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{"created":"2022-01-31T16:32:35.650569+00:00","id":"lit33308","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Stern, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 31: 87-88","fulltext":[{"file":"p0087.txt","language":"de","ocr_de":"Literaturbericht.\n87\nDemoor et Daniel. Les enfants anormaux \u00e0 Bruxelles. Ann\u00e9e psychologique 7, 296\u2014313. 1901.\nIn Br\u00fcssel besteht seit 5 Jahren eine Spezialschule f\u00fcr geistig minderwertige Kinder, die stark besucht ist und gute Erfolge aufzuweisen hat. Die beiden \u00c4rzte der Anstalt erstatten in obigem Artikel einen knappen, aber f\u00fcr P\u00e4dagogen und Mediziner lehrreichen Bericht \u00fcber Einrichtung der Anstalt, \u00fcber die f\u00fcr jedes Kind auf genommenen Individualit\u00e4tslisten, \u00fcber einige psychologische Eigent\u00fcmlichkeiten der Kinder und \u00fcber einige Unterrichtsmethoden.\tW. Stern (Breslau).\nAlfred Binet. Recherches sir la technique de la mensuration de la t\u00eate vivante. Ann\u00e9e psychol. 7, S. 314\u2014368. 1901.\n\u2014\tRecherches pr\u00e9liminaires de c\u00e9phalom\u00e9trie sur 59 enfants d\u2019intelligence in\u00e9gale choisis dans les \u00e9coles primaires de Paris. Ebenda S. 369\u2014374.\n\u2014\tRecherches compl\u00e9mentaires de c\u00e9phalom\u00e9trie sur 100 enfants d\u2019intelligence in\u00e9gale choisis dans les \u00e9coles primaires du d\u00e9partement de Seine-et-Marne. Ebenda S. 375\u2014402.\n\u2014\tRecherches de c\u00e9phalom\u00e9trie sur 26 enfants d\u2019\u00e9lite et arri\u00e9r\u00e9s des \u00e9coles primaires de Seine-et-Marne. Ebenda S. 403\u2014411.\n\u2014\tRecherches de c\u00e9phalom\u00e9trie sur 60 enfants d\u2019\u00e9lite et arri\u00e9r\u00e9s des \u00e9coles primaires de Paris. Ebenda S. 412\u2014429.\nSimon. Recherches c\u00e9phalom\u00e9triques sur les enfants arri\u00e9r\u00e9s de la colonie de Yaucluse. Ebenda S. 430\u2014489.\nLassen sich mit Hilfe der in der Anthropologie \u00fcblichen Kopfmessungen regelm\u00e4fsige Unterschiede zwischen hohen und niederen Graden der Intelligenz finden, und sind diese Unterschiede derart, dais sie f\u00fcr die Individualpsychologie nutzbar gemacht, d. h. dafs im Einzelfall bestimmte Mafse als Symptome f\u00fcr bestimmte Intelligenzgrade betrachtet werden k\u00f6nnen? Dies Problem stellte sich Binet und suchte es durch eine Reihe von kephalometrischen Untersuchungen an Schulknaben im Alter von 11\u201413 Jahren zu l\u00f6sen. Mit Ausnahme des ersten Artikels, welcher die Technik der Sch\u00e4delmessung beschreibt, die Verhaltungsmafsregeln des Forschers und die Fehlerquellen schildert und endlich s\u00e4mtliche Aufnahmen in ihren Handhabungen einzeln durchgeht \u2014 ist die Methode der Darstellung die f\u00fcr die Ann\u00e9e psychologique typisch gewordene: die Methode der Rohmateriallieferung mit ungesichteter Beigabe s\u00e4mtlicher Zahlen und Tabellen, der brauchbaren und wertlosen, der vorl\u00e4ufigen und endg\u00fcltigen. Die wirklichen Ergebnisse findet man schliefslich in den drei Seiten der Konklusion kondensiert; sie sind nicht allzu bedeutend. War das Sch\u00fclermaterial so gesichtet, dafs das intelligenteste Sechstel dem unintelligentesten Sechstel gegen\u00fcber stand, so war der Hauptunterschied nicht etwa der, dafs die Intelligenten im Durchschnitt gr\u00f6fsere Mafse zeigten, sondern der, dafs sie geringere individuelle Differenzen ergaben ; die extrem grofsen und die extrem kleinen Mafse fand man vorwiegend bei den Unintelligenten. Dagegen ist der durchschnittliche Gr\u00f6fsenunterschied der beiden Klassen \u00fcberraschend gering; er bewegt sich gew\u00f6hnlich um nur 1 Millimeter herum. Am gr\u00f6fsten ist er bei den transversalen Durchmessern, so ist die Entfernung von Ohr zu Ohr bei den Begabten im Mittel","page":87},{"file":"p0088.txt","language":"de","ocr_de":"88\nLiteraturbericht.