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{"created":"2022-01-31T16:30:41.126990+00:00","id":"lit33298","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Ebbinghaus","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 31: 81-82","fulltext":[{"file":"p0081.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n81\nlogie einzuf\u00fchren. In dem vorliegenden B\u00e4ndchen ist als \u201ephysiologische Optik\u201c nur die Dioptrik, Refraktions- und Akkommodationslehre behandelt, w\u00e4hrend Gesichtsempfindungen und Wahrnehmungen f\u00fcr ein weiteres B\u00e4ndchen Vorbehalten sind. Das Eigenartige der Darstellung liegt in dem v\u00f6lligen Verzicht auf eine zusammenh\u00e4ngende systematische Entwicklung der physikalischen und physiologischen Gesetze und Theorien ; es werden nur kurze Definitionen und praktische Anleitung zum Nachweis der Gesetz-m\u00e4fsigkeiten gegeben, in einer etwas schablonenhaften Weise, die dem deutschen Leser und namentlich Lehrer nicht angenehm ber\u00fchren wird. Als Erg\u00e4nzung zum physiologischen Unterricht und besonders zum physiologischen Praktikum kann indessen das Werkchen sehr wohl empfohlen werden. Die Darstellung ist von musterhafter K\u00fcrze und Klarheit.\nW. A. Nagel (Berlin).\nMaddox, E. E. Die Motilit\u00e4tsst\u00f6rungen des Auges auf Grund der physiologischen Optik, nebst einleitender Beschreibung der Ten on sehen Fascien-bildungen. Autorisierte deutsche Ausgabe und Bearbeitung von W. Asher. Leipzig (B\u00f6hme) 1902. 316 S. 99 Fig. Preis 6 M.\nEs war ein \u00e4ufserst verdienstvolles Unternehmen Ashers, das ausgezeichnete Werk des bekannten englischen Autors dem deutschen Leser leichter zug\u00e4nglich zu machen. Die Physiologie der Augenbewegungen und des binokularen Sehens sind in klarer knapper Darstellung behandelt und hierauf die Lehre vom Schielen, seine Diagnose und Behandlung aufgebaut. Die Einleitung bildet eine eingehende Betrachtung der Lagerungsund Befestigungsverh\u00e4ltnisse des Augapfels, woran sich eine Analyse der m\u00f6glichen und tats\u00e4chlich ausgef\u00fchrten Augenbewegungen anschliefst. Bez\u00fcglich des binokularen Sehens steht der Verf. auf einem Standpunkte, den er selbst als eine Verschmelzung der Projektionslehre und der Hering-schen Lehre von den identischen Sehrichtungen bezeichnet. Der deutsche Bearbeiter hebt durch seine Zus\u00e4tze und Anmerkungen den Heringschen Standpunkt mehr hervor, tr\u00e4gt \u00fcbrigens auch in anderen Punkten wesentlich zur Vervollst\u00e4ndigung des Inhalts bei, namentlich hinsichtlich der Ber\u00fccksichtigung der deutschen Literatur.\nDer Schwerpunkt der Darstellung ist auf die genaue Untersuchung des Sehens der Schielenden gelegt, wof\u00fcr der Verf. bekanntlich eine ganze Anzahl ingeni\u00f6s erdachter Methoden geliefert hat, die in dem Buche anschaulich dargestellt sind. N\u00e4her auf diese Dinge einzugehen, liegt an dieser Stelle kein Anlafs vor, da das Werk im wesentlichen doch nur eine Reproduktion fr\u00fcherer Mitteilungen des Verf. ist ; doch sei es allen denjenigen, die sich f\u00fcr die Motilit\u00e4tsst\u00f6rungen des Auges in praktischer oder theoretischer Hinsicht interessieren, aufs w\u00e4rmste empfohlen.\nW. A. Nagel (Berlin).\nN. Vaschide. De l\u2019audiom\u00e9trie. Bull, de laryngologie, otologie et rhinologie. Tome IV, 3e trim. 1901. 106 S.\nDen eigentlichen Zweck, um deswillen die Arbeit geschrieben wurde, enth\u00e4lt wohl ihr Schlufs: die Beschreibung und Empfehlung des von Toulouse und Vaschide konstruierten Acousi-\u00c4sthesimeters. Bei diesem Zeitschrift f\u00fcr Psychologie 31.\t6","page":81},{"file":"p0082.txt","language":"de","ocr_de":"82\nLiteraturbericht.