ebenso wie der Arm am Nachmittage ein Maximum der Leistungsf\u00e4higkeit zeigt, wohingegen sein Arbeitswert in den Abendstunden gegen\u00fcber dem der Morgenstunden betr\u00e4chtlich herabgesetzt ist. Diese am Ergogramm des oberen Gliedes, wie es scheint, abweichende Tatsache sucht der Verf. aus einer gr\u00f6fseren Anh\u00e4ufung chemischer Stoffe zu erkl\u00e4ren, die, sei es durch h\u00e4ufigeren Gebrauch des Beins gegen\u00fcber dem Arm oder durch die best\u00e4ndige Belastung des Gesamtk\u00f6rpers, verursacht werde.\nIn einer zweiten Serie von Versuchen verglich der Verf. das Schenkel-ergogramm alter mit dem j\u00fcngerer Personen. Er fand in den entsprechenden Kurven einen gr\u00f6fseren Unterschied zwischen der Erm\u00fcdung der Beinmuskeln alter und j\u00fcngerer Personen als zwischen der ihrer Armmuskeln.\nIn weiteren Versuchen wurde der Einflufs der Besch\u00e4ftigung und der physischer \u00dcbungen, wie das Heben des K\u00f6rpers auf den Fufsspitzen, das Heben von Gewichten, der Sprung, der Marsch, das Treppensteigen u. s. w. untersucht. Der Verf. fand den gr\u00f6fsten Erm\u00fcdungswert des Beins nach dem Heben des K\u00f6rpers auf den Fufsspitzen, diesem folgten die Erm\u00fcdung nach dem Marsche, nach dem Treppensteigen u. s. w. Ebenso ergab sich eine betr\u00e4chtliche Herabsetzung der Muskelkraft nach einer k\u00fcnstlich hervor-","page":158},{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n159\ngerufenen An\u00e4mie. Diese wurde durch Umlegen einer Binde um das Bein in der H\u00f6he des oberen Drittels des Oberschenkels erzeugt.\nEndlich wurden die Erm\u00fcdungskurven von einem mit Pellagra und die eines mit Paraplegie behafteten wie der Einflufs des Alkohols auf die Erm\u00fcdung studiert. Aus diesen letzten Versuchen sei noch hervorgehoben, dafs der Alkohol nach dem Verf. anfangs auf die Bewegungszentren und dann auf die peripheren neuro-muskul\u00e4ren Apparate einwirkt.\nKiesow (Turin).\nZ. Oppenheimer. Zur Physiologie des Schlafes. Archiv f\u00fcr Physiologie (1 u. 2), 68\u2014102. 1902.\nVerf. geht von dem Unterschiede aus, der zwischen der geistigen T\u00e4tigkeit w\u00e4hrend des Traumes und der des wachen Zustandes besteht. Der Unterschied besteht nur darin, dafs im ersteren Falle die Aufmerksamkeit in nur geringem Grade erregt wird, die Vergleichung mit anderen Traumbildern erschwert ist und die Willensf\u00e4higkeit abgeschw\u00e4cht ist. Dies f\u00fchrt zur Annahme, dafs im Gehirn zwei Organe Vorkommen, von denen das eine die assoziativen Vorg\u00e4nge vermittelt, w\u00e4hrend das andere das Bewufst-werden derselben, sowie die Aufmerksamkeit erm\u00f6glicht. Die T\u00e4tigkeit beider ist f\u00fcr den wachen Zustand Bedingung. W\u00e4hrend aber beim Tr\u00e4umen im Schlafe das erste Organ noch t\u00e4tig ist, hat das zweite seine Funktion fast v\u00f6llig eingestellt. Das erste Organ ist nat\u00fcrlich die Grofshirnrinde. Beim Auffinden des zweiten leiten den Verf. zwei \u00dcberlegungen. Da n\u00e4mlich alle h\u00f6heren Tiere die F\u00e4higkeit zeigen, zu schlafen, mufs das gesuchte, im Gehirn befindliche Organ ein solches sein, welches in der ganzen Wirbeltierreihe ohne Ausnahme vorhanden ist. Dies sind Thalamus und Sehh\u00fcgel.\nDazu kommen klinische Beobachtungen. Es sind einige F\u00e4lle beschrieben worden, bei denen sich intensive Schlafsucht oder Somnolenz zeigte, und bei denen die Autopsie eine Erkrankung der medialen Wand des dritten Ventrikels ergab, ln der medialen Wand des Thalamus, also im zentralen H\u00f6hlengrau sieht Verf. das gesuchte Organ. Alle Beize, welche diese Zellen treffen, werden auf den Schlaf von Einflufs sein. Daher sind die von ihnen ausgehenden Fasern von Bedeutung. Am wesentlichsten kommt hierbei die Formatio reticularis in Betracht.\nVon einer normalen Funktion des Thalamus h\u00e4ngt also einzig und allein das Wachen ab. Schlaf tritt ein, wenn entweder alle Beize fehlen, die den Thalamus zur T\u00e4tigkeit anregen k\u00f6nnten, oder wenn der Thalamus v\u00f6llig erm\u00fcdet ist.\nDer erste Fall kann bei v\u00f6lliger Inaktivit\u00e4t der Hirnrinde eintreten, was jedoch nur in pathologischen F\u00e4llen eintreten kann.\nDie Aufnahme der Assoziationen h\u00e4ngt von der Funktionst\u00fcchtigkeit des Thalamus ab. Ist er etwas erm\u00fcdet, so werden die Assoziationen zwar noch wahrgenommen, aber nicht mehr aufmerksam erlebt, unsere Gedanken schweifen nach allen Bichtungen. Ist die Erm\u00fcdbarkeit gr\u00f6fser, so erscheinen uns die Assoziationen im Traum. Hat der Thalamus seine T\u00e4tigkeit v\u00f6llig eingestellt, so schlafen wir traumlos.\nMoskiewicz (Breslau).","page":159}],"identifier":"lit33199","issued":"1903","language":"de","pages":"158-159","startpages":"158","title":"A. Casarini: L'ergografia crurale (elettrica e volontaria) in talune condizioni normali e patologiche. Bollettino della Societ\u00e0 medico-chirurgica di Modena 1900-1901. 36 S. Auch: Compte rendu du V. Congr\u00e8s int. de Physiologie. Arch. ital. de Biologie 36 (1), 124-160. 1901","type":"Journal Article","volume":"32"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:32:12.202348+00:00"}