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{"created":"2022-01-31T14:58:29.925238+00:00","id":"lit33295","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Merzbacher","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 31: 80","fulltext":[{"file":"p0080.txt","language":"de","ocr_de":"80\nLiteratur!) er icht.\nO. Kohnstamm. Die zentrifugale Leitung im sensiblen Endneuron. Deutsche Zeitschrift f. Nervenheilkunde 21, 209\u2014220. 1902.\nDie von Stricker, Steinach und Wiener gefundene Tatsache, dafs Reizung der peripheren St\u00fcmpfe hinterer Wurzeln auch motorische Effekte (Gef\u00e4fserweiterung, Darmbewegung) zur Folge hat, wurde bis jetzt dahin gedeutet, dafs in den hinteren Wurzeln auch zentrifugale Fasern verlaufen. Gegen diese Annahme stellte Verf. die Hypothese auf: die Tr\u00e4ger der zentrifugalen Leitung in den hinteren Wurzeln sind identisch mit den zentripetalen Neuronen, die aus den Spinalganglien stammen. Um seine Hypothese zu begr\u00fcnden, f\u00fchrt er folgende Tatsachen an, die das gemeinsame Merkmal besitzen, dafs hier in den hinteren Wurzeln zentrifugale Leitungsrichtung angenommen werden mufs:\n1.\tDas Ph\u00e4nomen des Reflexes von hinterer Wurzel auf hintere Wurzel ;\n2.\tdie trophischen St\u00f6rungen, die im Tierversuch, bei organischen Nervenkrankheiten, bei den vasomotorisch-trophischen Neurosen, beobachtet werden;\n3.\tdie Pathologie des Herpes zoster;\n4.\tdie r\u00fcckl\u00e4ufigen Systeme innerhalb sensibler Neuronkomplexe des Zentralnervensystemes ;\n5.\tdie Tigrolyse der Spinalganglienzellen nach Durchschneidung ihres peripheren Fortsatzes;\n6.\tdas aus dem Vorausgegangenen erschlossene doppelsinnige Leitungsverm\u00f6gen der Spinalganglienzelle.\nDas experimentum crucis scheint ihm jedoch in einem Experiment zu bestehen, das auf seinen Vorschlag hin von Bayliss ausgef\u00fchrt worden ist und das Ref. keine absolute Beweiskraft zu haben scheint. Reizt man die peripheren St\u00fcmpfe hinterer Wurzeln, nachdem man erst mittels Durchschneidung die hypothetischen zentrifugalen Fasern der anderen Autoren zur Degeneration gebracht haben mufs, so bleibt der Erfolg \u2014 n\u00e4mlich Gef\u00e4fserweiterung \u2014 positiv. Unter denselben Versuchsbedingungen ist der Erfolg negativ, wenn man distal vom Ganglion durchschnitten und gereizt hat. Verf. zieht daraus den Schlufs, dafs der Nervenvorgang nur in dem sensiblen aus dem Spinalganglion stammenden Endneuron sich abgespielt haben kann. Dem Versuch kann nach Ansicht des Ref. erst dann die von Kohnstamm postulierte Deutung zukommen, wenn mit absoluter Sicherheit nachgewiesen werden kann, dafs das Spinalganglion durchaus keine Zellen enth\u00e4lt, die motorischen Fasern Ursprung geben. Der Nachweis ist aber nicht gef\u00fchrt worden.\tMerzbacher (Strafsburg i. E.).\nW. Townsend, Porter. An Introduction to Physiology. 1 Part IV: Physiological Optics. Cambridge (University press) 99 S. 1902.\nDie PoRTERSche Sammlung von kurzen Einzeldarstellungen aus der Physiologie, von der bis jetzt erst wenige B\u00e4ndchen erschienen sind, wendet sich in erster Linie an die Studierenden der Harvard Universit\u00e4t und bezweckt, die Studenten durch kurze Beschreibung der grundlegenden Experimente praktisch in die Kenntnis der einzelnen Gebiete der Physio-","page":80}],"identifier":"lit33295","issued":"1903","language":"de","pages":"80","startpages":"80","title":"O. Kohnstamm: Die zentrifugale Leitung im sensiblen Endneuron. Deutsche Zeitschrift f. Nervenheilkunde 21, 209-220. 1902","type":"Journal Article","volume":"31"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:58:29.925243+00:00"}