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{"created":"2022-01-31T16:32:34.429076+00:00","id":"lit33299","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 31: 82-83","fulltext":[{"file":"p0082.txt","language":"de","ocr_de":"82\nLiteraturbericht.\nwird der wahrzunehmende Schall erzeugt durch Wassertropfen von je 1 Decigramm Gewicht, die unter konstantem Druck auf eine etwas geneigte kreisf\u00f6rmige Aluminiumplatte von 10 cm Durchmesser und Vio mm Dicke fallen. Die Fallh\u00f6he kann durch Auf- und Abschieben des wasserhaltenden Gef\u00e4fses an einer vertikalen Stange ver\u00e4ndert und so diejenige H\u00f6he ermittelt werden, hei der das Ger\u00e4usch der fallenden Tropfen von einer bestimmten Person in einer bestimmten Entfernung gerade eben wahrgenommen wird. Die Vorteile dieses Apparates erblickt Vaschide darin, dafs er in bequemer Weise eine rasche Wiederholung der Schalleindr\u00fccke gestattet, und dafs ferner die hei ihm zur Verwendung gelangten Substanzen und Einrichtungen exakter definiert sind als z. B. Korkk\u00fcgelchen, Hammerschl\u00e4ge u. a. Indes wird der erzeugte Schall auch von der jeweiligen Benetzung der Aluminiumscheibe sowie von ihrer Befestigung abh\u00e4ngig sein, so dafs die Angaben verschiedener nach diesem Prinzip konstruierter Apparate doch nicht ohne weiteres als gleichwertig betrachtet werden d\u00fcrfen.\nR\u00e4umlich bei weitem umfangreicher ist der \u00fcbrige Inhalt der Abhandlung : eine Darstellung und kritische Besprechung der sonstigen bisher angewandten Methoden der Audiometrie, die in Verbindung mit einer Bibliographie von 167 Nummern jedem gute Dienste leisten wird, der sich mit dem Gegenst\u00e4nde besch\u00e4ftigt. Auf unbedingte Vollst\u00e4ndigkeit macht der Verf. naturgem\u00e4fs keinen Anspruch, und in der Tat fand ich gerade die beiden neueren Arbeiten, die ich bei ihm suchte, n\u00e4mlich Jastrow und Panse (\u00fcber die in dieser Zeitschrift 13, 121 und 17, 293 kurz berichtet ist) nicht ber\u00fccksichtigt.\tEbbinghaus.\nEm. ter Kuile. Einflufs der Phasen auf die Klangfarbe. Pfl\u00fcgers Arch. f. d. ges. Physiol. 89, 333\u2014426. 1902.\nDen bekannten Versuchen, durch die Helmholtz die Unabh\u00e4ngigkeit der Klangfarbe von Phasenverschiebungen der Partialt\u00f6ne zu beweisen suchte, haftet der Mangel an, dafs die beiden zum Vergleich kommenden Kl\u00e4nge nicht unmittelbar nacheinander angegeben werden konnten, sondern immer durch eine, die Wahrnehmung feinerer Klangfarbenunterschiede beeintr\u00e4chtigende, Pause getrennt waren. Die von K\u00f6nig f\u00fcr seine Untersuchung desselben Gegenstandes verwendete Wellensirene ist ein f\u00fcr diesen Zweck ganz ungeeignetes Instrument, und was den HERMANxschen Ordi-natenumkehrungsversuch am Phonographen anlangt, so h\u00e4lt Verf. auch diese Methode noch nicht f\u00fcr die vollkommenste. Er gibt vielmehr der Beobachtung langsam schwebender Kl\u00e4nge den Vorzug. Verstimmt man n\u00e4mlich einen Mehrklang in der Weise, dafs man einem der Teilt\u00f6ne statt der anf\u00e4nglichen Schwingungszahl n die etwas abweichende Schwingungszahl n -J- A gibt, so kann man diesen Ton als einen solchen von der H\u00f6he n betrachten, der best\u00e4ndig seine Phase \u00e4ndert. Verf. hat zahlreiche schwebende Dreikl\u00e4nge sorgf\u00e4ltig analysiert und dabei abgesehen von vielen bemerkenswerten Einzelheiten folgende Regel gefunden: \u201eWenn man von drei T\u00f6nen, deren Schwingungszahlen zueinander in einem einfachen Verh\u00e4ltnisse stehen, einen beliebigen um ein Geringes erh\u00f6ht oder vertieft, so bilden sie bei gleichzeitigem Ert\u00f6nen Schwebungen, deren Anzahl sich so bestimmen l\u00e4fst, dafs man von je zwei der (unverstimmten)","page":82},{"file":"p0083.txt","language":"de","ocr_de":"Literatur!) er icht.