\nwird der wahrzunehmende Schall erzeugt durch Wassertropfen von je 1 Decigramm Gewicht, die unter konstantem Druck auf eine etwas geneigte kreisf\u00f6rmige Aluminiumplatte von 10 cm Durchmesser und Vio mm Dicke fallen. Die Fallh\u00f6he kann durch Auf- und Abschieben des wasserhaltenden Gef\u00e4fses an einer vertikalen Stange ver\u00e4ndert und so diejenige H\u00f6he ermittelt werden, hei der das Ger\u00e4usch der fallenden Tropfen von einer bestimmten Person in einer bestimmten Entfernung gerade eben wahrgenommen wird. Die Vorteile dieses Apparates erblickt Vaschide darin, dafs er in bequemer Weise eine rasche Wiederholung der Schalleindr\u00fccke gestattet, und dafs ferner die hei ihm zur Verwendung gelangten Substanzen und Einrichtungen exakter definiert sind als z. B. Korkk\u00fcgelchen, Hammerschl\u00e4ge u. a. Indes wird der erzeugte Schall auch von der jeweiligen Benetzung der Aluminiumscheibe sowie von ihrer Befestigung abh\u00e4ngig sein, so dafs die Angaben verschiedener nach diesem Prinzip konstruierter Apparate doch nicht ohne weiteres als gleichwertig betrachtet werden d\u00fcrfen.\nR\u00e4umlich bei weitem umfangreicher ist der \u00fcbrige Inhalt der Abhandlung : eine Darstellung und kritische Besprechung der sonstigen bisher angewandten Methoden der Audiometrie, die in Verbindung mit einer Bibliographie von 167 Nummern jedem gute Dienste leisten wird, der sich mit dem Gegenst\u00e4nde besch\u00e4ftigt. Auf unbedingte Vollst\u00e4ndigkeit macht der Verf. naturgem\u00e4fs keinen Anspruch, und in der Tat fand ich gerade die beiden neueren Arbeiten, die ich bei ihm suchte, n\u00e4mlich Jastrow und Panse (\u00fcber die in dieser Zeitschrift 13, 121 und 17, 293 kurz berichtet ist) nicht ber\u00fccksichtigt.\tEbbinghaus.\nEm. ter Kuile. Einflufs der Phasen auf die Klangfarbe. Pfl\u00fcgers Arch. f. d. ges. Physiol. 89, 333\u2014426. 1902.\nDen bekannten Versuchen, durch die Helmholtz die Unabh\u00e4ngigkeit der Klangfarbe von Phasenverschiebungen der Partialt\u00f6ne zu beweisen suchte, haftet der Mangel an, dafs die beiden zum Vergleich kommenden Kl\u00e4nge nicht unmittelbar nacheinander angegeben werden konnten, sondern immer durch eine, die Wahrnehmung feinerer Klangfarbenunterschiede beeintr\u00e4chtigende, Pause getrennt waren. Die von K\u00f6nig f\u00fcr seine Untersuchung desselben Gegenstandes verwendete Wellensirene ist ein f\u00fcr diesen Zweck ganz ungeeignetes Instrument, und was den HERMANxschen Ordi-natenumkehrungsversuch am Phonographen anlangt, so h\u00e4lt Verf. auch diese Methode noch nicht f\u00fcr die vollkommenste. Er gibt vielmehr der Beobachtung langsam schwebender Kl\u00e4nge den Vorzug. Verstimmt man n\u00e4mlich einen Mehrklang in der Weise, dafs man einem der Teilt\u00f6ne statt der anf\u00e4nglichen Schwingungszahl n die etwas abweichende Schwingungszahl n -J- A gibt, so kann man diesen Ton als einen solchen von der H\u00f6he n betrachten, der best\u00e4ndig seine Phase \u00e4ndert. Verf. hat zahlreiche schwebende Dreikl\u00e4nge sorgf\u00e4ltig analysiert und dabei abgesehen von vielen bemerkenswerten Einzelheiten folgende Regel gefunden: \u201eWenn man von drei T\u00f6nen, deren Schwingungszahlen zueinander in einem einfachen Verh\u00e4ltnisse stehen, einen beliebigen um ein Geringes erh\u00f6ht oder vertieft, so bilden sie bei gleichzeitigem Ert\u00f6nen Schwebungen, deren Anzahl sich so bestimmen l\u00e4fst, dafs man von je zwei der (unverstimmten)","page":82}],"identifier":"lit33298","issued":"1903","language":"de","pages":"81-82","startpages":"81","title":"N. Vaschide: De l'audiom\u00e9trie. Bull. de laryngologie, otologie et rhinologie. Tome IV, 3e trim. 1901. 106 S.","type":"Journal Article","volume":"31"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:30:41.126996+00:00"}