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{"created":"2022-01-31T16:29:16.811832+00:00","id":"lit33294","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Merzbacher","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 31: 79","fulltext":[{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":"79\nLiteraturbericht.\nF. Schenck. Die Bedeutung der Neuronenlelire f\u00fcr die allgemeine Herven-physiologie. W\u00fcrzburger Abh. aus dem Gesamtgebiet der prakt. Med. 2 (47), 183\u2014208. 1902.\nIn dem Kampfe nm die Existenz des Neurons, dessen Begriffsbestimmung kurz historisch entwickelt w\u00fcrd, liefert vorliegende Abhandlung einen bemerkenswerten, lehrreichen Beitrag, und mag weiter zu seiner \u00dcberwindung verhelfen. Der Schwerpunkt der gef\u00fchrten Deduktionen liegt nicht in dem Nachweis, dafs der Begriff des Neurons als funktionelle und anatomische Einheit unhaltbar ist \u2014 dieser Nachweis ist bereits wiederholt erbracht worden, V e r f. liegt vor allem daran, darzutun, dafs die Nervenphysiologie durchaus keine Erweiterung aus der Neuronenlehre erfahren hat und auch keine erfahren kann. Die einzelnen S\u00e4tze aus der allgemeinen Nervenphysiologie, die zum Teile schon bestanden bevor man die Ganglienzelle als anatomisches Gebilde kannte, k\u00f6nnen auch ohne Zuhilfenahme der Neuronlehre eine Erkl\u00e4rung finden. Es w\u00e4re zu weitl\u00e4ufig, wollten wir hier Schenck begleiten: die neuen anatomischen Arbeiten Apathys und Bethes, die auf experimentellen Wege gewonnenen Erfahrungen Bethes haben unsere Anschauungen soweit reformiert, dafs wir die Hypothese eines einheitlichen Neurons ruhig fallen lassen k\u00f6nnen, um uns nach anderen Erkl\u00e4rungsm\u00f6glichkeiten umzusehen, denen keine anatomischen und physiologischen Tatsachen direkt widersprechen.\nAm Schl\u00fcsse der \u00fcberaus kritischen Betrachtung findet sich Schenck noch mit den Schw\u00e4rmern f\u00fcr die Zelle als \u201eElementarorganismus\u201c ab. Implicite geh\u00f6ren ja die Freunde der Neuronlehre auch dazu. Gelingt es, nachzuweisen, dafs das Zusammenwirken der charakteristischen Zellbestandteile einmal f\u00fcr eine physiologische Verrichtung nicht notwendig ist, dafs ferner die Zellgrenze f\u00fcr eben dieselbe Verrichtung keine wesentliche Bedeutung besitzt, so ist der Begriff der Zelle als Elementarorganismus hinf\u00e4llig. Aber gerade das Ank\u00e4mpfen gegen das Neuron hat diesen Nachweis herausgefordert und hat ihn tats\u00e4chlich erbracht.\nEs ist charakteristisch f\u00fcr den geringen Einflufs, den die Neuronlehre auf die Nervenphysiologie ausge\u00fcbt hat, dafs man die Funktionen der Nervenelemente vollkommen darstellen kann, ohne das Wort \u201eNeuron\u201c oder \u201eZelle\u201c herbeizuziehen. Die Zelle spielt bei den Vorg\u00e4ngen lediglich eine Rolle, die mit der Funktion als solcher nichts zu tun hat, sie ist das trophische Element, vielleicht auch die Stammmutter (? Ref.), die das Weiterbestehen der Funktion garantiert. Merzbacher (Strafsburgi.E.).","page":79}],"identifier":"lit33294","issued":"1903","language":"de","pages":"79","startpages":"79","title":"F. Schenck: Die Bedeutung der Neuronenlehre f\u00fcr die alllgemeine Nervenphysiologie. W\u00fcrzburger Abh. aus dem Gesamtgebiet der prakt. Med. 2 (47), 183-208. 1902","type":"Journal Article","volume":"31"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:29:16.811837+00:00"}