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{"created":"2022-01-31T16:34:28.997264+00:00","id":"lit33253","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kreibig","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 32: 365","fulltext":[{"file":"p0365.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n365\nfassen sei, als dafs sie ihr wirklich gerecht werde. \u2014 Allein selbst wenn man hier ein parallelistisches Moment in der H.sehen Lehre zugestehen w\u00fcrde, so unterscheidet sich diese in den entscheidenden Punkten doch zu unzweideutig von der *Grundanschauung der modernen Parallelisten, als dafs diese ihn zu den Ihrigen z\u00e4hlen d\u00fcrften. Seine Erweiterung des Begriffes der Naturgesetzlichkeit und die Aufnahme der \u201enichtmateriierenden Kr\u00e4fte\u201c ohne Potential in diesen Begriff setzt ihn in den Stand, eine \u201eGeschlossenheit der Naturkausalit\u00e4t\u201c, die auch er \u2014 freilich in seinem Sinne nur \u2014 behauptet, mit Selbst\u00e4ndigkeit des psychischen Lebens in einer Weise zu vereinigen, wie das beim Parallelismus v\u00f6llig ausgeschlossen ist. Bei H. ist innerhalb des Gesamtzusammenhanges zwischen Physischem und Psychischem ein Gebiet abgegrenzt, innerhalb dessen die selbst\u00e4ndige \"Regsamkeit des Geistigen die kausale Priorit\u00e4t hat, w\u00e4hrend das Physische (durch das Medium des Unbewufsten vermittelt) nur dazu dient, dieser Regsamkeit nach aufsen hin Ausdruck zu verleihen. Dagegen bleibt es \u2014 wie H. ausdr\u00fccklich hervorhebt \u2014 beim Parallelismus v\u00f6llig unbegreiflich, \u201ewie ohne best\u00e4ndigen Widerspruch und ohne pr\u00e4stabilierte Harmonie ein bestimmtes Prozefsglied sowohl durch seine Stellung in seiner eigenen Reihe als auch durch seine Beziehung zu der anderen eindeutig determiniert sein solle\u201c (16). Das Psychische erscheint hier durch die Doppelbestimmung, dafs es dem Physischen in seinem Verlauf \u00fcberall \u201eparallel\u201c bleiben soll, und dafs andererseits dies Physische ausschliefslich seiner eigenen, rein mechanischen Gesetzlichkeit folgen m\u00fcsse, zur blofsen Funktion dieses letzteren herabgedr\u00fcckt; die daneben dennoch behauptete Selbst\u00e4ndigkeit des Psychischen l\u00e4uft tats\u00e4chlich auf blofse Illusion hinaus.\nNoch zwei Punkte erscheinen in diesem Zusammenh\u00e4nge bemerkenswert: H. erkl\u00e4rt, das Gesetz der \u00c4quivalenz von Ursache und Wirkung habe Geltung nur f\u00fcr unorganische Zentralkr\u00e4fte, aber schon nicht mehr f\u00fcr Kr\u00e4fte ohne Potential ; und noch weniger gelte es \u201ef\u00fcr die Aufsen- und Innenseite derselben Kraft in ihrer allotropen, intraindividuellen Kausalit\u00e4t\u201c (15). \u2014 Ebenso \u00fcbertr\u00e4gt H. den Begriff der \u201eAusl\u00f6sung\u201c ohne Bedenken auf den \u201eEinflufs des bewufsten Motives auf die unbewufste dynamische Bet\u00e4tigung der Seelenkraft oder des Willens\u201c, w\u00e4hrend der Parallelismus \u00fcberall als ausl\u00f6sende Kraft nur das anerkennen will, was innerhalb des Gebietes der mechanischen Physik als solche definiert wird.\nWentscher. (Bonn).\nCh. Sedgwick -Minot. La conscience au point de vue biologique. Revue scientifique 18 (7), 193\u2014200. 1902.\nDer kurze Exkurs gipfelt in der Hypothese : \u201eDas Bewufstsein hat die F\u00e4higkeit, die Form der Energie zu ver\u00e4ndern (changer) ; das Bewufstsein selbst ist weder eine Form der Energie noch ein Zustand des Protoplasmas.\u201c Nach dieser Anschauung gibt es zwei fundamental verschiedene Entit\u00e4ten (choses) im Universum: Die Kraft und das Bewufstsein. Die Annahme einer Materie entf\u00e4llt, da unsere Sinnesempfindungen, wie die Biologie zeigt, ausschliefslich durch Kr\u00e4fte ausgel\u00f6st werden und von einer Materie nichts berichten.\tKreibig (Wien).","page":365}],"identifier":"lit33253","issued":"1903","language":"de","pages":"365","startpages":"365","title":"Ch. Sedgwick-Minot: La conscience au point de vue biologique. Revue scientifique 18 (7), 193-200. 1902","type":"Journal Article","volume":"32"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:34:28.997270+00:00"}