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{"created":"2022-01-31T16:31:24.260565+00:00","id":"lit33277","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Nagel, W. A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 32: 432-433","fulltext":[{"file":"p0432.txt","language":"de","ocr_de":"432\nLiteraturbericht.\nhaben. Dafs hier keine Pigmentf\u00e4rbung im gew\u00f6hnlichen Sinne vorliegt, geht aus dem Versuche hervor, dafs die Fl\u00fcgel nach einem 96 Stunden langen Bad in Alkohol, Xylol und 3% Wasserstoffsuperoxyd wieder die urspr\u00fcngliche F\u00e4rbung zeigten. Verf. ist der Ansicht, dafs bei der F\u00e4rbung im allgemeinen die optische Resonanz von wesentlicher Bedeutung ist, und dafs die Farbe beliebiger K\u00f6rper durch Mikrostruktur ihrer Oberfl\u00e4che im Zusammenh\u00e4nge mit der optischen Resonanz bestimmt wird. Kann man die optisch resonierenden Schichten auf der Oberfl\u00e4che beliebiger K\u00f6rper nicht wTahrnehmen, so kann das nach des Verf. Ansicht doch dadurch erkl\u00e4rt werden, dafs die K\u00f6rnchen in starken Schichten einander superponiert sind. Um sie zu erblicken, m\u00fcfste man m\u00f6glichst d\u00fcnne Schichten (etwa 1,\u00ab) nehmen. (Es ist nicht ausgeschlossen, dafs die Theorie der optischen Resonanz als Mittel, eine selektive Absorption aus der k\u00f6rnigen Struktur eines K\u00f6rpers erkl\u00e4ren zu k\u00f6nnen, f\u00fcr die Physiologie der Retina von wesentlicher Bedeutung wird. d. Ref.)\nGaede (Freiburg i. Br.).\nR. W. Wood. Uber elektrische Resonanz von Metallk\u00f6rnern f\u00fcr Lichtwellei.\nPhysikalische Zeitschriftt 4. Jahrg. (12), 338. 1903.\nR. W. Wood macht J. Kossonogoee gegen\u00fcber Priorit\u00e4tsanspr\u00fcche geltend, indem er \u00fcber den obigen Gegenstand im Philosophical Magazine, April S. 396 und Oktober S. 425, 1902, zwei Arbeiten ver\u00f6ffentlichte. Die Priorit\u00e4tsanspr\u00fcche beziehen sich nur auf die Beobachtungen an Metallfl\u00e4chen k\u00f6rniger Struktur und die Erkl\u00e4rung der Erscheinungen durch optische Resonanz. Die Priorit\u00e4tsanspr\u00fcche erstrecken sich nicht auf die Beobachtungen bei Fuchsin und Eosin und bei den Schmetterlingsfl\u00fcgeln.\nGaede (Freiburg i. Br.).\nArthub K\u00f6nig. Gesammelte Abhandlungen zur physiologischen Optik. Mit\neinem Vorwort von Th. W. Engelmann, einem Bildnis des Verfassers und\n40 Abbildungen im Text, nebst 2 Tafeln. Leipzig, J. A. Barth, 1903. 443 S. Preis 14 Mk.\nArthur K\u00f6nigs Namen ist mit der Geschichte der Farbenlehre in bedeutungsvollster Weise verkn\u00fcpft; K. gab den Anstofs zur modernen Umgestaltung der Dreikomponententheorie, und wir verdanken ihm eine Reihe wichtiger Entdeckungen auf dem Gebiet der Farbenblindheit wie des Farbensehens \u00fcberhaupt. Die Gesamtheit seiner physiologisch-optischer Abhandlungen enth\u00e4lt ein enormes Material an sorgf\u00e4ltigster Arbeit. Einem eigenen Wunsche des verstorbenen Forschers zufolge hat es seine Witwe, unterst\u00fctzt durch das Entgegenkommen der Verlagsbuchhandlung J. A. Barth, unternommen, K\u00f6nigs Publikationen, soweit sie die physiologische Optik betreffen, in einem Sammelbande herauszugeben und damit allen denjenigen, die sich f\u00fcr dieses Gebiet interessieren, einen wertvollen Dienst geleistet. Die 32 in einem stattlichen Bande enthaltenen Abhandlungen K\u00f6nigs, die bisher in verschiedenen Zeitschriften verstreut waren, geben in dieser Zusammenstellung ein anschauliches Bild von K\u00f6nigs Wirken im Gebiete der physiologischen Optik.","page":432},{"file":"p0433.