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{"created":"2022-01-31T16:30:08.816593+00:00","id":"lit33290","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Stern, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 32: 442-443","fulltext":[{"file":"p0442.txt","language":"de","ocr_de":"442\nLitera turberich t.\ndafs eine Vielheit von odoriphoren Atomengruppen sich gegenseitig auf-heben, also trotz L\u00f6slichkeit in Luft und dann weiter in den Riechzellen dennoch geruchlos sein kann.\tAlfred Guttmann (Berlin).\nC. V. Tower. An Interpretation of Some Aspects of the Self. Philos. Review 12 (1), 16\u201436. 1903.\nIch und Nicht-Ich stehen sich nicht gegen\u00fcber als dualistisch getrennte Dinge, sondern nur als zwei Seiten der einheitlichen Erfahrung. Denn jede Erfahrung hat eine gegenst\u00e4ndliche (objektive) und eine ideelle (subjektive) Seite. Das Selbst ist keine Substanz, sondern ein Beziehungsgesetz. Auch die Gesamtheit der Welt mufs in \u00e4hnlicher Weise als Erfahrung auf ein absolutes Selbst bezogen werden. W. Stern (Breslau).\nJ. H. Tufts. On the Genesis of the Aesthetic Categories. Philos. Review 12 (1), 1\u201415. 1903.\nDer Ursprung des \u00c4sthetischen ist nicht aus biologischen und nicht aus psychophysischen, sondern nur aus sozialpsychologischen Gesichtspunkten heraus zu verstehen. Religi\u00f6se, praktische, soziale Motive, nicht etwa die Freude am Sch\u00f6nen, haben zun\u00e4chst die Produktion verursacht; die \u00e4sthetische Wertung folgt erst nach; wenn man ihr aber gegen\u00fcber anderen rein subjektiven Wertungen Objektivit\u00e4t oder imperativen Charakter zuschreibt, so bedeutet dies nichts anderes, als dafs man sich in seinem Werte als Glied eines sozialen Verbandes empfindet; in \u00e4hnlicher Weise bedeutet das \u201einteresselose\u201c Wohlgefallen ein Zur\u00fcckdr\u00e4ngen des Egoismus zu Gunsten des sozialen Interesses.\tW. Stern (Breslau).\nM. F. Washburn. Some Examples of the Use of Psychological Analysis in System - Making. Philos. Review 11 (5), 445\u2014462. 1902.\nVerfasserin zeigt an den Systemen von Wundt, Ebbinghaus und M\u00fcnsterberg, wie wenig sich die Psychologen in dem einig sind, was sie \u201epsychologische Analyse\u201c nennen. Wenn die Genannten in der Feststellung und Klassifikation der \u201eseelischen Elemente\u201c so wenig \u00fcbereinstimmen, so liegt das in einer methodischen Verschiedenheit, da jeder unter den Begriffen des \u201eElementes\u201c, des \u201eAttributes\u201c und der \u201eAnalyse\u201c anderes versteht.\tW. Stern (Breslau).\nH. Heath Bawden. The Functional View of the Relation between the Psychical and the Physical. Philos. Review 11 (5), 474\u2014484. 1902.\nEin Vortrag, der einen interessanten Gedanken kurz andeutet. Die Versuche, die Beziehung zwischen Psychischem und Physischem zu erkl\u00e4ren, ordnen sich unter zwei Typen : sie sind entweder ontologischer oder teleologischer (funktioneller) Art. Die ontologischen Theorien sehen Physis und Psyche als zwei Weisen realer Existenz an, die sie entweder in kausalem oder parallelistischem Zusammenhang denken; sie werden vom Verf. verworfen. F\u00fcr ihn ist der Unterschied \u00fcberhaupt keiner des theoretischen, sondern des praktischen Lebens: n\u00e4mlich der zwischen Mittel und Zweck. Der Teil der Erfahrung, der uns als fertiger, als be-","page":442},{"file":"p0443.