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{"created":"2022-01-31T16:33:45.978113+00:00","id":"lit33237","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Crzellitzer, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 32: 303-304","fulltext":[{"file":"p0303.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n303\nzu sein. Noch schlimmer aber scheint die folgende Tatsache zu sein. Von den zwanzig Gruppen werden nur sechs wirklich verwertet; wie das Urteil in den anderen war, davon erf\u00e4hrt der Leser nichts Bestimmtes, obwohl das doch nicht so ganz ohne alles Interesse ist. Das Ergebnis von vierzehn der zwanzig Gruppen wird einfach in den Papierkorb geworfen, und man h\u00f6rt nichts weiter davon; zu liebe der \u201eMethode\u201c. Also %0 der Versuche werden \u00fcberhaupt nur ber\u00fccksichtigt. Davon sind die H\u00e4lfte, %0, Nullf\u00e4lle, die nur als \u201eVexierversuche\u201c eingef\u00fchrt wurden. Das Endergebnis, das dem Leser vor Augen gestellt wird, ist daher das Ergebnis von nur 3/20 oder 150 0 der Versuche, die \u00fcberhaupt gemacht wurden. Die \u00fcbrigen 85% der Versuche sind von der \u201eMethode\u201c verschlungen worden, bevor irgend jemand \u2014 mit Ausnahme nat\u00fcrlich des Experimentators, der jedoch ein gemieteter Arbeiter sein kann \u2014 sie zu sehen bekommen hat. Dem Referenten scheint eine solche Methode f\u00fcr psychologische Zwecke doch nicht so bedeutende Vorz\u00fcge zu haben, wie der Verf. sie ihr nachr\u00fchmt.\nMax Meyer (Columbia, Missouri).\nW. A. Nagel. \u00dcber dicMomatische Farbensysteme. Vortrag geh. i. d. 29. Vers, der Ophthalm. Gesellseh. zu Heidelberg 1901. Wiesbaden, Bergmann.\nNach Hering beruht sowohl die Rotblindheit als die Gr\u00fcnblindheit auf dem Ausfall der rot-gr\u00fcnen Sehsubstanz; der Unterschied zwischen beiden Farbenanomalien werde bedingt durch mehr oder weniger starke Pigmentierung der Makula, sei also rein physikalisch. Durch Vergleich zweier Lichter, die im Makularpigment gar nicht absorbiert werden k\u00f6nnen, n\u00e4mlich Na-gelb und Li-rot, lassen sich nun, wie schon v. Kries zeigte, die Rotgr\u00fcnblinden ebenfalls in zwei scharf voneinander geschiedene Klassen einteilen. Die eine Klasse braucht ca. 5 mal soviel Rot als die andere, um Gleichung mit demselben Gelb zu erhalten.\nN. hat mit seinem f\u00fcr die Zwecke der Praxis bestimmten, aufser-ordentlich bequemen und zuverl\u00e4ssigen \u201ediagnostischen Apparat\" \u00fcber 100 Dichromaten untersucht und stets diese scharfe Scheidung best\u00e4tigt gefunden; \u00dcberg\u00e4nge, wie sie bei der doch sicherlich individuell variierenden Makularpigmentierung sich zeigen m\u00fcfsten, fehlen vollst\u00e4ndig.\nFerner wreist N. darauf hin, dafs ein durch Makularpigment verursachter Unterschied doch verschwinden m\u00fcfste, wenn die Netzhautperipherie untersucht wird, was aber tats\u00e4chlich nicht der Fall ist. Schliefs-lich l\u00e4fst sich auch die Pigmentierung der Makula in vivo bis zu einem gewissen Grade kontrollieren und \u2014 entgegen Hering \u2014 haben sich bei beiden Typen, den Rot- wie den Gr\u00fcnblinden sowohl stark- wie schwachpigmentierte Individuen gefunden.\nFreilich tritt bei den in der Praxis der Augen\u00e4rzte \u00fcblichen Methoden (Wollproben, pseudoisochromatische Tafeln, ja auch bei Kreiselgleichungen) jener Unterschied zwischen Protanopen und Deuteranopen nicht oder nur selten klar zu Tage. Die Ursache liegt darin, dafs bei jenen Proben Makula und periphere Netzhaut gleichzeitig untersucht und dem Adaptationszustande, der f\u00fcr die Dichromaten besonders wesentlich ist, keine Rechnung getragen wird. Auch die einfache Betrachtung eines im ganzen sichtbaren Spektrums gen\u00fcgt nicht, um die Verk\u00fcrzung des roten Endes f\u00fcr","page":303},{"file":"p0304.txt","language":"de","ocr_de":"304\nLiteraturbericht.\ndie \u201eRotblinden\u201c aufzuzeigen; dazu ist Untersuchung der einzelnen Reizwerte notwendig.\nHieraus ergibt sich die Notwendigkeit, zur Untersuchung der Farbenblindheit nur kleine Felder, d. h. foveales Sehen anzuwenden, da hier die st\u00f6renden und verwischenden Faktoren, insbesondere die Adaptation, nahezu ausgeschaltet sind. Der einfachste und deshalb empfehlenswerteste auf diesem Prinzipe aufgebaute Apparat ist der von N. angegebene.\nA. Crzellitzer (Berlin).\nM. L. Nelson. The Effect of Subdivisions on the Visual Estimate of Time.\nPsychol. Bevieio 9 (5), 447\u2014459. 1902.\nZweck dieser Untersuchung war, festzustellen, ob geteilte Zeitstrecken im Vergleich mit ungeteilten zu grofs oder zu klein gesch\u00e4tzt werden, wenn die Begrenzung und Teilung der Strecken durch Lichtblitze bewirkt wird. Die benutzten Zeiten waren 1/2, 1, 2, 4, 6, 10 Minuten. Die Teilungsblitze wurden jede halbe Sekunde sichtbar. Das Ergebnis ist, dafs die geteilte Zeit k\u00fcrzer erscheint als die ungeteilte, wenn die letztere vorhergeht und die geteilte folgt. Die Verk\u00fcrzung war bei der kleinsten Strecke (Vs Min.) ungef\u00e4hr 80\u00b0 0; geringer, je l\u00e4nger die Zeitstrecke; fast Null bei 10 Minuten. Wenn jedoch die geteilte Strecke vorhergeht und die ungeteilte folgt, so scheinen die Bedingungen viel verwickelter zu sein. Die geteilte Strecke wird dann in einigen F\u00e4llen \u00fcbersch\u00e4tzt, in anderen untersch\u00e4tzt, ohne dafs eine besondere Regelm\u00e4fsigkeit zu bemerken w\u00e4re. Die Versuchspersonen urteilten bei den Zeiten \u00fcber 2 Minuten viel genauer als sie selber glaubten im st\u00e4nde zu sein. Ferner wurde der Einflufs von Zwei-, Drei-und Vierteilung untersucht. Eine solche Teilung von Zeitstrecken innerhalb der Grenzen 3 und 60 Sekunden veranlafste im allgemeinen eine \u00dcbersch\u00e4tzung der Strecke, was mit den entsprechenden Ergebnissen Mettmanns nicht stimmt.\tMax Meter (Columbia, Missouri).","page":304}],"identifier":"lit33237","issued":"1903","language":"de","pages":"303-304","startpages":"303","title":"W. A. Nagel: \u00dcber dichromatische Farbensysteme. Vortrag geh. i. d. 29. Vers. der Ophthalm. Gesellsch. zu Heidelberg 1901. Wiesbaden, Bergmann","type":"Journal Article","volume":"32"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:33:45.978118+00:00"}