\nl1^ mm gr\u00f6fser als bei den Schwachbegabten; dagegen ist die Linie von der unteren Grenze der Nase bis zum Kinn bei letzteren gr\u00f6fser. Die W\u00f6lbung des Vordersch\u00e4dels, die man besonders als Mafs der Intelligenz ausspricht, zeigte merkw\u00fcrdigerweise in dieser Altersstufe keinen Unterschied. Im ganzen sind die Differenzen so klein, dafs von ihrer Benutzung f\u00fcr Zwecke der individuellen Psychologie keine Rede sein kann.\nDeutlicher traten die gesuchten Unterschiede erst hervor, als man in der Auslese der Kinder vorsichtiger war. Binet w\u00e4hlte in seinen letzten Versuchen aus je hundert Kindern die drei allerbesten und allerschlechtesten aus und verglich sie mit solchen mittlerer Intelligenz ; und nun zeigte sich allerdings, dafs die hervorragend begabten im Durchschnitt aller Mafse die mittleren \u00fcberragten und zwar oft um 3\u20144 mm ; auch fanden sich alle obigen Resultate nur in vergr\u00f6fserten Proportionen wieder. Dagegen w~ar bei den besonders unbegabten keine eindeutige Verschiebung der Mafse zu konstatieren.\nAuch die sehr gr\u00fcndlichen und ausf\u00fchrlich geschilderten Kopfmessungen, welche ein Sch\u00fcler Binets, Simon, an einer grofsen Zahl von geistesschwachen und geisteskranken Kindern ausf\u00fchrte, lassen bedeutsame Ergebnisse vermissen. Im allgemeinen scheinen sich die Geistesschwachen zu den Geisteskranken \u00e4hnlich zu verhalten, wie innerhalb der Normalen die Unintelligenten zu den Intelligenten ; vor allem zeigen die Idioten eine viel gr\u00f6fsere Streuung; die extrem grofsen und kleinen Mafse sind besonders h\u00e4ufig vertreten.\tW. Stern (Breslau).\nA. Lema\u00eetre. Hallucinations autoscopiques et automatismes divers chez des\n\u00e9coliers. Arch, de psychol. de la Suisse romande 1 (4), 357\u2014379. 1902.\nDer Genfer Gymnasialprofessor Lema\u00eetre, dem wir schon eine ebenso unterhaltende als belehrende Studie \u00fcber das Spielen der Kinder w\u00e4hrend des Unterrichts verdanken, f\u00e4hrt fort in der wissenschaftlichen Nutzbarmachung der in seinem Berufsleben ihm begegnenden F\u00e4lle. Unter obengenannter \u00dcberschrift ver\u00f6ffentlicht er die an vier seiner Sch\u00fcler gemachten Beobachtungen. Im ersten Falle handelt es sich um mit den Jahren zunehmende Halluzinationen, die bei der Nennung eines Wortes Szenen aus dem vergangenen Leben mit gr\u00f6fster Deutlichkeit und bis zum v\u00f6lligen Vergessen der Gegenwart blitzschnell entstehn und blitzschnell verschwinden lassen. Heilversuche dieses dem Betroffenen oft peinlichen, manchmal unertr\u00e4glichen Zustandes wurden durch Suggestion versucht und weisen langsame Erfolge auf. Im zweiten Fall ist die Nennung eines Wortes von dem deutlichen Bilde der darin angedeuteten Handlung begleitet, eine Eigent\u00fcmlichkeit, die dem Verfasser des dictionnaire des ide\u00e9s sugg\u00e9r\u00e9es par les mots von gr\u00f6fstem Nutzen h\u00e4tte sein k\u00f6nnen. Mit der Zeit treten aus diesen Bildern selbst\u00e4ndige Pers\u00f6nlichkeiten heraus, die die Rolle von Schutzgeistern ganz in der Art (wenn auch in noch ernsteren Situationen) spielen, wie der bekannte \u201eLeopold\u201c des FLOURNOYschen Mediums Helene Smith. Die F\u00e4lle 3\u20145 berichten nur von vereinzelten Erscheinungen: Fall 3 von einer Gesichtshalluzination, Fall 4 und 5 von inneren Stimmen (Geh\u00f6rshalluzinationen, eine Art personifizierten Gewissens und personifizierten Ungehorsams. \u2014\nPlatzhopf - Lejeune (Tour - de - Peilz, Schweiz).","page":88}],"identifier":"lit33308","issued":"1903","language":"de","pages":"87-88","startpages":"87","title":"Alfred Binet: Recherches sur la technique de la mensuration de la t\u00eate vivante. Ann\u00e9e psychol. 7, S. 314-368. 1901 / - Recherches pr\u00e9liminaires de c\u00e9phalom\u00e9trie sur 59 enfants d'intelligence in\u00e9gale choisis dans les \u00e9coles primaires de Paris. Ebenda S. 369-374 / - Recherches compl\u00e9mentaires de c\u00e9phalom\u00e9trie sur 100 enfants d'intelligence in\u00e9gale choisis dans les \u00e9coles primaires du d\u00e9partement de Seine-et-Marne. 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