\n83\nSchwingungszahlen die Differenz und von diesen drei Differenzen die einfachsten Verh\u00e4ltniszahlen bildet, und die Anzahl der Schwingungen, um welche der falsche Ton verstimmt worden, multipliziert mit der Verh\u00e4ltniszahl derjenigen Differenz, die den beiden reinen T\u00f6nen angeh\u00f6rt.\u201c Diese Schwebungen lassen sich nicht etwa durch das Zusammenwirken der die Dreikl\u00e4nge begleitenden h\u00f6rbaren Kombinationst\u00f6ne erkl\u00e4ren : eine entsprechende Rechnung ergibt ganz andere Schwebungsarten als die tats\u00e4chliche Beobachtung. Die Erkl\u00e4rung mufs vielmehr auf die Bewegungsform zur\u00fcckgehen. Die Schwebung besteht jedesmal haupts\u00e4chlich in dem Auftreten und Verschwinden einer Anzahl von Kombinationst\u00f6nen. Das ganze Wesen der Klangmasse ver\u00e4ndert sich innerhalb jeder Schwebungsperiode v\u00f6llig, es tritt ein periodischer Wechsel der Klangfarbe auf. Durch eine an die graphische Darstellung der Bewegungsformen in verschiedenen Punkten der Schwebungsperioden gekn\u00fcpfte Beweisf\u00fchrung kommt Verf. zu dem Schl\u00fcsse, dafs die Schwebungen der Dreikl\u00e4nge auf das periodische Auftreten des gleichen Phasenunterschiedes der drei T\u00f6ne zur\u00fcckgef\u00fchrt werden m\u00fcssen. Das Ohr hat die F\u00e4higkeit, Kurven mit gleichem Phasenunterschiede der zusammensetzenden T\u00f6ne als von den Kurven mit anderen Phasendifferenzen verschieden, aber untereinander gleichartig zu erkennen. \u201eDie Zweiklangssctrwebungen sind wahrscheinlich . . . zur\u00fcckzuf\u00fchren auf die periodische R\u00fcckkehr jeder Kurve, der bestimmte Phasen werte der beiden einfachen T\u00f6ne zu Grunde liegen, d. h. auf das periodische Auftreten identischer Kurvenformen.\u201c\tSchaefer (Berlin).\nV. Urbantschitsch. Uber Resoaanzt\u00f6ne, erzeugt durch die Ann\u00e4herung von Fl\u00e4chen an die Ohrmuschel. Pfl\u00fcgers Archiv f. d. ges. Physiol. 89, 594\u2014599. 1902.\nWenn man w\u00e4hrend der Beobachtung eines Ger\u00e4usches, wie Brausen des Windes, Strafsenl\u00e4rm, Wasserrauschen oder dergleichen, die H\u00e4nde von vorn, von hinten oder von der Seite her dem Ohre n\u00e4hert, so werden einzelne T\u00f6ne, bald tiefe, bald h\u00f6here, in dem Ger\u00e4usch verst\u00e4rkt. Verf. teilt eine Reihe von Versuchen mit, in denen die Resonanzt\u00f6ne ihrer H\u00f6he nach bestimmt wmrden. Auch die Resonanzwirkung einiger Muscheln und anderer Hohlr\u00e4ume wurde in dieser Weise untersucht.\nSchaefer (Berlin).\nJ. Larguier des Ban cels. De l\u2019estimatioi des surfaces color\u00e9es. Ann\u00e9e psychol 7, 278\u2014295. 1901.\nUm den Einflufs der Farbe auf die Sch\u00e4tzung r\u00e4umlicher Verh\u00e4ltnisse festzustellen, bediente sich L. der bekannten PoG&ENDORFSchen T\u00e4uschung, dafs die sichtbaren Teile einer schr\u00e4gen Linie, deren Mitte durch ein aufrechtstehendes Rechteck verdeckt ist, nicht einer Linie anzugeh\u00f6ren scheinen. Durch eine einfache Vorrichtung konnte L. die Farbe des Rechteckes wechseln und jedesmal die Gr\u00f6fse der T\u00e4uschung messen. Die T\u00e4uschung, d. h. die \u00dcbersch\u00e4tzung der Rechteckfl\u00e4che infolge der F\u00e4rbung wTar am gr\u00f6fsten bei Gelb ; dann folgten : Orange, Gr\u00fcn, Blau, dunkles Rot, Violett.\tW. Stern (Breslau).\n6*","page":83}],"identifier":"lit33299","issued":"1903","language":"de","pages":"82-83","startpages":"82","title":"Em. ter Kuile: Einflu\u00df der Phasen auf die Klangfarbe. Pfl\u00fcgers Arch. f. d. ges. Physiol. 89, 333-426. 1902","type":"Journal Article","volume":"31"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:32:34.429081+00:00"}