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n443\nkannter und gewohnter Tatbestand gegeben ist, steht in Gegensatz zu dem Teil, der noch nicht dem Gegebenen selbst sicher eingeordnet ist, der daher Ziel, Ideal, Endzweck unserer praktischen Lebensbet\u00e4tigung ist; jenen nennen w'ir physisch, diesen psychisch.\tW. Stern (Breslau).\nA. Moll. Der Einflufs des grofsst\u00e4dtischen Lebens und des Verkehrs auf das\nNervensystem. Zeitschr. f. p\u00e4dag. Psychol., Pathol, u. Ply g. 4 (2), 121\u2014134; (3), 229\u2014247. 1902.\nMoll sucht auf Grund statistischer und \u00e4tiologischer Betrachtungen die \u00fcbertriebenen Anschuldigungen zur\u00fcckzuweisen, die der modernen Grofsstadt als solcher alle Verantwortung f\u00fcr die nerv\u00f6sen Erkrankungen: Neurasthenie, Hysterie und Psychosen zuschieben wollen. Er betrachtet der Reihe nach die Beteiligung der verschiedenen Berufe, des Familienstandes, der Erziehung, des Alkohols, der Hygiene, der Inzucht, des Verkehrs an dem Auftreten nerv\u00f6ser Erkrankungen und zeigt, dais diese \u00e4tiologischen Momente teilweise auf dem Lande und in den Kleinst\u00e4dten ebenso wirksam sind, teilweise mehr durch \u00e4ufsere Momente in der Grofsstadt st\u00e4rker vertreten sind.\tW. Stern (Breslau).\nJ. A. Leighton. The Study of Individuality. Philos. Revieiv 11 (6), 585\u2014575. 1902.\nFragt man, in welcher Weise Individualit\u00e4t Gegenstand der Erkenntnis sein k\u00f6nne, so mufs man scheiden zwischen dem Prinzip der Differentiation und dem der Individuation selbst. Jenes gliedert die Menschen nach den verschiedenen St\u00e4rkegraden und Verbindungen, in welchen die allgemeinen seelischen Funktionen auftreten, in Typen und ist wissenschaftlicher Untersuchung zug\u00e4nglich. Da aber Individualit\u00e4t mehr ist als ein Kreuzungspunkt von Typen, so ist ihr Wesenskern (der nach L. im Selbstgef\u00fchl ruht), damit nie zu fassen; sie ist f\u00fcr die Wissenschaft nicht Gegenstand, sondern nur Grenzbegriff; der Erkenntnisakt, durch den man andere Individualit\u00e4ten versteht, ist nicht mehr theoretischer, sondern k\u00fcnstlerisch intuitiver Natur.\tW. Stern (Breslau).\nH. v. Buttel - Reepen. Sind die Bienen ReSexmaschinen ? Experimentelle Beitr\u00e4ge zur Biologie der Honigbiene. Leipzig, G. Thieme, 1900. VI u. 82 S. A. Bethe. Die Heimkehrf\u00e4higkeit der Ameisen und Bienen, zum Teil nach neuen Versuchen. Eine Erwiderung auf die Angriffe von v. Buttel-Reepen und von For ei. Biolog. Centralbl. 22 (7), 193\u2014215; (8), 216\u2014238. 1902.\nA. Forel. Nochmals Herr Dr. Bethe und die Insektenpsychologie. Biolog. Centralbl. 23 (1), 1\u20143. 1903.\nAuf Grund fast zehnj\u00e4hriger Studien ist v. Buttel - Reepen der Ansicht, dafs zwar die Bienen entweder gar kein oder nur ein auf niedriger Entwicklungsstufe stehendes Bewufstsein besitzen, dafs sie jedoch bei der Orientierung und bei anderen Gelegenheiten ein gutes Ged\u00e4chtnis erkennen lassen. Auch ein reiches Mitteilungsverm\u00f6gen vermittels einer sehr entwickelten Lautsprache ist ihnen eigen und sie sind im st\u00e4nde zu lernen, Erfahrungen zu verwerten, Assoziationen zu bilden. Die Bienen sind daher","page":443}],"identifier":"lit33290","issued":"1903","language":"de","pages":"442-443","startpages":"442","title":"H. Heath Bawden: The Functional View of the Relation between the Psychical and the Physical. Philos. Review 11 (5), 474-484. 1902","type":"Journal Article","volume":"32"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:30:08.816599+00:00"}