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n433\nDie Herren Brodhun, Dieterici und Uhthofe haben bei den Arbeiten, an denen sie beteiligt waren, die Textrevision besorgt. An einzelnen Stellen sind Zus\u00e4tze nach handschriftlichen Notizen des Yerf. beigef\u00fcgt. Ein Vorwort aus der Feder Th. W. Engelmanns gibt in kurzen Z\u00fcgen ein Lebensbild des bei seiner k\u00f6rperlichen Schw\u00e4che so leistungsf\u00e4higen Mannes.\nIn einem Anhang sind die 15 \u00fcbrigen Arbeiten K\u00f6nigs, die vorwiegend physikalischen Inhaltes sind, zusammengestellt, um seine gesamte T\u00e4tigkeit in eigener wissenschaftlicher Produktion im Zusammenhang \u00fcbersehen zu lassen.\nDer Verlagshandlung und der Herausgeberin geb\u00fchrt f\u00fcr das verdienstvolle Unternehmen der Dank der wissenschaftlichen Welt.\nW. A. Nagel (Berlin).\nR\u00f6mer. Zur Frage des Blendnngsschmerzes. Zeitschr. f. Augenheilk. 8 (2), 237.\nBeim pl\u00f6tzlichen Aufblick zum hellen Himmel entsteht in einem vorher dunkeladaptierten Auge bekanntlich ein Schmerz. Diesen hatte Nagel, da er bei Homatropinisierung ausblieb, auf die Iriskontraktion zur\u00fcckgef\u00fchrt. Auf Anregung von Hess wendet sich Verf. gegen diese Auffassung und bestreitet zun\u00e4chst, dafs ein wirklicher Schmerz im gesunden Auge durch Blendung entst\u00fcnde; es sei nur eine unangenehme Empfindung. Es leuchtet ein, dafs dies ein Streit um Worte ist, denen unangenehme Empfindungen, die stark auftreten, pflegen wir eben \u201eSchmerz4 zu nennen.\nFerner bestreitet Verf. die Rolle der Iris und tr\u00e4ufelte, in der Absicht, m\u00f6glichst starke Sphinkterkontraktion zu erhalten, sich und sechs anderen Gesunden Eserin ein. Da nach l\u00e4ngerem Dunkelaufenthalt bei pl\u00f6tzlichem Blick auf den der Sonne benachbarten hellsten Himmel \u201ezwar ganz enorme Blendung, aber kein Schmerz auftrat\u201c, im Gegenteil der Blick in die Ferne \u201ewohltuend empfunden wurde\u201c, w\u00e4hrend beim Anblick eines nahen beschatteten Objektes \u201estarke Schmerzen im eserinisierten Auge\u201c auftraten, folgert Verf., dafs die Ciliarmuskelkontraktion die Quelle des Schmerzes sei. Im eserinisierten Auge entst\u00fcnden beim geringsten Akkommodationsimpuls des anderen maximale Kontraktionen des Ciliarmuskels und eben diese seien schmerzhaft.\nDie Heranziehung des Eserins f\u00fcr die L\u00f6sung des Blendungsproblems mufs Ref. als ungeeignet bezeichnen. Gerade dadurch wird die Ciliarmuskelkontraktion, die sonst nicht oder nur gering vorhanden, verst\u00e4rkt und somit die Frage nur komplizierter. Verf. hatte ja, ebenso wie seine Versuchspersonen angeblich bei Blendung keinen Schmerz, erst im Eserinversuch trat letzterer auf, also war das kein \u201eBiendungs\u201cschmerz. Geeigneter w\u00e4re vielleicht die Verwendung von festen Diaphragmen und die Heranziehung pupillenstarrer Patienten zu solchen Versuchen. Jedenfalls kennt Ref. bei sich und anderen Normalen das Auftreten eines wirklichen, e\u00f6hten Schmerzes, wenn die Blendung nur lange genug dauert. Die Intensit\u00e4t der Helligkeit scheint mit der Dauer der Einwirkung gleichwertig, z. B. gen\u00fcgt das am Strafsenasphalt reflektierte Sonnenlicht bei l\u00e4ngerem Gehen, um stark zu schmerzen.\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie 32.\n28","page":433}],"identifier":"lit33277","issued":"1903","language":"de","pages":"432-433","startpages":"432","title":"Arthur K\u00f6nig: Gesammelte Abhandlungen zur physiologischen Optik. Mit einem Vorwort von Th. W. Engelmann, einem Bildnis des Verfassers und 40 Abbildungen im Text, nebst 2 Tafeln. Leipzig, J. A. Barth, 1903. 443 S.","type":"Journal Article","volume":"32"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:31:24.260571+00:00"}