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{"created":"2022-01-31T16:31:45.121835+00:00","id":"lit33200","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Moskiewicz","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 32: 159","fulltext":[{"file":"p0159.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n159\ngerufenen An\u00e4mie. Diese wurde durch Umlegen einer Binde um das Bein in der H\u00f6he des oberen Drittels des Oberschenkels erzeugt.\nEndlich wurden die Erm\u00fcdungskurven von einem mit Pellagra und die eines mit Paraplegie behafteten wie der Einflufs des Alkohols auf die Erm\u00fcdung studiert. Aus diesen letzten Versuchen sei noch hervorgehoben, dafs der Alkohol nach dem Verf. anfangs auf die Bewegungszentren und dann auf die peripheren neuro-muskul\u00e4ren Apparate einwirkt.\nKiesow (Turin).\nZ. Oppenheimer. Zur Physiologie des Schlafes. Archiv f\u00fcr Physiologie (1 u. 2), 68\u2014102. 1902.\nVerf. geht von dem Unterschiede aus, der zwischen der geistigen T\u00e4tigkeit w\u00e4hrend des Traumes und der des wachen Zustandes besteht. Der Unterschied besteht nur darin, dafs im ersteren Falle die Aufmerksamkeit in nur geringem Grade erregt wird, die Vergleichung mit anderen Traumbildern erschwert ist und die Willensf\u00e4higkeit abgeschw\u00e4cht ist. Dies f\u00fchrt zur Annahme, dafs im Gehirn zwei Organe Vorkommen, von denen das eine die assoziativen Vorg\u00e4nge vermittelt, w\u00e4hrend das andere das Bewufst-werden derselben, sowie die Aufmerksamkeit erm\u00f6glicht. Die T\u00e4tigkeit beider ist f\u00fcr den wachen Zustand Bedingung. W\u00e4hrend aber beim Tr\u00e4umen im Schlafe das erste Organ noch t\u00e4tig ist, hat das zweite seine Funktion fast v\u00f6llig eingestellt. Das erste Organ ist nat\u00fcrlich die Grofshirnrinde. Beim Auffinden des zweiten leiten den Verf. zwei \u00dcberlegungen. Da n\u00e4mlich alle h\u00f6heren Tiere die F\u00e4higkeit zeigen, zu schlafen, mufs das gesuchte, im Gehirn befindliche Organ ein solches sein, welches in der ganzen Wirbeltierreihe ohne Ausnahme vorhanden ist. Dies sind Thalamus und Sehh\u00fcgel.\nDazu kommen klinische Beobachtungen. Es sind einige F\u00e4lle beschrieben worden, bei denen sich intensive Schlafsucht oder Somnolenz zeigte, und bei denen die Autopsie eine Erkrankung der medialen Wand des dritten Ventrikels ergab, ln der medialen Wand des Thalamus, also im zentralen H\u00f6hlengrau sieht Verf. das gesuchte Organ. Alle Beize, welche diese Zellen treffen, werden auf den Schlaf von Einflufs sein. Daher sind die von ihnen ausgehenden Fasern von Bedeutung. Am wesentlichsten kommt hierbei die Formatio reticularis in Betracht.\nVon einer normalen Funktion des Thalamus h\u00e4ngt also einzig und allein das Wachen ab. Schlaf tritt ein, wenn entweder alle Beize fehlen, die den Thalamus zur T\u00e4tigkeit anregen k\u00f6nnten, oder wenn der Thalamus v\u00f6llig erm\u00fcdet ist.\nDer erste Fall kann bei v\u00f6lliger Inaktivit\u00e4t der Hirnrinde eintreten, was jedoch nur in pathologischen F\u00e4llen eintreten kann.\nDie Aufnahme der Assoziationen h\u00e4ngt von der Funktionst\u00fcchtigkeit des Thalamus ab. Ist er etwas erm\u00fcdet, so werden die Assoziationen zwar noch wahrgenommen, aber nicht mehr aufmerksam erlebt, unsere Gedanken schweifen nach allen Bichtungen. Ist die Erm\u00fcdbarkeit gr\u00f6fser, so erscheinen uns die Assoziationen im Traum. Hat der Thalamus seine T\u00e4tigkeit v\u00f6llig eingestellt, so schlafen wir traumlos.\nMoskiewicz (Breslau).","page":159}],"identifier":"lit33200","issued":"1903","language":"de","pages":"159","startpages":"159","title":"Z. Oppenheimer: Zur Physiologie des Schlafes. Archiv f\u00fcr Physiologie (1 u. 2), 68-102, 1902","type":"Journal Article","volume":"32"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:31:45.121841+00:00"}