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{"created":"2022-01-31T16:30:18.309904+00:00","id":"lit33210","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Heymans","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 32: 274","fulltext":[{"file":"p0274.txt","language":"de","ocr_de":"274\nLiteraturbericht.\nTh. Lipps. Von der Form der \u00e4sthetischen Apperception. Phil. Abh. Gedenk-\nSchrift f\u00fcr Rudolf JPaym, 355\u2014406. Halle, Niemeyer, 1902.\nln jedem \u00e4sthetischen Objekt sind zwei Faktoren zn unterscheiden;, erstens das unmittelbar gegebene Sinnliche (Kl\u00e4nge in bestimmter Aufeinanderfolge, Marmorblock von bestimmter Form und Gr\u00f6fse), zweitens ein Psychisches, das durch das Sinnliche \u201edargestellt\u201c wird (Jubel oder Klage, eine konkrete Pers\u00f6nlichkeit). Letzteres (der \u00e4sthetische Inhalt) ist immer der eigenen Pers\u00f6nlichkeit entnommen, ein ideelles Ich, welches,, sofern es mit einem Bed\u00fcrfnis des eigenen Wesens in Einklang steht, als ein begl\u00fcckendes gef\u00fchlt wird. Der sinnliche Faktor und der \u00e4sthetische Inhalt bilden eine untrennbare Einheit, in welcher ersterer dem zweiten durchwegs, \u201emonarchisch\u201c, untergeordnet ist; das Sinnliche verliert sich in den Inhalt; nur letzterer ist psychisch wirksam. Sodann ist in dem Sinnlichen wieder das Ganze einem Bestandteile untergeordnet, zu welchem der \u00e4sthetische Inhalt in unmittelbarer Beziehung steht (Form der Marmorstatue, gegen\u00fcber Farbe, H\u00e4rte, Gr\u00f6fse u. s. w.) ; von den sonstigen Bestandteilen wird abstrahiert; ebensowenig wie diese kommen aber f\u00fcr die \u00e4sthetische Anschauung auch die entsprechenden Bestandteile des dargestellten Inhaltes in Betracht. In gleicher Weise wird auch abstrahiert von der Frage nach der Wirklichkeit des Wahrgenommenen und des Dargestellten; ersteres gilt und wirkt nur als Erscheinung, und erzeugt als solche die Vorstellung des letzteren; darum ist auch das Dasein desselben in der Phantasie (Epik) f\u00fcr die \u00e4sthetische Wirkung durchaus gen\u00fcgend. Schliefslich ordnet sich dann der \u00e4sthetische Inhalt noch einmal einem anderen, n\u00e4mlich seiner Beziehung zum wertenden Subjekte, unter. \u2014 Von den geometrischen und empirischen Erkenntnisurteilen aber unterscheidet sich das \u00e4sthetische Tatsachenurteil dadurch, das sich ersteres auf einen Inhalt f\u00fcr sich, das zweite auf die Wirklichkeit dieses Inhaltes, und das dritte auf mein Vorstellen dieses Inhaltes bezieht. Die \u201e\u00e4sthetische Realit\u00e4t\u201c, wor\u00fcber letzteres spricht, steht aufserhalb der r\u00e4umlichen, zeitlichen und kausalen Ordnung, und ist daher Gegenstand interesseloser Betrachtung; andererseits aber ist sie durch das gegebene Kunstwerk sicher bestimmt, und, im Unterschiede von dem blofsen Phantasiegebilde, von. h\u00f6chster psychischer Wirksamkeit.\tHeymans (Groningen).\nLeo M\u00fcffelmann. Bas Problem der Willensfreiheit in der neuesten deutschen,.\nPhilosophie. Leipzig, Barth, 1902. Ill S. Mk. 3.60.\nEine recht oberfl\u00e4chliche Zusammenstellung von Namen und Zitaten nach dem Schema: Indeterminismus \u2014 Fatalismus \u2014 Determinismus. In einem \u201egeschichtlichen R\u00fcckblick\u201c dehnt sich die Sammlung auch auf die gesamte Geschichte der Philosophie aus.\nDer Schlufssatz des Verf. : \u201eDer Determinismus bildet die L\u00f6sung des Problems der Willensfreiheit\u201c wird durch das Vorhergehende nicht begr\u00fcndet; denn eine nennenswerte Polemik gegen die indeterministische Auffassung wird nur mit Bezug auf Lotze, Sommer und Wentscher gegeben ; dabei aber dem Gegner eine ganz falsche Ansicht, n\u00e4mlich die vom \u201eliberum arbitrium indifferentiae\u201c, untergeschoben; und zudem werden nicht einmal die meistverwendeten Begriffe wie: Motiv, Charakter u. a. irgendwie klargestellt oder eindeutig gebraucht.\tEttlinger (M\u00fcnchen).","page":274}],"identifier":"lit33210","issued":"1903","language":"de","pages":"274","startpages":"274","title":"Th. Lipps: Von der Form der \u00e4sthetischen Apperception. Phil. Abh. Gedenkschrift f\u00fcr Rudolf Haym, 355-406. Halle, Niemeyer, 1902","type":"Journal Article","volume":"32"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:30:18.309909+00:00"}