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{"created":"2022-01-31T16:31:38.535288+00:00","id":"lit33304","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Merzbacher, L.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 31: 85","fulltext":[{"file":"p0085.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n85\nwufstseinseinheit ; das Gef\u00fchl dieser Einheit aber ist v\u00f6llig verloren und kehrt erst in dem Augenblick wieder, der die Einheit selbst, durch die wiedererlangte Empf\u00e4nglichkeit f\u00fcr \u00e4ufsere Eindr\u00fccke, zerst\u00f6rt. \"Woraus zu schliefsen w\u00e4re, dafs gerade die Mehrheit der Wahrnehmungen und Eindr\u00fccke das Ichbewufstsein erzeugt und st\u00e4rkt, ihre Abnahme es schw\u00e4cht, ja ausl\u00f6scht. Dabei kommt die Qualit\u00e4t der Empfindungen weniger als die Quantit\u00e4t in Betracht. Werden aber die empfangenen Eindr\u00fccke zu zahlreich und m\u00e4chtig, mufs also der Auf nehmende auf alle zusammen und abwechselnd reagieren, so verliert sich das Ichbewufstsein so v\u00f6llig, wie in dem entgegengesetzten Falle der mystisch-ekstatischen Konzentration. Das Pers\u00f6nlichkeitsgef\u00fchl findet sich also weder in der vollst\u00e4ndigen Abwehr aller Eindr\u00fccke bis auf einen, noch in der v\u00f6lligen Hingebung an alle, sondern in dem Kampf, den die Mehrheit der eindringenden Elemente gegen die Minderheit der die Aufmerksamkeit besonders besch\u00e4ftigenden f\u00fchrt. Die Charakteristik dieser beiden Eindrucksgruppen sowie die Skizzierung des dritten dem \u201eIdentit\u00e4tsgef\u00fchl und Yereinfachungsverfahren\u201c gewidmeten Abschnitt mufs ich mir aus R\u00fccksichten des schon l\u00e4ngst \u00fcberschrittenen Raumes an dieser Stelle versagen. Es mag gen\u00fcgen, von der aufserordentlich gedenkreichen und in ihrem Ergebnis bestehenden Abhandlung Milliouds einen schwachen Begriff gegeben zu haben.\nEd. Platzhopf - Le jeune (Tour-de-Peilz, Schweiz).\nA. Heermann. \u00dcber Kopfschmerzen bei Schulkindern und ihre Beeinflussung durch suggestive Behandlung. Inaug.-Diss. Breslau 1902.\nDie h\u00e4ufigen Klagen der Kinder \u00fcber Kopfschmerzen wurden von den Autoren als Ausdruck einer Erkrankung sui generis unter dem Namen des \u201ehabituellen oder idiopathischen Kopfschmerzes\u201c \u2014 betrachtet, als Migr\u00e4ne aufgefafst oder als das begleitende Symptom irgend einer anderen Erkrankung \u2014 Obstipation, An\u00e4mie, Refraktionsanomalie etc. \u2014 angesehen. Yerf. kam durch Beobachtung von 71 F\u00e4llen zu anderen Schl\u00fcssen.\n1.\tTypische, wohl charakterisierte F\u00e4lle von Migr\u00e4ne konnte er nicht mit Sicherheit feststellen.\n2.\tEinen Teil der oben erw\u00e4hnten St\u00f6rungen konnte er nicht als Ursache des Kopfschmerzes auf Grund der eingeleiteten Therapie anerkennen.\n3.\tDer gr\u00f6fste Teil der an Kopfschmerz leidenden Kinder, bei denen keine objektive Grundlage der Erkrankung ermittelt werden konnte, zeigte gleichzeitig Symptome neuropathischer Veranlagung.\nDie von ihm eingeleitete Therapie war eine suggestive, teils durch Verabreichung indifferenter Medikamente, teils durch Faradisierung, teils durch Stirndouchen. Es zeigte sich eben hierbei, dafs durch eines dieser Mittel allein oder durch Kombination derselben miteinander, zum Teil ohne Aufhebung der gleichzeitig etwa bestehenden organischen Leiden Besserungen bezw. Heilungen erzielt wurden. Von 35 in Behandlung genommenen F\u00e4llen blieb bei 9 der Erfolg ganz aus. Der positive Ausfall der suggestiven Behandlung hat den diagnostischen Wert, dafs er den Kopfschmerz im Kindesalter als eine Teilerscheinung einer neuropathischen Veranlagung charakterisiert.\tL. Merzbacher (Strafsburg i. E.).","page":85}],"identifier":"lit33304","issued":"1903","language":"de","pages":"85","startpages":"85","title":"A. Herrmann: \u00dcber Kopfschmerzen bei Schulkindern und ihre Beeinflussung durch suggestive Behandlung. Inaug.-Diss. Breslau 1902","type":"Journal Article","volume":"31"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:31:38.535294+00:00"}